Weitere Spiele und Fazit

Donnerstag, 2. April 2009
 / von BlackBirdSR
 

Die Reihe an Testkandidaten lässt sich endlos fortführen. Aus der Diskussion im Forum lässt sich heraus lesen, dass insbesondere Spiele wie BioShock oder Thief stark von CMSS-Headphone profitieren. Daneben gibt es Spiele, die kaum Unterschiede zeigen, oder deren verändertes Klangbild eher negativ wirkt. H.A.W.X. ist eines der Spiele, die in allen drei Testvarianten nahezu identisch klingen. Die Soundkulisse ist von Beginn an dünn und es gibt auch wenig, was man geräuschtechnisch im Raum platzieren könnte.

Strategiespiele wie z.B. Sins of a Solar Empire profitieren ebenfalls nicht, hier wirkt das Klangbild sogar schlechter. Generell überwiegt allerdings der Gewinn an räumlicher Ortung bei First- und Third-Person-Shootern den unweigerlichen Verlust an Klangqualität. Alle anderen Spiele überzeugen meist mehr, wenn man das wohl differenzierte Stereo-Klangbild des HQ-1339 ausnutzt.

Den feinen Unterschied zeigen Call of Duty 1 und 2. CMSS-Headphone ist ein echter Gewinn für ersteres, ohne die Klangqualität zu stark negativ zu beeinflussen. Die starken Bässe bleiben stark, Höhen sind betont, aber angenehm. Call of Duty 2 hat dagegen von Beginn an Probleme mit den Höhen auf dem QH-1339. CMSS-Headphone verstärkt dies, so dass diese teilweise sehr störend wirken. Die Räumlichkeit schlechter als bei Call of Duty 1.

Zusammenfassung und Fazit

Wie will man das QH-1339 in einer kurzen Zusammenfassung am besten beschreiben? Schlagworte wie "massiv", "ungewohnte Höhen", "untypisches Bassverhalten", "erstaunliches Raumgefühl bei Stereo", "sauteuer", "sehr bequem" und "Eingewöhnungszeit" werden fallen müssen. Den ein oder anderen wird sicherlich der Preis abschrecken. QPAD sieht dieses Produkt definitiv nicht als Mainstream-Headset für zwischendurch. Wer nur auf einem Ohr mithört oder Sound generell ab/leise stellt, um in Teamspeak jeden einzelnen Leisetreter zu verstehen, der verschwendet nur Geld. Wer Wert auf möglichst fette Bässe, vibrierende Kopfhörer und wackelnde Ohren legt, wird ebenfalls nicht glücklich werden.

Ist man empfindlich gegenüber stark betonten Höhen, oder kann auf seine Musik-Verzerrer-Plug-Ins nicht verzichten, wird man ebenfalls aus der Zielgruppe ausscheiden. Dabei kann man durch etwas Eingewöhnung und etwas Umgewöhnung so viel gewinnen. Das QH-1339 liefert ein sehr klares Klangbild, das nicht durch übertriebene Bässe oder dumpfe Höhen getrübt wird. Gerade Umsteiger von ganz günstigen Modellen werden sich wundern, wie viel Raumgefühl ein Stereo-Headset bereits produzieren kann – ganz ohne virtuellen Surround. Sehr gefallen hat die Flexibilität, sowohl Soundkarten als auch Mobile-Geräte (mit genügend Ausgangsleistung) und USB zu bedienen. In diesem Fall verlieren selbst teure Soundanlagen in Notebooks, mit ihren künstlichen 5.1 und Surround-Funktionen sowieso.

Wer nach einigen Minuten Eingewöhnung denkt, er vernehme plötzlich ganz neue Geräusche in seinen Musikstücken, der erfährt nun einfach, was klare Höhen und nicht destruktive Bässe bedeuten. Das QH-1339 strengt sich sehr an, jedes Detail auch darzustellen. Leider vernimmt man bei schlechtem Quellenmaterial nun ebenfalls "mehr", mehr Rauschen und mehr Artefakte – seien dies nun Musikstücke oder Sound in Spielen. Dieses Headset macht es leichter, schlechtes Material zu identifizieren und dafür zu hassen. Dies kann Vor- und Nachteil zu gleich sein.

Creatives CMSS-Headphone kann in vielen Situationen sehr überzeugen. Oftmals wird dazu ein möglichst hochwertiger Kopfhörer empfohlen. Diese Ansicht wollen wir nicht uneingeschränkt teilen. Sicherlich ermöglicht das QH-1339 noch mehr räumliche Ortung als schlechtere Modelle, im selben Moment verstärkt es jedoch auch die Verzerrung, die zwangsläufig stattfinden muss. Schwächere Bässe, übertriebene Höhen und starke Halleffekte fallen erst damit richtig negativ auf. Ein qualitativ minderwertiges Headset schluckt zwar etwas vom 3D-Effekt, verschlingt aber diese negativen Effekte geradezu. Wäre CMSS-Headphone nicht so effektiv, der Stereo-Modus wäre die bevorzugte Domäne des QH-1339 in Spielen. Für Strategiespiele, Adventures und Co. gilt dies von Beginn an.

Musik genießt man ebenfalls in Stereo. Bis auf wenige Ausnahmen (Mehrkanal dts, DVD-Audio) ist das Headset vielen 5.1-Systemen am PC einfach nur überlegen. Das mag nicht für Filme gelten, dort ist Surround-Sound etwas gewichtiger. Wer aus Lärmgründen oder unterwegs auf sein Soundsystem verzichten muss, der wird ebenfalls nur auf Stereo setzen. Das kann das QH-1339 wirklich exzellent und kein Surround-Algorithmus, kein erschwingliches Surround-Headset, virtuell oder nicht, könnte bessere Ergebnisse erzielen.

Natürlich gibt es auch Schwächen: Die Verarbeitung und der Komfort sind ausgezeichnet, keine Kritik auch nach mehreren Stunden Tragedauer. Mit Ausnahme des beschriebenen Problems der verkanteten Ohrmuschel und des ungünstig konzipierten USB-Konverters. Das kann auch nicht Meckern auf hohem Niveau sein, denn für diesen Preis muss man diese Punkte wirklich kritisieren. Der Preis ist übrigens ebenfalls eine dieser Schwächen. Wäre da nicht das Versprechen, 5 Jahre Garantie zu geben. Wäre nicht das Zubehör, welches dem Headset auch nach Jahren intensiver Benutzung noch eine frische und ansehnliche Optik verpassen – wenn auch gegen Bezahlung versteht sich. Wäre da nicht die Akustik in Spielen, Musik und Film.

Nicht jeder wird dies im Angesicht der alternativen Geldanlagen (CPU, GPU, Software) zu schätzen wissen (wollen). Wer das Geld jedoch zur Verfügung hat und gerade vor dem Kauf neuer Hardware steht, der darf sich gerne fragen, ob die neue GPU gegenüber der Alten wirklich einen hohen Mehrwert erzeugt? Das QPAD QH-1339 wird dies gegenüber einigen anderen Headsets bieten und das über viele Jahre hinweg.

Bedanken möchten wir uns bei Caseking und Gamerswear für die Bereitstellung des Testsamples.