10

News des 9./10. Juni 2007

Der Vollständigkeit halber haben wir in unserem Artikel zum Direct3D10 Desktop-Portfolio von ATI & nVidia nun auch noch die reinen LowCost-Lösungen von ATI und nVidia in Form von Radeon HD 2400 Pro und GeForce 8300 GS sowie 8400 GS in Form eines Nachtrages notiert. Wirklich empfohlen werden können diese Lösungen für Spiele-Zwecke jedoch mitnichten, da deren Speicherbandbreite von 6 GB/sec (und bei der GeForce 8300 GS potentiell noch niedriger) nicht ausreichend ist, um heutzutage mithalten zu können. Ganz allgemein deutet sich sowieso die Situation an, daß aus Preis/Leistungssicht auch die "höherwertigen" LowCost-Beschleuniger in Form von Radeon HD 2400 XT und GeForce 8500 GT nicht empfehlenswert sind. Beide Grafikkarten tummeln sich im Bereich von ca. 70 Euro, wobei es allerdings schon für 100 Euro die kleineren Mainstream-Varianten Radeon HD 2600 Pro und GeForce 8600 GT gibt ...

... Klar gibt es hier einen gewissen Kostenunterschied, allerdings steht dem auch ein erheblicher Unterschied bei den technischen Daten gegenüber: So hat die Radeon HD 2600 Pro die 2,6fache Rechenleistung, die 1,7fache Texturierleistung – bei allerdings nur derselben Speicherbandbreite. Dennoch sollte hier die Radeon HD 2600 Pro der Radeon HD 2400 XT erheblich davonziehen, weit mehr als der Preisunterschied von ca. 40 Prozent mehr (bzw. 30 Prozent weniger) ausdrückt. Ähnliches dann auch bei nVidia: Hier hat die GeForce 8600 GT die 2,6fache Rechenleistung, die 2,4fache Texturierleistung und sogar die 1,7fache Speicherbandbreite vorzuweisen, was locker und leicht für die doppelte Performance stehen sollte. Insofern scheint sich die komplette Riege an Direct3D10 LowCost-Grafikkarten nicht zu lohnen, weil die kleineren Mainstream-Beschleuniger der Direct3D10-Generation doch recht potent ausgefallen sind.

Genau in jenem LowCost-Bereich werden allerdings üblicherweise die großen Mengen abgesetzt und damit der Großteil des Umsatzes generiert. Interessanterweise scheint sich hier ATIs neue LowCost-Generation besser zu verkaufen als die entsprechende Angebote von nVidia: Wie Fudzilla berichten, liegt das Marktverhältnis hier bei 60 Prozent für ATI gegen 40 Prozent für nVidia – und dies, obwohl nVidia eigentlich früher im Markt ist als ATI. Offensichtlich hat ATI jedoch den für die großen OEMs wichtigsten Punkt hinbekommen: Der Preispunkt sowohl für den Grafikchip als auch für die Erstellung des kompletten Grafikboards ist wohl niedriger als bei nVidia, hier hat ATI die Vorteile der 65nm Fertigung wohl voll ausnutzen können.

Auf der Computex haben die verschiedenen Speichermodulhersteller ihre jeweiligen DDR3-Speicher vorgestellt. Derzeit das höchste der Gefühle ist dabei wohl ein DDR3/1600-Speicher seitens Corsair – sicherlich eine Taktfrequenz, welche DDR2 nicht mehr erreichen wird können. Allerdings hatten wir an dieser Stelle auch schon des öfteren ausgedrückt, daß DDR3-Speicher aufgrund der FSB-Limitierung der aktuellen Intel-Prozessoren derzeit nicht benötigt wird, DDR2-Speicher dies mit gleicher Performance auch erledigen kann. DDR3 dürfte erst dann interessant werden, wenn Prozessoren erscheinen, welche diesen Speicher explizit unterstützen werden: So kommen nächstes Jahr von AMD spezielle K10-Modelle mit DDR3-Support und auch von dem integrierten Speicherinterface der Nehalem-Prozessorenarchitektur seitens Intel kann man annehmen, daß dieses auf DDR3-Speicher ausgelegt ist ...

... Wirklich nutzvoll ist DDR3-Speicher dagegen im Mobile-Segment, da dieser Speicher aufgrund der gegenüber DDR2 abgesenkten Spannung natürlich weniger Strom zieht und damit die Akkulaufzeit verlängert. Allerdings darf man sich hier keinen wahnwitzigen Effekt versprechen, DDR3-Speicher soll auf gleicher Taktrate in etwa 25 Prozent weniger Strom verbrauchen als DDR2-Speicher. Für mobile Geräte, welche eher selten mit Overclocker-Speichern bestückt werden, ist das in Ordnung, auf dem Desktop-Markt bedeutet dies aber auch, daß besonders hoch getakteter DDR3-Speicher spielend denselben Strom zieht wie schneller DDR2-Speicher. Damit deutet sich ein eher zäher Start für DDR3 an, welcher sich erst mit den kommenden DDR3-unterstützenden Prozessoren maßgeblich beschleunigen dürfte. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt dürften die Speicherchiphersteller die Produktion auch derart im Griff haben, daß mit DDR3-Speicher dann letztlich bessere Preise als mit DDR2-Speicher möglich werden.