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News des 8. Juni 2010

Expreview nennen nun auch – wie von uns vermutet – 336 Shader-Einheiten zur GeForce GTX 460, zuzüglich des bekannten 192 Bit DDR Speicherinterfaces (welches sich einfach aus dem Speicherausbau von 768 MB ergibt). Dies ist auch die einzige Möglichkeit, wie eine solche Karte ihren Namen rechtfertigen könnte, eine Variante mit nur 240 Shader-Einheiten an einem 192 Bit DDR Speicherinterface könnte nahezu unmöglich im Performancefeld einer GeForce GTX 465 mitspielen. Vermutlich ist es aber eher nVidias Problem, daß die GeForce GTX 460 zu schnell zu werden droht, weil der zugrundeliegende GF104-Chip vermutlich über mehr Textureneinheiten pro Shader-Einheit und über das Potential zu höheren Taktfrequenzen (als der GF100-Chip) verfügt – deswegen die Beschränkung des Speicherinterfaces auf nur 192 Bit DDR, um doch noch einen Performanceabstand zwischen GeForce GTX 460 und 465 zu lassen.

Interessant ist die Aussage von wiederum einer TDP von 150 Watt, weil dies früher schon berichtet wurde, kürzlich aber 180 Watt TDP bei der GeForce GTX 460 vermeldet wurden. Andererseits kommen uns 150 Watt als durchaus realistisch vor für einen Chip mit etwas weniger Shader-Einheiten als bei der GeForce GTX 465 und vermutlich befreit von einigem Transistoren-Ballast, welcher nur für die professionellen Quadro- und Tesla-Chips interessant ist – im Rahmen des Möglichen liegen aber sowohl 150 als auch 180 Watt TDP. Laut Expreview soll die GeForce GTX 460 im übrigen zur Mitte des Juli vorgestellt werden – man nennt hierbei den 15. Juli, wobei nicht klar ist, ob dies auf einer Information beruht oder nur gut spekuliert ist. So oder so dürfte ab Mitte Juli (und dann fortfolgend in den nächsten Wochen) ein gewisser Schwung an neuen nVidia-Karten in den Markt kommen, denn es warten ja auch noch die kleineren Fermi-basierten Chips GF106 und GF108 auf ihren Marktstart.

Beim rumänischen Lab501 (maschinelle Übersetzung ins deutsche) hat man sich eine GeForce GTX 465 gegriffen und einfach mal das BIOS einer GeForce GTX 470 drübergeflasht – und tatsächlich lief die Karte ohne Mucken und mit beachtbarem Performancegewinn. Damit steht fest, daß nVidia hier ausnahmsweise mal nicht per Laserlock die Hardware-Einheiten beschnitten hat, sondern daß der uralte und in den letzten Jahren eben durch den Laserlock nicht mehr anwendbare Trick des BIOS-Flashings wieder funktioniert – zumindest bei dieser Karte. Das BIOS einer GeForce GTX 480 wurde nicht probiert, aber es steht zu erwarten, daß nVidia letztlich für die GeForce GTX 465 GF100-Grafkchips ausliefert, welche per Laserlock auf das Niveau der GeForce GTX 470 gebracht wurden, wo also auch nichts besseres als das Niveau der GeForce GTX 470 freischaltbar ist.

Sofern dies erreicht wird, geht es aber immerhin von 352 auf 448 Shader-Einheiten und von 44 auf 56 TMUs hinauf – die Chiptaktraten beider Grafikkarten sind wie bekannt gleich, da ändert sich also nichts. Unklar ist noch ein wenig, was wirklich mit dem Speicherinterface passiert: Laut einem GPU-Z Screenshot wird dieses bei der freigeschalteten Karte auch auf 320 Bit DDR samt 1280 MB Speicher angehoben – aber zumindest die Speichermenge ist glatt unmöglich, da auf einer GeForce GTX 465 physikalisch eben nur 1024 MB verbaut sind (Ideen über auf GeForce GTX 465 Karten mehr als 1024 MB verbauten Speicher sind arg unwahrscheinlich). Gut möglich, daß GPU-Z diese Werte aber auch nur aus dem BIOS der Karte ausliest – und wenn es das BIOS einer GeForce GTX 470 ist, dann steht ja genau dies auch drin. Technisch nutzbar dürfte aber trotzdem nur das 256 Bit DDR Speicherinterface und die 1024 MB Speicher der GeForce GTX 460 sein.

Verwunderlich ist an dieser Stelle zudem, wieso ein falscher Speicher-Wert im BIOS keine Probleme (in Form von Abstürzen) verursacht – aber möglicherweise hat nVidia da eine Schutzschaltung, welche keinen Speicher belegt, welcher physikalisch nicht vorhanden ist. Die andere durchaus denkbare Möglichkeit wäre, daß dies nur dann zu Problemen führt, wenn der (nicht vorhandene) Speicherbereich oberhalb von 1024 MB versucht wird zu belegen – und da dies bei heutigen Spielen noch selten vorkommt, ein möglicher Absturz an dieser Stelle derzeit einfach noch nicht festgestellt wurde, aber in Zukunft vorkommen wird. In jedem Fall ist von der Variante des BIOS-Flashens in diesem Fall wenig zu halten, da die Hardware-Daten nicht perfekt übereinstimmen. Dies gilt ganz besonders dann, wenn die Grafikkarten-Hersteller freundlicherweise Softwaretools zur Verfügung stellen, welche aus einer GeForce GTX 465 eine GTX 470 machen – wie dies derzeit Asus mit dem "GTX 465 to 470 Unlocker" vormacht (letzteres Tool funktioniert natürlich nur mit Asus-Karten).

Ob andere Grafikkartenhersteller in dieser Schiene folgen werden, ist noch nicht ganz sicher, aber durchaus anzunehmen, da nVidia die GeForce GTX 465 ganz offensichtlich auf diese Freischalterei ausgelegt hat. Genau daraus ergibt sich aber auch ein gewisses Problem: Wenn sich nVidia nicht seine Umsätze mit der GeForce GTX 470 zerstören will, muß es eigentlich einen Haken an der Sache geben – beispielsweise, daß sich die GeForce GTX 465 nur mit einer gewissen Chance zu einer GeForce GTX 470 freischalten läßt. So lange es hierzu nicht überzeugende Gegenmeldungen gibt, ist dies jedenfalls anzunehmen und die Sache erst einmal mit einer gewissen Zurückhaltung zu betrachten. Potentiell ergibt sich hier natürlich ein GeForce-GTX-470-Killer zum niedrigeren Preis, aber dies muß eben erst einmal bewiesen werden.