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News des 30. Juli 2007

Die PC Games Hardware hat ein paar Informationen über die zukünftigen ATI-Grafikkarten auf AMDs "Technology Analyst Day" aufschnappen können. Danach soll diese wohl im Frühjahr/Sommer erscheinende Grafikchip-Serie gleich komplett in 55nm gefertigt werden sowie PCI Express 2.0 und "DirectX 10+" unterstützen. Letztgenannte Formulierung deutet dabei wohl eine neue Unterversion von Direct3D10 an, seitens Microsoft womöglich "Direct3D 10.1" genannt. Was diese bringt, ist noch nicht ganz klar, müsste sich aber eigentlich in nächster Zeit ergeben, denn die Grafikchip-Entwickler benötigen schließlich entsprechende Planungssicherheit. Vor der R7xx-Familie kommt allerdings wie bekannt noch die Refresh-Generation der aktuellen Radeon HD 2000 Familie, welche aus den Grafikchips RV620, RV635, RV660/670 und R680 besteht und zum Jahreswechsel 2007/08 ansteht.

Der Heise Newsticker berichtet in Berufung auf die Analysten von Jon Peddie Research über die Marktanteile bei den Grafikchip-Entwicklern im abgelaufenen zweiten Quartal 2007. Die Daten zu den früheren Quartalen sind wie üblich in unserem News-Archiv zu finden: Q1/2007, Q4/2006, Q3/2006 und Q2/2006. Danach bleibt Intel weiterhin Marktführer mit einem Marktanteil von 37,6 Prozent, was allerdings 1,1 Prozent weniger als im Vorquartal und 2,8 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres (Q2/2006) ist. Da Intel derzeit weiterhin gut im Geschäft mit integrierten Grafiklösungen steht (selbst wenn das Top-Produkt GMA X3000 unter weiterhin mangelhaften Treibern leidet), kann das nur bedeuten, daß die anderen Hersteller hier Intel mal wirklich über den fairen Wettstreit im Markt (ein paar kleine) Marktanteile haben abnehmen können.

Danach folgt mit nVidia schon der größte Gewinner des Betrachtungszeitraumes: Im Q2/2007 erreichte man 32,6 Prozent Marktanteil, was gegenüber dem Vorquartal ein Plus von starken 4,1 Prozent und gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ein Plus von nochmal stärkeren 12,9 Prozent darstellt. Am Beispiele nVidias kann man sehen, wie schnell sich der Wind in diesem Business drehen kann, denn vor einem Jahr stand nVidia am Ende einer langen, mit dem GeForceFX-Fehlschlag einsetzenden Abwärtsbewegung – welche nun aber innerhalb nur eines Jahres komplett umgekehrt werden konnte. Hierbei dürften nVidia natürlich auch die wirklich guten Verkaufszahlen des Geschäfts mit Mainboard-Chipsätzen weiterhelfen, wo schließlich auch nVidia mehrere Varianten mit integrierter Grafik im Angebot hat.

Genau diese Wendung der Geschichte sollte Ansporn sein für ATI/AMD, sich jetzt trotz der aktuell eher mauen Geschäftsergebnisse nicht hängenzulassen. Aufgrund der sehr späten Markteinführung der Radeon HD 2000 Serie ging es für den Hersteller nochmals weiter nach unten – derzeit sind es nur noch 19,5 Prozent Marktanteil, was 2,4 Prozent weniger als im Vorquartal und satte 7,2 Prozent weniger als im Vergleichsraum des Vorjahres darstellen. Gerade angesichts dessen, wo man einstmals einmal stand (konstant über 25 Prozent Marktanteil von Mitte 2003 bis Ende 2006), ist dies schon ernüchternd, aber dennoch noch weit davon entfernt, desaströs zu sein. Denn noch steht ATI auf einer soliden Basis von verkauften Stückzahlen und ist der Weg zurück an die Spitze in absehbarer Zeit zu erreichen.

Weiter sollte ATI/AMD jetzt natürlich nicht zurückfallen, hier wird sich wohl schon in der nächsten Quartalsabrechnung zeigen, wie gut sich die Radeon HD 2000 Grafikchips wirklich verkaufen. Noch passabel im Markt befindet sich zudem VIA/S3 mit 7,7 Prozent Marktanteil, während SiS mit 2,5 Prozent Marktanteil schon in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht ist, wo man sich zu Matrox mit einem Marktanteil von 0,2 Prozent gesellt. Leider haben Jon Peddie Research für dieses Quartal wohl keine Daten zu den Marktanteilen in einigen Teilmärkten frei herausgegeben, so daß die insbesondere in den letzten diesbezüglichen Berichten beliebten Vergleiche der extra Grafikkarten im Desktop- und Mobile-Segment diesesmal ausfallen müssen.

Shortcuts: Wie die X-bit Labs berichten, hat der Auftragsfertiger TSMC bestätigt, ab nächstes Jahr auch Prozessoren zu fertigen. Den Namen des Prozessorentwicklers gab man allerdings nicht bekannt – wobei hier primär AMD, mit einer kleinen Chance aber eventuell auch VIA in Frage kommen. In diesem Zusamenhang durchaus interessant ist das von Orthy ausgegrabene und inzwischen natürlich abgelaufene Patentabkommen von Intel und AMD aus dem Jahre 1995, welches AMD strenge Richtlinien ob der Fremdfertigung auferlegt. Der Heise Newsticker berichtet über den neuen nVidia-Treiber 162.22 für Windows Vista, welcher für GeForce8-Grafikkarten unter SLI zwar ein paar Verbesserungen bringt, weiterhin jedoch nicht SLI mit GeForce6-Karten und Quad-SLI im allgemeinen unter dem neuen Betriebssystem ermöglicht und demzufolge nVidia noch viel Arbeit beim Vista-Treiber übrig läßt.