Die PC Games Hardware weist auf bemerkenswerte nVidia-Aussagen zur zukünftigen Technologie-Ausrichtung hin, welche im Rahmen einer Diskussionsrunde der Digital Foundry @ YouTube gefallen sind. Danach sieht nVidia die Verbesserung der Rohpower nicht mehr als beste Lösung zugunsten einer höheren Grafikqualität an, da "Moore's Law" nicht mehr funktionieren würde. Vielmehr wären laut nVidia verbesserte Upscaler wie DLSS 3.5 ein einfacherer Weg zu höherer Grafikqualität. Dies spielt zum einen auf die mit DLSS 3/3.5 erreichte Grafikqualität an, den Hauptteil liefert hier aber natürlich die Performance-Verbesserung von DLSS, welche die Darstellung dieser Grafikqualität zu spielbaren Frameraten überhaupt erst ermöglicht. Ohne DLSS ist diese Grafikqualität zwar auch schon da, doch die ohne DLSS erreichbaren Frameraten sind oftmals zu niedrig für einen sinnvollen praktischen Einsatz.
If you really internalize the idea that Moore's Law is dead then you fundamentally realize that you have to be more intelligent about the graphics rendering process.
At the same time that traditional ways have just turn the crank to make graphics bigger, they don't work anymore, we have new opportunities to be smarter about how we do graphics and you can look at ray reconstruction as an example.
Quelle: nVidias Bryan Catanzaro in einer Gesprächsrunde der Digital Foundry @ YouTube, veröffentlicht am 19. September 2023
In einem Video-Interview mit PCWorld (via VideoCardz) verspricht Intel nun doch wieder explizit Meteor Lake für Desktop-Bedürfnisse – und zwar nächstes Jahr. Dabei stellt man sogar die Behauptung auf, dass Meteor Lake ebenfalls eine Generation für alle Anwendungs-Zwecke sowie "bottom-to-top" wäre. Zumindest letzteres ist allerdings Nonsens, sofern Intel nicht nachträglich noch ein MTL-Die mit mehr CPU-Kernen auflegen sollte. Denn die Desktop-Leistungsspitze läßt sich mit dem aktuellen 6P+8E-Die von Meteor Lake zweifelsfrei nicht erklimmen. Das nachträgliche Auflegen eines größeren MTL-Dies macht jedoch keinen größeren Sinn, denn Ende 2024 steht mit "Arrow Lake" bereits die planmäßige Ablösung an. Intel hatte in der Vergangenheit sicherlich Fälle, wo man mal weniger als 12 Monate Differenz zwischen zwei Desktop-Generationen hatte – aber noch nie den Fall, innerhalb von 12 Monaten gleich drei Desktop-Generationen herauszubringen.
PCWorld: Let me ask you, is there gonna be a Meteor Lake desktop?
Intel: Desktop will come in 2024.
PCWorld: So you are confirming Meteor Lake desktop?
Intel: Yes.
PCWorld: Whether or not you guys are returning to an era where there is gonna be a processor family for mobile and a seprate processor family for desktop but doesn’t sound like that’s the case.
Intel: That is not the case. I want one processor family top to bottom for both segments, doesn’t everybody?
Quelle: Interview mit Intels Michelle Johnston Holthaus mit PCWorld @ YouTube, veröffentlicht am 23. September 2023
Alle Entscheidungsgrundlagen zu dieser Frage findet man in den zahlreichen Launchreviews, dem Forendiskussions-Thread zum Launch sowie natürlich der Launch-Analyse zu dieser Karte. Diese Umfrage betrifft nur die kleinere Radeon RX 7700 XT, die größere Radeon RX 7800 XT hatte ihre extra Umfrage schon erhalten.
PS: Diskussion zur Umfrage und zum Umfrageergebnis in unserem Forum.
