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News des 25. Mai 2007

Beyond3D berichten über die jüngste Analysten-Telefonkonferenz seitens nVidia, welche einige Hinweise auf die zukünftigen Pläne des Grafikchip-Entwicklers im HighEnd-Markt bereithält. So scheint der nächste HighEnd-Chip seitens nVidia wiederum zum Ende des Jahres zu erscheinen und dürfte somit in Konkurrenz zu ATIs R650 gehen, welcher als Refreshchip zum R600 im dritten Quartal zu erwarten ist. Als Codenamen für den neuen nVidia-Chip bieten Beyond3D im übrigen G92 an, bisher wurde dieser Chip zumeist als G90 betitelt. Unklar bleibt dabei allerdings, ob es sich bei diesem nächsten HighEnd-Chip von nVidia um einen Refresh des G80-Chips handelt oder schon wieder um eine regelrecht neue Architektur ...

... Die von nVidia angestellte Leistungsprognose von 1 TeraFlop/sec (rund das Doppelte der aktuellen HighEnd-Generation) wäre wohl auch mit einem Refreshchip erreichbar, sofern dieser höhere Taktraten und mehr Ausführungseinheiten mit sich bringt. Auf der anderen Seite dürfte ATIs nächste Generation in Form des R700-Chip wohl ebenfalls schon über eine neue Architektur verfügen, wahrscheinlich dann nach Direct3D 10.1 Standard. Da der R700 im Frühjahr 2008 zu erwarten ist, bietet sich der Gedanke natürlich an, daß der vorgenannte Jahresend-Chip von nVidia dieselbe Technologie-Basis haben könnte und dann kein bloßer Refresh des G80-Chips mehr wäre. Sollte die letzte Annahme zutreffen, würde der G80 dann ganz ohne Refreshchip bleiben, was für die jüngere Vergangenheit durchaus ungewöhnlich wäre.

Für ein wenig Aufregung sorgt derzeit ein Interview mit den Machern von Quake Wars im nVidia Developer Blog: Die Aussage, daß man mittels OpenGL Direct3D10-Features auch unter Windows XP ermöglichen kann, ist allerdings in dem Sinne nichts neues, da man mit OpenGL schon immer Betriebssystem-unabhängig die volle Featurepalette von Grafikchips ausnutzen konnte. Der Nutzungsgrad der freien 3D-API für Spiele ist allerdings in den letzten Jahren immer stärker zurückgegangen – und ob sich dies mit der reinen Möglichkeit ändert, Direct3D10-Beschleuniger auch unter Windows XP voll ausnutzen zu können, bleibt demzufolge stark abzuwarten. Der Vorteil von Direct3D10 liegt zudem sowieso weniger darin, neue Effekte zu ermöglichen – denn rein vom Prinzip her ist alles, was mit Direct3D10 darstellbar ist, mit DirectX9 genauso möglich ...

... Direct3D10 macht es dem Programmierer aber in vielen Punkten einfacher, zum Ziel zu kommen, zudem ist die benötigte Rechenleistung einiger Effekte deutlich niedriger. Damit werden also unter Direct3D10 Effekte, welche unter DirectX9 technisch trotzdem möglich sind, rein praktisch häufiger eingesetzt werden – es geht zwischen DirectX9 und Direct3D10 primär um Effizienz, nicht um eine Checkliste an verfügbaren Effektefeatures. Genau aber unter dem Punkt des effizienten Programmierens wird OpenGL (aus diversen Gründen) von vielen Programmiern als nicht wirklich gut beurteilt. Die Microsoft-APIs bieten hier trotz ihrer Plattformabhängigkeit das wohl rundere Paket an, selbst wenn dies Microsoft nun in eine faktische Monopolsituation gebracht hat – mit welcher man wie bekannt auch die Marktmacht hat, Direct3D10 bewußt nur unter Windows Vista anzubieten.

Laut der PC Games Hardware wird es eine passiv gekühlte Ausführung der Radeon HD 2600 XT GDDR3 nun ebenfalls seitens Sapphire geben, ähnliches wurde gestern auch schon von PowerColor berichtet. Anzumerken sei allerdings, daß Sapphire hierbei nur auf die GDDR3-Version der Radeon HD 2600 XT setzt, welche gegenüber der GDDR4-Version einen deutlich niedrigeren Speichertakt hat (700 zu 1100 MHz). Von dieser speziellen Karte abgesehen sollten sich passive Ausführungen aber auch generell mit allen neuen Mainstream-Karten realisieren lassen, da die derzeitige Grenze für passive Kühlung bei ca. 65 Watt Verlustleistung liegt (Radeon X1950 Pro) und alle neuen Direct3D10 Mainstream-Beschleuniger Verlustleistungen weit darunter aufweisen. Insofern ist durchaus zu erwarten, daß in den nächsten Wochen noch weitere passiv gekühlte Ausführungen von Radeon HD 2400/2600 und GeForce 8500/8600 in den Markt kommen werden.

Die EETimes berichtet von den Fortschritten rund um PCI Express 2.0, welches schon im dritten Quartal mittels Intels Mainboard-Chipsatz X38 in den Markt kommen wird. Dabei wurden auf einer Veranstaltung des Standardisierungsgremiums PCI-SIG lauffähige PCI Express 2.0 Systeme mit Intel-Chipsatz sowie Grafikkarten von ATI und nVidia gezeigt. Aller Voraussicht nach wird die Evolution dieser Anschlußtechnik seitens der Grafikchip-Entwickler und Grafikkartenhersteller allerdings kaum mit einem größerem Aufwand verbunden sein, im Endeffekt stellt für diese PCI Express 2.0 dasselbe Protokoll wie die Version 1.x nur eben mit dem doppelten Takt dar. Aufgrund der damit also nur geringfügigen Anpassungsarbeiten im Grafikchip und auf den Grafikboards dürfte Grafikkarten-seitig der Übergang zu PCI Express 2.0 wohl recht schnell zu bewältigen sein. Wie bekannt, ist PCI Express 2.0 zudem abwärtskompatibel, d.h. 2.0-fähige Grafikboards lassen sich natürlich auch weiterhin in aktuellen PC-Systemen des 1.x-Standards betreiben.

Shortcuts: Seitens ExtremeTech kommt das wilde Gerücht, wonach in Intels 45nm Prozessor "Penryn" eventuell bereits eine Grafikeinheit versteckt sein könnte. Für den Augenblick ist dies über alle Maßen unwahrscheinlich – schon allein, weil Intel bei den angedachten CPU/GPU-Kombiprojekte den Grafikchip immer extra fertigen und nicht direkt in die CPU integrierten will. Die X-bit Labs berichten von kommenden Mainboard-Chipsätzen seitens nVidia mit FSB1333-Support. Stark irritierend an der nForce 610i/630i Serie ist allerdings das verbaute SingleChannel-Speicherinterfaces, was nun überhaupt nicht zu den in diese Chipsätze jeweils integrierten GeForce 7025/7050 Grafiklösungen passt, welche üblicherweise von der zur Verfügung stehenden Speicherbandbreite enorm abhängen. Und letztlich gibt es seitens TweakPC noch die Bestätigung, daß Intels P35-Chipsatz entgegen zwischenzeitlicher Befürchtungen doch CrossFire unterstützt – wenngleich wieder nur mit dem Modell eines x16-Grafikkartenslots und eines (über die Southbridge angebundenen) x4-Grafikkartenslots.