Fazit

Sonntag, 18. November 2007
 / von Leonidas
 

Ausgehend von der Performance unter 1600x1200 (angesichts der immer stärker verkauften 20- bis 22-Zöller mit einer ähnlichen Auflösung von 1680x1050 inzwischen der wichtigste Prüfstein) ergibt sich folgendes Bild (man beachte hierbei, daß jedes Balkenpaar für sich allein steht und diese somit nicht für Performance-Quervergleiche gedacht sind):

P/L ATI

P/L nVidia

Hier ist doch recht gut zu sehen, wie deutlich die neue Performance-Riege die Grafikchips der angrenzenden Preisbereiche (nach unten und nach oben hin) dominiert. So stehen zwischen Radeon HD 2900 GT und Radeon HD 3850 256MB nur 7 Prozent Preisunterschied, aber 33 Prozent Unterschied bei der Performance – die Radeon HD 2900 GT ist damit zum aktuellen Preis auch schon wieder uninteressant. Aber auch die schnellste ATI Mainstream-Lösung in Form der HD Radeon 2600 XT 256MB GDDR4 wird von der Radeon HD 3850 256MB vorgeführt: Bei einem Preisunterschied von 48 Prozent bekommt man geschätzte 95 Prozent mehr Performance – hier lohnt sich klar der Griff zur teureren, aber auch mehr als deutlich schnelleren Karte in Form der Radeon HD 3850 256MB.

Regelrecht dramatische Preis/Leistungsunterschiede sind dann bei den nVidia-Beschleunigern des HighEnd-Bereichs zu sehen: So lohnen die neue GeForce 8800 GTS (selbst in den derzeit fast ausschließlich erhältlichen Overclocking-Versionen), GeForce 8800 GTX und Ultra überhaupt nicht gegenüber einer GeForce 8800 GT, hier stehen regelmäßig absolut deutliche Mehrpreise (bis weit über das doppelte) nur wenigen Prozentpunkten an Mehrleistung gegenüber. Dies entwertet zwar die bereits verkauften GeForce 8800 GTX und Ultra Karten noch nicht, da diese weiterhin etwas schneller sind, aber für Neukäufe lohnen sich diese Karten einfach nicht mehr.

Und gegenüber der Mainstream-Generation ergibt sich auch bei nVidia dasselbe Bild wie bei ATI: Für einen gewissen Preisaufschlag gibt es regelmäßig deutlich mehr Performance. So kostet die GeForce 8800 GT 512MB zwar 76 Prozent mehr als die GeForce 8600 GTS 256MB, liefert dafür aber auch satte 167 Prozent mehr an Performance ab. Und auch eine Nummer kleiner funktioniert dieser Vergleich noch bestens: Die GeForce 8800 GT 256MB kostet 44 Prozent mehr als die GeForce 8600 GTS 256MB, die Leistung der größeren Karte wird aber auch geschätzt 120 Prozent höher als die der kleineren Karte liegen (bei angenommenen 20 Prozent Leistungsdifferenz zwischen 256- und 512-MB-Edition der GeForce 8800 GT). Gerade zwischen diesen beiden Karten lohnt sich durchaus der Griff zur schnelleren Lösung, weil der Mehrpreis noch nicht dramatisch ausfällt – ganz im Gegensatz aber zum Performancegewinn.

Insofern spricht eigentlich alles für die neue Performanceriege aus Radeon HD 3850/3870 und GeForce 8800 GT. Allerdings gibt es einen Haken an der ganzen Geschichte: Die Lieferfähigkeit der neuen Karten wird zumindest in diesem Jahr wohl äußerst bescheiden bleiben. Wie schon kürzlich in den News erwähnt kommen vom RV670-Chip in diesem Jahr nur äußerst geringe Stückzahlen in den Handel, der G92-Chip ist hingegen jetzt schon breitflächig vergriffen. In beiden Fällen kommt zu den geringeren Liefermengen seitens ATI und nVidia auch noch der sehr hohe Nachfrageansturm direkt nach den Launches der neuen Produkte. Somit dürfte es regelrecht Glück sein, eine der neuen Karten noch dieses Jahr zu erwischen, die Masse der Nachfrage dürfte wohl erst im kommenden Jahr befriedigt werden können.

Fazit

Mehr oder weniger über ein Jahr haben ATI und nVidia das Performance-Segment zwischen Mainstream- und HighEnd-Segment weitestgehend vernachlässigt – um nun mit lautem Knall und innerhalb kürzester Zeit wirklich sehr schlagkräftige und (gemessen an der Leistung) genauso auch günstige Beschleuniger in dieses Marktsegment zu schicken, welche vor allem auch die bisherige Mainstream-Generation von der Leistung her und die bisherige HighEnd-Generation vom Preis her reichlich alt aussehen lassen. Selten ergab sich ein solch gutes Preis/Leistungsverhältnis wie aktuell bei den Radeon HD 3850/3870 Karten sowie der GeForce 8800 GT – und wenn da nicht das Problem der Lieferfähigkeit wäre, könnte man für den Moment wirklich vollständig zufrieden sein.