Intel-Prozessoren

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Intel bestätigt (indirekt): Raptor-Lake-Prozessoren degradieren und sind per Microcode-Patch nicht zu retten

Gegenüber The Verge hat Intel sinngemäß das bestätigt, was Tom's Hardware schon zum Wochenanfang zu berichten hatten und was demzufolge auch in unsere eigene Berichterstattung zu den Stabilitäts-Problemen von "Raptor Lake" eingefloßen ist: Die hiervon betroffenen Prozessoren sind nicht einfach nur "instabil", sondern hingegen regelrecht beschädigt – und diese Beschädigung wird auch durch den kommenden Microcode-Patch nicht mehr verbessert werden. Die betroffenen Prozessoren müssen demzufolge ausgetauscht werden, wozu Intel auch mehrfach auffordert. Während Intel in diesem Punkt (gut) seine Pflicht tut, fällt im gesamten Verge-Artikel mit angeschlossenem Intel-Interview auf, wie umständlich Intel jegliche genauen Informationen aus der Nase zu ziehen sind.

Citing unnamed sources, Tom’s Hardware reports that any degradation of the processor is irreversible, and an Intel spokesperson did not deny that when we asked. Intel is “confident” the patch will keep it from happening in the first place. But if your defective CPU has been damaged, your best option is to replace it instead of tweaking BIOS settings to try and alleviate the problems.
Quelle:  The Verge am 26. Juli 2024

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Intel verspricht Microcode-Patch gegen die Stabilitäts-Probleme von "Raptor Lake" für August

Nachdem in den letzten Tagen das Thema der Stabilitäts-Probleme von "Raptor Lake" erneut hochgekocht ist, hat sich nun endlich Intel zu Wort gemeldet und will die Ursache gefunden haben bzw. jene mittels Microcode-Patch ab August abstellen. Als Ursache benennt man inkorrekte, zu hohe Spannungen, ohne hierbei jedoch ins Detail zu gehen. Dies könnte generell zu hohe anliegende Spannungen bedeuten, welche Software-seitig nicht korrekt ausgelesen wurden (ansonsten wären jene unmittelbar aufgefallen) – oder auch zu hohe Teilspannungen, welche intern falsch ermittelt wurden. Andere Auflösungen sind genauso denkbar, es wäre schön, wenn Intel dies eines Tages noch einmal genauer ausführen könnte. Auch den Punkt, dass Intel Formulierungen wie "Ursache" bzw. "root cause" vermieden hat, könnte man durchaus noch geraderücken – denn spitzfindig gelesen hat Intel hiermit nur zugegeben, ein Problem gefunden zu haben, aber eben nicht das Problem.

Based on extensive analysis of Intel Core 13th/14th Gen desktop processors returned to us due to instability issues, we have determined that elevated operating voltage is causing instability issues in some 13th/14th Gen desktop processors. Our analysis of returned processors confirms that the elevated operating voltage is stemming from a microcode algorithm resulting in incorrect voltage requests to the processor.
 
Intel is delivering a microcode patch which addresses the root cause of exposure to elevated voltages. We are continuing validation to ensure that scenarios of instability reported to Intel regarding its Core 13th/14th Gen desktop processors are addressed. Intel is currently targeting mid-August for patch release to partners following full validation.
 
Intel is committed to making this right with our customers, and we continue asking any customers currently experiencing instability issues on their Intel Core 13th/14th Gen desktop processors reach out to Intel Customer Support for further assistance.

Quelle:  Intel-Statement vom 22. Juli 2024

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Gerüchteküche: Intels "Bartlett Lake" soll 12 Performance-Kerne ohne jede Effizienz-Kerne bringen

Gemäß dem zuletzt sehr rührigen Leaker Jaykihn kommt im Jahr 2025 tatsächlich eine weitere Desktop-Generation von Intel für den Sockel LGA1700 namens "Bartlett Lake", welches auch ein neues Prozessoren-Die mit 12 ausschließlichen Performance-Kernen (ohne jede Effizienz- oder LowPower-Kerne) mit sich bringt. Es gab zum Jahresanfang schon Gerüchtemeldungen zu Bartlett Lake, welche bereits jene 12 P-Kerne auf dem Sockel LGA1700 nannten (Meldung #1, Meldung #2 & Meldung #3), seinerzeit wurde diese Generation von den Gerüchtequellen allerdings eher dem Einsteiger- und Mainstream-Segment zugeordnet. Dass da mehr möglich ist, wurde damals schon vermutet und bestätigt sich nunmehr mittels des Leaks seitens Jaykihn, welcher entsprechende 12-Kerner für die 125W-TDP-Klasse nennt, sprich üblicherweise das Territorium von Intels Spitzen-Prozessoren mit K/KF-Suffix.

