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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. März 2016

nVidia hat mit dem GeForce-Treiber 364.47 nun auch den Support der Vulkan-API in den offiziellen Treiber übernommen – hinzu kommen natürlich die üblichen Spieleoptimierungen für neu erschienene Titel. Interessanterweise verspricht nVidia dabei auch Optimierungen zugunsten von "Ashes of the Singularity", wo nVidia wie bekannt zuletzt gegenüber AMD deutlich zurücklag. Gemäß der ComputerBase ändert der neue Treiber allerdings nichts an der Performance unter Ashes of the Singularity, weder unter DirectX 11 noch unter DirectX 12. Ganz allgemein betrachtet dürfte Ashes of the Singularity schon ziemlich "ausoptimiert" sein, da der Titel bereits seit Herbst letzten Jahres im Blickpunkt von AMD, nVidia und der Fachpresse steht – große Verbesserungen sind nach dieser vergleichsweise langen Zeit nicht mehr zu erwarten, das gezeigte Performancebild dürfte sich kaum noch beachtbar verändern. Die größere Frage zu Ashes of the Singularity ist daher eher schon, inwiefern dieses Performancebild unter anderen DirectX-12-Titel reproduzierbar ist – wenn nicht unter diesen Titeln mit "drangeklaschtem" DirectX-12-Support, so doch unter diesen mit einem ernsthaften, von Anfang an so gedachtem DirectX-12-Support. Denn würde letzteres zutreffen sein, dann wäre nVidia ziemlich in der Patsche mit der (zurückhängenden) DirectX-12-Performance seiner aktuellen Beschleuniger.

Nicht auszuschließen ist schließlich, daß gerade das Feature des (bei nVidia aus Gründen der generellen Grafikchip-Architektur nur schlecht laufenden) "Asynchronous Computings" noch größere Bedeutung über diesen Einzelfall in Ashes of the Singularity hinaus erlangen wird. Immerhin ist dieses Feature erstens keine AMD-Erfindung, sondern regulärer Bestandteil der DirectX-12-Spezifikation. Und zweitens ergibt das Feature eben nicht nur ein bißchen, sondern gleich bemerkbar mehr an Performance, dafür kann man dann schon einmal den dafür notwendigen Programmieraufwand ansetzen. Aller Vermutung nach werden wir dies allerdings erst dann richtig herausfinden, wenn schon die nächste Grafikchip-Generation im Markt steht und dann eben nicht mehr primär Radeon R300 vs. GeForce 900 verglichen werden, sondern Radeon R400 vs. GeForce 1000 auf Basis neuer Chips & Architekturen – mit dementsprechend einer neuen Chance für nVidia, diese Scharte unter DirectX 12 auszuwetzen. Gut möglich, das dann eher untergeht, daß sich die GCN-Architekturen von AMD derzeit anschicken, unter DirectX 12 ihren aktuellen nVidia-Kontrahenten davonzulaufen.

Zur Frage, wieviel Grafikkartenspeicher genug ist, hat die ComputerBase einen interessanten Artikel abgeliefert: Jener konzentriert sich zuerst auf die HighEnd-Modelle Radeon R9 390X mit 8 GB, GeForce GTX 980 mit 4 GB und GeForce GTX 970 mit ihren 3,5 + 0,5 GB Speicher – wobei speziell mit dieser Grafikkarte nachgeprüft wurde, wie weit die "krumme" Speicherkonfiguation der GeForce GTX 970 derzeit noch reicht. Gab es hierzu früher eher nur theoretische Bedenken, gibt es nunmehr praktisch spürbare Nachteile, welche unter WQHD bereits in Richtung von teilweiser Unspielbarkeit gehen – bei Einstellungen, unter welcher die Radeon R9 390X flüssig und die GeForce GTX 980 ohne echte Probleme läuft. Die GeForce GTX 970 ist damit noch keine Wegwerfware – aber sie zwingt deren Käufer ungewöhnlich früh dazu, die Grafikdetails (meist Texturendetails) zu reduzieren, um den limitierten Speicherplatz der Karte nicht zu überfordern. Für höhere Auflösungen als FullHD ist die GeForce GTX 970 heutzutage nicht mehr zu empfehlen – was normalerweise deren Markterfolg drastisch reduzieren sollte, obwohl die Karte in der Praxis nach wie vor ein Topseller ist.

Nachfolgend ist die ComputerBase dann noch den Vergleich Radeon R9 Fury X mit 4 GB Speicher gegen GeForce GTX 980 Ti mit 6 GB Speicher angegangen – wieder ausgehend von diesen Settings, mit welchen die Radeon R9 390X 8GB flüssig lief. Dabei hatte das nVidia-Modell einen leichten Vorteile gegenüber dem AMD-Modell – welches interessanterweise aber mit nur 4 GB Speicher trotzdem "runder" lief als die Radeon R9 390X mit deren 8 GB Speicher. Allerdings haben sich die Messungen hier auch nur auf die WQHD-Auflösung konzentriert – unter der von diesen Karten ebenfalls stark genutzten UltraHD-Auflösung könnte es schon wieder anders aussehen. Richtig zufriedenstellend sind die nur 4 GB Speicher bei den Fiji-basierten Grafikkarten keineswegs, aber diese Limitation ist schlicht durch die zum Release verfügbaren HBM-Speicher bedingt. Nicht betrachtet wurde mit diesem Artikel die Frage, wieviel Speicher man bei den Midrange-Modellen Radeon R9 380 und GeForce GTX 960 benötigt, welche beiderseits mit 2 oder 4 GB Grafikkartenspeicher angeboten werden. Aufgrund des generell niedrigeren Leistungsniveaus dieser Grafikkarten sowie der üblicherweise für diese niedriger angesetzten Auflösungen (kaum oberhalb FullHD) sind theoretisch 2 GB vielleicht noch ausreichend – aber 4 GB locken natürlich und sind vor allem (deutlich) zukunftssicherer auch in dieser Preisklasse.

Die PC Games Hardware hat sich mit den Systemanforderungen zu World of WarCraft: Legion beschäftigt, welche WoW-typisch sehr handzahm ausfallen. Die im Juli 2016 zu erwartende WoW-Erweiterung unterstützt immer noch Windows XP, der (minimale) Einstieg gelingt mit solch schwacher Hardware wie AMD Phenom II X3 720 oder Intel Core 2 Duo E8500 respektive AMD Radeon HD 5670, nVidia GeForce GT 440 oder gar Intels HD Graphics 5000 bei nur 2 GB Arbeitsspeicher. Die Empfehlungen sehen dann ein schwächeres Mittelklasse-System mit AMD Radeon R7 260X oder nVidia GeForce GTX 750 Ti vor – also nichts, was heutzutage einen Gamer-PC in Verlegenheit bringen könnte. Insbesondere gegenüber der letzten WoW-Erweiterung "Warlords of Draenor" hat sich hardwaretechnisch nur in Nuancen etwas getan – während frühere WoW-Erweiterungen eigentlich immer höhere Hardwareanforderungen mit sich brachten, geht die Meßlatte nunmehr nicht weiter nach oben und verbleibt das Spiel auch weiterhin als für moderne LowCost- bzw. ältere PC-Systeme geeignet.