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News des 9. März 2007

In einem neueren Beta-Treiber seitens nVidia finden sich nicht nur – wie bekannt – Einträge für die weiteren Karten der GeForce8-Serie, sondern auch Einträge für zwei neue AGP-Grafikkarten. Somit sind in näherer Zukunft sowohl die GeForce 7900 GS (Treiber-Eintrag "NVIDIA_BR02.DEV_02E3.1 = NVIDIA GeForce 7900 GS" – das BR02 deutet dabei die "BR02" AGP-Bridge an) als auch die GeForce 7950 GT (Treiber-Eintrag "NVIDIA_BR02.DEV_02E4.1 = NVIDIA GeForce 7950 GT") auch auf AGP zu erwarten – was durchaus interessant ist, sollen doch diese beiden Karten zumindestens für PCI Express demnächst auslaufen. Aber offensichtlich haben die neuesten ATI-Angebote für den altehrwürdigen AGP-Bus in Form von Radeon X1950 Pro und Radeon X1950 XT auf AGP nVidia dann doch noch einmal dazu bewogen, dem AGP-User eine weitere (und wohl letzte) Aufrüstmöglichkeit zu spendieren.

Aus unserem Forum kommt eine hochinteressante Diskussion, welche der Frage nachgeht, ob es Gründen des Stromverbrauchs nicht sinnvoller wäre, mit zwei Grafikchips im PC zu operieren: Einer für den 2D-Betrieb und einer nur fürs Spielen. Gerade da aktuelle HighEnd-Grafikkarten selbst im 2D-Betrieb bis zu 54 Watt schlucken (beim G80-Chip soll es noch viel mehr sein), drängt sich eine solche Lösung doch auf. Allerdings hat die Angelegenheit gleich mehrere Haken parat: Als erstes hat der Monitor ein Problem, wenn sich gleich zwei Datenquellen anbieten. Im Zeitalter von DVI kann man zwar einen Signalswitch (welcher beide Signale zusammenfasst) ohne Verlust an Bildqualität bauen, allerdings ist dies sicherlich keine wirklich elegante Lösung ...

... Eine solche wäre nur gegeben, wenn beide Grafiklösungen in irgendeiner Form zusammengeschaltet sind, womit ausgangsseitig immer nur ein Monitorsignal anliegt und eine Software die Steuerung darüber übernimmt, ob dort das Signal der 2D-Karte oder das Signal der 3D-Karte geliefert wird. Prinzipiell gab es so etwas ja schon einmal in Form der 3D-only Grafikkarten von 3dfx – nur war dort das Durchschleifen des Monitorsignals mit einem gewissen Bildqualitätsverlust verbunden, da es nur als VGA-Signal durchgeschleift wurde. Als nächstes müssten die Treiber beider Grafiklösungen explizit für eine solche Funktionalität erstellt sein – die eine Grafiklösung nur für 2D und die andere nur für 3D. Beim früheren 3dfx-Modell war dies einfacher, da seinerzeit die entsprechend eingesetzten Grafiklösungen sowieso nur über diese Fähigkeiten verfügten ...

... Heutzutage muß man aber damit rechnen, dass beide eingesetzten Grafiklösungen immer sowohl unter 2D wie auch unter 3D agieren wollen. Will man das nicht, müssen die Treiber beider Grafiklösungen eine entsprechende Funktionalität zur Verfügung stellen – im Endeffekt eine Funktionalität für den expliziten Betrieb nur als 2D- oder nur als 3D-Lösung. Und letztlich müssen auch die Spiele wieder zurück zu 3dfx-Zeiten gehen, wo viele Programmierer daran gedacht haben, dem User eine Auswahlmöglichkeit zur Grafik-Hardware zu geben. Heute fehlt eine solche Option in den allermeisten Spielen, so das es nicht sicher ist, dass man bei zwei Grafikkarten im System das Spiel immer unter der schnelleren von beiden Karten betreiben kann ...

... Wie zu sehen, bedürfte es also ziemlich umfangreicher Anstrengungen, um ein System mit zwei Grafikkarten und klassischer Aufgabenteilung nach 2D und 3D wieder etablieren zu können. Insofern ist es eher zu bezweifeln, dass es demnächst ein solches System wieder geben wird – auch wenn einige Notebook-Hersteller in eine ähnliche Richtung denken. In einem Notebook als mehr oder weniger unänderbarem Komplett-System lässt sich jedoch mit einigen Tricks wohl doch eine bezüglich der Anwenderfreundlichkeit nutzbare Lösung erstellen – was jedoch wie gesagt für den Desktop-Markt nichts bedeuten muß. Doch so lange keine neuerliche Lösung bezüglich der Trennung von 2D und 3D gefunden wird, bleiben die Grafikchip-Entwickler in der Pflicht, von den teilweise enormen Verlustleistungen im 2D-Betrieb eben auf konventionellem Wege deutlich herunterzukommen.

Shortcuts: Seitens Hard Tecs 4U hat man sich mit der zukünftigen Strategie von AMD bezüglich der Mainboard-Chipsätze beschäftigt. Momentan sieht man dabei AMD auf einem "Schmusekurs" mit allen Konkurrenten in diesem Markt – AMD erscheint es derzeit wohl wichtiger, die breite Angebotsvielfalt zugunsten ihrer Prozessoren zu sichern, als unbedingt ähnlich wie Intel den Chipsatz-Markt für die eigenen Prozessoren zu dominieren. Bei Bear Eyes gibt es Bilder zu den ATI-Chips RV630 (Mainstream, wohl Radeon X2600 Serie) und R600 (HighEnd, Radeon X2900 Serie). Bei letzterem soll es sich angeblich um einen 65nm Chip handeln – was allen bisherigen Informationen widerspricht, welche den R600-Chip als in 80nm gefertigt beschrieben haben, ATI durch mehr Taktspielraum und eine geringere Verlustleistung allerdings dann doch wieder gute Karten gegenüber dem in 90nm gefertigten G80-Chip geben würde.