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News des 16. August 2007

Der GameCaptain berichtet von einer Klarstellung seitens Microsoft zum Thema "Direct3D 10.1": Danach würde dieses Update der 3D-API natürlich alle auf dem Markt befindlichen Direct3D10-Grafikkarten unterstützen – für die neuen Features von Direct3D 10.1 seien dann aber doch neue Grafikkarten vonnöten. Was sich erst einmal wie ein Widerspruch anhört, klärt sich durch die Bedeutung des Worts "unterstützt" auf: Daß aktuelle Direct3D10-Grafikkarten später einmal Direct3D 10.1 unterstützen werden, bedeutet nur, daß sie unter Direct3D 10.1 überhaupt noch funktionieren werden – was nun nicht gerade der große Punkt ist, schließlich laufen selbst DirectX7-Grafikkarten noch unter Direct3D10 DirectX9 (sofern die Grafikchip-Entwickler entsprechende Treiber zur Verfügung stellen).

Diese eigentlich als Entwarnung gedachte Klarstellung macht vor allem aber klar, daß Direct3D 10.1 wirklich neue Hardware voraussetzt, will man die zusätzlichen Features von Direct3D 10.1 nutzen. Allerdings glaubt selbst Microsoft nicht daran, daß es Direct3D-10.1-only-Spiele geben wird – demzufolge sollte normalerweise auch das Aufkommen von Spielen mit extra Direct3D-10.1-Renderpfad nicht besonders hoch ausfallen. In dem Sinne hat Microsoft damit das eigene Update der 3D-API ein wenig entwertet, denn wenn es (aufgrund der eher geringen Veränderungen) nicht all zu viele Spiele mit einer Unterstützung für Direct3D 10.1 geben wird, braucht der Gamer natürlich auch die entsprechende Hardware eigentlich nicht, sondern kann weiterhin mit Direct3D10-Grafikkarten operieren, so lange diese nicht bei der Rohpower von den Direct3D-10.1-Boliden überrundet werden.

Die "Quellen" von Fudzilla glauben, daß Intel schon im nächsten Jahr 20 bis 30 Prozent Marktanteil bei den extra Grafikkarten erreichen kann. Was wir für ein gewisses Problem halten, denn das diesbezügliche Intel-Projekt "Larrabee" – von dem noch nicht einmal klar ist, ob dieses überhaupt eine gewöhnliche 3D-Grafikkarte darstellt – soll wohl erst 2009 erscheinen. Doch selbst wenn – für einen derartig hohen Marktanteil bei einem Wiedereinstieg von Intel in den "echten" Grafikchip-Markt bräuchte es mehrere Punkte, welche Intel derzeit nicht erfüllen kann oder deren Erfüllung äußerst ungewiß ist: So müsste es sich bei Larrabee nicht nur um eine HighEnd-Lösung, sondern um eine vollständige Serie für alle Marktsegmente handeln – weil die Masse des Geschäfts bekanntermaßen im LowCost- und Mainstream-Segment gemacht wird.

Desweiteren müsste Intel gleich am Anfang des Jahres 2008 herauskommen, um diesen hohen Prozentsatz beim Marktanteil über das Gesamtjahr erreichen zu können – wenn man Mitte des Jahres herauskommt, bräuchte man dann utopische 40 bis 60 Prozent Marktanteil, um auf das gesamte Jahr gesehen 20 bis 30 Prozent Marktanteil zu erreichen. Und letztlich müsste Intel beim Treiber einen sofortigen Volltreffer landen, um nicht sofort von der Fachpresse verrissen zu werden – angesichts der Probleme beim GMA X3000/X3500 irgendwie zweifelhaft. An der Aufzählung dieser Punkte kann man sich schon ausrechnen, wie wahrscheinlich die Prognose von Fudzilla bzw. deren "Quellen" ist: 20 bis 30 Prozent Marktanteil würden schon bei einem idealen Start erst das Ergebnis von einigen Jahren intensiver und erfolgreicher Arbeit sein, sind aber für den Anfang vollkommen unwahrscheinlich. Davon abgesehen steht wie gesagt immer noch eine nicht mehr widerlegbare Bestätigung aus, daß Larrabee wirklich ein gewöhnlicher 3D-Beschleuniger ist.

Zur gestrigen Berichterstattung über das gemeinsame Sicherheitsprojekt von Intel und Symantec wäre noch ein weiterer Gedanke hinzuzufügen: Eine Sicherheitssoftware für den Home-User, welche sich durch Virtualisierung und LaGrande vom Betriebssystem abschottet und faktisch in einem eigenen Mini-Betriebssystem läuft, wäre eine der sich ergebenden Möglichkeiten. Eleganter wäre dies natürlich gelöst, wenn man nicht zu der Sicherheitssoftware ein speziell angepasstes und nur zusammen laufendes Mini-Betriebssystem entwickelt, sondern wenn jenes Mini-Betriebssystem nur für Sicherheitszwecke etwas freier ob der darin lauffähigen Software wäre. Denkbar wäre hier nämlich nicht nur der Einsatz eines Virescanners in jenem Mini-Betriebssystem, auch Firewall, Spamfilter und eventuell das eine oder andere systemüberwachende Tool wäre in diesem sehr gut aufgehoben.

Am Ende könnte man sich das ganze dann durchaus solcherart vorstellen, daß auf einem PC jederzeit zwei Betriebssysteme laufen, wobei die gesamte Überwachung des Systems und des Internetverkehrs auf das zweite Betriebssystem ausgelagert ist, welches derart abgespeckt und abgesichert ist, daß ein Eindringen in dieses kaum noch zu bewerkstelligen wäre. Faktisch könnte man das ganze "vPro für den Heimgebrauch" nennen – nur daß hier eben der zentrale Administrator fehlt und der Computernutzer selber diese Rolle übernehmen muß. Sicherlich wäre es ratsam, auf üblichen OEM-PCs diese Sicherheitslösung derart zu installieren, daß der Benutzer hierbei faktisch keine systemkritischen Änderungen mehr vornehmen kann – auf der anderen Seite sind die eher fortgeschrittenen Nutzer sicherlich dankbar, wenn ein solches System genügend Spielraum für eigene Ideen bieten würde. Auch wenn das vorbeschriebene derzeit natürlich nur den Status einer Idee hat, sollte sich damit doch erheblich an IT-Sicherheit (ganz besonders für Normalnutzer) gewinnen lassen und wäre weiteres Denken in diese und ähnliche Richtungen hin stark anzuraten.