In der Berichterstattung über die neuesten Zahlen zum Grafikchip-Absatz seitens Jon Peddie Research geht die Konzentration wohl zu sehr auf die (mißverständliche) Schlagzeile – womit im schlimmsten Fall regelrecht falsche Formulierungen herauskommen, wonach (angeblich) der Absatz an Grafikkarten eingebrochen sei. Dabei hatten Jon Peddie Research nur über den Markt aller PC-Grafikchips berichtet, wo also die integrierten Grafiklösungen (iGPUs) den absolut dominierenden Anteil stellen (üblicherweise drei Viertel oder mehr) und somit das Marktgeschehen im Teilmarkt der Grafikchips für Desktop-Grafikkarten (üblicherweise 10-15% vom Gesamtmarkt) durchaus gänzlich anders laufen kann. Im abgelaufenen vierten Quartal hat diese Theorie nunmehr in der Praxis zugeschlagen, denn zwar gingen alle anderen Teilsegmente zurück – die Grafikchips für Desktop-Grafikkarten gewannen jedoch laut klarer JPR-Aussage um +7,8% hinzu.
Q4/2021 | Q3/2022 | Q4/2022 | Q/Q | Marktanteile AMD, nVidia, Intel | |
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Gesamt-Markt PC-Grafikchips | 103 Mio. | 76 Mio. | 64,2 Mio. | –15,4% | 12% 17% 71% |
integrierte Grafikchips (iGPU, Desktop & Mobile) | ~77 Mio. | ~62 Mio. | ~51 Mio. | ca. –18% | ~12,8% —— 86,8% |
diskrete Grafikchips (dGPU, Desktop & Mobile) | 26 Mio. | 14 Mio. | 13 Mio. | –7% | 9% 82% 9% |
Grafikchips für diskrete Laptop-Grafiklösungen | ~12,8 Mio. | ~7,1 Mio. | ~5,6 Mio. | ca. –21% | ? |
Grafikchips für Desktop-Grafikkarten | 13,19 Mio. | 6,89 Mio. | ~7,4 Mio. | +7,8% | ? |
basierend auf der neuen Berichterstattung seitens Jon Peddie Research sowie früheren Daten |
Twitterer "TLC" bringt eine Intel-Roadmap für die nähere Zukunft sowie verschiedene Informationen zu Intels "Meteor Lake" daher. Alle drei Tweets sind inzwischen gelöscht, der Grund hierfür liegt in einem Angriff auf die Accounts des Leakers, womit jener seine Leak-Tätigkeit erst einmal eingestellt hat. Dabei wird im grundsätzlichen nicht einmal etwas außergewöhnliches versprochen, sondern nur bereits vorher sichtbare Ansätze erneut bestätigt: So steht im Consumer-Bereich für das dritte Quartal 2023 ein "Raptor Lake Refresh" für das Desktop-Segment an, offenbar als echte neue Generation, sprich als 14. Core-Generation. Dies ergibt sich zum einen dadurch, dass Meteor Lake für einen (vollständigen) Desktop-Einsatz zu wenige Kerne bietet: Es sind (wie bekannt) maximal 6 Performance-Kerne, womit sich ein Core i9-13900K nur schwerlich überrunden läßt.
Intel Roadmap
Xeon SP
Q2 2023 SPR-EE for network
Q4 2023 Emerald Rapids-SP
Q4 2023 SPR-EE for Extended temp and reliability
Xeon W
Q1 2024 SPR-112L/64L Refresh
Core
Q3 2023 RPL-S Refresh
No chipset update at least until Q1 2024 about above products
Quelle: TLC @ Twitter am 26. Februar 2023 (Tweet inzwischen gelöscht)
Mit Ryzen 9 7900X3D und Ryzen 9 7950X3D schickt AMD nunmehr die ersten Modelle seiner zweiten Generation an X3D-Prozessoren mit extra Level3-Cache an den Start. Abweichend zum letztjährigen Ryzen 7 5800X3D gibt es in dieser Prozessoren-Generation gleich drei X3D-Modelle, darunter somit auch welche mit höherer Kern-Anzahl. Dabei gehen nur Ryzen 9 7900X3D und 7950X3D morgen in den Handel, die heutigen Launch-Reviews beziehen sich sogar ausschließlich auf den Ryzen 9 7950X3D. Der eigentliche 5800X3D-Nachfolger in Form des "Ryzen 7 7800X3D" wird dagegen erst Anfang April nachfolgen. Die größeren Modelle mit X3D-Cache waren zwar oft gefordert worden, könnten jedoch letztlich die kleinere Zielgruppe haben – gerade da AMDs Prozessoren die Tendenz aufweisen, sich bei der Spiele-Performance zummeist nicht viel zu nehmen.
