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News des 3. März 2009

Mit dem ersten Tag der CeBIT hat nVidia nunmehr die GeForce GTS 250 vorgestellt, hinter welcher sich wie bekannt primär eine umbenannte GeForce 9800 GTX+ handelt. Dabei bleiben sowohl Chipbasis (G92b in 55nm), Hardware-Ausstattung (128 Shader-Einheiten und 64 TMUs an einem 256 Bit DDR Speicherinterface) als auch die Taktraten (738/1836/1100 MHz) gleich – und doch ist die GeForce GTS 250 letztlich nicht ganz gleich zur GeForce 9800 GTX+. So ist bei der älteren Karte die 512-MB-Ausführung der allgemeine Standard, während es die erst kürzlich in den Markt gekommenen GeForce 9800 GTX+ Ausführung mit gleich 1024 MB Speicher zumeist nur mit abgesenktem Speichertakt (1000 MHz) gibt. Dagegen promotet nVidia bei der GeForce GTS 250 zuerst die 1024-MB-Version, welche auch den regulären Speichertakt von 1100 MHz aufweist.

Zudem scheinen auch die ersten Listungen anzudeuten, daß der preisliche Unterschied zwischen 512- und 1024-MB-Version bei der GeForce GTS 250 geringer wird als bisher – vor allem auch angesichts des gleichen Speichertakts. Allerdings ist derzeit eine echte preisliche Betrachtung noch nicht möglich, dafür gibt es noch zu wenige Angebote zur GeForce GTS 250. An den aktuellen Preisen der GeForce 9800 GTX+, welche mittlerweile schon 140 Euro unterschritten haben, läßt sich jedoch erkennen, in welche Richtung die GeForce GTS 250 noch gehen wird. Auch eingedenk der gestrigen ATI-Preissenkungen dürfte dies aber wohl noch weitergehen, wahrscheinlich wird die GeForce GTS 250 1024MB über kurz oder lang bei 130 Euro stehen (müssen), weil nur zu diesem Preis diese Karte gegenüber der Radeon HD 4850 512MB mit deren neuer Preislage von ab 120 Euro konkurrenzfähig ist.

Zur aktuellen Preislage wird es jedoch etwas schwierig, hier muß angesichts der vorgenannten ATI-Preissenkung auf jeden Fall noch etwas getan werden. Denn beide Karten (Radeon HD 4850 und GeForce 9800 GTX+ bzw. GeForce GTS 250) sind in etwa gleich schnell, die ATI-Karte hat aber den Vorteil der klar besseren Leistung unter 8x Anti-Aliasing zuzüglich des (aktuell) klar besseren Preises, ist also das ausgewogenere Produkt. Daß nVidia bei der GeForce GTS 250 ein verbessertes Layout verwendet und durch einen neuen Stromsparmodus sich erheblich bei der Idle-Leistungsaufnahme verbessert hat, sind sicherlich nutzvolle Extras, bringen die GeForce GTS 250 allerdings nirgendwo entscheidend voran: Nach wie vor ist diese von der Performance her eine umbenannte GeForce 9800 GTX+ und muß sich demzufolge auch genauso so behandeln lassen wie bisher diese Karte.

Gemäß dem Tech Report wird ATI den kommenden RV740-Chip schon demnächst auch im Mobile-Segment in Form der Mobility Radeon HD 4830 und 4860 einsetzen. Die Namenswahl ist leider wiederum irreführend, denn unter der 4800er Serie würde man zuerst den RV770-Chip mit seinen 800 Shader-Einheiten an einem 256 Bit DDR Speicherinterface vermuten – ganz besonders, wo dies bei Mobility Radeon HD 4850 und 4870 auch so zutrifft. Allerdings ist es in der Tat auch so, daß zumindest die Mobility Radeon HD 4860 auf RV740-Basis die Mobility Radeon HD 4850 auf RV770-Basis übertreffen dürfte, weil erstgenannte zwar weniger Hardware, dafür aber – 40nm-Fertigung sei Dank – über höhere Taktraten verfügt. Somit hat nur noch die Mobility Radeon HD 4870 auf RV770-Basis einen gewissen Vorteil gegenüber der Mobility Radeon HD 4860 – und dies auch nur bei der erheblich höheren Speicherbandbreite, selbst die Rechenleistung ist nahezu gleich.

