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News des 6. Februar 2007

Hard Tecs 4U berichten von Mitte des Jahres anstehenden SiS Mainboard-Chipsätzen mit integrierter Direct3D10-Grafik. Zwar ist Engagement des Herstellers auf diesem Gebiet aus technischer Sicht her zu loben, allerdings muß aus Anwendersicht nach dem Sinn einer solchen Lösung gefragt werden: Für die Darstellung der Windows Vista Oberfläche ist selbst im allerbesten Darstellungsmodus eine DirectX9-Grafikkarte vollkommen ausreichend, da AeroGlass auf DirectX9 und nicht auf Direct3D10 hin ausgelegt wurde (selbst eine Direct3D10-Grafikkarte läuft für AeroGlass im DirectX9-Modus). Direct3D10 ist damit ausschließlich für Spiele interessant – und gerade dafür sind integrierte Grafikchips in aller Regel nicht zu gebrauchen ...

... Bei integrierter Direct3D10-Grafik kommt noch hinzu, dass derzeit die entsprechenden Spiele fehlen – und wenn sie dann endlich (in vielleicht zwei Jahren) in ausreichender Anzahl da sind, diese klar zu ressourcenverschlingend für eine heute gekaufte integrierte Grafiklösung sein werden (wenn diese normalerweise schon Performanceprobleme mit aktuellen Spielen haben). Dies soll nun nicht bedeuten, dass eine integrierte Direct3D10-Grafik prinzipiell eine schlechte Idee ist – allerdings wäre der Entwicklungsaufwand und die verbratenene Transistoren mit einer performanten DirectX9-Lösung wohl deutlich besser angelegt, der praktische Nutzen für den Konsumenten klar höher. Andererseits darf natürlich auch die Frage gestellt werden, wieso für PCs, welche dann wirklich nicht zum Spielen eingesetzt werden, integrierte Grafikchips mit genau diesen Fähigkeiten eingesetzt werden – praktisch würden doch für diese Aufgabenstellung viel kleinere (und damit kostengünstigere) Grafikchips mit reiner 2D- und Video-Beschleunigung auch ausreichen.

Der Spiegel hat einen Artikel, welcher vorgibt, sich mit den bei der sogenannten "Online-Durchsuchung" angewandten Methoden zu beschäftigt. Allerdings bringt auch dieser Artikel keine wirkliche Klärung in der Frage, wie weit der Staat in technischer Hinsicht zu gehen bereit ist. Allerdings drängt sich nach den wenigen zur Verfügung stehenden Informationsfetzen durchaus der Verdacht auf, dass es sich hierbei vornehmlich um Attacken niedriger Qualität handelt, sprich der Versuch mittels eMail-Anhängen Trojaner zu installieren. Selbst wenn diese Trojaner dann bisher noch unentdeckte Sicherheitslücken ausnutzen und somit keine Angst vor Virenscanner und Firewall zu haben brauchen – mit dieser Methode ist immer noch die Mithilfe des Nutzer vonnöten, welcher den eMail-Anhang öffnet (und wer sich im Jahr 2007 immer noch so einfach aufs Kreuz legen lässt, verdient es dann wohl auch nicht besser) ...

... Natürlich gibt es weit bessere und auch gegenüber erfahrenen Nutzern durchschlagskräftigere Methoden, um in die Computer von Verdächtigen einzusteigen – allerdings, um hier mal mit dem CCC zu sprechen, müssen jene an dieser Stelle nicht näher erörtert werden, um den staatlichen Schnüfflern nicht ungewollt Nachhilfe zu geben ;). Bemerkenswert und in der bisherigen Diskussion noch zu kurz gekommen ist allerdings die Begründung, mit welcher beispielsweise der BKA-Chef eine rechtliche Grundlage für die "Online-Durchsuchung" fordert: Danach finden wir heute im "Internet Bombenbauanleitungen, Aufträge für die Durchführung von Anschlägen, die Rekrutierung junger Menschen zum Dschihad". Ok, alles korrekt – nur warum will man dann auf private Computer zugreifen, wenn das Internet selber als das Problem erkannt wurde?! Ein privater Computer ist nicht das Internet, er verbindet sich nur mit dem Internet ...

... Wenn der BKA-Chef das vorgenannte bekämpfen will, wird er im Internet selber suchen müssen, nicht auf privaten Computern. Auf diesen sind meisten Gedanken, Notizen etc. der User gespeichert, zumeist sehr persönliche Dinge. Will man hier eindringen, ist das eine ganz andere Kategorie – es ist in etwa so, als wolle man in die Gehirne der Verdächtigen hereinsehen und dabei herausfinden, was diese wirklich denken. Dabei wollen wir an dieser Stelle nicht einmal Partei für die eine oder andere Seite ergreifen. Was sich aber einfordern lässt, ist eine gewisse Ehrlichkeit seitens des Staates und der Politik, wenn solcherart Grundrechtseingriffe geplant sind: Und dazu gehört auch, dass man zugibt, dass die "Online-Durchsuchung" auch so eine Art "Gedankenpolizei" spielen soll, um seitens des Staates (vom Verdächtigen unbemerkt) festzustellen, für was manche Bürger wirklich stehen.

Shortcuts: The Inquirer bestätigen noch einmal den vermutlichen Launchtermin von nVidias Mainstream Direct3D-Grafikchip G86 (GeForce 8600 Serie) zur CeBIT. Vermutlich auch nicht deutlich früher zu erwarten ist ATIs HighEnd Direct3D10-Grafikchip R600, welcher gemäß gleicher Quelle kürzlich erfolgreich den Board-Partnern von ATI vorgeführt wurde. Laut Orthy scheint AMD schon im Laufe des zweiten Halbjahres 2008 auf die 45nm Fertigung umsteigen zu können. Das ist zwar immer noch klar hinter Intel, welche spätestens zum Jahresanfang 2008 ihre ersten 45nm-Prozessoren in den Markt entlassen werden, aber (neben womöglich dem K8L-Prozessor) immerhin ein Lichtblick für AMD ...

... Laut dem Planet 3DNow! soll die 320-MB-Ausführung der GeForce 8800 GTS ab dem 12. Februar verfügbar werden. Als US-Listenpreis wird weiterhin 299 Dollar (vor Mehrwertsteuer) angegeben, was durch den aktuell dauerhaft günstigen Dollar/Euro-Kurs in unseren Breitengraden leicht in Preisen (nach Mehrwertsteuer) von unter 300 Euro resultieren könnte. Gemäß TweakPC wird es die Radeon X1950 GT seitens des Herstellers Palit auch für AGP geben. Und letztlich gibt es bei der EFF noch eine aktualisierte Liste bezüglich jener Drucker, welche ungefragt Wasserzeichen in ihre Ausdrucke aufnehmen, womit jeder Ausdruck einem individuellem Drucker zugeordnet werden kann. Positiv zu erwähnen sind hierbei die Hersteller Oki und Samsung, bei deren getesteten Modellen (mit den derzeitigen Ermittlungsmethoden) keinerlei Wasserzeichen entdeckt werden konnten.