Als Ausgleich kann man die X3D-Prozessoren für Ryzen 9 jedoch als AMDs Versuch betrachten, sowohl Gaming- als auch Anwendungs-Performance unter einen Hut zu bringen, da diese X3D-Prozessoren wie bekannt nur ein einzelnes Cache-Die tragen, das zweite CCD leer und somit weiterhin geeignet für sehr hohe Taktraten bleibt. Ob dies funktioniert und wie gut sich der Ryzen 9 7950X3D in seiner Haupt-Disziplin, der Spiele-Performance, positionieren kann, ermitteln derzeit die Launch-Reviews, ist Gegenstand der entsprechenden Foren-Diskussion und wird nachfolgend natürlich wieder mittels einer Launch-Analyse ausgewertet werden. Beachtenswert neben den vielen Reviews zum Ryzen 9 7950X3D sind daneben die extra Ausarbeitung von PC Games Hardware und TechPowerUp, wo mittels der Deaktivierung eines CCDs bereits der Ryzen 7 7800X3D zu simulieren versucht wurde.
Hardware | Takt | iGPU | TDP/PPT | Liste (Launch/akt.) | Straße | Release | |
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Ryzen 9 7950X3D | Zen 4, 16C/32T, 16+128 MB L2+L3 | 4.2/5.7 GHz | ✓ | 120W/? | $699 | - | 28. Febr. 2023 |
Ryzen 9 7950X | Zen 4, 16C/32T, 16+64 MB L2+L3 | 4.5/5.7 GHz | ✓ | 170/230W | $699 / $599 | ab 599€ | 27. Sept. 2022 |
Ryzen 9 7900X3D | Zen 4, 12C/24T, 12+128 MB L2+L3 | 4.4/5.6 GHz | ✓ | 120W/? | $599 | - | 28. Febr. 2023 |
Ryzen 9 7900X | Zen 4, 12C/24T, 12+64 MB L2+L3 | 4.7/5.6 GHz | ✓ | 170/230W | $549 / $449 | ab 443€ | 27. Sept. 2022 |
Hinweis: aktuelle Listenpreise bei 7900X & 7950X gemäß der (dauerhaft) heruntergesetzten Preise des AMD-Shops |
Twitterer Chi11eddog zeigt ein paar Spiele-Benchmarks zu Ryzen 9 7950X3D gegen Core i9-13900K, welche womöglich aus einem der Montag Nachmittag (15 Uhr deutscher Zeit) antretenden Launch-Reviews stammen. Jene sehen etwas freundlicher aus als die AMD-eigenen Benchmarks, immerhin kann sich hier der Ryzen 9 7950X3D gleich (knapp) zweistellig vom Core i9-13900K absetzen. Allerdings passt die Performance-Differenz von Core i9-13900K zum regulären Ryzen 9 7950X nicht ganz zum allgemeinen Performance-Bild, ergo wird der Intel-Prozessor mit diesen Benchmarks wohl leicht benachteiligt darstellt. Hier könnte natürlich auch die Benchmark-Auswahl mit hineinspielen, bei nur 5 Test-Titeln sind gewisse Ergebnis-Schwankungsbreiten sehr wohl möglich.
Hardware | FullHD-Perf. | |
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Ryzen 9 7950X3D | Zen 4, 16C/32T, 4.2/5.7 GHz, 16+128 MB L2+L3 | 111,5% |
Core i9-13900K | RTL, 8C+16c/32T, 3.0/5.8 GHz, 32+36 MB L2+L3 | 100% |
Ryzen 9 7950X | Zen 4, 16C/32T, 4.5/5.7 GHz, 16+64 MB L2+L3 | 94,9% |
gemäß der von Chi11eddog @ Twitter dargelegten Benchmarks unter 5 Spiele-Titeln |
Mittels einer Umfrage vom Jahresstart wurde nach der im Jahr 2023 am meisten erwarteten PC-Hardware gefragt, basierend auf den Vorhersagen der Hardware-Vorschau für 2023. Das Umfrage-Ergebnis sieht einen eindeutigen Sieger in Form von AMDs Ryzen 7000 X3D-Prozessoren, welche mit 47,9% fast die Hälfte aller Stimmen auf sich vereinigen konnten. Hier kann man sicherlich darüber philosophieren, ob dies an den großen Vorschuß-Lorbeeren hängt, mit welchen diese Prozessoren nächste Woche an den Start gehen werden – oder aber an den (bis dato) wenig begeisterenden anderen Hardware-Projekten des Jahres 2023. So landen zwar weitere Radeon RX 7000 Grafikkarten mit 16,5% sowie weitere GeForce RTX 40 Grafikkarten mit 9,6% auf den Plätzen 2 & 3, die dabei erzielten Stimmanteile sind für neue Grafikkarten-Generationen allerdings eher unterdurchschnittlich.
