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News des 5. Januar 2007

Wenn wir die gestern vorgestellte Idee der externen Notebook-Grafikkarte einmal weiterspinnen wollen, so wäre jene sicherlich auch für den Desktop-Markt umsetzbar und würde dort angenommen werden. Da AMD und Intel uns trotz immens steigender Prozessorleistungen schließlich immer noch davon überzeugen können, ständig neue und bessere Prozessoren für die mehr oder weniger gleichen Tätigkeiten zu kaufen, sind die meisten der heutigen PCs durchaus mit einer ansprechenden Prozessorenpower für den Spieleeinsatz ausgerüstet – selbst wenn sie schon ein, zwei Jahre alt sind. Bei Grafikkarten sind dagegen zwei Jahre wirklich schon uralt, der Markt dreht sich hier noch bedeutend schneller als bei den Prozessoren. Insofern war und ist es immer sinnvoller, zwischen den PC-Käufen ab und zu einmal die Grafikkarte aufzurüsten, anstatt ständig neue Komplett-PCs kaufen zu müssen ...

... Nachteiligerweise zwingt einen aber häufig einmal die geplante Anschaffung einer neuen Grafikkarte doch zum Kauf eines komplett neuen PCs oder aber zumindestens zum Auswechseln vieler Komponenten: Da wäre zum einen der Umstieg von AGP auf PCI Express in der Spezifikation 1.x und der für Mitte diesen Jahres drohende Umstieg auf PCI Express in der Spezifikation 2.0, zum anderen aber auch der ständig steigende Leistungsbedarf neuerer Grafikkarten, welche die Netzteil-Nenngrößen in mittlerweile atemberaubende Höhen getrieben haben. All dies wäre einfach umgehbar durch die Auslagerung der Grafikkarte aus dem PC-Gehäuse: Dann müssen weder neue Mainboards für neue Interface-Technologien gekauft werden noch neue PC-Netzteile für den gestiegenen Leistungsbedarf nur der neue Grafikkarte. Vielmehr würde dies alles im extra Grafikkarten-Gehäuse liegen – neue Technologien und Leistungsgrößen würde man dann ausschließlich bezüglich der Grafikkarte zukaufen, was aber nicht mehr das generelle PC-System verändern würde ...

... Natürlich müsste garantiert werden, dass die Anschlußtechnik sowohl beständig als auch performant ist. Aber eine externe PCI Express Verbindung (PCI Express 1.x erlaubt eine Leitungslänge zwischen Mainboard-Chipsatz und Grafikchip von immerhin einem halben Meter) mit x16 Performance ist faktisch jetzt schon herstellbar, während mit PCI Express 2.0 sogar Kabelverbindung bis zu 10 Meter möglich werden sollen. Natürlich aber müssten hier in erster Linie die Mainboard-Hersteller mitziehen und wertvolle PCI Express Lanes für einen externen Steckplatz opfern, welche von den meisten Anwendern sicherlich zuerst einmal nicht genutzt werden wird. Aber eventuell gibt es zum Jahresende ja erste Modelle von HighEnd-Platinen, welche über ein solches Feature verfügen – und damit den Weg frei machen würden für die Trennung von Grafikkarte und Desktop-PC.

Hard Tecs 4U berichten von neuen SingleCore-Prozessoren seitens AMD. Der Prozessorenhersteller wird mit diesen zwar keine höheren Taktfrequenzen als bisher (Athlon 64 4000+ mit 2.6 GHz) anbieten, die neuen SingleCore-Modelle für Athlon 64 (Januar) und Sempron (zweites Quartal) werden aber schon in 65nm gefertigt werden, was durch die geringere Verlustleistung (beim Athlon 64 in 65nm offiziell 45 Watt, real wohl noch ein gutes Stück darunter) die Eignung für MiniPCs erhöht, wo aufgrund des geringen Platzbedarfs keine große Kühlung verbaut werden kann oder aber aufgrund des gewünschten PC-Standorts nicht verbaut werden soll. Zudem ergibt sich natürlich auch die Chance, dass die 65nm Modelle eine höhere Übertaktungseignung aufweisen als ihre 90nm Kollegen.

Passend hierzu kommen neue Informationen über weitere Prozessoren nach der Core-2-Architektur seitens Intel von HKEPC, welche hierzu auch den Teil einer Intel-Roadmap veröffentlichen: Danach will Intel im dritten Quartal mit dem Conroe-L einen neuen Einstiegsprozessor kreiieren, welcher bei nur 35 Watt Leistungsaufnahme liegen soll. Als Verkaufsname kommt dabei wieder der schon langjährig bewährte Brandname "Celeron" zum Einsatz – unklar ist derzeit aber noch, ob der Conroe-L Core nun einen oder zwei Kerne hat. Angesichts der Leistungsaufnahme und dass dieser in vorgenannter Roadmap in einer Linie mit den einkernigen Pentium 4 und Celeron D Prozessoren steht, tippen wir allerdings eher auf nur einen Kern.

Shortcuts: Gemäß Golem arbeitet Asus auch an einer Version seiner XG Station, welche mit MXM-Modulen zurechtkommt. Damit könnte das System insgesamt deutlich kleiner werden, allerdings würde sich die Auswahl dann auf Notebook-Grafikchips beschränken und wäre auch nicht mehr Bastler-tauglich, da MXM-Module nach wie vor nicht im Einzelhandel zu bekommen sind. Laut dem Tech Report gibt es Berichte, wonach der demnächst anstehende Core 2 Quad Q6600 nicht für 851 Dollar, sondern für 531 Dollar an den Start gehen soll. Damit würde Intel das Thema QuadCore natürlich (und unabhängig von der Software-Situation) massiv puschen, denn im Vergleich zum Core 2 Duo E6700 würde man zum gleichen Preis auf nur 266 MHz Takt verzichten, dafür aber zwei Cores hinzubekommen. Und letztlich berichtet die VR-Zone von einem kommenden GDDR4-Speicher seitens Samsung mit einem physikalischen Takt von satten 2000 MHz. Wann Samsung diesen Speicher allerdings (zu einem bezahlbaren Preis) fertigen kann, ist derzeit noch nicht bekannt.