Intel Iris Pro 5200 Review (Seite 8)

Samstag, 9. November 2013
 / von Leonidas & misterh & Sonyfreak
 

  Screenshot-Vergleich

Nachfolgend wollen wir noch die erzeugten Bildqualitäten zwischen der Intel- und der nVidia-Grafiklösung anhand der beiden Beispiele The Elder Scrolls IV: Oblivion und World Rallye Championship 3 vergleichen:

 Oblivion – 1920x1080 noAA noAF
Intel Iris Pro 5200 – TES: Oblivion – 1920x1080 noAA noAF
 Oblivion – 1920x1080 noAA noAF
nVidia GeForce GT 640M LE – TES: Oblivion – 1920x1080 noAA noAF
 Oblivion – 1920x1080 4xAA 16xAF
Intel Iris Pro 5200 – TES: Oblivion – 1920x1080 4xAA 16xAF
 Oblivion – 1920x1080 4xAA 16xAF
nVidia GeForce GT 640M LE – TES: Oblivion – 1920x1080 4xAA 16xAF
 Oblivion – 1920x1080 8xAA 16xAF
Intel Iris Pro 5200 – TES: Oblivion – 1920x1080 8xAA 16xAF
 Oblivion – 1920x1080 8xAA 16xAF
nVidia GeForce GT 640M LE – TES: Oblivion – 1920x1080 8xAA 16xAF
Intel Iris Pro 5200 – WRC3 – 1920x1080 noAA noAF
Intel Iris Pro 5200 – WRC3 – 1920x1080 noAA noAF
nVidia GeForce GT 640M LE – WRC3 – 1920x1080 noAA noAF
nVidia GeForce GT 640M LE – WRC3 – 1920x1080 noAA noAF
Intel Iris Pro 5200 – WRC3 – 1920x1080 4xAA 16xAF
Intel Iris Pro 5200 – WRC3 – 1920x1080 4xAA 16xAF
nVidia GeForce GT 640M LE – WRC3 – 1920x1080 4xAA 16xAF
nVidia GeForce GT 640M LE – WRC3 – 1920x1080 4xAA 16xAF

Im eigentlich ergibt sich bei der zwischen Intel und nVidia erzeugten Bildqualität kein echter Unterschied mehr – Intel hat in dieser Frage endlich aufgeholt. Allerdings hat man noch so seine Probleme mit dem anisotropen Filter: Bei World Rallye Championship 3 ist dieser sogar dann aktiv, wenn man ihn eigentlich deaktiviert hat – während bei The Elder Scrolls IV: Oblivion wiederum gar kein anisotroper Filter ausgeführt wird, selbst wenn man diesen explizit angefordert hatte. Selbst wenn sich Intel in der Frage der Bildqualität damit grundsätzlich dem von AMD und nVidia gesetzten Standard stark angenähert hat, sind bei Intel gewisse kleinere Schönheitsfehler wie eben an diesem Beispiel zu sehen immer wieder mal dabei.

  Fazit

Was hat Intel letztlich mit der Iris Pro 5200 nun zeigen können? Erst einmal ein ganz gutes Bild: Die erzeugte Bildqualität ist weitgehend gleichwertig von AMD und Intel, die Performance reicht bei etwas älteren Titeln meistens für 1920x1080, manchmal sogar mit Anti-Aliasing. Unter den jetzt in den Handel kommenden ersten NextGen-Titel wird die Iris Pro 5200 zwar wahrscheinlich in der Auflösung abspecken müssen, aber dies ist für eine integrierte Grafiklösung nun nichts ungewöhnliches oder überraschendes. Der Zweck einer integrierten Grafiklösung ist primär, für ein kleines Spiel mal zwischendurch zur Verfügung zu stehen, wobei meistens nicht gerade die neuesten Spieletitel zum Einsatz kommen – diesen Zweck kann die Iris Pro 5200 durchaus sogar gut erfüllen.

