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News des 12. April 2007

Beyond3D haben eine Intel-Präsentation anzubieten, welche sich mit dem seitens Intel so gesehenen kommenden Kampf um die Oberhoheit im PC zwischen CPU und GPU beschäftigt. Intel sieht dabei offenbar mit Sorge die rapide steigende Rechenleistung aktueller Grafikchips, welche damit auch Intels Hauptgeschäft mit PC-Prozessoren gefährden könnte. Deswegen arbeitet Intel nun schon seit mindestens zwei Jahren an eigenen Grafikprozessoren – insofern wird immer klarer, daß AMD mit der Übernahme von ATI nicht Intel unter Zugzwang gebracht hat, sondern das vielmehr AMD mittels dieser Übernahme erst nachgezogen hat ...

... Der in der Präsentation als theoretisches Modell beschriebene Prozessor ist aber nach unserem Dafürhalten nicht Intels Entwurf eines Grafikchips, sondern soll weiterhin ein "gewöhnlicher" PC-Prozessor sein. Als Grafikchip wäre das skizzierte Modell sowieso nur verwendbar, wenn sich die Spiel-Programmierung einem völligen Paradigmenwechsel unterwerfen würde, denn die Intel-Skizzen enthalten keinerlei für Grafikchips bisher typische und elementare Einheiten. Da aber auch der Titel der Präsentation "Future CPU Architectures" heist, gehen wir davon aus, hier weiterhin einen PC-Prozessor zu sehen ...

... Vielmehr haben die Autoren diesr Präsentation nur so weit ausgeholt, um zu belegen, warum sich das CPU-Design in Zukunft ändern muß, um dem Ansturm der Grafikchips standhalten zu können. Und sie empfehlen diesbezüglich zukünftig deutlich kleinere CPU-Designs: So besteht der vorgestellte Prozessor aus bis zu 10 kleinen Cores, welche jeweils für sich 16 Vektor-Prozessoren enthalten. Der Vorteil einer solchen Anordnung liegt zum einen in der perfekten Skalierbarkeit – und zum anderen auch im deutlich geringer werdenden Entwicklungsaufwand: Denn auch aufgrund des deutlich komplexeren Designs sind die Entwicklungszeiten heutiger PC-Prozessoren deutlich länger als bei Grafikchips.

Das Deutschlandradio hat ein Interview mit dem Wissenschaftsjournalisten Peter Welchering geführt, welches einige neue Anhaltspunkte zum Verbreitungsweg des geplanten Bundestrojaners bringt. So sollen von den Sicherheitsbehörden bislang zwei Verbreitungswege diskutiert worden sein: Gemäß der ersten Variante sollen dabei die Internet Service Provider (ISPs) Proxy-Server für besonders bekannte Internetseiten aufstellen, über welche dann allerdings die staatlichen Überwacher die Kontrolle hätten. Somit will man, sobald sich ein Überwachungsobjekt eine der auf dem Proxy-Server gespiegelten Webseiten ansieht und dort eventuell etwas downloaded, diesen Download dann mit einem Trojaner versetzen ...

... Mittels dieser durchaus gerissenen Methode geht man auch üblichen Gegenmaßnahmen bei "verseuchten" Downloads aus dem Weg, da dem Spiegeln und Verändern von kompletten Webseiten weder mit verschlüsselten Verbindungen noch mittels des Abgleichs von Checksummen beizukommen ist. Technisch stellt sich dies also hervorragend ausgedacht dar – allerdings scheint bisher niemand an die drohenden rechtlichen Verwicklungen gedacht zu haben. Denn erstens stellt sich hier der Strafrechtsparagraph 303a "Datenveränderung" entgegen, gleichzeitig könnten aber auch diese Webseiten, welche von den staatlichen Überwachern gespiegelt (und in der Kopie verändert) werden, auf Unterlassung gemäß der Urheberrechtsgesetzgebung klagen ...

