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News des 25. September 2007

Wie Hard Tecs 4U berichten, scheint die Radeon HD 2900 Pro entgegen früherer ATI-Präsentationen nun doch mit einem vollwertigen 512 Bit DDR-Speicherinterface anzutreten. Da der Speichertakt nun unwesentlich (800 zu 828 MHz) unterhalb dem der Radeon HD 2900 XT liegt und auch der Chiptakt bei 600 zu 742 MHz nur 19 Prozent unterhalb dieser Karte rangiert, würde die Radeon HD 2900 Pro so natürlich zu einem noch interessanterem Produkt werden. Aufgrund der nur geringen Rückstände bei Chip- wie Speicherleistung (19 bzw. 3,5 Prozent) ist die Radeon HD 2900 Pro kaum 15 Prozent hinter der Radeon HD 2900 XT einzuschätzen, was bei einem Preisunterschied von runden 55 Prozent weniger doch erheblich für die Radeon HD 2900 Pro sprechen würde.

Zudem ist aufgrund des nur minimalen Rückstandes bei der Speicherbandbreite zu erwarten, daß die Radeon HD 2900 Pro insbesondere bei höheren Auflösungen und höheren Anti-Aliasing Modi immer näher an die Radeon HD 2900 XT heranrücken sollte – im Idealfall könnten hier nur noch 5 Prozent Leistungsunterschied herauskommen. Damit dürfte die Radeon HD 2900 Pro – gerade weil sie auch gleich mit 512 MB Speicher ausgeliefert wird – gerade gegenüber der GeForce 8800 GTS 320MB doch sehr gute Karten haben. Unklar ist allerdings, wieso ATI dieses faktische Juwel so spät bringt und dann auch noch bewußt klein hält. Wir können uns allenfalls vorstellen, daß die kommende und im gleichen Preisbereich anzusiedelnde Performance-Grafikkarten auf Basis des RV670-Chips mit ihren 256bittigen Speicherinterfaces nicht von diesem sehr schlagkräftigen Angebot behindert werden sollen, so daß die Radeon HD 2900 Pro derzeit ohne großes Aufsehen und eben nur in limitierter Stückzahl in den Markt gelangen wird.

Bei der Overclockers Workbench und TweakTown sind erste Tests von Serien-Mainboards auf Basis von Intels X38 HighEnd Mainboard-Chipsatz online gegangen. Gegenüber dem P35-Chipsatz bringt der X38 in erster Linie den Support zweier elektrisch mit x16 angebundener PCI Express 2.0 Steckplätze mit sich – der P35-Chipsatz unterstützt "nur" PCI Express 1.1 und bindet zwei Grafikkarten-Steckplätze auch nur mit einmal x16 und einmal x4 an. Daneben soll der X38 durch erweitere Overclocking-Funktionen punkten – wobei Intel hier wohl nichts revolutionär neues bieten, sondern schlicht gegenüber anderen Chipsatz-Anbietern nachziehen dürfte. Bei den regulären Performancemessungen ergaben sich auch erst einmal keine beachtenswerten Unterschiede zwischen X38- und P35-Chipsatz, hier sind beide in im Rahmen der Meßungenauigkeiten gleich schnell.

Dies ändert sich allerdings bei Grafikkarten-Messungen im CrossFire-Modus mit zwei Grafikkarten: Unter den gleichen Benchmarks, wo vorher noch Gleichstand bei nur einer Grafikkarte herrschte, legte der X38-Chipsatz mit zwei Grafikkarten gleich einmal um 10 Prozent zu. Am PCI Express 2.0 Protokoll kann das nicht liegen, dann jenes wird bei den aktuellen PCI Express 1.x Grafikkarten noch nicht genutzt. Allerdings dürfte die zu eher den HighEnd-Ansprüchen von CrossFire passende Anbindung der Grafikkartensteckplätze mit jeweils x16 beim X38-Chipsatz der Grund für diese Leistungsdifferenz sein. Dies zeigt gleichzeitig, daß auf Intel-Mainboards bisher einiges vom Leistungspotential von CrossFire verschenkt wurde, wenn vom Mainboard-Hersteller die offensichtlich eher ungünstige Anbindung einmal x16 und einmal x4 gewählt wurde. Mittels extra Chip auf dem Mainboard ist natürlich auch eine Aufsplittung der einen x16-Verbindung in zweimal x8 möglich – allerdings kostet das Geld und widerspricht erklärtermaßen dem Zehntelcent-Sparttrieb der Mainboard-Hersteller ;)

Der Heise Newsticker berichtet über einen groben Sicherheitsbug unter Windows Vista, welches im Gegensatz zu Windows XP die Rechts-nach-Links-Schreibung auch in Dateinamen zuläßt. Damit lassen sich unter dem neuen Betriebssystem ausführbare Dateien perfekt als Bild- oder Textdatei tarnen, was wohl innerhalb kürzester Zeit von der Schädlings-Mafia für ihre Schädlingsspam-Attacken benutzt werden (und auch zum Erfolg führen) wird. Microsoft ist hier sicherlich gut damit beraten, so schnell wie möglich einen Hotfix für diese Problematik zur Verfügung zu stellen. Die allgemeine Sicherheitswarnung des Heise Newstickers, daß man zwar sowieso besser keine Dateien aus unsicherer Quelle öffnet, weil auch Bilder und Dokumente Schädlinge enthalten können, stimmt zwar technisch, mittels dieser Lücke werden aber auch Schädlinge in (natürlich nur falsch gelabelten) Textdateien möglich – und letztere stehen bisher nicht im Ruf, Schädlinge enthalten zu können.

Der ORF berichtet über die Planungen des European Telecommunications Standards Institute (ETSI) zu einer einheitlichen Norm fürs Data Mining von Strafverfolgern und Geheimdiensten in den mittels der Vorratsdatenspeicherung erworbenen Daten – europaweit versteht sich. Die im Herbst zur Abstimmung im Bundestag anstehende gesetzliche Pflicht zur Vorratsdatenspeicherung rückt damit unversehens in das Licht, zur Rasterfahndung unbescholtener Bürger mißbraucht werden zu können. Besondere Brisanz entwickelt die Angelegenheit noch dadurch, daß auf die mittels der Vorratsdatenspeicherung erhobenen Daten bekannterweise mindestens auch die anderen EU-Staaten sowie die USA Zugriff haben sollen, die gesetzlichen Einschränkungen zugunsten des Datenschutzes in Deutschland aber natürlich im Ausland wirkungslos sind.