    Intel "Barlett Lake-S" (BTL-S)

  • basierend höchstwahrscheinlich auf der Alder/Raptor Lake Architektur, vermutlich ohne Änderungen
  • weiterhin mit HyperThreading, weiterhin ohne AVX512
  • gedacht für den Sockel LGA1700, für die bereits existierenden LGA1700-Platinen geeignet
  • Portfolio besteht aus zwei grundsätzlichen Linien: Hybrid-Prozessoren und reine P-Core-Prozessoren
  • für die Hybrid-Prozessoren werden Alder-Lake- und Raptor-Lake-Dies weiterverwendet (verfügbar ab Januar 2025)
  • für die reinen P-Core-Prozessoren wird augenscheinlich ein extra 12-Kern-Die aufgelegt (verfügbar ab Q3/2025)
  • keine NPU mit an Bord
  • Produktgestaltung Hybrid-Modelle: Core 3 4P+0E, Core 5 6P+4E & 6P+8E, Core 7 8P+16E, allesamt auf 45W und 65W TDP
  • Produktgestaltung P-Core-Modelle: Core 5 8P, Core 7 10P, Core 9 12P, allesamt auf 45W, 65W und 125W TDP
  • Verkaufsname: wahrscheinlich "Core 200 Serie" (ohne "Ultra")
  • primäre Quelle: Jaykihn @ X (samt nachfolgender Tweets)
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Weitere Berichte und Ursache-Hypothesen zum Stabilitäts-Problem von Raptor Lake

Die letzten Tage haben das Stabilitäts-Problem von Intels "Raptor Lake" Prozessoren wieder ins Blickfeld gerückt, verstärkt aus Sicht von Spiele-Entwicklern und Server-Betreibern: Jene finden mittels Bug-Auswertungen und Nutzer-Rückmeldungen erneut sehr deutliche Hinweise darauf, dass hier etwas bei "Raptor Lake" im argen liegt – und zwar speziell bei den K/KF/KS-Modellen und primär beim Core i9, mit einer klaren Abstufung jedoch letztlich auch beim Core i7. Weiterhin ist das ganze allerdings kein Massen-Phänomen, sondern betrifft in der Praxis nur eine Minderheit der jeweiligen Nutzer dieser Prozessoren. Dies muß aber auch nicht für alle Zeiten derart bleiben, denn dort, wo explizit auf diese Problematik hin getestet wird, kommen hohe Raten von 50-100% betroffener Prozessoren heraus. Dass das Problem in der Praxis nicht noch breiter auftaucht, könnte somit auch nur daran liegen, dass nicht jeder Anwender überhaupt eines der betroffenen Spiele nutzt bzw. eventuelle Crashes überhaupt der CPU zuordnet.

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Intel veröffentlicht umfassende Baseline-, Performance- und Extreme-Profile für Raptor Lake

Prozessorenhersteller Intel hat eine Wasserstandsmeldung zum Thema der Stabilitäts-Probleme der K/KF/KS-Modelle der 13. & 14. Core-Generation abgegeben, welche auch eine neue, umfassende und teilweise mit veränderten Werten versehene Tabelle zu den Stromversorgungs-Profilen von "Raptor Lake" enthält. So notiert Intels erstmals solcherart Profile auch für die kleineren K/KF-Modelle, wobei sich dann tatsächlich auch "Baseline"-Profile einfinden – welche Intel allerdings durchgehend nicht empfiehlt. Womöglich basierten die Irrungen & Wirrungen der Mainboard-Hersteller (mit ihren früheren Baselin-Profilen) genau aus solchen Intel-Angaben, wenngleich die Mainboard-Hersteller jene augenscheinlich übertrieben haben und somit inzwischen mehrfach zurückrudern mussten.

