Nachtrag IV

Samstag, 31. März 2007
 / von Leonidas
 

Nachtrag vom 28. März 2007

Laut HKEPC gibt es Hinweise, daß ATIs RV610 LowCost Direct3D10-Grafikchip nur über ein 64 Bit DDR breites Speicherinterface verfügt, was die Schlagkräftigkeit dieses Grafikchips natürlich erheblich reduzieren würde. Dazu passt auch, das die schnellste RV610-Variante mit 700 MHz einen für das LowCost-Segment doch ausgesprochen hohen Speichertakt haben soll. Allerdings scheint ATI im kommenden Zweikampf der LowCost-Grafikchips RV610 vs. G86 ganz bewußt die kleinere Lösung gewählt zu haben, um den RV610-Chip möglichst klein und damit kostengünstig zu bekommen: So soll die Die-Fläche des RV610 nur 82 mm² betragen, während die des G86 bei 115 mm² liegen soll – was doch in einem Marktsegment, wo vor allem der Preis zählt, ein erhebliches Pfund zugunsten von ATI darstellen dürfte.

Schließlich wird vermutlich auch nVidia für die reinen OEM-Versionen des G86-Chips (vermutlich die GeForce 8300 GS) das Speicherinterface auf 64 Bit DDR limitieren – einfach, weil in dieser Preisklasse nicht mehr notwendig ist und es dort mehr auf Features und wie gesagt den Preis ankommt. Daneben kommen noch neue Informationen zum RV610 seitens Fudzilla: Danach soll nun auch dieser Grafikchip seitens ATI verschoben worden sein – auf nunmehr Ende des Mai. Sollten die gestern berichteten Verzögerungen von RV630, G84 und G86 stimmen, würde sich damit die gesamte LowCost- und Mainstream-Riege von ATI und nVidia um mindestens einen Monat verschieben, was die angepeilten Lauchtermine noch im April zu reinen Paperlaunches verkommen lassen würde.

Nachtrag vom 30. März 2007

Laut TweakPC soll eine GeForce 8800 Ultra angeblich 999 Dollar kosten – was wir für ziemlich unglaubwürdig halten, weil eine solche Karte zu diesem Preis selbst bei Leistungsvorsprung gegenüber einer Radeon X2900 XTX von der Presse zerrissen werden würde und damit kaum absatzfähig wäre. Desweiteren kommt wieder das alte Gerücht von einer DualChip-Grafikkarte auf G80-Basis namens "GeForce 8950 GX2" auf. Doch einmal abgesehen von dem Punkt der enormen Stromaufnahme eines solchen Boliden im Rahmen von 200 bis 280 Watt realer Stromaufnahme (und TDP dann 260 bis 340 Watt!) steht hier immer noch die Frage im Raum, wieso nVidia sich so etwas antun sollte: Die G80-Geschäfte gehen gut und selbst wenn der R600-Chip den G80-Chip schlägt, läßt sich das leicht mit Hinweis auf den (mittlerweile deutlich) früheren Erscheinungstermin des G80 erklären.

Wie Hard Tecs 4U berichten, werden die kommenden ATI-Grafikchips RV610 und RV630 über einen integrierten "HD-Audio Controller" verfügen, welcher HD-Audiosignale ausgeben kann. Dies ist allerdings wohl nicht mit einem vollwertigen Soundprozessor zu verwechseln – ATI will hiermit also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Hersteller von Soundkarten und Audiocodecs angehen. Vielmehr soll eine Erleichterung für Fälle geschaffen werden, wo verschlüsselte Inhalte über den HDMI-Ausgang auf einem Fernseher ausgegeben werden sollen (sowohl Bild als auch Ton, sprich ohne extra Soundanlage). Dann nämlich soll der HDMI-Anschluß auch die Audio-Signale mit durchleiten, wofür man normalerweise ein extra Kabel von der Soundkarte zur Grafikkarte benötigen würde.

Bei den RV610/RV630-Grafikchips sollen die Audiodaten dann direkt von dem "HD-Audio Controller" zusammen mit den Videodaten über den HDMI-Anschluß abgegeben werden. Inwiefern der "HD-Audio Controller" dabei weiterhin auf die Unterstützung des auf dem Mainboard verbauten Soundcodecs angewiesen ist, bleibt derzeit noch unklar. Allerdings spricht gegen diese Lösung, daß ATI dann eine vollständige (also auch für Spiele nutzbare) Soundlösung im Grafikchip hätte – und man diesen Umstand wohl sicherlich erwähnt hätte. Aktuell geht es ATI aber nur um eine gewisse Erleichterung für die Hersteller von Wohnzimmer-PCs (HTPCs), wo das Szenario der Ausgabe eines verschlüsselten Films an einem Fernseher schließlich normal sein dürfte. Aus diesem Grund haben auch nur die Grafikchips RV610 (LowCost) und RV630 (Mainstream) diesen "HD-Audio Controller" – weil jene primär in Wohnzimmer-PCs eingebaut werden dürften und weniger denn die HighEnd-Lösung R600.

Nachtrag vom 31. März 2007

Erneut gibt es einen 3DMark06-Wert eines R600-Boards, diesesmal will man seitens Fudzilla ca. 11400 3DMarks in Erfahrung gebracht haben. Auflösung und weitere Settings dieses Tests wurden nicht genannt, allerdings soll eine GeForce 8800 GTX unter ähnlichen Bedingungen wohl 10600 3DMarks erreichen. Dies entspricht prinzipiell gesehen den schon letzte Woche gemeldeten 3DMark06-Werten, welche ebenfalls nur einen geringfügigen Vorsprung für das R600-Board in diesem Benchmark sahen. Allerdings sei angemerkt, daß der 3DMark06 in aller Regel nach wie vor ohne Anti-Aliasing gemessen wird, gerade G80- und R600-Boards in der Praxis jedoch üblicherweise mit hohen Anti-Aliasing Settings eingesetzt werden.

Insofern liefern 3DMark06-Werte ohne Anti-Aliasing – einmal ganz abgesehen von den Optimierungen beider Grafikchip-Entwickler auf diesem Benchmark – eigentlich kaum eine vernünftige Aussage zur in realen Spielen zu erwartenden Performance, einfach weil die Grundvoraussetzungen ohne dem Einsatz von Anti-Aliasing völlig andere sind. Wenn, dann sind Standarddurchläufe des 3DMark06 (also ohne Anti-Aliasing) in erster Linie zur groben Performance-Beurteilung von LowCost-Grafikchips brauchbar, weil diese schließlich in den meisten Fällen nicht leistungsfähig genug sind, um Anti-Aliasing im Gamer-Alltag einsetzen zu können. Schon bei den Mainstream-Grafikchips wird es aber eng, weil selbst diese in der Praxis gern mit Anti-Aliasing betrieben werden und dies nun einmal erheblich andere Anforderungen stellt als ein Benchmark ohne Anti-Aliasing.