Gen. & Speicher | FHD-Perf. | 4K-Perf. | Real-Verbr. | Listenpreis | Straßenpreis | |
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Radeon RX 7800 XT | RDNA3, 16 GB | 2200% | 344% | 250W | $499 / 549€ | 578-620 Euro |
Radeon RX 6800 XT | RDNA2, 16 GB | 2130% | 330% | 298W | $649 / 649€ | 547-590 Euro |
GeForce RTX 4060 Ti 16GB | Ada Lovelace, 16 GB | 1660% | 235% | ~160W | $499 / 549€ | 475-520 Euro |
Radeon RX 7700 XT | RDNA3, 12 GB | 1930% | 285% | 229W | $449 / 489€ | 460-510 Euro |
Radeon RX 6800 | RDNA2, 16 GB | 1850% | 287% | 231W | $579 / 579€ | 449-530 Euro |
Mit der Umfrage der letzten Woche wurde nach dem Ersteindruck zur Radeon RX 7800 XT gefragt, der größeren der beiden neuen Navi-32-Grafikkarten. Die Karte erhielt mit 41,5% positiver Ersteindruck zu 44,6% durchschnittlichem Ersteindruck samt 13,9% negativem Ersteindruck eine mittelprächtige Bewertung – welche sich allerdings dadurch optisch verbessert, als dass die Radeon RX 7800 XT damit klar besser herauskommt als fast alle anderen Grafikkarten der aktuellen Ada/RDNA3-Generation. Nur die GeForce RTX 4090 (40,6% positiv) kaum auf ein ähnlich gutes Ergebnis, die anderen Ada/RDNA3-Grafikkarten erreichten hingegen größtenteils deutlich niedrigere Bewertungen.
VideoCardz haben einen ersten Passmark-Wert zum Core i9-14900KF aus der Passmark Benchmark-Datenbank ausgegraben, welcher sich mit den dort ebenfalls gelisteten aktuellen Spitzen-Prozessoren vergleichen läßt. Der Multithread-Wert sieht dabei nicht wirklich gut aus, im Gegensatz zum Singlethread-Wert, wo der Core i9-14900KF sich um +5,8% vom Core i9-13900K sowie um +3,6% vom Core i9-13900KS absetzt. Einzuschränken ist die Aussagekraft dieser Benchmark-Wert durch den Umstand, dass hier ein Einzelwert gegen Durchschnittswerte steht – sprich, mehr vorliegende Resultate zum Core i9-14900K(F) können dies gut und gern noch in eine andere Richtung gehen lassen (beispielsweise sollte der Multithread-Wert wenigstens gleich gut ausfallen). Aber zumindest zeigt dieser einzelne Vorab-Benchmark erneut an, dass vom Raptor Lake Refresh – außerhalb des Core i7 – nur ein (sehr) kleiner Performance-Sprung zu erwarten ist.
CPUMark/ST | CPUMark/MT | ||
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Core i9-14900KF | Raptor Lake Refresh, 8C+16c/32T, 3.2/6.0 GHz | 4939 | 59'384 |
Core i9-13900KS | Raptor Lake, 8C+16c/32T, 3.0/6.0 GHz | 4769 | 62'020 |
Core i9-13900K | Raptor Lake, 8C+16c/32T, 3.0/5.8 GHz | 4666 | 59'758 |
Ryzen 9 7950X | Zen 4, 16C/32T, 4.5/5.7 GHz | 4316 | 63'382 |
Datenquelle: Passmark Benchmark-Datenbank (14900KF Einzelwert, alle anderen Durchschnittswerte) |
Die nach dem Marktstart etwas hochgegangenen Preislagen zur Radeon RX 7800 XT sind inzwischen wieder zum Ausgangspunkt zurückgekehrt, zumindest mit einzelnen Angeboten ist diese Karte wieder zur UVP erhältlich. Auch die Lieferbarkeit ist wieder etwas besser geworden, augenscheinlich treffen also echte Nachlieferungen seitens der Distributoren ein. Nach wie vor existiert bei der Radeon RX 7800 XT jedoch das Problem, dass der preisliche Schluckauf nach dem Launch deren generelles Preisbild etwas "kaputt" gemacht hat. Es gibt eben derzeit nur drei Händlerangebote bei nahe 550 Euro, der Rest fängt dann gleich bei 580 Euro aufwärts an. Dies sind jene Preislagen von den Tagen nach dem Marktstart, als es so aussah, die Radeon RX 7800 XT könnte sich eventuell ausverkaufen. Das Problem ist, dass die Einzelhändler sehen, dass sich die Karte trotzdem weiterhin verkauft und man somit trotz vorhandener Nachlieferungen diese Preislagen nicht wieder absenkt.
