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Hardware- und Nachrichten-Links des 19. Juni 2013

Die Nachricht des Tages besteht sicherlich in der Entscheidung nVidias, zukünftig nVidia-Technologie an andere Firmen zu lizenzieren, wie nVidia in seinem Haus-eigenen Blog mitteilt. Interessierte Firmen können ab sofort sowohl die komplette Kepler-Architektur als auch einzelne Technologien wie beispielsweise CUDA und PhysX lizenzieren, zudem sollen zukünftige Grafikchip-Architekturen direkt ab Release zur Lizenzierung angeboten werden. Durchaus unerwartet macht nVidia hiermit einen mutigen Schritt in Richtung des boomenden Marktes der Mobile-Devices, welcher mit den Komplettangeboten der gestandenen PC-Chipentwickler AMD, Intel und nVidia nie so richtig etwas anfangen konnten und seitdem andere Chipentwickler wie ARM und ImgTec nach oben gespült hat.

nVidia hat diesem Trend nicht unerfolgreich seine Tegra-Chips entgegenzusetzen versucht – allerdings war man damit gezwungen, Anbieter eines Komplettpakets zu sein und nicht nur Grafikchip-Entwickler, was man nachweislich am besten kann. Mittels der Möglichkeit zur Lizenzierung wird Tegra keinesfalls eingestellt werden, allerdings kommen nVidia-Grafiklösungen nunmehr somit auch für solcherart Aufträge in Frage, wo nVidia nur noch das Grafikdesign liefern soll und zudem Designfinalisierung und Chipfertigung vom Lizenznehmer selber übernommen werden. Dies eröffnet nVidia einen wesentlich größeren Teil des SoC-Markts – und theoretisch sogar den APU-Markt, sofern Intel über seinen Schatten springen und eine Intel-CPU mit einem nVidia-Grafikchip paaren wollte. Ob aus der Möglichkeit zur Lizenzierung sofort etwas herauskommt, bliebe abzuwarten – aber die reine Möglichkeit läßt nVidia alle Zukunftsoptionen offen.

Für Microsoft waren die sich zuletzt abzeichnenden schlechten Geschäftsaussichten der Xbox One wohl zuviel, weswegen man Fragen der Spielergängelung nunmehr stark zurückrudert: Laut dem Microsoft-eigenen Xbox-Blog wird der Zwang zur Internetverbindung wenigstens einmal aller 24 Stunden aufgehoben, wird es keine Regionalsperren geben, sollen einmal installierte Spiele auch offline nutzbar sein und letztlich sich alle Disk-Spiele auch weiterverkaufen, ausleihen, verschenken und vermieten lassen. Ohne daß dies explizit erwähnt wurde, kann es natürlich jederzeit passieren, daß ein Spielepublisher für sein Werk weiterführende DRM-Bedingungen aufstellt – aber dies würde dann nicht mehr auf Microsofts Mist gewachsen sein. In jedem Fall liegen die Bedingungen der Xbox One somit exakt so wie bei Sonys PS4 – ein seltenes Beispiel dafür, daß der Markt funktionieren kann.