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News des 17. Juli 2007

Der Tech Report berichtet über einen selten auftretenden Bug bei GeForce 8800 Karten (besonders, aber nicht ausschließlich der GeForce 8800 GTS 320MB), bei welchem es zu plötzlichen und anscheinend zufälligen Framerateneinbrüchen bis hin zu Hälfte der ursprünglichen Framerate kommt. Bisher hilft hiergegen als Hotfix, mittels Alt+Tabulator auf den Windows-Desktop zu springen und von dort mittels derselben Tastenkombination wieder ins Game zurückzuspringen – was wohl darauf hindeutet, daß hierbei ein Problem mit der Speicherverwaltung vorliegt. Seitens nVidia kam allerdings schon die Aussage, daß man den Bug kennt und mit einem der nächsten Treiber noch innerhalb dieses Monats fixen wird.

Ein weiteren Bug vermelden Tom's Hardware: Danach soll die Hardware-Kombination von GeForce 7/8 Grafikkarte und einer schnellen Raptor-Festplatte von Western Digital unter Windows Vista zu dem Problem führen, daß das Betriebssystem mehr oder weniger lahm gelegt wird: Es startet zwar, viele Betriebssystem-Optionen funktionieren aber nicht. Das Problem dahinter scheint dabei allerdings weniger an der Hardware, sondern an einem der (möglicherweise gar unnötigerweise) mitlaufenden Dienste von Windows Vista zu liegen. Tom's Hardware bieten für den Fall des Falles hierzu ein Hotfix-Tool an, während sich nVidia und Western Digital noch weiter mit diesem kniffligen Problem beschäftigen wollen.

Bei Beyond3D hat man eine Grafikkartenspeicher-Roadmap erstellt, welche die zukünftige Entwicklung der Speichersorten GDDR3, GDDR4 und GDDR5 beim Speicherchip-Hersteller Samsung skizziert. Primär interessant ist hierbei natürlich, daß GDDR4 nur eine recht kurze Lebensdauer zugestanden wird: Noch in diesem Quartal will man mit GDDR5 so weit sein, GDDR4 ablösen zu können, worauf dann im Mainstream-Bereich GDDR3 (Taktraten 700 bis 1200 MHz) und im HighEnd-Bereich GDDR5 (Takraten (1600 bis 2500 MHz) angeboten würde. Bei GDDR5 handelt es sich um eine verbesserte Version von GDDR4, welche primär wohl mit weniger Strom auskommen soll (oder aber mit dem gleichen Strom höhere Taktfrequenzen erreichen soll), technologisch basieren GDDR4 und GDDR5 prinzipiell auf DDR3-Speicher (und GDDR2 und GDDR3 auf DDR2-Speicher) ...

... Allerdings ist es fraglich, ob diese höheren Taktfrequenzen bei GDDR5 (und auch bei GDDR4) derzeit wirklich notwendig sind, da gerade mit der Verbreiterung der Speicherinterfaces bei der aktuellen HighEnd-Generation (R600 auf 512 Bit DDR, G80 auf 384 Bit DDR) schon eine erhebliche Zunahme an Speicherbandbreite zu verzeichnen ist und besondere hohe Speichertaktfrequenzen zwar technisch erfreulich sind, aber gerade bei diesen sehr breiten Speicherinterfaces kaum noch für wirkliche Performancesteigerungen sorgen können. Sinn würden die besonders hohen Taktfrequenzen von GDDR5 natürlich bei den aktuellen Direct3D10 Mainstream-Beschleunigern (Radeon HD 2600 und GeForce 8600 Serien) machen, dort wird man diese aber aus Kostengründen kaum einsetzen. Insofern dürfte GDDR5 kurzfristig noch sehr uninteressant sein – ändern könnte sich dies möglicherweise aber schon mit der nächsten Technologie-Generation, welche ATI mit dem R700-Chip im Frühjahr/Sommer 2008 einläuten wird.

Wie die X-bit Labs berichten, stellt Asus wieder einmal für eine Reihe an älteren Mainboards BIOS-Updates zur Verfügung, so daß diese dann auch mit dem neuen FSB1333 seitens Intel zurechtkommen, welchen es Intel-offiziell nur auf dem neuen P35-Chipsatz gibt. Selbstverständlich erreichen die meisten halbwegs aktuellen Mainboards diese FSB-Höhe auch schon im Overclocking-Betrieb, der Vorteil der BIOS-Updates von Asus liegt aber darin, daß Asus die entsprechenden Mainboards mit den Chipsätzen P965, 975X, nForce 650i SLI und nForce 680i SLI offiziell für den FSB1333 freigibt und damit auch Support und Garantie unter diesen Bedingungen leistet – natürlich nur, wenn man auch eine FSB1333-CPU einsetzt, wenn man dagegen eine FSB1066-CPU auf FSB1333 hochtaktet, zählt das weiterhin als Overclocking und fällt nicht unter Support und Garantie.

