15

News des 15. Oktober 2007

Die ComputerBase hat einen umfangreichen Artikel zum ATI Catalyst 7.10 online gebracht, mit welchem ATIs "Wundertreiber" unter einer Radeon HD 2900 XT beleuchtet wird. Die Performance-Zuwäche mit einer einzelne Grafikkarte halten sich allerdings arg in Grenzen: Unter DirectX9-Spielen passiert da im Prinzip gar nichts, unter Direct3D10-Spielen waren es wenigstens 5 bis 15 Prozent Leistungsgewinn – allerdings sahen die Ankündigungen seitens ATI doch deutlich vielversprechender aus. Derzeit scheint der neue Treiber mehrheitlich nur den CrossFire-Modus unter Direct3D10-Spielen so zu beschleunigen, wie man sich das gedacht hatte. Unter dieser Konstellation werden dann allerdings auch wirklich starke Leistungsgewinne erreicht, wie zuletzt schon berichtet.

Bei Hot Hardware hat man sich die aktuellen Direct3D10 Mainstream- und HighEnd-Beschleuniger in den bisher vorliegenden Direct3D10-Titeln angesehen. Dabei fand man auch Zeit für einige interessante Bildqualitätsvergleiche zwischen den DirectX9- und Direct3D10-Versionen der jeweiligen Spiele und ermittelte somit auch einige Punkte, welche pro der Optik von Direct3D10 sprechen. Allerdings gibt es hierbei auch einen Fall (Call of Juarez), wo die bessere Optik der Direct3D10-Version eigentlich nicht durch Direct3D10 zu begründen ist, dieselbe oder eine ähnliche Bildqualität (wohl auch ohne größeren Performance-Unterschied) auch unter DirectX9 möglich wäre. In der Summe bleibt es somit trotzdem nicht berauschend, was Direct3D10 derzeit an Vorteilen zu bieten hat – wobei die Zeit natürlich klar für die neuere 3D-Schnittstelle arbeitet.

Die X-bit Labs haben neue Informationen zu den kommenden 45nm-Prozessoren von Intel. Danach scheint es dieses Jahr keinen 45nm-Prozessor für das Desktop-Segment mehr zu geben, obwohl bisherige Meldungen hierzu noch von einem Core 2 Extreme kurz vor Jahresende ausgingen. Aber nachdem AMD seine diesbezüglichen Pläne eines HighEnd-Prozessors auf K10-Basis noch vor Jahresende offensichtlich gestrichen hat und dieses Jahr "nur" K10 QuadCore-Modelle mit 2.2 und 2.4 GHz bringen wird, besteht für Intel wohl auch nicht mehr die Notwendigkeit des vorgezogenen Launches eines einzelnen 45nm HighEnd-Modells. Demzufolge wird man die komplette neue Riege an 45nm-Prozessoren "erst" im Januar in den Markt bringen.

Im DualCore-Bereich versucht man es dabei mit Taktfrequenzen von 2.66 bis 3.16 GHz, im QuadCore-Bereich geht man von 2.5 bis 2.83 GHz und ganz oben drauf wird Intel noch einen Core 2 Extreme QX9650 mit 3.0 GHz Takt setzen. Gegenüber den jetzt verfügbaren Prozessoren ist dies kein wesentlicher Sprung, auf der anderen Seite waren Intels 45nm-Prozessoren auch nie als große neue Architektur, sondern immer nur als Refresh angekündigt. Der größte Vorteil der neuen Intel-Prozessoren dürfte sich sowieso erst mittelfristig zeigen: Durch den Wechsel der Fertigungstechnologie von 65 auf 45nm werden höhere Taktfrequenzen möglich, zugleich steigt wieder der Übertaktungs-Spielraum. Sicherlich dürfte es hier mit den ersten Steppings noch keine dramatischen Unterschiede zu den aktuellen 65nm-Prozessoren von Intel geben, schätzungsweise ab der Mitte des Jahres sollte hier aber das Potential der 45nm-Serie freigelegt werden.

Daneben noch interessant ist die preisliche Einordnung der Dual- und QuadCore-Modelle: Wie schon in der aktuellen Preisliste setzt Intel die DualCore-Modelle nur noch in Mainstream-Bereiche an, der höchste Preis für ein DualCore-Modell liegt bei 266 Dollar Listenpreis für den Core 2 Duo E8500 mit 3.16 GHz. Genau an diesem Preispunkt fängt dann auch schon der kleinste QuadCore an – der Core 2 Quad Q9300 mit 2.5 GHz und allerdings auf 4x 1,5 MB beschnittenem Level2-Cache (alle anderen 45nm-Prozessoren haben 3 MB Level2 Cache pro Core). Intel setzt hiermit also wieder ein deutliches Zeichen pro der QuadCore-Modelle. Dabei erscheinen die kleineren QuadCore-Modelle durchaus als vernünftige Lösungen: Nicht deutlich höherer Preis gegenüber dem schnellsten DualCore-Modell und nicht deutlich niedrigere Taktraten.

So müsste ein Core 2 Quad Q9450 mit 2.66 GHz (der Q9300 ist hier schwer zu vergleichen wegen des beschnittenen Level2-Caches) nur 19 Prozent Leistungsgewinn durch QuadCore-Optimierungen aufweisen, um auf das Leistungsniveau eines Core 2 Duo E8500 zu kommen. Wenngleich zwischen diesen beiden Prozessoren dann auch noch ein Preisunterschied von ebenfalls 19 Prozent liegt, erscheint dies doch als machbare Aufgabe – vor allem weil die Zeit schließlich für die QuadCore-Optimierungen spielt. Bei den größeren QuadCore-Prozessoren wird dieses Verhältnis dann jedoch immer ungünstiger: Zwar liegen sie taktmäßig noch näher am Core 2 Duo E8500 mit dessen 3.16 GHz, erklimmen dann aber steil die Preisleiter und weisen demzufolge zumeist das deutlich schlechtere Preis/Leistungsverhältnis aus.

Shortcuts: Unter anderem gemäß der Berichterstattung von Silicon.de scheint die Windows-Update-Funktion wieder einmal ein Eigenleben entwickelt zu haben. Da Microsoft diesesmal alles abstreitet, scheint es sich dabei wohl nicht wieder um eine Aktualisierung der Update-Funktion selber zu handeln, vielmehr gibt es Hinweise darauf, daß andere Microsoft-Programme (Office & Onecare) die Benutzereinstellungen bei Windows Update selbstätig überschreiben – was natürlich genauso falsch ist. Wie der Heise Newsticker berichtet, ist die eigentlich demnächst anstehende Verschärfung der Jugendschutzgesetzgebung auch aufgrund des jüngsten und heftig diskutierten Vorschlags zum Testkauf von für Jugendliche verbotenen Gütern durch Jugendliche selbst vorerst auf Eis gelegt worden. Damit wird jedoch auch die mit diesem Gesetzeswerk geplante deutliche Gesetzesverschärfung gegenüber "Killerspielen" zumindestens nicht auf dem Eilweg durchgepeitscht werden, ergibt sich somit eine neue Chance zur Diskussion.