In einem kleinen Vorgriff auf die zum Montag zu erwartenden Launch-Reviews zu Ryzen 9 7900X3D & 7950X3D sind bei HD-Tecnologia die AMD-eigenen Benchmarks zum Ryzen 9 7950X3D aus dessen "Reviewers Guide" geleakt. Hierbei gibt sich AMD selber einen Performance-Vorteil des neuen Gaming-Spitzenmodells von +16% zum regulären Ryzen 9 7950X sowie um +6% zum Core i9-13900K. Aufgestellt wurden die Benchmarks jeweils unter FullHD mit durchschnittlichen Frameraten, wobei erstaunlich oft Spiele-Titel ohne bekanntem CPU-Hunger zum Einsatz gekommen sind. Sofern man sich hierzu auf stärker skalierende Settings und Spiele-Titel konzentrieren würde, wäre es zumindest denkbar, noch (etwas) größere Performance-Differenzen herauszuarbeiten.
Laut WCCF Tech soll AMD die bislang noch fehlenden weiteren RDNA3-Grafikkarten der Radeon RX 7600, 7700 & 7800 Serien (angeblich) in diesem Juni zu "wettbewerbsfähigen" Preisen herausbringen. Die Meldung stammt ursprünglich vom chinesischen MyDrivers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) und stellt eher verwundert die Frage auf, wo denn nun AMD mit seinen weiteren neuen Grafikkarten bleibt. Die einzige echte Information des chinesischen Originals liegt somit in der Aussage "könnte sich verzögern und dürfte bis zum 618-Event warten". Die Anmerkung zum "wettbewerbsfähigen" Preis wiederum ist eindeutig eine reine Empfehlung des chinesischen Artikelschreiber, sprich nicht gedeckt durch irgendwelche Informationen oder Gerüchte.
Chip | Technik | TDP | Segment | Termin | |
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GeForce RTX 4070 | AD104-250 | 46 SM @ 192 Bit, 36 MB L2, 12 GB GDDR6X | 200W | Midrange | angbl. April 2023 |
Radeon RX 7600 XT | Navi 33 | 32 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 | 180W | Mainstream | angbl. Q2/2023 |
Radeon RX 7600 | Navi 33 | 28 CU @ 128 Bit, 32 MB IF$, 8 GB GDDR6 | 140W | Mainstream | angbl. Q2/2023 |
GeForce RTX 4060 Ti | AD106-350 | 34 SM @ 128 Bit, 32 MB L2, 8 GB GDDR6 | 160W | Mainstream | möglw. Q2/2023 |
GeForce RTX 4060 | AD107-400 | 24 SM @ 128 Bit, 24 MB L2, 8 GB GDDR6 | 115W | Mainstream | möglw. Q2/2023 |
Radeon RX 7800 XT | Navi 32 | 60 CU @ 256 Bit, 64 MB IF$, 16 GB GDDR6 | 280W | Midrange | möglw. Q3/2023 |
Radeon RX 7700 XT | Navi 32 | 48 CU @ 192 Bit, 48 MB IF$, 12 GB GDDR6 | 225W | Midrange | möglw. Q3/2023 |
GeForce RTX 4050 | AD107 | ~16-18 SM @ 128 Bit, ? MB L2, 8 GB GDDR6 | ? | Mainstream | möglw. Q3/2023 |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen |
nVidia hat seine Geschäftsergebnisse für das abgelaufene vierte Fiskalquartal sowie das Gesamtjahr vorgelegt, welches bei nVidia zum einen (abweichend vom Kalenderverlauf) von November 2022 bis Januar 2023 lief und somit das letzte Quartal des Finanzjahres 2023 (nicht 2022) bildet. Mittels der Hereinnahme des üblicherweise schwachen Monats "Januar" fallen vierte Quartale bei nVidia normalerweise nicht so stark aus wie bei den anderen Wettbewerbern, wobei derzeit sowieso weniger der Blick zu saisonalen Effekten geht, sondern auf der Entwicklung des Gesamtbild liegt. In dieser Frage hat sich nVidia erneut stabilisieren können, zwar weniger beim Umsatz, dafür aber sehr deutlich beim Gewinn. Am deutlichsten ist dies bei der Bruttomarge zu sehen, wo nVidia nunmehr wieder einen der für das Unternehmen typisch hohe Werte in den 60ern erzielte, nach zwei für nVidia in dieser Frage extrem schwachen Quartalen zuvor.
