Heute möchten wir einen Blick auf das brandneue CM Storm Scout Gehäuse werfen. Den großen Bruder Sniper hatten wir ja bereits einer genauen Untersuchung [2] unterzogen. Das mit monströsen Ausmaßen gesegnete Sniper hatte uns mit seiner ansprechenden Verarbeitung, seinen umfassenden Belüftungsmöglichkeiten und einigen pfiffigen Detaillösungen begeistern können. Ob beim kompakten CM Storm Scout Midi-Tower an mehr als nur an der Größe gespart wurde, werden wir im Verlauf des folgenden Reviews klären.
Ein weiteres Mal geht unser Dank an Caseking [4], die uns auch diesmal großzügig mit einem Testsample unterstützt haben.
Die Verpackung des CM Storm Scout ist gewohnt robust ausgefallen, zwei Styropor Formteile sorgen für einen festen Sitz des Gehäuses. Caseking hat den eigentlichen Produktkarton noch einmal in einen weiteren Karton gepackt und diesen mit Packpapier ausgepolstert. So geschützt dürfte eine Beschädigung während des Transportes nur unter grober Gewalteinwirkung möglich sein.
Das Design wirkt futuristisch und bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge von Stealth-Bomber und New-Age-Mikrowelle. Die mattschwarze Lackierung, welche Fingerabdrücken erfreulich wenig Angriffsfläche bietet, und die ausgestellten Seitenteile scheinen zum Markenzeichen von CM Storm zu avancieren. Direkt ins Auge fällt die auf dem Deckel angebrachte Tragegriffkonstruktion.
Im Vergleich zum Koloss Sniper wirkt das CM Storm Scout Gehäuse ausgesprochen kompakt. Ein Blick auf nachfolgende Tabelle verdeutlicht den Größenunterschied:
CM Storm Scout | CM Storm Sniper | |
---|---|---|
Tiefe (mm) | 489 | 566,6 |
Breite (mm) | 219 | 254,6 |
Höhe (mm) | 495,5 | 551 |
Gewicht (kg) | 8,7 | 10,6 |
Mainboard Formfaktor | µATX & ATX | µATX & ATX |
Das Scout-Case ist gegenüber dem Sniper in allen Bereichen deutlich geschrumpft und bietet sich als Partner für die nächste LAN-Party geradezu an. Mit einem Leergewicht von knapp 8,7 kg erweist sich der Scout dabei als durchaus noch tragbar.
Der Lieferumfang besteht aus:
Die Bedienungsanleitung ist mehrsprachig ausgeführt. Die detailierten Produktabbildungen stellen auch den Laien vor keine Rätsel und sollten eine reibungslose Montage gewährleisten.
Die aus Kunststoff bestehende Front des Scout wirkt schlicht, schon fast ein wenig bieder. Um der kühlenden Umgebungsluft (fast) ungehinderten Eintritt ins Innere zu ermöglichen, wurden das Lüftungsgitter und die 5,25" Blenden großflächig als Meshgitter ausgeführt.
Mit einem beherzten Griff lässt sich die komplette Front abnehmen. Damit das Innere des Gehäuses nicht in Rekordzeit verstaubt, hat man sowohl das Lüftergitter als auch die Schachtblenden mit einem Staubschutz versehen.
Auf der Oberseite der Front thront das Frontpanel. Dieses kann, wie auch schon beim Sniper, mit seiner üppigen Schnittstellenausrüstung auftrumpfen. Folgende Schnittstellen und Schalter lassen sich dort finden:
Beide Seitenteile werden mit Thumbscrews gesichert und ermöglichen ein bequemes Öffnen ohne die Zuhilfenahme von Werkzeug. Dem linken Seitenteil hat CM ein nett gestaltetes Fenster spendiert. Das Acrylglas wurde dabei so verbaut, dass es sauber und bündig mit dem Blech des Seitenteils abschließt. Um die Luftzirkulation zu verbessern, wurden Lüftungsschlitze eingearbeitet, hier können bei Bedarf auch noch zwei Lüfter montiert werden. Das rechte Seitenteil ist, bis auf das Fenster samt den Einbauplätzen für die Lüfter, baugleich.
Das Erscheinungsbild des Hecks wird im oberen Bereich durch den werkseitig montierten 120 mm Lüfter geprägt. Das Netzteil findet am Boden seinen Platz und kann die Luft von außen ansaugen, ein entsprechender Staubfilter wurde nicht vergessen.
Auch das "StormGuard" System ist wieder mit an Board, damit ist es auf einfache Art möglich, seine kabelgebunden Eingabegeräte gegen Diebstahl zu schützen. Da wir besagtes Sicherheitsfeature bereits beim CM Storm Sniper unter die Lupe genommen haben, verweisen wir für nähere Informationen auf entsprechendes Review [19].