7700XT & 7800XT | 77XT: Bestpreis | 77XT: Preisspanne | 77XT: lieferbar | 78XT: Bestpreis | 78XT: Preisspanne | 78XT: lieferbar |
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Marktstart +30min (6.9., 15:30) | ab 489€ | 489-550€ | ★★☆☆☆ | ab 549€ | 549-620€ | ★★★☆☆ |
Marktstart +3h (6.9., 18:00) | ab 489€ | 489-550€ | ★★★☆☆ | ab 549€ | 549-630€ | ★★★☆☆ |
Marktstart +12h (7.9., 03:00) | ab 489€ | 489-530€ | ★★★★☆ | ab 549€ | 549-630€ | ★★★★☆ |
Marktstart +2d | ab 485€ | 485-520€ | ★★★★☆ | ab 560€ | 560-650€ | ★★★☆☆ |
Marktstart +6d | ab 481€ | 481-520€ | ★★★★☆ | ab 574€ | 574-630€ | ★★★☆☆ |
Marktstart +7d | ab 475€ | 475-500€ | ★★★★☆ | ab 569€ | 569-630€ | ★★★☆☆ |
Marktstart +15d | ab 475€ | 475-510€ | ★★★★☆ | ab 545€ | 545-620€ | ★★★☆☆ |
Anmerkung: rein bezogen auf sofort lieferbare Angebote |
Hardwareluxx, Heise und ComputerBase berichten von Intels Hausmesse "Intel Innovation" über die mittelfristigen CPU-Pläne bei Intel bzw. was sich hierzu an neuen Informationen ergab. So konnte die Abfolge "Arrow Lake – Lunar Lake – Panther Lake" bestätigt werden. Bezüglich der Chip-Fertigung sollen "Arrow Lake" und "Lunar Lake" wohl in "Intel 20A" sowie allein "Panther Lake" in "Intel 18A" erscheinen (hierzu gab es allerdings widersprüchliche Aussagen). Dabei ist Intel bei Lunar Lake augenscheinlich schon sehr weit und könnte diese Prozessoren schon Ende 2024 ausliefern. Da Lunar Lake von den Hardware-Fähigkeiten begrenzt ist und (laut vorherigen Gerüchte-Meldungen) rein für das UltraMobile-Segment vorgesehen scheint, ist eine gemeinsame Verkaufs-Generation mit dem im selben Zeitrahmen anstehenden "Arrow Lake" denkbar.
Fertigung | CPU-Architekturen | max. Kerne | iGPU | Sockel | Ausrichtung | Termin | |
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Alder Lake | Intel 7 | Golden Cove + Gracemont | 8C+8c/24T | Xe | LGA1700 | Desktop & Mobile | 4. Nov. 2021 |
Raptor Lake | Intel 7 | Raptor Cove + Gracemont | 8C+16c/32T | Xe | LGA1700 | Desktop & Mobile (tlw. mit ADL-Dies) | 20. Okt. 2022 |
Raptor Lake Refresh | Intel 7 | Raptor Cove + Gracemont | 8C+16c/32T | Xe | LGA1700 | Desktop & HX-Mobile (tlw. mit ADL-Dies) | 17. Okt. 2023 |
Meteor Lake | Intel 4 | Redwood Cove + Crestmont | 6C+16c/28T | Xe | LGA1851 | rein Mobile (kein HX) | 14. Dez. 2023 |
Arrow Lake | Intel 20A | Lion Cove + Skymont | 8C+16c/32T | Xe | LGA1851 | Desktop & Mobile | Ende 2024 |
Lunar Lake | Intel 20A | ? | Xe2 | ? | rein UltraMobile | Ende 2024 | |
Panther Lake | Intel 18A | Cougar Cove + ? | ? | Xe3 | ? | Desktop & Mobile | Ende 2025 |
Hinweise: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen: Fertigung bezogen jeweils rein auf das CPU-Tile |
Der "Intel Innovation" Event brachte (bisher) nicht die eigentlich erwartete offizielle Ankündigung der nächsten Desktop-Generation von Intel in Form des Raptor Lake Refreshs – sondern die offizielle Vorstellung der "Meteor Lake" Prozessoren-Architektur, welche erst zum Jahresende (14. Dezember) in ersten Mobile-Modellen resultieren soll. Intel fuhr dabei einiges an Folien und Info-Material auf, da aus rein Fertigungs-technischer Sicht "Meteor Lake" sicherlich ein Wunderwerk geworden ist: Der Prozessor wird aufgeteilt in vier Einzel-Chips ("Tiles"), welche auf einem Interposer zusammenarbeiten. Intel benutzt diese Aufteilung aber im Gegensatz zu AMD nicht, um tatsächlich mehrere CPU-Dies zu verbauen, sondern trennt streng Aufgaben-gemäß: Ein SoC-Tile, ein CPU-Tile, ein GPU-Tile und ein I/O-Tile. Der Clou des ganzen ist, dass man jedes dieser Tiles unabhängig von den anderen in der jeweils passenden Fertigung herstellen lassen kann – wobei Intel bei "Meteor Lake" sogar drei der fünf benötigten Chips von TSMC bezieht.
