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News des 26./27. Mai 2007

Aufs nVidias nZone kann man sich zwei seitens Crytek zur Verfügung gestellte Vergleichsvideos zum Thema "DirectX9 vs. Direct3D10" downloaden. Beide Videos zeigen natürlich nur den Unterschied, welchen Crytek im kommenden Spiel Crysis ansetzt – bei anderen Spielen kann das schon wieder ganz anders ausschauen. Speziell in den beiden Videos sind die Optikunterschiede zwichen DirectX9 und Direct3D10 allerdings eher gering, man könnte es vielleicht sogar als vernachlässigbar beschreiben. Unsicher bleibt zudem natürlich, ob die minimal bessere Bildqualität der Direct3D10-Version nicht letztendlich bei einigem Willen auch für die DirectX9-Version des Spiels realisierbar wäre – gerade bei den geringen festzustellenden Unterschieden.

Zur Mitte der Woche erwähnten Leadtek GeForce 7950 GX2, welche seitens Alternate für wirklich günstige 179 Euro angeboten wurde, läßt sich noch dazusagen, daß diese Karte inzwischen nicht mehr verfügbar ist, es sich somit also nunmehr sicher um eine Abverkaufsaktion mit begrenzter Stückzahl handelte. Zwar gab es noch ein weiteres Angebot seitens Alternate für diese Karte zu einem Preis von 199 Euro, allerdings ist auch dieses inzwischen schon nicht mehr lieferbar. Aller Vermutung nach dürfte diese Karte auch überhaupt nicht mehr lieferbar werden, da sie von den Grafikkartenherstellern zugunsten der GeForce8-Serie aus dem Programm genommen wird. Interessanterweise gab es unter der Woche ein ähnlich günstiges Angebot für diese Karte bei K&M Elektronik, welches aber wohl noch schneller ausverkauft war als die Alternate-Angebote.

Es sei (hoffentlich) an dieser Stelle auch einmal gestattet, auf eine kleine subjektive Beobachtung des Newsschreibers einzugehen: Erstaunlich viele aktuelle Spiele schaffen es, trotz guter Spielidee und -umsetzung bei einigen absoluten Basics zu schlampen, in erster Linie bezogen auf die Steuerung und die Konfigurierbarkeit der Steuerung. Die Beispiele der jüngeren Vergangenheit: Reservoir Dogs bietet wirklich viele Steuerungsoptionen an, mit einem unbedachten Druck auf die ESC-Taste (welche in 99,9% aller Spiele & Anwendungen einfach nur "zurück" oder "abbrechen" bedeutet) fängt man sich ohne weitere Rückfrage jedoch gleich wieder die Defaultsteuerung ein. Ein so geniales Spiel wie Scarface bietet gleich überhaupt keine Möglichkeit an, mit einer eigenen Steuerung zu spielen, aufgrund der ungünstig gewählten Defaultsteuerung rufen leider auch Experimente mit Programmen, welche Tastatur- und Mauseingaben auf andere Tasten legen können, nur unbefriedigende Ergebnisse hervor ...

... Bei Test Drive Unlimited kann man die Maus nur in der vom Spiel vorgesehenen Weise (zum Umherblicken) benutzen, die Maustasten werden jedoch nicht als Tastaturersatz akzeptiert (was unverständlicherweise auch auf viele andere Spiele zutrifft). Elementarer bei diesem Spiel dürfte aber sein, daß sich die Autos eher wie ein dickes Wohnmobil steuern lassen: Ein leichter Druck auf die Taste für Links/Rechts bewirkt gar nichts, ein etwas stärkerer bringt das Fahrzeug gleich ins Schleudern. Wie man ausgerechnet bei einem Rennspiel eine derart verbockte Steuerung einbauen kann, darf der Spieleentwickler gern einmal erklären. Und selbst wenn sich die Steuerung mittels Feintuning noch irgendwie annehmbar gestalten lassen sollte (was nicht sagt, daß der Effekt der superschwerfälligen Steuerung damit verschwindet), so sollte man doch annehmen, daß es schon im Defaultzustand eine annehmbare Steuerung gibt ...

... Völlig normal scheint es zudem inzwischen zu sein, dem Spieler eine unabänderbare Bobbing-Bewegung des Protagonisten zuzumuten, jüngstes Beispiel wäre hier Stalker: Shadow of Chernobyl. Sicherlich existiert diese Auf- und Abwärtsbewegung durch den natürlichen Gang des Menschen in der Realität – allerdings ist es auch Realität, daß das menschliche Gehirn das gegenrechnet und wir diese Bobbing-Bewegung üblicherweise nicht wahrnehmen. Sicherlich gibt es hierzu wirklich völlig unterschiedliche Ansichten und Geschmäcker – aber warum diesen nicht einfach Rechnung tragen mit einem entsprechenden regelbaren Setting in den Spiel-Optionen? Selbst Uralt-Software konnte das teilweise schon ...

... Das letzte Beispiel ist dann The Godfather (Der Pate), welches einen die Steuerung zwar nach Belieben konfigurieren läßt und sogar die Maus als Tastaturersatz akzeptiert, bei dieser aber im Gegensatz zur Tastatur keine Funktionswiederholung zuläßt. Um nach vorn zu laufen, muß man üblicherweise die W-Taste einfach nur gedrückt halten – macht man dasselbe mit einer Maustaste, bewegt sich der Protagonist nur ein Schrittchen nach vorn, man müsste also faktisch dauern klicken ;). Sicherlich ist dieses Beispiel wieder eines der kleinsten Übel, aber ingesamt kann man schon sagen, daß hier massiv bei eigentlich absolut einfachen Dingen geschlampt wird. Völlig ohne Not werden hier Dinge nicht richtig gemacht, die 10 Jahre zurückliegende Software schon konnte und welche allesamt keinerlei besonderes Programmierergeschick erfordern ...

... Und wenn die Spieleprogrammierer meinen, die Konfigurierbarkeit der Steuerung wäre überflüssiger Luxus, sollen sie bitte rein für Konsolen entwickeln – denn auf dem PC ist das seit langem absoluter Standard. Einen ausdrücklichen Tadel holen sich hiermit aber auch die meisten der Spieletest-Redaktionen ab, welche auf den Punkt der Konfigurierbarkeit der Steuerung kaum einen Wert legen bzw. diesen Punkt zumeist gleich gar nicht erwähnen. Faktisch gibt es für den interessierten Käufer damit kaum Vorabinformationen, ob ein neu erscheinendes Spiels nur eine konfigurierbare Steuerung besitzt oder nicht. Gerade im Sinne dessen, daß Software bei Mißgefallen üblicherweise nicht zurückgegeben werden kann, ist dies eine eigentlich unhaltbare Situation.