12

Hardware- und Nachrichten-Links des 11./12. November 2013

Videocardz zeigen ein anscheinendes AMD-Dokument, nach welchem die Radeon R9 270 – sprich, jene ohne "X" – schon am mittwöchlichen 13. November (um 6:01 morgens deutscher Zeit) antreten soll. Die Karte basiert wieder auf dem Pitcairn/Curacao-Chip und soll die eher große Lücke zwischen Radeon R7 260X und Radeon R9 270X füllen. Dafür wird AMD offenbar nur mit niedrigeren Taktraten arbeiten, die Hardware des Pitcairn/Curacao-Chips bleibt dagegen wohl unangetastet. Die exakten Taktraten sind noch nicht heraus, da es diesbezüglich widersprüchliche Angaben gibt – aber in jedem Fall sollte die Performance-Differenz zur Radeon R9 270X eher klein ausfallen. Möglicherweise kommt die neue Radeon R9 270 somit sogar in die Nähe der Performance der Radeon HD 7870. Dazu zeigen Videocardz auch noch ein paar erste Benchmarks der Radeon R9 270, welche allerdings noch recht wenig aussagen – für eine echte Beurteilung braucht es mehr Zahlen, welche es jedoch am Mittwoch sicherlich in Hülle und Fülle geben wird.

Fudzilla hat sich den neuen AMD-Treiber (Catalyst 13.11 Beta 9.2) angesehen, mittels welchem AMD die Lüfterdrehzahlen von Radeon R9 290 & 290X auf Kurs bringen will. Und in der Tat zeigte sich trotz eher geringfügigem Sprung der Lüfterdrehzahlen des konkreten Fudzilla-Testsamples der Radeon R9 290X ein deutlich höherer anliegender Chiptakt. Der Performanceeffekt war dafür eher mau: In Crysis 3 bewegte sich gar nichts, in Sleeping Dogs gab es 3,0% mehr. Allerdings ist dieser Performancegewinn durch den neuen Treiber auch sehr Karten-spezfifisch: Wirklich hinzugewinnen dürften nur Karten, welche mit dem bisherigen Treiber deutlich unterhalb der von AMD angestrebten Lüfterdrehzahlen lagen. Genau hierfür ist der neue Treiber schließlich auch da – nicht um die allgemeine Performance zu steigern, sondern um Performance-Ausreißer nach unten hin zu unterbinden. Und dies scheint AMD wohl zu gelingen – wobei dennoch im Raum steht, daß man mit dem neuen Treiber eigentlich alle Benchmarks & weiteren Messungen zu Radeon R9 290 & 290X komplett neu auflegen müsste.

Der Heise Newsticker bringt eine Analystenstimme, welche frühe Preissenkungen für Xbox One und PS4 erwartet. Ob dies so eintrifft, ist allerdings sehr fragwürdig – rein technisch spricht schon dagegen, daß die verwendeten Chips im Gegensatz zur Vorgänger-Generation nicht mehr einen so großen Kostenanteil haben und potentielle Chip-Preissenkungen (durch eine bessere Produktion) demzufolge nicht mehr so viel an den insgesamten Herstellungskosten ändern. Vor allem aber dürfte der Anfangserfolg mit deutlich mehr Vorbestellungen als beim Launch der jeweiligen Vorgänger die Entscheidungsträger bei Microsoft und Sony kaum zu Preissenkungen animieren. Aufgrund der langen Zeitspanne zwischen aktueller und NextGen-Generation besteht einfach ein großes Konsumenteninteresse, welches sich auch an den Punkten der vergleichsweise durchschnittlichen Hardware oder des Wegfalls von ursprünglich geplanten Launchtiteln augenscheinlich wenig stört.

Ein echtes Potential zur Behinderung der NextGen-Konsolen haben dagegen Performance-Probleme, wie sie derzeit von Dead Rising auf der Xbox One berichtet werden. Obwohl das Spiel nur in 1280x720 mit der Zielframerate von 30 fps läuft (und damit deutlich unterhalb der FullHD-Auflösung von 1920x1080), vermeldet die GameZone gravierende Performance-Probleme, nach welchen die reale Framerate in Außenbereichen regelmäßig in Richtung 20 fps abruscht, teilweise waren sogar nur 16 fps zu beobachten. Dies ist im Sinne von Spielekonsolen natürlich ein heftiger Fehlschlag – und um so mehr überraschend, daß dieser schon zum Launch passiert. Wie die bekannt eher schwächliche Hardware der Xbox One angesichts dieser Probleme in Richtung eines ganzen Jahrzehnts durchhalten soll, ist etwas schleierhaft. Andererseits dürfte Microsoft normalerweise aufpassen, daß es die Spieleentwickler nicht übertreiben und diese dann eben notfalls zum Verzicht auf Grafikoptionen auffordern. Diese die Performance steigernde, die Bildqualität allerdings absenkende Maßnahme dürfte aber auch nicht unbedingt verkaufsfördernd sein, wenn sich irgendwann im Konsolenlager die Grundregel durchsetzen sollte, daß die PS4 gewöhnlich mehr Bildqualität bietet.