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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Juli 2014

Golem haben sich mit dem Turbo-Feature bei CPUs & GPUs im allgemeinen Sinne beschäftigt. Als Problem wurde dabei identifiziert, daß speziell Grafikchips sich unlimitiert nach unten takten können, im Gegensatz zu CPUs also kein Basis-Takt bedingungslos gehalten wird. Wobei letzteres auch nur praktisch und nicht theoretisch stimmt – denn auch alle heutigen Prozessoren könnten sich über ihre Throtteling-Funktion unterhalb des Basis-Takts takten, sofern die Prozessoren zu warm werden. Allerdings war dies zuletzt bei den Pentium 4 Prozessoren zu beobachten, bei allen moderneren Modellen kommt dies praktisch nicht mehr vor. Bei modernen Grafikkarten – insbesondere des HighEnd-Bereichs – ist die Temperatur- oder Stromverbrauchs-bedingte Heruntertaktung jedoch eher die Regel als die Ausnahme. Gewonnen für den Spieler ist damit in den seltendsten Fällen etwas, meist dient der Turbo nur dazu, um in Benchmarks gut dazustehen. Leider haben sich beide Grafikchip-Entwickler mit ihren Turbo-Features in eine Situation manövriert, wo man kaum noch zurückstecken und eine "ehrliche" Technik anbieten kann.

Die DigiTimes berichtet über die aktuellen Chipfertigungs-Fortschritte der Auftragsfertiger TSMC & Samsung. Beide sind derzeit dabei, ihre ersten FinFET-Transistoren (3D-Transistoren) auf die Massenfertigung vorzubereiten – bei TSMC nennt sich das 16nm, bei Samsung 14nm, wobei in der Realität jeweils nur Bruchteile dieser Transistoren-Designs dann wirklich auf diese nominellen Strukturgrößen kommen. Angeblich will TSMC die Massenproduktion von 16nm bereits Anfang 2015 erreichen – was dies für kaufbare 16nm-Produkte bedeutet, kann man ungefähr daran ermessen, daß die Massenproduktion von 20nm offiziell seit Anfang 2014 läuft und erste kaufbare 20nm-Produkte kaum vor dem Herbst 2014 zu erwarten sind, die große Masse an 20nm-Produkten dann erst im Jahr 2015 antreten wird. Trotzdem wird 20nm ein ziemlicher "Übergangs-Prozeß" sein, welcher nur rund ein Jahr "State-of-the-Art" ist, um nachfolgend recht schnell von 16nm/14nm abgelöst zu werden.

Demzufolge überspringen auch einige Chipfertiger die 20nm-Fertigung gleich ganz – wie beispielsweise GlobalFoundries. Für jene kommt positiverweise hinzu, daß die zusammen mit Samsung entwickelte 14nm-Fertigung nunmehr auf einem guten Wege ist – laut der DigiTimes wird TSMC hier schneller als erwartet Konkurrenz bekommen. Ob Samsung davon ausgehend dann als großer Auftragsfertiger auftreten wird, bliebe abzuwarten – Samsung fertigt zwar auch jetzt schon große Kontingente im Auftrag von Fabrik-losen Chipdesigner, hat sich aber nie in den Bereich richtig großer Chips – echte CPUs und GPUs – gewagt. Zumindest AMD dürfte aber sowieso (das mit Samsung-Knowhow arbeitende) GlobalFoundries in der 16nm/14nm-Ära beauftragen, dafür sorgen ganz automatisch die zwischen AMD und GlobalFoundries existierenden Verträge mit einer garantierten Wafer-Abnahmemenge. Ob AMD damit TSMC gänzlich verläßt, ist nicht gesagt – normalerweise wäre es im Sinne einer gesunden Konkurrenz mit entsprechendem Preiskampf besser, mit beiden Auftragsfertigern zu arbeiten, genauso wie dies Apple derzeit mit TSMC und Samsung handhabt.

Bei Heise wird – mit einem Nachtrag – ein neuerlicher Störfall im angeblich so sorgenfreien PayPal-Universum ausgebreitet. Wieder einmal wurde PayPal als Kaufabwickler ausgewählt, weil es schnell gehen sollte – was sich im Nachhinein als großer Irrtum herausstellte, welcher nichts als Zeitverlust und Streß verursachte. Wenn es nicht so ärgerlich für die Beteiligten ist, wäre es ein solcher Fall schon wieder fast lustig – vielleicht bis auf den Umstand, daß sich PayPal offiziell "Bank" nennt, sich jedoch, wenn es um Gelder der PayPal-Nutzer geht, oftmals eher wie ein Bankräuber gebärdet. Schade, daß angesichts dieser klaren Einzelfälle – der von uns letztes Jahr an dieser Stelle ausgebreitete ist noch viel drastischer – die zuständigen Aufsichtsbehörden nicht einschreiten und PayPal entsprechend maßregeln. Das Lied, daß es "besser" werden soll bei PayPal, wurde nun inzwischen schon oft genug gesungen.