Intel Meteor Lake | Fähigkeiten | Fertigung |
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SoC-Tile | 2 E-Kerne ("Island"), Speicherinterface, USB 2/3, SATA, WiFi, Ethernet, Media-Controller, Display-Controller, NPU (AI-Beschleuniger) | TSMC N6 |
CPU-Tile | 6 P-Kerne ("Redwood Cove"), 8 E-Kerne ("Crestmont") | Intel 4 |
GPU-Tile | 8 Xe-Kerne ("Xe-LPG", 128 EU = 1024 FP32) | TSMC N5 |
I/O-Tile | PCI Express 5.0, USB 4.0, Thunderbolt 4 | TSMC N6 |
Interposer | Trägermaterial für alle Tiles | Intel 22FFL |
Vom bekannten Nutzer "Panzerlied" im chinesischen Chiphell-Forum kommen erste Informationen zur Hardware-Gestaltung von nVidias NextGen-Lösung im Bereich von Gaming-Grafikkarten. Danach sollen jene um +50% mehr "Skalierung" tragen, was wohl die Anzahl der Shader-Cluster meint, +52% mehr Speicherbandbreite, +78% mehr Level2-Cache, +15% mehr Chiptakt sowie die doppelte ROP-Anzahl (letzteres in einem der nachfolgenden Postings geäußert). All dies ist bezogen auf die GeForce RTX 4090, nicht auf den AD102-Chip im Vollausbau. Leider fehlt der exakte Bezug auf der Gegenseite, sprich ob mit diesen Daten eine konkrete GeForce RTX 5090 oder der wahrscheinlich zugrundeliegende GB202-Chip in dessen Vollausbau gemeint ist.
50% Steigerung der Skalierung
52% Steigerung der Speicherbandbreite
78% Steigerung des Cachespeichers
15% Steigerung der Taktfrequenz
ROPs verdoppeln sich erneut
(insgesamt) 1,7-fache Steigerung, richtig?
Dies ist ein Vergleich zur 4090, nicht zum AD102.
Quelle: Panzerlied @ Chiphell-Forum am 18. September 2023 (maschinell unterstützte Übersetzung ins Deutsche)
Laut Twitterer Kopite7kimi wird nVidia mit seiner nächsten HPC-Generation dann auch auf den MCM-Ansatz umschwenken. Dies war eigentlich schon mit den aktuellen HPC-Chips von nVidia erwartet worden und gibt es bereits seit zwei HPC-Generationen bei AMD. Bei seinen letzten HPC-Chips nahm nVidia für den weiterhin monolithischen Ansatz allerdings auch sehr große Chipflächen von über 800mm² in Kauf, welche in der Fertigung offenbar nicht in einem Schritt zu belichten sind – was die Kosten hochtreibt. Mittels des MCM-Ansatzes kann nVidia auf ein gangbares Maß an Chipfläche pro Einzel-Chip herunterkommen, senkt somit die Fertigungskosten pro mm², steigert dafür die Fertigungs-Ausbeute – und bekommt zudem die Möglichkeit an die Hand, die Einzelchips als extra Produkt laufen zu lassen.
After the dramas of GA100 and GH100, it seems that GB100 is finally going to use MCM.
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 18. September 2023
Maybe GB100=2*GB102.
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 18. September 2023