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News des 10. Dezember 2007

In einem Interview mit dem ATI-Forum geht ATI davon aus, daß schon in der zweiten Jahreshälfte 2008 die ersten Spiele mit der Nutzung von Direct3D 10.1 erscheinen werden. Die nachfolgende Aussage, daß ab diesem Zeitpunkt alle Nutzer ohne einer entsprechenden Grafikkarte wieder neu in Direct3D-10.1-Modelle investieren müssten, ist natürlich schwer irreführend, weil noch lange keine Spiele erscheinen werden, welche Direct3D 10.1 zwingend voraussetzen werden. Die von ATI angesprochenen Spiele des zweiten Halbjahres mit der Nutzung von Direct3D 10.1 werden natürlich ausnahmslos ebenfalls auch die erste Version von Direct3D10 unterstützen – wahrscheinlich sogar noch DirectX9, denn noch immer müssen die Spieleentwickler damit rechnen, daß der Großteil der potentiellen Kundschaft nicht Windows Vista und gleichzeitig eine Direct3D10-Grafikkarte besitzt.

Wie schon früher an dieser Stelle ausgedrückt, sind die Chancen von Direct3D 10.1 eher als gering einzuschätzen, da der technologische Sprung gegenüber Direct3D10 einfach zu klein ist und außerdem schon eine große Anzahl an Direct3D10-Karten verkauft wurde. Mit der Zeit und der Marktdurchdringung von Direct3D-10.1-Karten dürften sicherlich einige Spielerentwickler hier und da einen extra Renderpfad für Direct3D 10.1 erstellen und diesen mit dem einen oder anderen zusätzlichen Effekt schmücken. Direct3D-10.1-only-Spiele sind dagegen als ziemlich unwahrscheinlich zu betrachten und zumindestens mittelfristig gleich vollkommen auszuschließen. Insofern muß der Besitzer einer Direct3D10-Karte nun wirklich nicht nur wegen Direct3D 10.1 einen Neukauf antreten.

Bei den Preisvergleichen von PreisRoboter und Geizhals gibt es erste Listungen zur G92-basierten GeForce 8800 GTS zu Preisen von 320 bis 360 Euro. Dies ist natürlich gegenüber der GeForce 8800 GT 512MB ein ganzes Stück mehr – diese ist derzeit für um die 220 Euro zu bekommen und laut den ersten Tests nur 10 Prozent langsamer als die G92-basierten GeForce 8800 GTS. Allerdings könnte es sich hierbei auch noch um typische Startpreise handeln, welche also innerhalb weniger Tage auf ein normalverträgliches Niveau absinken. Sinnvoll erscheint die G92-basierten GeForce 8800 GTS allerdings auch nur, wenn deren Preis nicht höher als 270 Euro ausfällt, immer eingedenk des doch eher enttäuschenden Performance-Abstands zur GeForce 8800 GT 512MB.

Gemäß Hard Tecs 4U hat Intel einen Fehler in den 45nm QuadCore-Prozessoren entdeckt, welcher den Marktstart der für Januar geplanten Modelle um einen Monat verschieben wird. Die ebenfalls für den Januar geplanten 45nm DualCore-Modelle sind davon allerdings nicht betroffen und werden wie geplant in den Markt entlassen werden. Was nun aber mit dem schon im Markt befindlichen 45nm QuadCore-Modell in Form des Core 2 Extreme QX9650 ist, wurde bislang nicht bekannt – würde aber natürlich im Sinne der Nutzer dieses Prozessors noch brennend interessieren. Wie beim TLB-Bug in AMDs K10-Prozessoren soll es sich hierbei allerdings auch nur um einen Fehler handeln, welcher mehr oder weniger nur unter Laborbedingungen vorkommt.

Wie die WinFuture berichtet, lag der Anteil von Windows Vista an der installierten Basis im November bei 9,19 Prozent, damit konnte man gegenüber dem Oktober etwas mehr als ein Prozent hinzugewinnen und dürfte zum Jahresende die 10-Prozent-Marke durchbrechen. Doch selbst wenn der Zugewinn von 1,25 Prozent vom Oktober zum November einen etwas positiveren Trend gegenüber der Mitte des Jahres darstellt, als der Zugewinn pro Monat teilweise bei unter einem Prozent lag, ist dies immer noch deutlich zu wenig, um mittelfristig Windows XP auch nur nahe zu kommen. Wenn man es mal hochrechnen wollte: Von 10 Prozent zum Ende des Jahres ausgehend, zuzüglich 1,25 pro Monat im Jahr 2008 würde man Ende nächsten Jahres bei gerade einmal 25 Prozent stehen – mehr als zwei Jahre nach dem Marktstart wäre das wirklich schwach.

Natürlich gibt es durchaus noch Potential für größere Sprünge durch Windows Vista: Üblicherweise, wenn die Versorgung des Vorgänger-Betriebssystems mit Patches, neuen Programmversionen und ähnlichem langsam zurückgeht, setzt noch einmal ein großer Run auf das neuere Betriebssystem ein. Allerdings rennt Microsoft dafür inzwischen auch schon wieder die Zeit davon, denn schließlich steht angeblich schon 2009 das nächste Microsoft-Betriebssystem an, bislang "Windows 7" genannt. Und sobald dessen Release in Reichweite kommt, dürfte der Zugewinn an Marktanteilen für Windows Vista wieder in den Keller fallen, weil dann jeder halt schon auf das nächste Betriebssystem wartet. Oder anders formuliert: Kommt Windows 7 tatsächlich im Jahr 2009, ist das Jahr 2008 die allerletzte Chance für Windows Vista, um ordentlich an Marktanteilen zu gewinnen. Verpasst man diese Chance, kann es durchaus passieren, daß beim Release von Windows 7 das "alte" Windows XP immer noch mit um die 60 Prozent Marktanteil das klar dominierende Betriebssystem ist.