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Hardware- und Nachrichten-Links des 22. August 2012

Zur Meldung über den vergleichsweise schwachen Performancegewinn der GeForce GTX 660 Ti unter Übertaktung kam die Frage auf, ob man das Power Target der nVidia-Grafikkarten mit Bordmitteln umgehen kann bzw. ob gemoddete BIOS-Versionen zur GeForce GTX 660 Ti in Aussicht stehen. Beides trifft derzeit nicht zu: Zum einen benötigt es wirklich ein modifiziertes BIOS, um die Referenzwerte des Power Targets anzuheben – und gleichfalls sind derzeit noch keine entsprechend modifierten BIOSe zur GeForce GTX 660 Ti bekannt oder angekündigt. Allerdings bietet sich diese Karte natürlich absolut für solche BIOS-Modifikationen an – wie es beispielsweise kürzlich modifizierte BIOS-Versionen für einige GeForce GTX 670 Karten zum Download gab, wo im speziellen das Power Target deutlich nach oben gesetzt wurde.

Ganz generell gesprochen ist bei den neuen nVidia-Grafikkarten das Power Target zu einem sehr wichtigen Punkt für diejenigen geworden, welche nicht nur Standard-Ware haben wollen. Für alle ernsthaften Übertaktungen muß man das Power Target bei den Kepler-basierten Grafikkarten hochsetzen, bei der GeForce GTX 660 Ti lohnt sich dies sogar auch ganz ohne Übertaktung. nVidias Power Target ist zwar ein gutes Feature, wenn es darum geht, den Stromverbrauch einer Grafikkarte im Griff zu behalten, es kann sich aber eben auch schnell zu einer Übertaktungs- und im Fall der GeForce GTX 660 Ti sogar zu einer Performancebremse entwickeln. nVidia ist in diesem Punkt allerdings nicht ganz allein: Auch AMDs Power Tune kann ähnlich limitierend wirken, wenn man es mit den Taktraten übertreibt: So wird von der Radeon HD 7950 "Boost Edition" berichtet, daß jene eben wegen Power Tune kaum ihren Boost-Takt von 925 MHz erreicht – was dann auch deren nur mäßigen Performancegewinn erklärt.

Nachzutragen zu der Meldung über die abgesenkten AMD-Listenpreise wäre noch der Punkt des nunmehr bemerkenswert hohen Preisabstands zwischen Radeon HD 7950 und 7970 von 319$ zu 429$ Listenpreis. Da die zweite Version der Radeon HD 7950 zudem zum gleichen Preis wie die originale Radeon HD 7950 in den Markt gehen soll und mit ihren höheren Taktraten noch näher an die Radeon HD 7970 heranrückt (der Performanceabstand zwischen Radeon HD 7950 "Boost Edition" und Radeon HD 7970 liegt bei ca. 10 Prozent), lohnt es in dieser neuen Preissituation kaum noch, eine Radeon HD 7970 zu erstehen, da jene viel zu wenig Mehrperformance für einen viel zu hohen Mehrpreis hat. Diese Situation schreit natürlich geradezu nach einer weiteren Preisreduktion bei der Radeon HD 7970 – welche möglicherweise dann eintritt, wenn die Radeon HD 7970 "GHz Edition" endlich wirklich lieferbar wird.