Grafikchip-Entwickler AMD hatte schon Anfang Dezember 2015 ausgewählte Hardware-Journalisten eingeladen zu einem ersten Blick auf die im Jahr 2016 erscheinenden AMD-Grafikkarten – PC Games Hardware [1], ComputerBase [2] und AnandTech [3] waren seinerzeit dabei und dürfen nun (nach dem Fall des NDAs) über ihre Eindrücke berichten. Bei diesem ersten Blick gab es (nicht ganz unerwartet) wenig konkrete Daten, sondern es sollte im eigentlichen nur die neue Grafikkarten-Generation grob angekündigt werden. Jene wird der Polaris-Architektur angehören, welche die vierte Ausbaustufe der GCN-Architektur darstellt – inoffiziell GCN 2.0 genannt, da AMD hierfür in der Tat an allen Punkten der GCN-Architektur gearbeitet hat.
Auf Basis dieser Architektur wird AMD dann ab Mitte 2016 die Arctic-Islands-Generation aus der Taufe heben, welche wahrscheinlich in der Radeon R400 Grafikkarten-Serie münden wird. AMD bestätigt zudem erneut, daß für das Jahr 2016 nur zwei neue Grafikchips zu erwarten sind – einen lauffähigen auf dem Performance-Niveau der GeForce GTX 950 (zu deutlich niedrigerer Energieaufnahme des Gesamtsystems [6]) konnte man schon präsentieren. Jener kleinere Arctic-Islands-Grafikchip wurde von verschiedenen Quellen auf eine Chipfläche von ~120mm² oder ~150mm² grob geschätzt, trug nur GDDR5-Speicher und kam aus GlobalFoundries 14nm-Fertigung – wobei AMD trotzdem nicht sicher bestätigen wollte, das TSMC gänzlich aus dem Rennen sei, hier könnte es also noch Überraschungen bei den anderen Arctic-Islands-Grafikchips geben.
 [7]AMD "Polaris" Präsentation (Slide 16) [8] |
 [9]AMD "Polaris" Präsentation (Slide 05) [10] |
Prinzipiell gesehen hatte AMD jedoch leider nicht viel mehr zu sagen – man ritt ziemlich heftig auf den Verbesserungen mit der 14/16nm-Fertigung und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten herum, doch dieser Punkt ergibt sich nun einmal durch den Fortschritt in der Fertigungstechnologie ganz automatisch. Eher interessant wäre nun, was AMD daraus macht – sprich vor allem, wie man das bei den letzten AMD-Grafikchips immer stärker zu sehende Skalierungsproblem mit steigender Anzahl an Hardware-Einheiten in den Griff bekommen will. Hierfür und auch für konkrete Fragen zu einzelnen Polaris-basierten Produkten war jene AMD-Veranstaltung Anfang Dezember 2015 bzw. die jetzt offiziell veröffentliche Polaris-Präsentation aber ganz augenscheinlich nicht gedacht. Zumindest für Diskussions- und Spekulationsstoff [11] ist nunmehr aber gesorgt.