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Hardware- und Nachrichten-Links des 18. Dezember 2014

Selbstverständlich wird in unserem Forum groß und breit über die kürzlich aufgetauchten (angeblichen) Benchmarks zu AMDs Fiji & Bermuda sowie nVidias GM200 diskutiert und diese natürlich in Frage gestellt: Zu unwahrscheinlich klingt es einfach, daß ein einzelner User – außerhalb der eigentlichen Herstellerfirmen – in den gleichzeitigen Besitz von gleich drei unreleasten NextGen-Grafikchips gekommen sein soll, die Anzahl der entsprechenden Grafikboards liegt sogar bei fünf (1x Bermuda, 2x Fiji & 2x GM200). Trotzdem wird aber genauso anerkannt, daß die gezeigten Benchmark-Werte – sofern es wirklich einen Bermuda-Chip in diesem Stil gibt – tatsächlich passen könnten, ironischerweise sollten selbst bei einer Fälschung diese Werte ungefähr so herauskommen. Nach wie vor nicht wirklich einordenbar ist allerdings, wie AMD nun Fiji & Bermuda wirklich herstellt: Sind es zwei Chips oder nur einer, kommen jene in unterschiedlichen Fertigungsverfahren – und vor allem in welchem?

Trotz sehr viel Detailwissen und umfangreichen Diskussionen sind leider in den entsprechenden Foren-Threads – aktueller AMD-Spekulationsthread & aktueller nVidia-Spekulationsthread – bislang noch keine weiteren erhellenden Informationen aufgetaucht. Damit tappen wir weiterhin im Dunklen darüber, was die offenen Fragen zu diesen Benchmarks betreffen. Allenfalls läßt sich über das Nichtvorhandensein von weiteren Detailinformationen erahnen, wann uns AMD und nVidia nun mit neuen Grafiklösungen beglücken wollen: Den Anfang dürfte die GeForce GTX 960 Serie zum Ende des Januar 2015 machen, jene kommt jedoch auf Basis des Mainstream/Performance-Chips GM206. Danach könnte AMDs Fiji-Chip im Frühling anstehen, der Bermuda-Chip dürfte wenn dann erst später nachfolgen. nVidias GM200-Chip dürfte ebenfalls im Frühling spruchreif sein – aber es nicht klar, ob nVidia zu diesem Zeitpunkt schon die Gamer-Version heraushaut oder nicht zuerst einmal den professionellen Markt beliefert. Mit allen Unwägbarkeiten gerade beim Release großer Chips kann aus dem Frühlings-Termin sowohl bei AMD als auch nVidia aber (leider) auch erst der Sommer werden, ein Restrisiko darauf besteht einfach.

In den USA hat der große Provider Verizon letzte Woche eine Telephonie-App namens "Voice Cypher" vorgestellt, welche eine sichere Sprachverschlüsselung für iOS, Android und Blackberry unabhängig des genutzten Providers bieten soll. Wenige Tage danach kommt nun laut der BusinessWeek heraus, daß diese angebliche "Sicherheits-App" über eine Sollbruchstelle in Form einer Regierungs-Backdoor verfügt. Verizon ist also in der Lage, auf Anforderung von Regierungsstellen Zugriff auf die mit "Voice Cypher" laufende Kommunikaton zu geben – genauso stellt man sich eine "sichere" Anwendung vor (nun gut, die staatlichen Überwacher sicherlich). Ob es eine direkte Backdoor gibt oder ob Verizon schlicht ein Verschlüsselungsverfahren mit Masterkey verwendet, ist unklar, aber eigentlich zweitrangig. Eher interessant ist die Selbstverständlichkeit, mittels welcher Verizon das ganze gutredet – fast könnte man meinen, hierbei würde man über ein offizielles Feature dieser App sprechen (aber vielleicht kommt dies ja auch noch). In jedem Fall zeigt es an, in welche Richtung Software-Entwicklung in den USA derzeit geht – was nun nicht gerade als Empfehlung für aus den USA stammende Software zu verwenden ist.

Erwähnenswerte Artikel: Im Forum der PC Games Hardware gibt es einen sehr ausführlichen Guide zur CPU-Spannungsversorgung, welcher Grundlagen zur Erkennung von fürs extreme Übertakten geeigneten Mainboards liefert. Der TechSpot hat sich zum einen den Effekt der CPU-Temperaturen auf die Performance angesehen, wobei mit einem besseren Kühler zwar viel niedrigere Temperaturen, aber kaum eine höhere Performance (unübertaktet) erreichbar waren. Nochmals der TechSpot bietet zudem eine Galerie an bekannten und beliebten früheren Overclocking-CPUs an, mit dabei legendäre Modelle wie der Celeron 300A – und leider fehlend der Celeron II 566 MHz (der allererste Artikel auf 3DCenter). Und letztlich haben sich AnandTech noch eine Reihe an Stromspar-Modellen aus Intels Haswell-Portfolio angesehen, welche allerdings kaum überzeugen können: Der Stromspareffekt ist in der Praxis eher gering, der Performanceverlust durch die niedrigeren Taktraten dagegen – zumindest bei den T-Modellen – klar deutlicher ausgeprägt.