Unter anderem die PC Games Hardware berichtet mal wieder über die Klagen von Microsoft über illegale Windows-Versionen – jährlich sollen es weltweit immerhin 60 Millionen PCs sein, welche mit einer illegalen Windows-Version verkauft werden. Und während dies im westlich geprägten Teil der Welt vor allem aufgrund der mittlerweile humanen Preise für diverse Betriebssystem-Versionen wirklich weniger verständlich ist, sieht dies bei den von Microsoft auch gesondert angesprochenen vielen illegalen Kopien in den Schwellenländern doch etwas anders aus. Denn dort gilt das in Europa und Nordamerika bekannte Prinzip von 500 bis 1000 Euro für den PC und dann 100 Euro für das Betriebssystem eigentlich überhaupt nicht, muß der Markt mit einer ganz anderen Kaufkraft operieren und bietet demzufolge auch ganz andere PC-Preise an ...

... So kostet ein vollständiger PC mit Monitor in einem typischen Schwellenland (aus eigener ausreichender Anschauung) zwischen 200 und 500 Euro – wobei wie auch in Europa die größten Stückzahlen im unteren Preissegment durchgehen. Hier ist es dann schon ein Unterschied, wenn man sich zu einem 200-Euro-PC noch ein 100 Euro teures Betriebssystem zulegen soll, selbst wenn die Preise im OEM-Geschäft deutlich niedriger sein sollten. Dem steht auch eine gewisse Kaufkraftbarriere gegenüber: Selbst der 200-Euro-PC bedeutet für die meisten Menschen in Schwellenländern die Ausgabe von ein bis zwei Monatsgehältern – wobei hier besonders ins Gewicht fällt, daß von einem Monatsgehalt in einem Schwellenland üblicherweise fast nichts zum Sparen übrigbleibt, selbst ein Billig-PC also im Gegensatz zu Europa schon eine größere, wohl zu durchdenkende Entscheidung darstellt ...

... Dabei ist das Windows-Betriebssystem noch der eher harmlosere Fall, besonders krass wird dies aber bei den Microsoftschen Office-Paketen, welche zu Ladenpreisen auch schon einmal in Richtung eines Jahresgehalts in Schwellenländern gehen können. Auf der anderen Seite des Problems steht aber natürlich auch der Punkt, daß Software- und Medienpiraterie in den Schwellenländern extrem weit verbreitet sind und sich so enorm etabliert haben, daß es schwer sein wird, dies in Bälde wieder zu beenden. Die einzelnen Staaten zeigen zwar einen gewissen Aktionismus dagegen, bekämpfen aber in aller Regel nur professionelle Fälscherbanden, welche mit großen Stückzahlen vor allem für den "Export" in die westliche Welt arbeiten. Dagegen, daß die eigenen Bürger auch diese Raubkopien kaufen, wird jedoch kaum etwas unternommen – und wenn, dann ist es der berühmte Tropfen auf den heißen Stein ...

... Man kann sich das in Europa wahrscheinlich gar nicht vorstellen, aber in den Schwellenländern sind Raubkopien von Medien und Software vollkommen allgegenwärtig und nicht nur auf den Ramschmärkten zu finden. So kommt es zur ironischen Situation, daß man selbst in einem Kaff am Ende der Welt noch original Intel-Prozessoren angeboten bekommt, während man in den IT-Kaufhäusern der großen Städte nach einer originalen Windows-Lizenz regelrecht suchen muß – selbst die Verkäufer von Marken-PCs bieten ihre Ware in den allermeisten Fällen nur mit einer gecrackten Betriebssystem-Version an. Und zur Microsoft-Idee von dem besseren "Kopierschutz" in Form der Produktaktivierung kann nur gesagt werden, daß diese gecrackten Betriebssystem-Version auch wirklich sauber gecrackt sind: Keine Aktivierung, kein WGA, nichts. Fast könnte man dafür richtig Geld bezahlen – ein besseres Windows bekommt man nirgendwo ;).