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News des 15. März 2023

Das französische Cowcotland weist auf eine erneute Anpassung der Euro-Preise des nVidia-Shops für GeForce RTX 4080 & 4090 hin. Erstere wurde dort von bisher 1399 auf nunmehr 1369 Euro preisgesenkt, zweitere von bisher 1859 auf nunmehr 1819 Euro heruntergesetzt. Preisbrecher-Angebote werden die FE-Modelle damit nicht, die Händlerpreise zu Hersteller-Karten liegen inzwischen unterhalb dieser FE-Preise. In beiden Fällen handelt es sich schlicht um eine Anpassung an die inzwischen andere Währungs-Umrechnung zwischen Euro und Dollar gegenüber dem Launch-Zeitpunkt. nVidia führt diese Anpassungen augenscheinlich immer erst Monate später durch – möglicherweise einfach nur, um sich der Sache sicher zu sein und nicht irgendwann vor der Situation zu stehen, den europäischen Preis wieder erhöhen zu müssen.

Launch FE: 5. Dez. FE: 15. März akt. Straße
GeForce RTX 4090 $1599 / 1949€ $1599 / 1859€ $1599 / 1819€ 1740-1900 Euro
GeForce RTX 4080 $1199 / 1469€ $1199 / 1399€ $1199 / 1369€ 1230-1350 Euro
Preise von nVidias Online-Shop für Deutschland und die USA

Man kann hier zwar von einer UVP-Preissenkung, aber im eigentlichen Sinne nicht von einer Listenpreis-Senkung sprechen. Denn Bedeutung bzw. Wirkmächtigkeit entwickelt immer nur der US-Listenpreis ("MSRP"), zu jenem kaufen die Distributoren üblicherweise ihre Ware ein. Und selbiger US-Listenpreis wurde seitens nVidia nie verändert, gut an den Preislagen des US-Shops von nVidia zu sehen. Das ganze ist zudem nicht nur Wortglauberei, sondern hat auch eine reale (Nicht)-Auswirkung: Denn weil es keine tatsächliche Preissenkung gab, werden demzufolge auch die Händlerpreise bei den Hersteller-Karten mitnichten (deswegen) weiter heruntergehen. Der Währungseffekt, welchen nVidia hier nachholt, ist aufgrund nVidias zeitlichem Verzug in den allermeisten Händlerpreisen zu GeForce RTX 4080 & 4090 längst eingepreist.

Bei Tom's Hardware hat man nachgemessen, was der VBS-Modus von Windows 10/11 an Performance kostet: Es sind immer noch grob 5-10%, je nach Auflösung und fps-Betrachtungsweise. Virtualization Based Security (VBS) ist ein mittels Windows 10 eingeführtes Sicherheits-Features, welches bei Windows 11 dann jedoch per default aktiv war – inzwischen trifft dies auch auf Windows 10 zu, Microsoft scheint es wohl mit einem der Major-Updates auf "aktiv" gesetzt zu haben. Der Performance-Effekt ist natürlich auch wieder nicht so groß, dass man damit das Testgespann aus Core i9-13900K und GeForce RTX 4090 wirklich außer Tritt bringt. Normalerweise sollte das Stück extra Sicherheit jene 5-10% Performance-Verlust eigentlich wert sein – vorbehaltlich des Punkts, ob es auf schwächer motorisierten Systemen nicht eventuell mehr ist.

VBS on → VBS off avg fps 1% low
FullHD @ Medium +5,3% +6,0%
FullHD/1080p +5,0% +8,1%
WQHD/1440p +4,3% +8,7%
4K2160p +2,1% +4,9%
gemäß der Benchmarks von Tom's Hardware unter 15 Spielen

Dagegen spricht eventuell der Punkt, dass VBS auf Singlenutzer-Systemen nahezu keinen praktischen Sicherheitsgewinn erzeugt: Das Feature kann verschiedene Prozesse voneinander abschotten, so dass nicht Prozess-übergreifend Daten gestohlen werden können. Interessant ist das aber eher nur um Business-Umfeld oder speziell bei Mehrnutzer-Systemen, beispielsweise virtualisierten Server. Singlenutzer-Systeme werden gewöhnlich nicht über derart komplizierte Wege angegriffen – und ist auf Singlenutzer-Systemen erst einmal Malware drauf, hilft diese Methode dann auch nicht mehr. Demzufolge muß man nicht zwingend VBS benutzen, könnte man diese 5-10% Performance-Gewinn durchaus mitnehmen. Vor allem aber müssen schlicht die Benchmarker aufpassen, dass deren Werte einheitlich ausfallen – entweder alles mit oder ohne VBS gemessen.

Die gestrige Berichterstattung über den (angeblichen) Listenpreis der GeForce RTX 4070 (non-Ti) ist wohl nicht wirklich gut gelungen. Generell darf Berichterstattung sicherlich auch einmal kontroverse Quellen und Thesen aufgreifen, einfach um jene kritisch zu begutachten. Selbige Kritik findet sich in der gestrigen Berichterstattung (leider) nur in schmalen Ansätzen wieder, daher diesesmal noch einmal (hoffentlich) besser: Denn natürlich ist es eine Illusion, dass nVidia für die GeForce RTX 4070 non-Ti irgendwie einen Listenpreis von 749 Dollar ansetzen könnte oder auch nur darüber nachdenken würde. Dies sind gerade einmal 50 Dollar weniger als bei der GeForce RTX 4070 Ti, welche deutlich potenter ist. Selbst mit nur 699 Dollar wäre keine gemessen am Technik-Unterschied sinnvolle Preisdifferenz erreicht – dafür müsste nVidia bis wenigstens auf 649 Dollar heruntergehen.

Mit einem höheren Preis als 649 oder mit Augenzudrücken 699 Dollar muß man die GeForce RTX 4070 non-Ti somit keinesfalls erwarten. Wenn irgendwelche Berichterstattung nun 749 Dollar in die Runde wirft, dann ist dies einfach nur Nonsens, jener Preis ist für diese Karte mit ihrer bekannten Technik nicht realisierbar. Vor allem auch bedeutet dies, dass sich die Quelle dieser "Nachricht" ziemlich einfach hat hinters Licht führen lassen, ein Plausibiliäts-Check wurde hierbei nicht durchgeführt. Und dies bedeutet auch noch, dass wir wieder zurück auf dem vorherigen Stand sind: Es liegen keinerlei glaubwürdige Preisangaben zur GeForce RTX 4070 non-Ti vor, die 749 Dollar sind bestenfalls eine Nebelkerze. Es kann alles mögliche andere werden – aber eben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht jene 749 Dollar. Dies ergibt letztlich schon der Blick auf eine grobe Performance/Preis-Kalkulation der beteiligten Grafikkarten.

nVidia Ampere 4K Perf nVidia Ada Lovelace
655% GeForce RTX 4090  ($1599)
496% GeForce RTX 4080  ($1199)
GeForce RTX 3090 Ti  ($1999) 420%
392% GeForce RTX 4070 Ti  ($799)
GeForce RTX 3090  ($1499) 382%
GeForce RTX 3080 Ti  ($1199) 372%
GeForce RTX 3080 10GB  ($699) 332%
~290-320% GeForce RTX 4070
GeForce RTX 3070 Ti  ($599) 271%
Performance-Angaben gemäß des 3DC UltraHD/4K Performance-Index