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News des 13. April 2007

Weitere Details zum ATI R600 HighEnd-Grafikchip gibt es bei DailyTech: So deutet sich nun immer stärker die Namenswahl "Radeon HD 2000 Serie" an, wobei die R600-Boards sich Radeon HD 2900 XT und XTX nennen, die RV630-Boards Radeon HD 2600 Pro und XT und die RV610-Boards Radeon HD 2400 Pro und XT. Die komplette Serie soll zudem über ein neues Anti-Aliasing verfügen, welches bis auf 24x Anti-Aliasing hinaufgehen soll – wobei diese höchste Variante sicherlich nur von den HighEnd-Ausführungen sinnvoll nutzbar sein dürfte. Zudem soll der R600-Chip nun über gar 320 Stream-Prozessoren verfügen – was natürlich noch keinen Hinweis auf eine potentielle Überlegenheit zum G80-Chip (128 Stream-Prozessoren) gibt, da damit schließlich noch nichts über die Leistungsfähigkeit dieser Stream-Prozessoren gesagt ist.

Gemäß The Inquirer soll die kommende HighEnd-Serie von ATI die bisherigen HighEnd-Grafikkarten auf G80-Basis seitens nVidia preislich klar unterbieten – um 100 bis 150 Dollar. Wie ATI dies realisieren will, bleibt allerdings unklar: Die Grafikchips selber kosten keine 100 Dollar das Stück, so daß ATI bei einem niedrigerem Gesamtpreis auf Mithilfe der Grafikkarten-Hersteller setzen müsste – und die werden sich sicherlich ihre Gewinnmarge nicht so einfach nehmen lassen. Davon abgesehen ist das Boarddesign der R600-Grafikkarten wie bekannt außerordentlich aufwendig – unklar ist also, wo hier die Spielräume für große Preisabschläge gleich zum Launch sein sollen. Allerdings hat das ganze womöglich auch eine ganz einfache Auflösung: Eventuell bezieht sich diese Aussage nur auf die offiziellen Listenpreise der G80-Grafikkarten von 449 Dollar für die GeForce 8800 GTS 640MB und 599 Dollar für die GeForce 8800 GTX ...

... Allerdings werden die nVidia HighEnd-Grafikkarten bekannterweise längst nicht mehr zu diesen Listenpreisen verkauft, sondern siedeln sich derzeit ca. 100 Euro niedriger an. Und sicherlich wird ATI mit der massiven zeitlichen Verzögerung den R600-Boards gleich vom Start weg einen passenderen Listenpreis geben müssen – und das dann dabei durchaus 100 Dollar Unterschied zum nVidia-Listenpreis entstehen können, wäre kaum verwunderlich. Dies ändert aber letztlich doch nichts an den Straßenpreisen, bei welchen die R600-Boards auf etwa ähnlichem Niveau wie die G80-Boards zu erwarten sind. Zudem halten wir die generelle Idee, AMD könnte einfach mal so mit seiner Erfahrung bei der 65nm-Fertigung bei der Produktion von ATI-Grafikchips unterstützend zur Seite stehen, für nicht wirklich ausgereift ...

... Denn die ATI-Grafikchips werden weiterhin vollumfänglich bei TSMC gefertigt und eine (potentielle) Unterstützung durch AMD wird zumindestens nicht in kurzfristigen Erfolgen resultieren können. Doch selbst wenn TSMC durch AMD-Unterstützung künftig günstiger fertigen kann als bisher, lassen sich hiermit keine durchschlagenden Preisvorteile für den Endkunden erzielen, da am Gesamtpreis einer Grafikkarte auch der benötigte Speicher und das Grafikboard selber eine entscheidende Rolle spielen. Wollte man wirklich günstige HighEnd-Grafikkarten bauen, müsste man in erster Linie einen Grafikchip mit geringem Stromverbrauch, kleinem Speicherinterface und geringen Anforderungen bezüglich der Klasse des verbauten Speichers erstellen – dann könnten das Boarddesign sowie die Kosten für den Speicher dramatisch sinken. Allerdings erscheint gerade der R600 als das genaue Gegenteil dieser Beschreibung ;).

