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News des 2./3. Mai 2009

Die Marktbeobachter vom Jon Peddie Research vermelden die Marktanteile im Grafikchip-Markt des ersten Quartals 2009, ermittelt nach den abgesetzten Stückzahlen. Die Vergleichszahlen zu früheren Quartalen lassen sich dann wie üblich in unserem News-Archiv finden: Q4/2008, Q3/2008, Q2/2008 und Q1/2008. Dabei bot das abgelaufene erste Quartal 2009 eine gewisse Überraschung, denn trotz daß man wiederum 21 Prozent Umsatz gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres verlor, fiel das erste Quartal 2009 damit besser aus als das vierte Quartal 2008 – obwohl das vierte Quartal regelmäßig für die besten Umsätze des Jahres steht. Die Begründung hierfür dürfte wohl darin liegen, daß das vierte Quartal mit 28 Prozent Umsatzverlust gegenüber dem Vorjahr noch schlimmer ausgefallen war ;).

Das Jon Peddie Research sieht hierbei im übrigen eine eher technische Gegenreaktion: So wurden bis zum vierten Quartal bei den OEMs und Distributoren in erster Linie die Läger geräumt, um in einer vollkommen unsicheren Lage nicht auf einem hohem Inventarbestand zu sitzen. Nachdem nun aber langsam wieder Land in Sicht kommt und vor allem die Läger wirklich leer sind, bleibt den OEMs und Distributoren gar nichts mehr anderes übrig, als nachzuordern. So gesehen sind die Zahlen des ersten Quartals 2009 aber auch noch nicht wirklich gut – andererseits fehlten dem Markt in diesem Zeitraum auch die großen Impulse durch bedeutende Grafikkarten-Neuvorstellungen. Dies könnte sich mit dem zweiten Quartal eventuell ändern, immerhin gibt es mit Radeon HD 4890, GeForce GTX 275 und Radeon HD 4770 gleich drei Neuvorstellungen, welche zudem in einem Preisrahmen liegen, welcher breitere Teile des Marktes anspricht.

Die einzelnen Marktanteile im Gesamtmarkt sehen dann wieder Intel mit 49,7 Prozent vorn, dies sind 2,0 Prozent mehr als im Vorquartal und immerhin 7,0 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. nVidia festigt mit 31,1 Prozent den zweiten Platz, dies sind 0,5 Prozent mehr als im Vorquartal, aber allerdings 1,6 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. AMD/ATI rangiert dagegen inzwischen auf einem deutlichen dritten Platz mit nur noch 17,1 Prozent Marktanteil, dies sind 2,2 Prozent weniger als im Vorquartal und 1,4 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die restlichen Hersteller kommen zusammen gerade einmal auf 2,1 Prozent, dies sind 0,3 Prozent weniger als im Vorquartal und immerhin 3,9 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Grafikchips-Marktanteile Q1/09

Damit verschwinden VIA/S3, SiS und Matrox inzwischen selbst zusammengerechnet in der völligen Bedeutungslosigkeit – vor Jahren noch lag deren Marktanteil zusammengerechnet bei dauerhaft klar über 10 Prozent. Allerdings läßt sich natürlich auch so aus diesen Zahlen nicht auf eine Marktbedeutung schließen – dafür werden diese Stückzahlen-Umsätze zu deutlich von integrierten Grafiklösungen dominiert (um die 70 Prozent), welche aber nur zu einem gewissen Bruchteil jemals einen Spieleeinsatz sehen. Gerade bei der für Spieleentwickler interessante Frage, auf welche Hardware-Landschaft ihre Produkte letztlich treffen, sind diese Statistiken also nur sehr bedingt aussagefähig – hier sind die (allerdings nur selten veröffentlichten) Zahlen zu den extra Beschleunigerkarten eher maßgeblich.

Die PC Games Hardware hat sich die Grafikkarten- und Prozessoren-Performance von Company of Heroes: Tales of Valor angesehen. Das Spiel erscheint generell als nur mittelmäßig anspruchsvoll: Selbst mit einer älteren CPU und einer Mainstream-Grafikkarte ist man hier voll dabei. So bremste im CPU-Test noch nicht einmal ein SingleCore Athlon 64 4000+, selbst diese CPU kam noch auf 51 fps. Demzufolge kommt der Frage, ob DualCore- oder QuadCore-Modelle schneller sind, eher nur theoretischer Charakter zu: Ein gewisser Leistungsunterschied zugunsten von DualCore-Modellen war zu sehen, bei QuadCore-Modellen wurde dies dagegen anscheinend durch das Leistungslimit der verwendeten Grafikkarte verdeckt.

Bei den Grafikkarten ist man dagegen ab der 100-Euro-Klasse auf der sicheren Seite, schon eine Radeon HD 4850 steht unter 1680x1050 mit 4x Anti-Aliasing für immerhin 47 fps. Darunter liefern auch GeForce 9600 GT und Radeon HD 3870 noch gute Werte ab, während die Radeon HD 4670 dann mit 24 fps schon ziemlich stark abfällt. Leider gibt es keine Benchmarks ohne Anti-Aliasing bzw. mit älteren Grafikkarten, dies wäre eventuell auch noch interessant gewesen. An der Leistungsspitze tummeln sich in diesem Benchmark mit erheblichen Abstand zwei nVidia-Vertreter, aber auch sonst liegt den nVidia-Grafikkarten das Spiel etwas besser als den ATI-Grafikkarten – gut zu sehen daran, daß eine GeForce 9800 GTX+ 512MB sogar etwas schneller ist als eine Radeon HD 4890 1024MB.