Auf Schlauchdurchführungen für eine Wasserkühlung wurde leider verzichtet, obwohl der nötige Platz dafür durchaus vorhanden wäre. Eine robuste Griffkonstruktion auf dem Deckel des CM Storm Scout erlaubt den komfortablen Transport zur nächsten LAN-Party. Im hinteren Teil liegt unter einem Abdeckgitter versteckt ein 140mm Ventilator, der direkt die von der CPU erhitzte Luft absaugen kann.
Der Boden bietet, bis auf das Lüftungsgitter für das Netzteil, wenig spektakuläres. Die Standfüße sind ausreichend groß dimensioniert für ein Gehäuse der Midi-Tower-Kategorie.
Das Innere des Scout-Gehäuses wurde im gleichen matten Schwarz lackiert wie das Äußere. Hatten wir beim CM Storm Sniper noch hier und da einige scharfe Kanten zu bemängeln, gibt sich das Scout in dieser Disziplin keine Blöße. Alle Bleche sind sauber gefalzt, eine Verletzungsgefahr ist faktisch ausgeschlossen.
Für Expansionskarten stehen sieben Slots zur Verfügung, einer davon wird allerdings vom bereits erwähnten "StormGuard" System belegt. Die Slotbleche sitzen durch ihre eigene Klemmbefestigung bombenfest und neigen im Betrieb nicht zu lästigen Klappergeräuschen. Für Grafikkarten mit Übergröße stehen 27 cm Raum zur Verfügung. Einige aktuelle HighEnd-Beschleuniger wie zum Beispiel eine GeForce GTX 280 mit ihren 28 cm Länge können dann allerdings nicht mehr verbaut werden.
Der Befestigungsmechanismus für die Erweiterungskarten ist dagegen nicht weniger als eine Zumutung. Es handelt sich dabei um den gleichen Mechanismus wie beim Sniper Gehäuse, lediglich in Sachen Robustheit muss man noch weitere Abstriche machen. Im Klartext bedeutet das, dass man auch beim Scout seine Erweiterungskarten lieber verschrauben sollte. Speziell schwere Grafikkartenboliden können, besonders während des Transportes, von diesem Plastikspielzeug nicht sicher gehalten werden, die auftretenden Kräfte könnten durchaus die Karte oder den PCIe-Slot beschädigen.
Warum man seitens CM unbedingt auf eine solch unzuverlässige und fummelige Konstruktion Wert legt, ist uns unbegreiflich. Dass es auch anders geht, sieht man bei der "StormGuard" Blende, diese bleibt von dem Kunststoffmachwerk verschont und wird mittels einer simplen Thumbscrew zuverlässig an Ort und Stelle gehalten. Wir würden uns wünschen, dass CM von der Kunststoffbefestigung Abstand nimmt und in Zukunft komplett auf Thumbscrews setzt. Ganz nebenbei würde deren Einsatz auch den sonst sehr guten Qualitätseindruck unterstreichen.
Auf dem Mainboard-Tray finden wir die bereits vom CM Storm Sniper bekannte Schablone wieder. Damit ist es ohne viel herumprobieren möglich, die notwendigen Abstandshalter für µATX und Standard-ATX Platinen zu montieren. Auch die praktische Montageöffnung für CPU-Kühler, die man intelligenter Weise im Tray ausgespart hat, kennen wir bereits vom großen Bruder.
Auf der Rückseite des Mainboard-Trays wurde der Kabelstrang von Lüftern und Front-Panel feinsäuberlich mit Kabelbindern befestigt. Es gibt übrigens genügend Laschen, welche das Fixieren von weiteren Kabeln zu einem leichten Unterfangen werden lassen. Im unteren Bereich findet sich eine Öffnung, mit deren Hilfe das Kabelbündel elegant in den Innenraum geführt werden kann.
Insgesamt finden bis zu fünf Laufwerke im Festplattenkäfig des Scout ein Zuhause. Befestigt werden sie mit robusten Kunststoffschienen, die ohne Werkzeug an den Seiten der Festplatte eingesteckt werden. Um die kleinen Metallbolzen, mit denen die Schienen Halt an der Festplatte finden, verläuft ein kleiner Gummiring. Durch diesen wird zumindest eine rudimentäre Entkopplung gewährleistet.
Für manch einen User ist vielleicht auch der Einsatz der beiliegenden Adapterschienen eine willkommene Option. Damit ist es möglich, je nach Bedarf entweder ein 1,8" oder ein 2,5" Laufwerk im Festplattenkäfig zu verstauen.
Fünf Schächte stehen für den Einbau von 5,25" Geräten zur Verfügung. Die Befestigung erfolgt ähnlich unkompliziert wie bei den Festplatten. Um das Gerät zu arretieren, muss lediglich ein Schieber nach hinten gezogen und mit einem Querriegel gegen versehentliches Öffnen gesichert werden.
