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News des 31. Okt./1. Nov. 2009

Unsere letztwöchentliche Umfrage beschäftigte sich mit dem Umstieg auf Windows 7 bzw. der Schnelligkeit dessen und wartet mit durchaus überraschenden Ergebnissen auf: So sind nicht einmal zwei Wochen nach dem offiziellen Verkaufsstart von Windows 7 schon satte 47 Prozent der Umfrageteilnehmer auf Windows 7 gewechselt – eine Wechselquote, die sicherlich noch weit über den kühnsten Träumen der Microsoft-Bosse liegt. Aber natürlich kann man das Ergebnis keinesfalls verallgemeinern, es trifft eben nur auf die 3DCenter-Leser zu. Die Quoten dürften schon allein wenn man andere Hardware-Webseiten mit hinzuziehen würde, niedriger liegen, im Massenmarkt dann sowieso deutlichst niedriger. Nichtsdestotrotz ist dies ein absolut überzeugendes Ergebnis für das neue Betriebssystem.

 Wie schnell soll auf Windows 7 gewechselt werden?

Weitere 16 Prozent werden zudem noch in diesem Jahr auf Windows 7 wechseln (die Gesamtquote würde damit auf 63 Prozent steigen) und nochmals 16 Prozent planen den Wechsel im Jahr 2010. Sollte dies so eintreten, würden am Ende des Jahres 2010 immerhin 79 Prozent unserer Leser auf Windows 7 unterwegs sein, womit Windows XP und Vista klar in Nischenrollen abgedrängt wären. Diese Nische teilt sich auf in ungefähr ein Drittel der übrigbleibenden Nutzer, welche auf Windows Vista bleiben wollen und zwei Drittel, welche auf Windows XP bleiben wollen. Hier zeigt sich ganz nebenbei, daß das zweitältere Microsoft-Betriebssystem nach wie vor seine Anhängerschaft hat, wenn es trotz des Alters von nunmehr acht Jahren und zwei nachfolgenden Betriebssystem-Versionen weiterhin kurz- und mittelfristig eingesetzt wird.

Wie es langfristig aussieht, ist dagegen derzeit schwer zu prognostizieren: Windows Vista dürfte wohl recht schnell verschwinden, weil Windows 7 schließlich ziemlich ähnlich ist und es eigentlich in allen Punkten besser als Windows Vista macht. Windows XP hat dagegen nicht nur eine gewisse Anhängerschaft unter den normalen PC-Nutzern, sondern weiterhin eine starke Basis in Unternehmens- und Behörden-Netzwerken, wo über ein Upgrade auf Windows 7 nicht in erster Linie das Alter des Betriebssystems, sondern vor allem eine knallharte Kosten/Nutzen-Rechnung entscheidet. Sicherlich will Microsoft ab sofort Windows XP schnellstmöglich absägen, allerdings könnten die Unternehmenskunden dieses alte Betriebssystem eventuell länger über die Zeit retten als es Microsoft lieb ist. Und da es Sicherheitsupdates für Windows XP noch bis zum April 2014 gibt, ist es durchaus möglich, daß Windows XP noch bis zum Jahr 2013 hin relevante Marktanteile hält.

Wir haben uns mal ein wenig mit dem Benchmarks der Radeon HD 5970 beschäftigt (die entsprechenden Screenshots von Alien Babel Tech sind noch in der Bildergalerie der ComputerBase zu finden), um eventuell Vergleichszahlen anderer Hardware von anderen Tests zu finden. Leider offenbarte sich dies als ziemlich schwierig, da die beiden 3DMark-Messungen nur auf der CPU-limitierten Auflösung von 1280x1024 gebencht und die drei Spieletests auf teilweise sehr seltenen Settings durchgeführt wurden, zu welchen es einfach keine guten Vergleichswerte gab. Nur für die Tests unter Far Cry 2 konnten wir entsprechende Vergleichswerte auftreiben – welche leider mit dem Risiko behaftet sind, daß wir nicht sicher wissen, ob Alien Babel Tech diesen Test wirklich unter 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing und der Nutzung der "Ranch Small" Testsequenz angegangen hat. Wenn man sich jedoch auf dieses Risiko einmal einlassen will, gibt es hierzu folgende Vergleichswerte:

