5

News des 5. März 2007

Bei Hard Tecs 4U hat man einige Neuigkeiten rund um nVidias zukünftige GeForce8-Grafikkarten. Wir hatten hierzu bereits letzte Woche etwas berichtet, diese Berichterstattung gilt es nun aber zu ergänzen: Als erstes wird sich zu den bereits im Markt befindlichen GeForce 8800 Varianten GTS und GTX noch eine GeForce 8800 Ultra gesellen, welche weiterhin auf dem G80-Chip aufbaut. Hierbei dürfte es wohl um die geplante direkte Antwort auf ATIs R600-Chip handeln: Stellt ATI diesen vor und ist jener dann (erwartungsgemäß) schneller als die GeForce 8800 GTX, taktet nVidia einfach den G80-Chip dieserart um, dass es ausreichend ist, um dem R600 in die Parade fahren zu können – angesichts des Hahnenstreits zwischen ATI und nVidia eine altbewährte Methode. Im Mainstream-Bereich gibt es dagegen wie schon bekannt auf Basis des G84-Chips die Grafikkarten GeForce 8600 GS und GT ...

... Darunter fängt dann der LowCost-Bereich an, welcher durch den G86-Chip abgedeckt werden wird. Dessen größte Variante, die schon bekannte GeForce 8500 GT wird wohl noch im Retail-Geschäft auftauchen, darunter sind dann eher Lösungen für große OEM-Hersteller zu erwarten: So soll es hier die G86-Varianten GeForce 8300 GS und GeForce 8400 GS geben. Damit würde nVidia im übrigen schon acht Varianten der GeForce8-Serie im Markt haben, hinzu kommt noch eine schon namentlich erwähnte Quadro-Karte auf G80-Basis. Die letzte Woche erwähnten GeForce 8500 GT, 8600 GS & GT sollen wie gesagt am 17. April in den Markt kommen, die GeForce 8300 GS und 8400 GS dann Ende April. Wann die GeForce 8800 Ultra kommt, ist derzeit noch ungewiss und dürfte wohl entscheidend vom exakten Launchtermin des R600-Chips von ATI abhängen.

Weiteres zur aktuell laufenden Killerspiel-Debatte, welche maßgeblich durch den TV-Beitrag des ARD-Magazins Panorama angestossen wurde: So berichtet die GameZone von einem Brief des CoD-Publishers Activision, mit welchem dieser bereits vor der Ausstrahlung der Sendung Stellung zu den in der TV-Sendung vorgebrachten Vorwürfen nahm. Ebenfalls nicht uninteressant ist eine zweite Meldung seitens der GameZone, welche auf eine neue Studie hinweisen, die den Einfluß von Computerspielen auf reale Gewalt bezweifelt. Genannt wurde hierbei auch eine Statistik, wonach trotz des enormen Wachstums der Computerspiel-Branche in den letzten Jahren die Tötungsdelikte unter Jugendlichen (in den USA) erheblich gesunken sind. Und dann hat die Panorama-Redaktion ihre Stellungnahme zum TV-Beitrag nochmals verändert bzw. deutlich ausführlicher gemacht – der Eindruck der selektiven Berichterstattung bleibt allerdings durch diese neuerlichen Erklärungsversuche weiterhin bestehen ...

... Gleichfalls führte uns die neuerliche Analyse des Panarama-Beitrags zu einem wohl neuen Punkt in der Betrachtung der Killerspiel-Debatte: Denn während man in der Spielergemeinde eigentlich eher davon ausgeht, dass es sich bei der aktuellen Verbotsdebatte in erster Linie um besonders gewalthaltige oder moralisch fragwürdige Spiele handelt, deutet doch das erste Ziel des Panorama-Beitrages stark darauf hin, dass generell jedes Spiel betroffen sein könnte, in welchem mit Waffengewalt gehandelt wird – ganz unabhängig davon, dass es dabei (virtuell) besonders brutal zugeht oder nicht. Dass damit auch die Siedler von einem Killerspiel-Verbot betroffen sein könnten, ist nicht gesagt, aber es soll sicherlich jedes Spiel verboten werden, welches solche Modi wie ein einfaches Deathmatch ermöglicht. Der Sinn hinter der Verbotsidee ist also weniger, besonders brutale Spiele zu bannen, sondern vielmehr, klassische "Räuber & Gendarm" Spiele in virtueller Form (vollständig) zu verbieten ...

... Offensichtlich ziehen hier diverse Poltiker die simple Schlußfolgerung, dass wer vor dem Computer auf virtuelle Gegner schiesst, dies auch in der Realität auf echte Menschen tun könnte – und zwar wie gesagt ganz unabhängig von dem im Spiel dargestellten Gewaltgrad. Dies ist allerdings in unseren Augen eine völlig andere Forderung als jene, besonders gewalthaltige Spiele Minderjährigen strikt nicht zugänglich zu machen – es geht hierbei nicht mehr um den Grad der Gewaltdarstellung, sondern ums reine Spielprinzip. Und dieses ist wieder unserer Meinung nach über jeden Zweifel erhaben, selbst wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Doch wer virtuelles "Räuber & Gendarm" verbieten will, muß zuerst jenes alte Spiel in der realen Welt für unsere Kinder und jüngeren Geschwister verbieten – denn in der Fantasie der Spieler ist es das gleiche wie vor dem Computer (und das ein Verbot des echten "Räuber & Gendarm" keinen Sinn macht, zeigt schon allein dieser Artikel) ...

... Eventuell sollte man das den verantwortlichen Politikern einmal direkt vorhalten: Nicht das "Killerspiele" verboten werden sollen – der Ausdruck ist sowieso äußerst negativ belastet und sollte wohl schnellsten ausgetauscht werden. Sondern das vielmehr das klassische "Räuber & Gendarm" verboten werden soll – jedoch nicht für Kindern, sondern für volljährige Personen. Es muß irgendwie an das Licht der Öffentlichkeit gelangen, dass hier nicht bessere Maßnahmen zum Schutz der Jugendlichen erlassen werden sollen, sondern dass vielmehr Erwachsenenverbote auf der Tagesordnung stehen. Positiv ist hier schon, dass es wenigstens noch eine TV-Redaktion gibt, welche sich einen eigenen Kopf zum Thema gemacht hat: Dass hier ausgerechnet RTL II mittels eines Beitrags bei "Welt der Wunder" vom Wochenende (Mitschnitt auf YouTube) die ARD in der journalistischen Qualität um ganze Dimensionen schlägt, ist schon sehr bezeichnend für den Zustand der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten in Deutschland.