nVidia Ampere Speichermengen: 3070Ti mit 8/16 GB, 3080 mit 10/20 GB, 3090 mit 24 GB & Titan mit 48 GB

Nachdem die letzten Gerüchte [1] selbiges schon stark nahgelegt hatten, kommt nun von WCCF Tech [2] eine faktische Bestätigung dieser Annahmen in Form eines aus Industrie-Kreisen stammenden Ampere-Lineups mit Angaben zu Boardnamen, Speicherbestückungen, Speicherinterfaces und Releasezeiträumen. Für die nachfolgende Auflistung liegt zudem eine zusätzliche Bestätigung vor, indem sich Igor's Lab diese Daten über einen Hersteller-Mitarbeiter (natürlich inoffiziell) als korrekt bestätigen [3] lassen haben. Einzig allein die zuzuordnenden Grafikkarten-Namen fehlen, da nVidia jene selbst zwischen den Herstellern noch nicht nennt, selbige somit selbst bei nVidia noch nicht final sein dürften. Aufgrund früherer Gerüchte und Leaks lassen sich die nachfolgenden Angaben dennoch gut zuordnen, ergibt sich schon ein ziemlich vollständiges Bild von nVidias nächsten Grafikkarten-Launches.

nVidia "Ampere": Grafikboards & Speicherbestückungen [4]   © WCCF Tech [2]

Auffallend sind dabei die Punkte, dass der Nachfolger der GeForce RTX 2080 Ti – wahrscheinlich "GeForce RTX 3090" genannt – nunmehr mit gleich 24 GB Speicher antreten soll, während die beiden nachfolgenden Grafikkarten augenscheinlich jeweils eine Wahlmöglichkeit beim Grafikkartenspeicher aufbieten: Die GeForce RTX 3080 mit 10 oder 20 GB (nach Wahl), die GeForce RTX 3070 Ti mit 8 oder 16 GB (nach Wahl). Dass es sich hierbei nicht um verschiedene Grafikkarten handelt, legt die Verwendung des gleichen Grafikboards sowie das genauso breite Speicherinterface nahe. Es läuft ergo ganz darauf hinaus, dass nVidia tatsächlich mit im besten Fall verdoppelter Speichermenge antritt – bzw. das eine Wahlmöglichkeit existiert, womit jeder nach Gusto entscheiden kann. Möglicherweise war dies auch von Anfang an nicht derart geplant, sondern hat sich erst im Laufe der Produktentwicklung (der Grafikkarten, nicht der Grafikchips) ergeben. Schließlich ist es auffällig, dass im Fall der Speicher-Wahlmöglichkeit das jeweils größere Modell terminlich später ansteht (GeForce RTX 3080) oder aber noch gar kein Termin feststeht (GeForce RTX 3070 Ti).

Zusammen mit zwei neuen Anmerkungen von Twitterer 'Kopite7kimi' wird dann sogar ein vernünftiges Gesamtbild daraus: Erstens [5] soll die GeForce RTX 3080 in der FE-Ausführung nicht über 20 GB Speicher verfügen. Dies beißt sich jedoch überhaupt nicht mit dem Leak von WCCF Tech – sondern bedeutet nur, dass die 20-GB-Ausführung erst später in nVidias Planungen eingeflossen ist und nun womöglich rein den Grafikkarten-Herstellern selber (für deren Custom-Modelle) zur Verfügung steht, nVidia deswegen aber seine eigene "Founders Edition" nicht mehr verändert. Und zweitens [6] wird die noch fehlende Ampere-Titan erneut als mit 48 GB Grafikkartenspeicher ausgerüstet beschrieben – was das Bild abrundet, denn wenn die GeForce RTX 3090 mit 24 GB Speicher antreten soll, benötigt die Titan-Lösung natürlich etwas besseres als das. Damit kann man sich das kommende Ampere-Portfolio (zumindest den oberen, GA104- und GA102-basierten Teil davon) folgendermaßen vorstellen (unter Einrechnung von früheren Gerüchten und eigenen Annahmen):

Dabei stehen die Grafikchips GA102 und GA104 augenscheinlich gleichzeitig an – was für nVidia eher ungewöhnlich wäre, aber natürlich nicht unmöglich ist. Eventuell will nVidia somit auch einfach dem RDNA2-Releasefeuerwerk ab November aus dem Weg gehen, wenn Xbox Series X, Playstation 5 und Navi 21 anstehen und AMD sicherlich entsprechend kräftig auf die Marketing-Pauke hauen dürfte. Zudem passt das ganze mit den kürzlichen EOL-Meldungen für Turing-Grafikkarten zusammen, welche derzeit je nach Quelle bis zur GeForce RTX 2070 oder zur GeForce RTX 2070 Super heruntergehen. Dies deutet stark auf einen zeitnahen Ersatz von nVidias Grafikkarten-Portfolio oberhalb der 500-Dollar/Euro-Marke hin. Die kleineren Turing-Modelle dürften dann erst danach ersetzt werden, dafür müssen dann auch erst die nachfolgenden Ampere-Chips GA106 und GA107 spruchreif werden.

Nachtrag vom 9. August 2020

Mittels der Terminangaben aus dem kürzlichen Leak seitens WCCF Tech [7] läßt sich in Verbindung mit einer Aussage seitens Gamers Nexus [8] dann auch schon ein gewisser Release-Fahrplan zur "GeForce 30" Serie erstellen. Ausgangspunkt ist die von Gamers Nexus genannte Produkt-Vorstellung am 9. September, welcher dann Mitte September (womöglich der 17., dieses Datum wurde früher schon genannt) der initiale Launch einer Ampere-GeForce folgen wird – augenscheinlich der GeForce RTX 3080 10GB. Diesem folgen zum Monatsende dann GeForce RTX 3090 24GB und GeForce RTX 3070 Ti 8GB (die Namenswahl aller Karten ist wie gesagt noch nicht final), ehe zum Oktoberanfang dann die GeForce RTX 3080 20GB ansteht. Der Rest der anstehenden Launches ist derzeit terminlich wohl noch nicht festgesetzt, weitere Launches basierend auf den GA106- und GA107-Chips dürften erst später anstehen – womöglich sogar erst im Jahr 2021. Inwiefern die jeweiligen Launch-Termine auch mit einem gleichzeitigen Markteintritt einhergehen, ist derzeit leider noch nicht bekannt.

Aus dem Forum kam die (völlig korrekte) Frage [9], inwiefern die Speichermengen-Verdopplungen bei nVidias GeForce 30 Serie wirklich notwendig ist – nicht bezogen auf eine (wünschenswerte) höhere Speichermenge, sondern darauf, ob es denn unbedingt gleich eine Verdopplung sein muß. Leider ist dies nicht anders möglich, wenn man einmal auf eine bestimmte Interface-Breite festgelegt ist (wie bei nVidia augenscheinlich auf maximal 384 Bit), denn GDDR6-Speicherchips werden nun einmal nur in Größen von 1 oder 2 GByte pro Chip gefertigt. Die schon zu Zeiten von GDDR5X ebenfalls in der offiziellen JEDEC-Spezifikation verankerte Speichermenge von 1,5 GByte pro Chip wäre in dieser Situation unglaublich hilfreich, würde jene doch die benötigten Zwischenschritte ermöglichen – womit die Grafikchip-Entwickler auch nicht dreimal überlegen müssten, ehe man mehr Speicher aufbietet. Leider existiert derzeit keinerlei Produktion dieser 1,5-GByte-Chips, womit dieser Weg in der Praxis einfach nicht gangbar ist – selbst wenn jener theoretisch offen wäre.