30

Hardware- und Nachrichten-Links des 30. Juli 2012

Der Computer-Oiger berichtet über die Aussage eines Fraunhofer-Forschers, wonach die Umstellung auf 450mm-Wafer derart teuer ist, daß sich dies nur für die allergrößten Chipfertiger lohnt und somit selbst bis zum Jahr 2020 weltweit nur drei Chipfabriken mit 450mm-Wafer zu erwarten sind. Diese sollen in den USA, Taiwan und Korea angesiedelt sein, was auf Intel, TSMC und Samsung hindeutet – und damit GlobalFoundries (erst einmal) außen vor läßt. Für AMDs Prozessoren-Sparte dürfte es damit noch schwieriger werden, mit Intel mitzuhalten, denn trotz aller Anfangskosten senken die 450mm-Wafer die reinen Produktionskosten enorm, womit Intel faktisch uneinholbare Vorteile bei den Herstellungskosten erlangen wird.

AMDs einzige Rettung liegt kurz- und mittelfristig darin, daß Intel diese Vorteile bei den Herstellungskosten (wie aktuell schon) vornehmlich zur Gewinnsteigerung nutzt und damit nicht – was problemlos möglich wäre – um AMD totzukonkurriert. Es wird an dieser Stelle gern erwähnt, daß Intel AMD als wettbewerbsrechtliches Feigenblatt benötigt, um nicht als x86-Monopolist erhebliche Schwierigkeiten mit den US-Wettbewerbshütern zu bekommen – was nach wie vor richtig ist und daher auch Intels Strategie mit beeinflußt. Langfristig können sich natürlich auch andere Situationen ergeben – daher muß AMD am Ende doch unbedingt daran arbeiten, über GlobalFoundries ebenfalls in den Klub der 450mm-Fertiger aufzusteigen. GlobalFoundries dürfte daran sowieso ein hohes Eigeninteresse haben, will man sich doch als zuverlässiger Auftragsfertiger auch außerhalb der AMD-Großaufträge positionieren, wollen die arabischen Besitzer langfristig vielleicht sogar einmal eine Chipfabrik in den Vereinigten Arabischen Emiraten eröffnen.