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News des 14. August 2007

Das TechConnect Magazine berichtet von zwei kommenden ATI-Grafikkarten für das untere HighEnd-Segmente ("Performance"-Segment) namens Radeon HD 2900 GT und Radeon HD 2900 Pro. Danach soll die kleinere Radeon HD 2900 GT mit 240 Shader-Einheiten und 256 MB Speicher zu einem Preis von ca. 220 Dollar (hierzulande wohl 200 Euro) kommen, die größere Radeon HD 2900 Pro dagegen mit 320 Shader-Einheiten und 512 MB Speicher gegen die GeForce 8800 GTS 320 MB (ca. 250 Euro) antreten. Beide Karten sind wohl mit einem 256bittigen DDR-Speicherinterface zu erwarten, weitere Daten wie etwa Taktfrequenzen und Anzahl der Textureneinheiten konnten TechConnect allerdings nicht in Erfahrung bringen.

Zudem beissen sich die hier getroffenen Angaben mit der Berichterstattung von letzter Woche, als Fudzilla die Radeon HD 2900 Pro als Karte mit 160 Shader-Einheiten beschrieb und keine Radeon HD 2900 GT erwähnte. Allerdings erscheinen uns die Angaben von TechConnect irgendwie runder, auch wenn derzeit aufgrund der mangelhaften Informationslage keine Möglichkeit ausgeschlossen werden kann. Sicher ist im Moment wohl nur, daß ATI im Herbst (TechConnect spricht von Samples im September und einer Verfügbarkeit im Oktober) mit neuen Karten für das Segment von 200 bis 250 Euro auf Basis einer Abspeckung des R600-Chips antreten wird.

Seitens TweakPC vermeldet man schon recht ausführliche Spezifikationen zu nVidias G92-Chip. Allerdings enthalten diese einige kritische Punkte, welche die genanten Daten derzeit als nicht sehr wahrscheinlich erscheinen lassen: So soll der im Spätherbst antretende G92-Chip über eine Milliarde Transistoren verfügen und bereits Direct3D 10.1 unterstützen. Beides ist nicht außerhalb des technisch möglichen, würden wir aber eher erst im nächsten Jahr sehen als noch zum Ende diesen Jahres. Und insbesondere dann, wenn Vorab-Spezifikationen mal wieder überaus gut klingen, ist hohe Vorsicht angesagt – weil die Erfahrung lehrt, daß es sich dann in vielen Fällen um Fälschungen und Wunschdenken handelt. Für den Augenblick ist es jedenfalls sehr viel wahrscheinlicher, daß nVidia im Spätherbst eine Refresh-Generation um G90 (HighEnd) und G92 (Performance) an den Start schickt, um dann ähnlich wie ATI erst im Frühjahr/Sommer 2008 erste Direct3D-10.1-Boliden herauszubringen.

Wie Golem berichten, wurde nun auch der G35-Chipsatz aus Intels 3er Chipsatz-Familie offiziell vorgestellt. Allerdings beherrscht der integrierte GMA X3500 Grafikchip derzeit nur DirectX9, die eigentlich mit diesem Grafikchip in Verbindung gebrachten Direct3D10-Fähigkeiten sollen erst Anfang 2008 per Treiberupdate nachgeliefert werden – was doch gleich wieder verdächtig nach dem GMA X3000 im G965-Chipsatz klingt, welcher nach über einem Jahr immer noch nicht alle einst versprochenen Features in Hardware ausführen kann. Wie Intel angesichts solcher eklatanter Schwächen in der Treiberentwicklung überhaupt daran denkt, sich zukünftig stärker im Grafikchip-Geschäft zu positionieren, ist vollkommen schleierhaft – im Retail-Markt braucht man so jedenfalls nicht anzutreten, großer Name hin oder her.

Hard Tecs 4U berichten von einem neuerlichen kleinen Rückschlag für Windows Vista – und stellen nebenbei die interessante Frage auf, wer denn nun wirklich überhaupt Windows Vista einsetzt, wenn es im Geschäftsbereich kaum zu sehen ist, es auch so ständig neue Verkaufsmeldungen pro Windows XP gibt und allein der Retailmarkt kaum für die von Microsoft angegebenen Verkaufszahlen stehen kann. Diese Frage läßt sich allerdings beantworten – wenn man beachtet, wie diese "Verkaufszahlen" ermessen werden. Denn dabei handelt es sich nicht um die Anzahl der verkauften Installationen von Windows Vista und noch nicht einmal um die Anzahl an mit Windows Vista gebauten, aber noch nicht verkauften PCs – sondern schlicht um die Anzahl der seitens der OEMs bei Microsoft georderten Lizenzen.

Und diese Lizenzen ordert man natürlich auf Vorrat – wobei dieser Vorrat bei neuen Betriebssystemen, wo also die Nachfrage noch nicht sicher einzuschätzen ist, wo aber klar ist, daß man "zu viele" gekaufte Lizenzen auch später noch problemlos absetzen wird können, durchaus auch etwas größer ausfallen kann. Hinzu kommt, daß Microsoft nicht nur aus verkaufs-, sondern auch aus marketing-taktischen Gründen ein Interesse an einer möglichst hohen Zahl an möglichst schnell verkauften Lizenzen hat: Weil man dann halt größere Verkaufserfolge melden kann, welche wiederum das Marketing rund um das neue Betriebssystem antreiben. Demzufolge kann man durchaus annehmen, daß Microsoft diesen möglichst hohen Erstabsatz des neuen Betriebssystems auch über seine Preispolitik fördert – weil es eben wie gesagt nicht nur gut für die Kasse, sondern auch fürs Marketing ist.

Demzufolge kann keiner sagen, wie viele der seitens Microsoft verkauften angeblich 60 Millionen Vista-Lizenzen auch wirklich ihren Dienst auf einem PC tun – und wie viele weiterhin als Vorrat bei den PC-Bauern schlummern. Ein gewisser Vorrat an Lizenzen muß natürlich immer bei jedem PC-Bauer vorhanden sein, aber wie gesagt könnte dies bei Windows Vista zumindestens anfänglich weit über die normalen Verhältnisse hinausgehen. Auf der anderen Seite kann derzeit wohl niemand das reale Größenverhältnis zwischen im Einsatz befindlichen Lizenzen und auf Vorrat vorhandenen Lizenzen wirklich beziffern, da müssten die PC-Bauer schon tief blicken lassen. Ein gewisser Effekt (zugunsten eines vollen Vorrats an noch nicht verbauten/installierten Vista-Lizenzen bei den PC-Bauern) sollte aber auf jeden Fall vorhanden sein – über die Höhe dessen kann man derzeit aber sicherlich nur spekulieren.

Shortcuts: Wie Fudzilla richtigerweise feststellt, fehlt weiterhin jede ernsthafte Spur von den externen Grafikkartenlösungen seitens Asus (XG Station) und MSI (Luxium). Woran es da derzeit hapert, ist in beiden Fällen nicht bekannt, insbesondere Asus befindet sich nun aber schon in klarem Rückstand zur eigentlichen Zielsetzung (zweites Quartal). Golem berichten über eine neuen Chip-Kühltechnologie mittels Ionen-Winden, welche in einem Experiment die Temperatur eines Test-Chips (mit ansonstem normalen Luftkühler) von 60°C auf 35°C reduzieren konnte. Derzeit ist die neuen Technologie allerdings noch nicht robust genug und noch zu groß für die breite Anwendung, innerhalb von drei Jahren will man diese Probleme allerdings gelöst haben.