Hard Tecs 4U vermelden neue, durch AMD bekanntgegebene Details zur kommenden K10-Architektur. Leider läßt sich aus diesen Daten derzeit noch nicht erkennen, wie stark AMD die Pro/MHz-Leistung gegenüber den aktuell verkauften Prozessoren wirklich gesteigert hat – und wie bekannt ist der Unterschied zur den aktuellen Intel-Prozessoren mit gut 20 Prozent allgemein und 32 Prozent unter Spielen nicht gerade klein, zumal dies AMD derzeit und auch in näherer Zukunft nicht durch eventuell höhere Taktraten ausgleichen kann. Allerdings hat AMD zumindestens in einem Punkt klar die Nase vorn: Trotz des neuen Sockels AM2+ werden die kommenden AM2+ Prozessoren abwärtskompatibel zum bisherigen Sockel AM2 ...

... Die technischen Veränderungen des Sockel AM2+ sind also nicht zwingend notwendig zum korrekten Betrieb, AM2+ Prozessoren laufen auch in gewöhnlichen AM2-Mainboards. Benötigt wird natürlich ein BIOS-Update, hier liegt es an den Mainboard-Herstellern, entsprechendes zu liefern. Auch darf natürlich die TDP des neuen Prozessor nicht die Klasse des Mainboards übersteigen – ein Prozessor mit einer TDP von 130 Watt wird in einem Mainboard, welches offiziell nur für Prozessoren mit 95 Watt TDP ausgelegt ist, nur mit Glück funktionieren – dies gilt aber auch generell und unabhängig des AMD-Sockelwechsels. Intel wird hingegen wie bekannt mit den kommenden 45nm-Prozessoren zwar nicht den Sockel 775 wechseln, dafür allerdings die Spannungs-Spezifikation, womit die neuen Prozessoren nur in neuen Mainboards laufen – wie gesagt ein nicht unerheblicher Nachteil gegenüber AMD.

Laut dem Spiegel spricht nun auch noch Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann von einem (angeblichen) Versagen der USK beim Thema Killerspiele und fordert deshalb eine Verstaatlichung der Altersklassifizierung für Computerspiele. Interessant sind dabei die "hochprofessionellen" Aussagen des Innenminister zur Wirkungsweise jener Killerspiele: "Nicht jeder, der Killerspiele auf dem Computer hat, wird zum Amokläufer. Aber die überwiegende Zahl der Amokläufer, die wir in den letzten Jahren hatten, hat solche Spiele betrieben. Es gibt also Zusammenhänge." Selbst wenn man das einmal nur annehmen wollte, dann zählt für eine solche Statistik nicht nur die Zahl der Ausnahmen, sondern vor allem die Gesamtzahl der "normalen" Fälle ...

... Wenn man sich also schon auf dieses Niveau herabläßt und eine direkte Verbindung vom Amokläufern und Killerspielen zieht, ist zuerst einmal die Zahl der insgesamten Nutzer jener Spiele relevant. Und da diese bei einigen Millionen allein in Deutschland liegen dürfte (mal mehr und mal weniger stark ausgeprägt), sollte sich dadurch eigentlich automatisch ergeben, das selbst bei einem angenommenen direkten Zusammenhang zwischen Killerspielen und Amokläufen eine wirkliche Gefährdungslage durch Millionen von eben nicht amoklaufenden Computerspielern nicht gegeben ist. Hier liegt im übrigen auch ein Hauptargument gegen ein Totalverbot auch für Erwachsene, welches wie bekannt seitens des Freistaates Bayern angestrebt wird.

Shortcuts: Fudzilla bringen nochmals eine Meldung zu einer Produktionsverschiebung bei den ATI-Grafikchips RV610 und RV630. Beide sollen zwar weiterhin am 23./24. April der Presse (unter NDA) vorgestellt werden, kaufbare Grafikkarten sollen hingegen erst im Juni zu erwarten sein. Ob diese Meldung passt, ist allerdings unsicher, denn andere Quellen reden von großen Bestellungen seitens der OEM-Hersteller gerade für den LowCost-Grafikchip RV610. Golem berichten über den HDTV-Nachfolger Super Hi-Vision (UHDV), welcher in Japan in ca. 10 bis 15 Jahren eingeführt werden soll und eine Auflösung von satten 7680 x 4320 Pixeln bieten wird. Die Overclockers Workbench haben ihren GeForce 8600 GTS Artikel nun noch um SLI-Benchmarks erweitert, wobei das 3DMark06-Resultat von 9253 3DMarks unter 1280x1024 ganz ansprechend erscheint (Vergleichswerte).