Allerdings bleibt die Performance dieser schnellsten Intel-Grafiklösung ganz klar im LowCost-Segment hängen. Grob 10% mehr als eine etwas ab Werk übertaktete GeForce GT 640M LE bedeuten in unserem Performance-Index einen Wert von ~65% für die Iris Pro 5200 – dies ist das Niveau von besseren Einsteiger-Lösungen im Mobile-Bereich bzw. das Niveau der langsamsten Desktop-Grafikkarten aus den aktuellen Generationen von AMD und nVidia. Die kürzlich vorgestellte Radeon R7 240 kommt auf eine ähnliche Performance wie die Iris Pro 5200 – und im Desktop-Segment läßt sich diese Radeon R7 240 kaum noch als "Gaming-taugliche" Lösung betrachten.

Aber natürlich liegen die Verhältnisse im Mobile-Segment anders, ist das Herunterschrauben von Auflösung sowie Bildqualitäts-Settings hier weit verbreitet und wird dies auch nicht als besonderer Nachteil angesehen. Dies rettet die Iris Pro 5200 etwas vor den viel schnelleren Desktop-Grafikkarten – allerdings weniger vor den vielen schnelleren Mobile-Lösungen, welche allesamt noch dem Mainstream-Segment angehören. Ziehen wir unsere entsprechenden Aufstellungen zur letzten Mobile-Generation sowie zur aktuellen Mobile-Generation von AMD und nVidia zu Rate, muß sich die Iris Pro 5200 doch ziemlich weit unten einordnen:

AMD Intel nVidia
Radeon HD 7970M GDDR5 Radeon HD 8970M GDDR5 GeForce GTX 680MX GDDR5
GeForce GTX 680M GDDR5
GeForce GTX 780M GDDR5
Radeon HD 7950M GDDR5 GeForce GTX 770M GDDR5
GeForce GTX 675MX
GeForce GTX 675M GDDR5
GeForce GTX 670MX GDDR5
GeForce GTX 670M GDDR5
GeForce GTX 765M GDDR5
Radeon HD 7870M GDDR5
Radeon HD 7850M GDDR5
Radeon HD 8870M GDDR5
Radeon HD 8850M GDDR5
GeForce GT 650M GDDR5 GeForce GTX 760M GDDR5
GeForce GT 755M GDDR5
GeForce GT 750M GDDR5
GeForce GT 745M GDDR5
Radeon HD 7770M GDDR5
Radeon HD 7750M GDDR5

Radeon HD 7690M XT GDDR5
Radeon HD 7690M GDDR5
Radeon HD 8870M DDR3
Radeon HD 8850M DDR3
Radeon HD 8830M DDR3
Radeon HD 8790M GDDR5
Radeon HD 8770M DDR3/GDDR5
Radeon HD 8750M DDR3/GDDR5
GeForce GTX 660M GDDR5
GeForce GT 650M DDR3
GeForce GT 645M GDDR5
GeForce GT 640M GDDR5
GeForce GT 750M DDR3
GeForce GT 745M DDR3
GeForce GT 740M 128-Bit DDR3/GDDR5
GeForce GT 740M 64-Bit GDDR5
Radeon HD 7730M DDR3
Radeon HD 7670M DDR3/GDDR5
Radeon HD 7570M GDDR5
Radeon HD 8730M DDR3
Radeon HD 8690M GDDR5
Radeon HD 8670M DDR3
Radeon HD 8590M GDDR5
Radeon HD 8570M DDR3
Radeon HD 8550M GDDR5
Iris Pro 5200 GeForce GT 645M DDR3
GeForce GT 640M DDR3
GeForce GT 640M LE DDR3/GDDR5