Standardmäßig verfügt das Gehäuse über keinen von außen zugänglichen 3,5" Schacht. Benutzer, die gerne ein Floppy-Laufwerk oder einen Cardreader verbauen möchten, werden aber nicht im Regen stehengelassen. Auf Kosten eines 5,25" Schachtes kann hier der im Lieferumfang befindliche Einbaurahmen samt passender Blende zum Einsatz kommen.
Hinter der abnehmbaren Front schaufelt ein mit roten LEDs versehener 140mm Lüfter kühle Umgebungsluft ins Innere. Der in die Front integrierte Staubschutz verhindert zuverlässig, dass die teure Hardware einstaubt.
Im Heck kümmern sich ein beleuchteter 120mm Lüfter sowie ein im Deckel montierter (unbeleuchteter) 140mm Lüfter darum, dass die erhitzte Luft schnell und effektiv aus dem Gehäuse abgeführt werden kann. Da der im Deckel platzierte Ventilator recht nahe am Mainboard platziert ist, können allerdings Inkompatibilitäten mit ausladenden CPU-Kühlern nicht ausgeschlossen werden.
Wem der Airflow jetzt noch nicht ausreichend erscheint, kann optional noch zwei weitere 120mm Lüfter im linken Seitenteil montieren.
Das CM Storm Scout ist ein kompaktes Gehäuse, welches noch ausreichend handlich ist. Durch den integrierten Griff kann es komfortabel transportiert werden. Die Verarbeitungsqualität erreicht ein hohes Niveau. Scharfe Kanten? Fehlanzeige! Unsaubere Lackierung? Fehlanzeige!
CM hat viele gute und praktische Detaillösungen in das Gehäuse gepackt, die man schon nach kurzer Zeit nicht mehr missen möchten. So hat der Benutzer zum Beispiel die Wahl, ob er mit beiliegendem Einbaurahmen ein 3,5" Diskettenlaufwerk einbauen möchte, oder ob er doch lieber über einen 5,25" Einbauschacht mehr verfügt. Auch die Möglichkeit eine 2,5" oder sogar 1,8" Festplatte zu verbauen ist positiv hervorzuheben.
Kritik muss sich der Hersteller für das unausgegorene "Befestigungssystem" für die Erweiterungskarten gefallen lassen. Hier hätten wir doch eine bessere und robustere Lösung erwartet. Eine weitere Schwäche ist die Position des im Deckel verbauten 140mm Lüfters, beim Einsatz von groß dimensionierten CPU-Kühlern muss dieser unter Umständen entfernt werden.
Plus
Minus
Das CM Storm Scout Gehäuse kann aktuell für 89,90 Euro zum Beispiel bei Caseking [36] erworben werden.
Verweise:
[1] http://www.3dcenter.org/users/nahaz
[2] http://www.3dcenter.org/artikel/cm-storm-sniper-review
[3] http://www.3dcenter.org/abbildung/1-1
[4] http://www.caseking.de/shop/catalog/
[5] http://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=454792
[6] http://www.3dcenter.org/abbildung/2-2
[7] http://www.3dcenter.org/abbildung/3-2
[8] http://www.3dcenter.org/abbildung/4-1
[9] http://www.3dcenter.org/abbildung/5-1
[10] http://www.3dcenter.org/abbildung/6-1
[11] http://www.3dcenter.org/abbildung/7-0
[12] http://www.3dcenter.org/abbildung/25-0
[13] http://www.3dcenter.org/abbildung/8-1
[14] http://www.3dcenter.org/abbildung/9-1
[15] http://www.3dcenter.org/abbildung/10-1
[16] http://www.3dcenter.org/abbildung/11-1
[17] http://www.3dcenter.org/abbildung/28-0
[18] http://www.3dcenter.org/abbildung/12-1
[19] http://www.3dcenter.org/h/artikel/cm-storm-sniper-review/aussenansichten
[20] http://www.3dcenter.org/abbildung/13-1
[21] http://www.3dcenter.org/abbildung/14-1
[22] http://www.3dcenter.org/abbildung/15-1
[23] http://www.3dcenter.org/abbildung/16-0
[24] http://www.3dcenter.org/abbildung/17-1
[25] http://www.3dcenter.org/abbildung/27-0
[26] http://www.3dcenter.org/abbildung/18-1
[27] http://www.3dcenter.org/abbildung/19-1
[28] http://www.3dcenter.org/abbildung/29-0
[29] http://www.3dcenter.org/abbildung/20-1
[30] http://www.3dcenter.org/abbildung/21-0
[31] http://www.3dcenter.org/abbildung/22-0
[32] http://www.3dcenter.org/abbildung/23-0
[33] http://www.3dcenter.org/abbildung/24-0
[34] http://www.3dcenter.org/abbildung/26-0
[35] http://www.3dcenter.org/abbildung/30-0
[36] http://www.caseking.de/shop/catalog/Gehaeuse/CM-Storm/CM-Storm-SCOUT-SGC-2000-KKN1-GP-Midi-Tower-black::12213.html