Mobility Radeon HD 4830 Mobility Radeon HD 4860 Mobility Radeon HD 4850 Mobility Radeon HD 4870
Chipbasis ATI RV740, 40nm, 826 Mill. Transistoren, 136mm² Die-Fläche ATI RV770, 55nm, 956 Mill. Transistoren, 256mm² Die-Fläche
Technik DirectX 10.1, 640 Shader, 32 TMUs, 16 ROPs, 128 Bit DDR Interface DirectX 10.1, 800 Shader, 40 TMUs, 16 ROPs, 256 Bit DDR Interface
max. Taktraten 600/900 MHz 650/2000 MHz 500/850 MHz 550/1400 MHz
Rechenleistung 768 GFlops 832 GFlops 800 GFlops 880 GFlops
Bandbreite 29 GB/sec 64 GB/sec 54 GB/sec 90 GB/sec
Strombedarf (TDP) ? ? 45W 65W

Insofern dürfte die Mobility Radeon HD 4860 auch der Mobility Radeon HD 4870 bei der Performance doch recht nahe kommen. Wenn man dann auch noch die 40nm-Fertigung des RV740-Chips und dessen geringere Verlustleistung gegenüber der 55nm-Fertigung des RV770-Chips in Betracht zieht, erscheint die Mobility Radeon HD 4860 auf RV740-Basis als das insgesamt rundere Angebot für den Mobile-Bereich: Performance und Stromaufnahme (und damit Akkulaufzeit) ergeben hier ein recht ausgewogenes Verhältnis. Leider dürfte es aber wohl noch eine Weile dauern, ehe der RV740-Chip im Mobile-Segment wirklich verbaut wird, denn üblicherweise haben neue Mobile-Grafikchips einen längere Testzeitraum und ist daher entsprechende Hardware nicht vor dem Sommer zu erwarten.

Die PC Games Hardware berichten von einem gewissen "Sockel-Chaos" beim Core i5, der im dritten Quartal antretenden Mainstream-Ausführung der Nehalem-Architektur. Und in der Tat war zuerst lange die Rede von einem Sockel 1160, nach jüngeren Informationen sollte dann die Mainstream-Ausführung Lynnfield (QuadCore, 45nm) im Sockel 1156 und die LowCost-Ausführung Clarkdale (DualCore, 32nm, integrierte Grafik) im Sockel 1155 antreten – was zu einer weiteren Aufsplittung des Marktes geführt hätte, nachdem schon die HighEnd-Ausführung Core i7 auf einer komplett eigenen Plattform im Sockel 1366 aufsetzt. Nach Informationen der ComputerBase ist dies nun aber schon wieder hinfällig, demzufolge werden sowohl Lynnfield als auch Clarkdale im Sockel 1156 antreten, womit entsprechende Mainboards mit beiden Prozessoren bestückbar sind.

Shortcuts: Wie der Heise Newsticker berichtet, hat nVidia auf der CeBIT auch noch die neuen Mobile-Lösungen GeForce GTS 160M, GTX 260M und GTX 280M vorgestellt, die technischen Daten dieser neuen Mobile-Lösungen hatten wir kürzlich bereits notiert (eine "GeForce GTX 160M" wird es im übrigen nicht geben, dies ist die GeForce GTS 160M). Auch hier handelt es sich im wesentlichen um eine Umbenennungsaktion, ohne daß nVidia wirklich neue Chips ins Mobile-Segment bringen würde. Hardware-Infos berichten hingegen von einem ASRock-Mainboard mit SLI-fähigen nVidia-Chipsatz, welches nach einem BIOS-Update nun auch CrossFire unterstützt. Prinzipiell gesehen sollte dies eigentlich bei allen SLI-Mainboards möglich sein, weil ATI CrossFire doch allgemein freigegeben hat – offensichtlich ist aber in jedem Fall der explizite Support des Mainboard-Herstellers notwendig.