GeForce GT 635M DDR3
GeForce GT 630M 128-Bit GDDR5
GeForce GT 740M 64-Bit DDR3
GeForce GT 735M DDR3
GeForce GT 730M GDDR5
Radeon HD 7650M DDR3
Radeon HD 7630M DDR3
Radeon HD 7610M DDR3
Radeon HD 7570M DDR3
Radeon HD 7550M DDR3/GDDR5
Radeon HD 8550M DDR3 GeForce GT 630M 128-Bit DDR3
GeForce GT 630M 64-Bit GDDR5
GeForce GT 730M DDR3
Radeon HD 7590M DDR3
Radeon HD 7530M DDR3
Radeon HD 7510M DDR3
Radeon HD 7490M DDR3
Radeon HD 7470M GDDR5
Radeon HD 7450M GDDR5
GeForce GT 630M 64-Bit DDR3
GeForce GT 620M 128-Bit DDR3
GeForce GT 720M DDR3
GeForce 710M DDR3

Insbesondere, wenn man nur die Mobile-Beschleuniger von AMD und nVidia basierend auf der neuesten Technologie zu Rate zieht, gibt es hier nur wenige Varianten, welche langsamer als die Intel Iris Pro 5200 sind – was im Umkehrschluß bedeutet, daß die meisten der aktuellen Mobile-Beschleuniger schon schneller als die Iris Pro 5200 herauskommen. Was die Iris Pro 5200 ersetzen kann, geht in die Region einer Radeon HD 8730M oder GeForce GT 730M – sicherlich keine Mobile-Beschleuniger, wegen welchen man unbedingt ein bestimmtes Notebook kaufen sollte, sondern schlicht übliche Beipack-Ware. Andererseits gibt es die Iris Pro 5200 ganz kostenlos oben drauf, zudem entfällt ein weiterer Verbraucher, was der Akkulaufzeit zu gute kommen sollte.

Eigentlich problematisch für die Intel-Grafiklösung ist vielmehr, daß es jene nur zusammen mit Vierkern-Prozessoren gibt – welche für die gebotene Grafiklösung etwas unpassend (da viel zu leistungsfähig) sind. Das bei AMD und nVidia mögliche System mit Zweikern-Prozessor samt LowCost- bis Mainstream-Grafiklösung kann da mehr gefallen, da es einfach ausgewogener daherkommt. Zudem behindert der höhere Preispunkt der Vierkern-Prozessoren die Iris Pro 5200 indirekt – vermutlich ist es günstiger, mit einem Zweikern-Prozessor und leistungsfähigerer extra Grafiklösung zu operieren.

Und genau dies sei letztlich empfohlen: Trotz daß die Iris Pro 5200 ziemlich nett daherkommt und einige LowCost-Lösungen von AMD und nVidia überflügeln kann, ist das insgesamte Produkt aus Vierkern-Prozessor und Iris Pro 5200 weder Fisch noch Fleisch – zu stark bei der CPU für nahezu alle Notebook-Anwendungsfälle, und relativ zu schwach bei der Grafik-Performance. Wenn Intel die Iris Pro 5200 mit seinen Zweikern-Prozessoren paaren würde, würde dies ganz anders aussehen – gerade dort ergeben sich viele Anwendungsfälle, wo eine integrierte Grafiklösung von der Leistungsklasse der Iris Pro 5200 ideal wäre. Für einen Vierkern-Prozessor im Notebook stellt man sich dagegen in aller Regel eine (viel) leistungsfähigere Grafiklösung vor.

Irgendetwas aus Grafik-Sicht wirklich beachtbares hat Intel damit auch mit der Iris Pro 5200 immer noch nicht vorzuweisen – aber erstmals nicht, weil diese Grafiklösung nicht leistungsfähig genug wäre, sondern schlicht, da sie mit dem falschen Produkt in Form von Vierkern-Prozessoren zwangverbundelt wurde. Ansonsten könnte die Intel Iris Pro 5200 durchaus einige der Mobile-Grafiklösungen des Einsteiger-Segments von AMD und nVidia auch in der Praxis ersetzen.