... In einem konkreten Überwachungsfall wäre es sogar möglich, daß eine betroffene Webseite auf hohe Schadensersatzsummen aufgrund der entstehenden Rufschädigung klagt, falls bekannt wird, das diese Webseite von den staatlichen Überwachern zur Einschleusung des Bundestrojaner benutzt wird. Natürlich kann man die entsprechenden Gesetze zugunsten der Online-Durchsuchung abändern – wir sind allerdings sehr gespannt auf diese Gesetzesvorlagen, welche dem Staat völlig andere rechtliche und moralische Regeln geben als den Bürgern selber ;). Momentan scheint dies jedoch nicht so die Sorge der Sicherheitsbehörden zu sein – dort wird eher das permanente Risiko des Bundestrojaners diskutiert, das ein infizierter Rechner durch Abschaltung der auf diesem Rechner laufenden Sicherheitsprogramme "außer Kontrolle geraten könnte", sprich sich reihenweise weitere Schadsoftware einfangen könnte ...

... Um diesem Szenario zu entgehen, wird eine zweite Variante der Online-Durchsuchung angedacht, bei welcher man ganz ohne dem Bundestrojaner auskommen will. Dabei will man angeblich einen FTP-Transfer zum Rechner des Überwachungsobjektes initieren können, ohne das dieser etwas davon bemerkt oder aber das gewöhnliche Sicherheitssoftware dies registrieren würde. Dies halten wir allerdings für über alle Maßen unglaubwürdig, denn dies würde eine bekannte, jedoch nicht geschlossene und zudem überaus klare Sicherheitslücke voraussetzen. Da diese Methode zudem explizit über ActiveX funktionieren soll, wären damit automatisch Rechner ohne Windows-Betriebssystem oder deaktiviertem ActiveX unangreifbar ...

... Allerdings könnte es durchaus sein, daß man sich doch vom reinen Prinzip her dieser zweiten Variante bedient und dabei einfach variabel mit verschiedenen Sicherheitslücken experimentiert. Dies wäre dann auch unabhängig des jeweils eingesetzten Betriebssystems, könnte dafür aber natürlich auch an einem wirklich gut abgesicherten System scheitern. Interessanterweise gibt es für solche "Anwendungsfälle" bereits professionelle, nur an Regierungsstellen verkäufliche Software, mit welchem sich Zielsysteme auf eventuelle Lücken durch nicht geschlossene oder gänzlich neue Sicherheitslücken überprüfen lassen, unter deren Ausnutzung dann letztlich doch wieder der Bundestrojaner (bzw. eine Überwachungssoftware) auf dem PC landet.

Shortcuts: Die ComputerBase hat Bilder und Daten der kommenden Asus-Grafikkarten auf Basis der nVidia-Chips G84 und G86, mit welchem sich das schon bekannte Wissen zu diesen kommenden Grafikkarten nunmehr einwandfrei bestätigen läßt. Gemäß Fudzilla soll sich das kommende R600-Board nun nicht mehr "Radeon X2900 XT", sondern vielmehr "Radeon HD 2900 TX" nennen, wobei womöglich gar die ganze Direct3D10-Serie von ATI ähnlich ("Radeon HD 2000 Series") genannt wird. Nur wenig später ist man sich bezüglich der Namensgeschichte aber nicht mehr so sicher ;), betont dafür jedoch, daß die Radeon X2900 XT zuerst kommen soll (bekannt), das eigentliche Top-Modell Radeon X2900 XTX nun jedoch nicht mehr im Mai zu sehen sein wird ...

... Nochmals Fudzilla berichten über ATIs "Lasso" Projekt einer externen Grafikkarte. Diese soll mittels eines externen PCI Express Ports und entsprechender Kabel angebunden werden, was gemäß der entsprechenden Spezifikation eine PCIe-Bandbreite bis x16 zuläßt. Und wie letztlich WinFuture berichten, gibt es in Frankreich nunmehr eine extra Behörde, welche kontrolliert, daß den Endkunden durch die Verwendung von DRM keine Einschränkungen (insbesondere bei der Interoperabilität) entstehen – was durchaus die Frage aufwirft, wieso es solche Behörden oder aber wenigstens entsprechende gesetzliche Regelungen nicht auch in den (nicht weniger DRM einsetzenden) deutschsprachigen Ländern gibt.