Laut Twitterer HXL[1] enthält die neue AGESA-Version 1.2.7.0 Einträge für "KRK" & "KRK2" aka AMDs "Krackan Point" APUs – welche somit augenscheinlich auch für den Desktop-Einsatz kommen sollen. Krakan Point (1) wurde zur CES 2025[2] für den Mobile-Bereich vorgestellt und stellt dort eine Programmabrundung nach unten hin ab – mit beachtbar kleinerer Hardware (8C+8CU) gegenüber "Strix Point" (12C+16CU). Das ab Juli angebotene Krackan Point 2[3] ist dann mit 4C+2CU nochmals viel tiefer angesetzt und geht eher ins Einsteiger-Segment als Ersatz früherer APU-Generationen, welche AMD bislang im diesem Bereich verkauft hat. Was AMD hierfür für den Desktop-Bereich bzw. den Sockel AM5 adaptiert, ist allerdings noch unsicher. Normalerweise hätte man gedacht, dass AMD an dieser Stelle endlich einmal "Strix Point" und vielleicht sogar "Strix Halo" für den Desktop freigibt, aber noch scheint dies nicht auf dem Speiseplan der hiermit augenscheinlich kommenden "Ryzen 9000G" Serie zu stehen.
Hardware
Mobile
Desktop (AM5)
Phoenix & Hawk Point
8C Zen 4 + 12 CU RDNA3
Ryzen 7000 Mobile & Ryzen 200 Serie
Ryzen 8000G Serie
Krackan Point 2
4C Zen 5 + 2 CU RDNA3.5
Ryzen AI Serie
zukünftige Ryzen 9000G Serie (?)
Krackan Point
8C Zen 5 + 8 CU RDNA3.5
Ryzen AI Serie
zukünftige Ryzen 9000G Serie (?)
Strix Point
12C Zen 5 + 16 CU RDNA3.5
Ryzen AI Serie
bislang nada
Strix Halo
16C Zen 5 + 40 CU RDNA3.5
Ryzen AI Max Serie
bislang nada
Twitterer Dan Nystedt[4] gibt einen Einblick darin, wie lange die Fertigungszeiten heutiger Chips sind, wenn man den kompletten Fertigungsprozeß inklusive Packaging einrechnet. Die Angaben hierzu sind wohl eher grob und primär zur Unterscheidung zwischen "großen GPUs" (gemeint nVidias HPC/AI-Chips) und typischen Smartphone-SoCs wie von Apple gedacht. Während nVidias HPC/AI-Chips ganze 6 Monate zur Fertigung benötigen (3 Monate Chipfertigung + 3 Monate Packaging), kommen Apples Smartphone-SoCs mit insgesamt 3-4 Monaten aus. Dies dürfte primär am einfacheren Packaging liegen, welches augenscheinlich einen auch zeitmäßig gewichtigen Schritt bei der Chipfertigung darstellt – zumindest sofern es sich um "Adanced Packaging" handelt, welches für Chiplet-Designs oder auch Chips mit Speicher direkt auf dem Trägermaterial eingesetzt wird. Die Fertigungsstätte beider Fertigungsschritte muß dabei nicht einmal identisch sein, u.U. gehen die halbfertigen Chips also zwischen Chipfertigung und Packaging zuerst auf eine Reise um mehrere tausende Kilometer (wie jetzt auch bei den ersten Blackwell-Chips aus US-Fertigung passiert[5]).
Nvidia's top GPUs take 6-months to make (fab & package, done), about 3-months to fabricate, 3 to package due to Big die size. Apple smartphone chips 3-4 months to complete (smaller die).
Quelle: Dan Nystedt @ X[4] am 21. Oktober 2025
Auf die angebenen Zeiträume zur reinen Chipfertigung kommt dann jeweils noch die Fertigung zum kompletten Produkt oben drauf: Die Erstellung kompletter Smartphone beim Apple-SoC, die Verarbeitung zur kompletten Grafikkarte bei Grafikchips sowie zum vollständigen Server-Modul bei HPC/AI-Chips. Hierfür ist auch noch einmal ca. ein Monat anzusetzen, wobei die Grafikkarten wegen der geringeren Anzahl an Bauteilen wohl die kürzeste Fertigungszeit haben dürfte (teilweise schaffen es die Grafikkarten-Hersteller in einem Monat zwischen Chiplieferung und Marktstart, sprich inklusive Verpackung und Transport). Bei den Server-Modulen für HPC/AI-Chips könnten es auch länger als nur ein Monat sein, diesbezüglich fehlen genauere Informationen. In allen Fällen ergeben sich somit erhebliche Zeitversätze zwischen der initalen Waferbestellung beim Chipfertiger und dann dem Eintreffen erster Produkt auf dem Markt – Richtung 4-6 Monate bei Consumer-Produkten und 8-9 Monate bei HPC/AI-Produkten.
Mit der Diskussion[6] bezüglich der letzten News[7] zu den unerklärlichen Statcounter-Zahlen ergab sich (dankenswerterweise) auch der Hinweis auf die Zahlen von speziell Singapur. Der Stadtstaat macht derzeit laut der Statcounter-Statistik einen auf monopolistische Marktdominanz mit folgenden Zahlen (bezogen auf alle Gerätearten, von Smartphones bis Desktop-PCs): 92,7% Windows-Anteil[8], während weltweit Android und Windows bei nahezu gleich 36% zu 35% stehen, 96,4% Chrome-Anteil[9], während weltweit Chrome bei "nur" 74,1% steht, 91,0% Bildschirmauflösung von 1280x1200[10](ist nicht einmal für Handhelds noch eine gebräuchliche Auflösung, wird faktisch seit Ewigkeiten nicht mehr hergestellt) und letztlich noch 97,7% für Windows 7[11], in diesem Fall allein bezogen auf Windows-Versionen. Logischerweise ist dies alles Unsinn, hinzu kommt, dass jene Wertehöhen auch allesamt nur im Zeitraum ab diesem Juli erreicht wurden – im Juni 2025 stand Windows 7 in Singapur noch bei 0,9%. Hier fand eine massive statistische Verfälschung statt, was eventuell aufgrund der Größe von Singapur (nur 6 Mio. Einwohner) auch einfacher zu erreichen ist.
Andererseits kann man damit aber weder die weltweiten als auch nur die asiastischen Statistiken beachtbar verfälschen. Singapur hat an Asien einen Bevölkerungsanteil von 0,12%, selbst bei durchschnittlich viel höherer Gerätedichte kann man mit einer falschen Singapur-Statistik keinen bedeutsame Insgesamt-Verfälschung erzielen. Dies ist wohl nur ein Symptom eines größeren Problems. Jenes liegt mußmaßlich an einer Übererfassung von Windows-Systemen seit diesem Sommer – interessanterweise ab Juli beginnend, genau wie in Singapur. Denn die Insgesamt-Statistik zwischen Windows und Android sollte eigentlich nur wenig schwanken, stehen hier doch jeweils Milliarden an Geräten dahinter. Wenn Windows dann aber in 5 Monaten um satte +43% zulegt und aus einem klaren Rückstand gegenüber Android (Juni 2025: 25% zu 48%) einen faktischen Gleichstand macht (Oktober 2025: 35% zu 36%, vorläufige Werte), dann ist dies angesichts der Anzahl der hier repräsentierten Geräte faktisch unmöglich und deutet auf einen grundlegenden Fehler bei Statcounter hin – entweder in der früheren Statistik oder der aktuellen, wobei letzteres aufgrund der historischen Daten die wahrscheinlichere Auflösung darstellt.
[12]