Q4/2021 | Q1/2022 | Q2/2022 | Q3/2022 | Q4/2022 | |
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Umsatz | 7643 Mio. $ | 8288 Mio. $ | 6704 Mio. $ | 5931 Mio. $ | 6051 Mio. $ |
(nomineller) Gewinn | 3003 Mio. $ | 1618 Mio. $ | 656 Mio. $ | 680 Mio. $ | 1414 Mio. $ |
Bruttomarge | 65,4% | 65,5% | 43,5% | 53,6% | 63,3% |
operativer non-GAAP-Gewinn | 3677 Mio. $ | 3955 Mio. $ | 1325 Mio. $ | 1536 Mio. $ | 2224 Mio. $ |
Twitterer HXL zeigt Bilder eines Beta-BIOS für die kommenden X3D-Prozessoren von AMD. Mit diesem BIOS für eine X670-Platine von Asus wird die Funktion einer dynamischen CCD-Priorisierung eingeführt, welches auf BIOS-Ebene somit auch Betriebssystem- und Treiber-unabhängig arbeitet. Ziel bei einem X3D-Prozessor dürfte sein, Anwendungen mit einer Benutzung des extra Caches auf eben jenem CCD durchzuführen – und alle anderen Anwendungen auf dem jeweils anderen CCD, welches keinen extra Cache trägt. Dies funktioniert natürlich nur bei Ryzen 9 7900X3D & 7950X3D, wo es zwei CCD gibt, aber nur einen extra Baustein mit 3D V-Cache – welcher dann auf einem der beiden CCD oben drauf gesattelt wird. Für den Ryzen 7 7800X3D ist das ganze nicht gedacht, da es hier sowieso nur einen CCD (mit 3D V-Cache) gibt.
Hardware | off. Takt | TDP/PPT | CCD | maximaler Boost-Takt per CCD | |
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Ryzen 9 7950X3D | Zen 4, 16C/32T, 16+128 MB L2+L3 | 4.2/5.7 GHz | 120W/? | 2x (1x mit 3DVC) | CCD #1: ≤5.7 GHz, CCD #2: ≤5.0 GHz (?) |
Ryzen 9 7950X | Zen 4, 16C/32T, 16+64 MB L2+L3 | 4.5/5.7 GHz | 170/230W | 2x | beide CCD: ≤5.7 GHz |
Ryzen 9 7900X3D | Zen 4, 12C/24T, 12+128 MB L2+L3 | 4.4/5.6 GHz | 120W/? | 2x (1x mit 3DVC) | CCD #1: ≤5.6 GHz, CCD #2: ≤5.0 GHz (?) |
Ryzen 9 7900X | Zen 4, 12C/24T, 12+64 MB L2+L3 | 4.7/5.6 GHz | 120W/? | 2x | beide CCD: ≤5.6 GHz |
Ryzen 7 7800X3D | Zen 4, 8C/16T, 8+96 MB L2+L3 | 4.x/5.0 GHz | 120W/? | 1x (mit 3DVC) | ≤5.0 GHz |
Ryzen 7 7700X | Zen 4, 8C/16T, 8+32 MB L2+L3 | 4.5/5.4 GHz | 105/142W | 1x | ≤5.4 GHz |
Twitterer OneRaichu macht klarer, wie das Wirrwarr um mögliche Desktop-Ausführungen zu "Meteor Lake" zu verstehen ist: Der hierfür einstmals gedachte "dicke" Chip mit wahrscheinlich 8 Performance- sowie 16 oder 24 Effizienz-Kernen wurde gestrichen – aber nichtsdestotrotz wird es Desktop-Produkte auf Meteor-Lake-Basis geben. Nur sind jene eben durch die aktuelle Limitation auf 6 Performance- und 8 Effizienz-Kerne nicht mehr für die höchsten Ansprüche geeignet. Somit wird die Aufgabe von Intels 2024er Consumer-Generation ein "Raptor Lake Refresh" übernehmen müssen, hierin eingestreut sollten sich dann diverse Meteor-Lake-Modelle für den Desktop finden lassen. Offen bleibt derzeit nur, ob Meteor Lake bedeutsame Teile des Desktop-Portfolios stellt, oder eventuell nur bei nebensächlichen Modellen (wie den T-Modellen auf 35W TDP) zum Einsatz kommt.
The MTL-S chip is canceled, but MTL-S product exists.
It became one MTL-P variant, and GT1 uses 64EU GT1 iGPU.
At last, it returns to its initial state.
You can see what is the initial state on my last year's twitter.
Quelle: OneRaichu @ Twitter am 21. Februar 2023