Anmerkungen zu Samsungs Note 4

Mit dem Ende der letzten Woche ist nun auch Samsungs neues Smartphone-Topmodell "Galaxy Note 4" weltweit verfügbar. Da es ähnlich wie bei Apple auch fanatische Samsung-Fans gibt, die unbedingt alles sofort haben müssen, bestand (für mich) der Auftrag, drei dieser Geräte zu besorgen und entsprechend den Vorgänger-Modellen (inkl. Daten- und App-Übertragung) einzurichten. Dabei ergaben sich folgende Auffälligkeiten zum Gerät bzw. dessen kleinen Ecken und Kanten:

  • Leider ein erneutes Problem des Note 4 ist die Sprachenbeschränkung je nach Verkaufsregion – beim asiatischen Modell gibt es nur ein paar asiatische Sprachen plus Englisch, aber nichts mehr. Ein einfaches Umstellen per App ist nur unterhalb von Android 4.2 möglich, was für das Note 4 mit Android 4.4.4 nicht mehr in Frage kommt. Gute Handy-Shops besitzen allerdings die Software und die Fähigkeiten, das Note 4 innerhalb nur einer Minute und ohne Root für jede Sprache fähig zu machen, dieses Problem ist also doch lösbar.

     

  • Die Ortswahl für das Wetter-Widget verlangt unter Umständen die Einschaltung der Standortbestimmung. Wenn man dies nicht wünscht, hat bisher immer die temporäre Umstellung des Telefons auf die englische Sprache geholfen – damit kann man dann auch ohne aktive Standortbestimmung einen bestimmten Ort vorgeben, der auch akzeptiert wird.

     

  • Die Liste an verfügbaren Widgets ist nicht mehr an derselben Stelle wie gewohnt in der Nähe der installierten Apps in den Einstellungen. Vielmehr kommt man an die Widgets nur noch heran, wenn man auf eine freie Stelle auf dem Desktop (lange) tippt und dann aus den aufgeblendeten Optionen die "Widgets" auswählt. Das Einfügen dieser Widgets auf den Desktop erfolgt dann wie gewohnt.

     

  • Die automatisch auf dem Desktop installierte Briefing-App kann man nicht wirklich deinstallieren, aber man kann jene vom Desktop entfernen: Dazu tippt man wiederum (lange) auf eine freie Stelle auf dem Desktop und wählt dann die Option "Startseiten-Einstellungen" aus. In deren Unteroptionen kann man das "Flipboard Briefing" einfach abwählen.

     

  • Die für viele Nutzer eher verwirrende AirCommand-Funktion beim Herausziehen des Stiftes kann man natürlich abschalten. Diese Möglichkeit findet sich bei den Einstellungen unter "S Pen/Stift entfernen/Entnahmeoptionen", im aufpoppendem Menü wäre einfach "Keine" auszuwählen.

     

  • Ein exzellentes Programm zum direkten Übertragen der Einstellungen und Nutzerdaten von einem früheren Telefon zum Note 4 ist "Smart Switch". Die Telefone müssen sich dafür nur in absoluter Nähe (bis 10cm) befinden – wenn die automatische Erkennung nicht funktioniert, kann man in den Programmoptionen auch eine manuelle Verbindung mittels Passwort erzwingen. Einzig allein auf SD-Card befindliche Daten werden generell nicht übertragen – aber dies kann man dann auch einfach mittels PC nachholen. Apps werden allerdings auch nicht übertragen, sondern nur zur Neuinstallation angeboten – was man dann auch manuell erledigen kann. App-Daten werden leider auch nicht übertragen, so daß etwaige Spielstände etc. verlorengehen.

Ansonsten bieten sich wieder einmal jede Menge von Samsung bzw. Google mitgelieferte Apps zur Deinstallation an, wobei man jene in aller Regel nicht wirklich entfernen, sondern nur deaktivieren kann. Dabei wäre zu beachten, das man die "Benachrichtigungen" ebenfalls mit deaktiviert, damit sich diese Apps nicht ständig melden bzw. nach Updates schreien. Welche dieser Apps man deaktiviert, ist Geschmackssache, die für das System wirklich notwendigen Apps kann man ohne Root sowieso nicht deaktivieren.

Das Gerät selber ist nett, aber auch nicht wirklich zwingend. Überall nur etwas besser als das Note 3, sicherlich etwas reaktionsschneller, sicherlich insgesamt hervorragend (abgesehen von den kleinen Ecken und Kanten). Aus der Sicht eines Nicht-Fans ist dennoch nicht ersichtlich, wieso man dafür um die 700 Euro hinlegen sollte – nur ein Extremnutzer oder Nutzer mit speziellen, vom Gerät erfüllten Ansprüchen bekommen dafür einen fairen Gegenwert. Der Normalnutzer wird die gleiche Funktionalität auch bei wesentlich günstigeren Geräten finden, die höhere Performance nutzt man auf einem Smartphone in aller Regel sowieso niemals aus.

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