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News des 19. März 2007

Wie NGOHQ in Berufung auf mehrere Grafikkartenhersteller berichten, soll die GeForce 8800 Ultra als rein höhergetaktete Version des G80-Chips zusammen mit den LowCost- und Mainstream-Lösungen GeForce 8500 GT, GeForce 8600 GT und GTS bereits am 17. April vorgestellt werden – sogar inklusive sofortiger Verfügbarkeit der schnellsten G80-Variante. Dieser Termin ist allerdings etwas erstaunlich, denn als R600-Counterpart wäre es zu erwarten gewesen, daß nVidia den R600-Start abwartet, um erst dann die finalen Taktraten der GeForce 8800 Ultra festzulegen. Man kann hier durchaus darüber spekulieren, daß es nVidia jetzt schon bekannt ist, daß man den R600 nicht schlagen kann und deshalb den R600-Killer bereits vor dem R600 veröffentlicht. Auf der anderen Seite könnte es nVidia natürlich auch leid sein, ständig weiter auf den R600 zu warten ;).

Im Forum der chinesischen Webseite PC Online gibt es Bilder und Benchmarks einer GeForce 8600 GTS von BFG zu visitieren. Die Karte taktete dabei mit 710/1008 MHz, was etwas höher ist als der derzeitig bekannte Referenztakt von 675/1000 MHz – andererseits sind gewisse Taktunterschiede bei Vorserienmodellen normal, ganz besonders wenn diese (eventuell) gebaut wurden, noch bevor der Grafikchip-Entwickler den finalen Referenztakt festgesetzt hat. Im Standardtest von 3DMark06 erreichte diese neue Top-Karte des Mainstream-Segments 5488 3DMarks, was doch angesichts beispielsweise dieser Referenzwerte erstaunlich niedrig ist ...

... Sicherlich schlägt die GeForce 8600 GTS damit die bisherige offizielle Mainstream-Lösung von nVidia, die GeForce 7600 GT (4364 3DMarks) um immerhin 25 Prozent. Andererseits wildern derzeit im Mainstream-Segment bereits die von HighEnd-Ausführungen abstammenden Karten Radeon X1950 Pro (5965 3DMarks) und GeForce 7900 GS (5652 3DMarks) sehr erfolgreich, aber auch solche Karten wie die Radeon X1950 XT (runde 7000 3DMarks) und die GeForce 7950 GT (6672 3DMarks) werden immer günstiger und können durchaus als zukünftige Kontrahenten zur GeForce 8600 GTS betrachtet werden. Und gegenüber diesen Karten sieht es schlecht für die GeForce 8600 GTS aus – und das in einem Test, welcher durch den Verzicht auf Anti-Aliasing eine der Hauptschwächen der GeForce 8600 GTS (das nur 128bittige Speicherinterface) gut überdeckt ...

... In der Spielepraxis dürfte zwar der Vorteil gegenüber der GeForce 7600 GT (auch nur 128bittiges Speicherinterface) erhalten bleiben, der Rückstand gegenüber den vorgenannten DirectX9-Karten allerdings tendentiell sogar noch zunehmen, da in der Praxis natürlich mit dem Einsatz von Anti-Aliasing gerechnet werden muß. Es deutet sich damit immer mehr an, daß die kommende DirectX9 Mainstream-Generation wohl nicht in der Lage sein wird, die aktuell bereits im 200-Euro-Preissegment positionierten DirectX9-Karten zu schlagen. Abzuwarten bliebe natürlich noch, ob ATI dies mit dem RV630-Chip bzw. der Radeon X2600 Serie besser machen kann – da dort aber wie bei der GeForce 8600 Serie auch nur ein 128bittiges Speicherinterface verbaut sein wird, sind die Chancen hierfür auch nicht besonders hoch.

