Das Mainboard

Sonntag, 26. Juli 2009
 

Bisher eilte (Mini) ITX-Mainboards nicht gerade der Ruf voraus, die Basis für eine potente spieletaugliche Plattform bilden zu können. Entweder scheiterte es am nicht vorhandenen PCI Express x16 Steckplatz und/oder es bestand nicht die Möglichkeit, leistungsfähige Desktop-Prozessoren einzusetzen. Aktuell gibt es auf dem Markt nur eine einzige Lösung, die uns für ein Gaming-System geeignet erscheint, das Zotac 9300-ITX WiFi.

Lieferumfang:

Bevor wir das Board näher unter die Lupe nehmen werfen wir zuerst einmal einen kurzen Blick auf den Lieferumfang. Dieser besteht aus:

  • 2x SATA-Kabel
  • 1x I/O Shield
  • 1x 4-pin Molex auf SATA-Stromadapter
  • 2x CD-ROM mit Software und Treibern
  • 1x WiFi-Modul mit Antenne
  • Anleitungen für Board und WiFi-Adapter
  • und natürlich dem Zotac 9300-ITX WiFi selbst

Das Board selbst hat mit seinen 170mm x 170mm etwa die Größe eines Mousepads. Das auf den ersten Blick dominierende Element ist der große Passivkühlkörper, der den Chipsatz bedeckt.

An Anschlüssen am Backpanel muss man auf fast nichts verzichten. Die folgenden Anschlüsse sind dort anzutreffen:

  • 6x USB 2.0
  • 1x eSATA
  • 1x PS/2 für Tastatur
  • 1x HDMI
  • 1x D-SUB
  • 1x DVI
  • SPDIF Out (optisch & koaxial)
  • 1x Gigabit LAN
  • 6 Kanal Audio-Anschlüsse (3,5mm Klinke)

WLAN-Modul:

Unterhalb der Audioanschlüsse findet das im Lieferumfang enthaltene WLAN-Modul seinen Platz. Es wird mit zwei Schrauben mit dem PCB des Motherboards verschraubt. Angeschlossen wird es an einem der internen USB-Ports. Die Signalübertragung übernimmt der VIA VNT6656G6A40 Chip nach IEEE 802.11b/g Spezifikation.

Chipsatz & IGP:

Das Zotac 9300-ITX WiFi setzt auf den MCP7a von nVidia. Dieser hochintegrierte Chipsatz bildet die Basis für die Unterstützung aller aktuellen Sockel-775-CPUs wie Core 2 Duo/Quad, deren Pentium- und Celeron-Ableger sowie die inzwischen überholten Pentium-4/D-Modelle. Nicht unterstützt werden der Intel Atom und alle neuen Intel-CPUs mit der Bezeichnung Core-i7, i5 und i3 (da andere Sockel). Für den Intel Atom bieten nVidia und Zotac Mainboards mit Ion-Chipsätzen an, die sich jedoch schon aufgrund der CPU und mangels PCI-Express-Slot nicht zum Aufbau eines ITX-Spielesystems eignen. Das nachfolgende Schaltbild beinhaltet einen Auszug der wichtigsten Chipsatz-Features des MCP7a.

Wie angedeutet, werden alle Funktionen in einem Chip gebündelt, wodurch die klassische Aufteilung in North- und Southbridge ausbleibt. Dies begünstigt den Entwurf des Layouts und vereinfacht die Verdrahtung auf dem PCB des Mainboards. So sparen sowohl nVidia als auch der Platinenhersteller an Entwicklungs- und Fertigungskosten. Dieses monolithische Design besitzt jedoch auch potentielle Nachteile: Für uns wird davon insbesondere die steigende Leistungsaufnahme und damit Wärmeabgabe von Bedeutung sein.

Das PCI Express Interface 2.0 verfügt über 20 konfigurierbare sogenannte Lanes, die optimaler Weise als 1x16 und 4x1 angeboten werden. Der für Mini-ITX unübliche 16x-Slot ist eine der Voraussetzungen für unser Spielesystem. Daneben kann der Chipsatz insgesamt 12 USB 2.0 Ports, 5 zusätzliche PCI-Slots, 6 SATA-Anschlüsse und einen GBit-LAN Port verwalten. Die Bildschirmausgabe erfolgt wahlweise über VGA, DVI, HDMI oder den neueren Display-Port. Ein 7.1 LPCM HD-Audio-Interface (Realtek ALC888) sorgt für entsprechende Tonausgabe. Hybrid-SLI erlaubt die Nutzung des IGP und einer zusätzlichen Grafikkarte, um die Gesamtleistung zu steigern. Dabei bleibt man allerdings auf leistungsschwache Modelle beschränkt, so dass dieses Feature keine Bedeutung für unser System darstellen wird.

Insgesamt also ein durchschnittliches Angebot, das man auch bei anderen Chipsätzen vorfindet. Der Clou liegt hier allerdings in der integrierten Grafikeinheit, welche einige exklusivere Features hinzufügt. Neben der obligatorischen Unterstützung für DirectX10 sind hier insbesondere PureVideo-HD und CUDA von Interesse. Letztere können signifikant zur Verringerung der CPU-Belastung bei Videoanwendungen beitragen. Die Unterstützung für CUDA ermöglicht zudem die Beschleunigung weiterer Applikationen wie z.B. Video-Encoding und Bildbearbeitung.