Radeon HD 5970 Radeon HD 5870 Radeon HD 5850 CrossFire Radeon HD 5870 CrossFire GeForce GTX 295 GeForce GTX 285 SLI
Test von Alien Babel Tech mit Core i7-920 @ 4.0 GHz 101,9 fps - - - - -
Test von Hartware mit Core i7-965 @ 3.2 GHz - 66,8 fps - 117,9 fps - -
Test von PC Games Hardware mit Core i7-920 @ 3.5 GHz - 67,0 fps 102,8 fps 120,8 fps 79,1 fps 97,5 fps

Nach diesen Werten sieht es fast so aus, als würde die Radeon HD 5970 auf den Taktraten von 725/2000 MHz nicht schneller als ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 5850 Grafikkarten werden. Diese Radeon HD 5850 hat zwar die gleichen Taktrate, allerdings ein paar Shader- und Textureneinheiten weniger (nur 2880/144 anstatt 3200/160 Shader-Einheiten/TMUs, Differenz gute 10 Prozent). Demgegenüber steht allerdings immer der Vorteil von zwei Einzelkarten, welche über die größere PCI Express Bandbreite verfügen, zumindest auf entsprechenden Mainboards mit vielen PCI Express Lanes (X58-Chipsatz). Insofern sind diese Werte, welche keinesfalls als sichere Grundlage zu verstehen sind, durchaus nachvollziehbar und eine deutlich höhere Performance als zwei Radeon HD 5850 Karten im CrossFire-Verbund ist von der Radeon HD 5970 auf diesen Taktfrequenzen sicherlich nicht zu erwarten.

Unter anderem Gulli vermelden die Aussage des Chefs des Entwicklungsstudios Splash Damage, wonach sich die Entwicklung reiner PC-Spiele außerhalb von AAA-Titeln nicht mehr lohnen würde. Was eigentlich überhaupt nicht abzustreiten ist – die Spiele-Entwicklungskosten sind nun einmal über die Jahr enorm angestiegen, dies sieht man auch an den längeren Entwicklungszeiten und der Größe der Entwicklungsteams. Eine Rettung davor, es auf dem PC auch bei Multiplattform-Titeln richtig zu machen, kann dies aber trotzdem nicht sein: Denn mit der reinen Umbrechung eines Konsolen-Titels auf den PC holt man heutzutage auch niemanden mehr hinter dem Ofen hervor, langjährig bekannte Spieleserien mal ausgenommen (die mittels solcher Methoden dann aber auch entwertet werden). Die Problematik, heutzutage mehrheitlich Multiplattform-Titel entwickeln zu müssen, kann also keine Ausrede dafür sein, lieblose PC-Umsetzungen auf den Markt zu werfen.

Anderes spielebezogenes Thema: Laut Golem läuft derzeit eine gewisse Debatte über eine Szene in Call of Duty: Modern Warface 2, in welcher der Spieler (in einer einzelnen Mission) als verdeckter Ermittlern mit den Schurken zusammenarbeiten und dabei auch ein Massaker unter Zivilisten anrichten soll. Verschiedene Bedenkenträger gehen da jetzt schon dagegen vor, was wahrscheinlich bei Erscheinen des Spiels noch intensiver werden wird – "Killerspiel"-Diskussion ahoi. Dabei bleibt die eigentliche Intention der Spieleentwickler auf der Strecke, welche diese Mission nicht aus "Blutdurst" eingebaut haben, sondern weil diese die "Bösartigkeit und Kaltblütigkeit" der gegnerischen Seite darstellen soll. Hier liegt vielmehr ein bemerkenswerter Entwicklungsschritt vor, bei welcher die Motivation der (vom Spieler gesteuerten) Hauptfigur ähnlich wie beim Film besser erklärt und damit nachvollziehbarer wird.