Im Forum der Effizienzgurus gibt es eine Aufstellung der (angeblich) kommenden K10-basierenden Prozessoren seitens AMD. Für den Wahrheitsgehalt dieser Aufstellung kann man allerdings nicht die Hand ins Feuer legen, die Tabelle sieht aufgrund von Schreibfehlern und eines Mischmaschs von Deutsch und Englisch eher selbsterstellt aus – auch wenn die angebotenen Zahlen insgesamt durchaus in den Rahmen der Erwartungen passen. Wollen wir der Aufstellung allerdings Glauben schenken, so wird AMD die K10-Serverprozessoren auf Basis des Barcelona-QuadCores mit zwischen 2.1 und 2.5 GHz in den Markt bringen – auf diesen Taktraten muß der Barcelona-Core dann schon eine sehr ordentliche Pro/MHz-Power entwickeln, um den Intel-Modellen gefährlich zu werden ...

... Auch wenn es die Aufstellung nicht ausdrückt, so ist der Desktop-Markt erst später dran: Während der Barcelona-Core noch in diesem Halbjahr zu erwarten ist, sollen die auf der K10-Architektur basierenden Desktop-Modelle erst im zweiten Halbjahr in den Markt kommen – wobei dies bisher noch nicht genauer spezifiziert werden konnte. Im Desktop-Segment will AMD den DualCore "Kuma" mit Taktraten von 1.9 bis 2.9 GHz bringen, sowie den QuadCore "Agena" mit Taktraten von 1.9 bis 2.5 GHz. Bezüglich der reinen Taktraten würde AMD damit im Desktop-Segment also zu Intel aufschließen können. Dabei präsentieren sich im Gegensatz zu früheren Berichterstattungen jedoch nur die DualCore-Modelle bis hin zu 2.3 GHz als Stromsparer mit einer TDP von 65 Watt ...

... Die schnelleren DualCore-Modelle sowie alle QuadCore-Modelle laufen dagegen nicht unter 89 Watt, letztere ab 2.3 GHz gar mit 120 Watt TDP. Insgesamt scheint bezüglich des Stromverbrauchs Intel weiterhin vorn zu liegen – noch gar nicht zu reden von der zum Jahreswechsel bei Intel anstehenden 45nm-Fertigung, von welcher neben höheren Taktraten auch noch weiter abgesenkte Stromaufnahmen zu erwarten sind. Auffallend an der AMD-Aufstellung ist zudem der erstaunlich hohe Anteil an QuadCore-Modellen für den Desktop-Einsatz – immerhin vier Stück gegenüber auch nur sechs DualCore-Modellen. Es scheint fast so, als wolle AMD mit der K10-Architektur QuadCore-Prozessoren im Desktop-Segment nicht nur in Form überteuerter FX-Modelle bringen, sondern sowohl HighEnd- als auch Mainstream-Segment damit bedienen ...

... Dies bedeutet dann allerdings im Umkehrschluß, das ähnliche Vorhaben seitens Intel nunmehr deutlich wahrscheinlicher werden – wie sich schließlich schon andeutete. Dies sollte im Fall des Falles dann darin resultieren, daß man wohl ab dem dritten Quartal äußerst leistungsstarke DualCore-Modelle beider Hersteller zum wirklich günstigen Preis bekommt, während die dann von beiden Herstellern promoteten QuadCore-Prozessoren für die meisten Computernutzer nach wie vor keinen wirklichen Vorteil bieten würden. In diesem Zusammenhang sind wir im übrigen höchst gespannt auf die beiderseitigen Werbekampagnen, welche dem Endverbraucher die unbedingte Notwendigkeit von QuadCore-Prozessoren erklären sollen ;).

Gemäß der FutureZone macht sich nun auch der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach für die Online-Durchsuchung stark. Starkes Erstaunen löst dabei allerdings die angeführte Begründung aus, Zitat: "Die Online-Durchsuchung dient der Sicherung von flüchtigen Beweisen." Nun kann man zwar mit der Online-Durchsuchung sicherlich einen Informationsgewinn erzielen, gerichtsverwertbare Beweise werden sich jedoch kaum ergeben können. Dagegen spricht das reine Prinzip der Online-Durchsuchung, welches vollständig entgegen gängiger Beweismittelsicherungs-Verfahren steht. Die Chancen, daß direkt durch den Bundestrojaner erworbene Informationen vor Gericht als Beweise anerkannt werden, stehen somit denkbar ungünstig – insofern kann man die Online-Durchsuchung derzeit auch schlecht mit diesem Punkt "bewerben".