"Intel Default Settings" PL1 PL2 ICCMax_App ICCMax Anmerkungen
Core i5-13600K/KF & 14600K/KF @ Baseline 125W 143W 150A 175A Baseline wird von Intel nicht empfohlen
                      ~                           @ Performance 181W 181W 170A 200A
Core i7-13700K/KF & 14700K/KF @ Baseline 125W 188W 200A 249A Baseline wird von Intel nicht empfohlen
                      ~                           @ Performance 253W 253W 245A 307A
Core i9-13900K/KF & 14900K/KF @ Baseline 125W 188W 200A 249A Baseline wird von Intel nicht empfohlen
                      ~                           @ Performance 253W 253W 245A 307A
                      ~                           @ Extreme 253W 253W 320A 400A ICCMax darf 400A niemals überschreiten
Core i9-13900KS & 14900KS @ Performance 253W 253W 245A 307A
                      ~                     @ Extreme 320W 320W 320A 400A ICCMax darf 400A niemals überschreiten
zuzüglich muß bei allen Intel-Profilen die CPU-Schutzfunktion "CEP" aktiviert werden ..... Quelle: Intel
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Intel auf der Computex 2024: Vorstellung von Lunar Lake, Lion Cove, Skymont & Xe2

Intel hat seine Computex-Keynote zur breiten Architektur-Vorstellung von "Lunar Lake" genutzt, welches ab dem dritten Quartal Intels neues Angebot für kleine und leichte Notebooks sein soll. Nominell ist dies nicht für jeden interessant, allerdings wird man die hierbei vorgestellten Architekturen bei anderen Intel-Projekten demnächst wiedersehen: Die CPU-Architekturen "Lion Cove" und "Skymont" werden auch bei Intels "Arrow Lake" verbaut, die Xe2-Architektur der integrierten Lunar-Lake-Grafik dann auch von Intels Grafik-Projekt "Battlemage" benutzt werden. Zu diesen weiteren 2024er Projekten sagte Intel nichts auf der Computex, sondern konzentrierte sich allein auf Lunar Lake – mit im Gegensatz zu AMD zwar keinerlei konkreter Produkt-Vorstellung, dafür aber einige Blicke in die Tiefen der einzelnen Architekturen.

    Intel "Lunar Lake"

  • Chip-Verbund aus zwei Tiles ("Compute Tile" & "Platform Controller Tile") samt DRAM direkt auf dem Package
  • "Compute Tile" mit 8 CPU-Kernen und Xe2-Grafik, gefertigt unter TSMC N3B
  • "Platform Controller Tile" mit Chipsatz-Funktionalität, gefertigt unter TSMC N6
  • 4 Performance-Kerne von "Lion Cove" + 4 Effizienz-Kerne von "Skymont" (werden auch für Arrow Lake verwendet werden)
  • kompletter Verzicht auf HyperThreading
  • "Lion Cove" Architektur mit +14% IPC gegenüber Redwood Cove (von Meteor Lake)
  • "Skymont" Architektur mit +2% IPC gegenüber Raptor Cove (von Raptor Lake) sowie +38-68% IPC gegenüber Crestmont LPE (von Meteor Lake)
  • integrierte Grafiklösung mit 8 Xe-Kernen (1024 FP32) der Xe2-Architektur (wird auch für Battlemage verwendet werden)
  • NPU mit 48 TOPs
  • 128 Bit DDR5/LPDDR5-Speicherinterface (bis max. LPDDR5X/8533)
  • 4 Lanes PCI Express 5.1, zuzüglich 4 Lanes PCI Express 4.0
  • Einsatzzweck: leichte bis maximal mittlere Notebooks (kein Desktop-Einsatz geplant)
  • Verkaufsname: Core Ultra 200
  • Release: Q3/2024
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Die Marktanteile für x86-Prozessoren im ersten Quartal 2024

Tom's Hardware und WCCF Tech berichten über die weltweiten Marktanteile von x86-Prozessoren im ersten Quartal 2024, basierend auf Erhebungen seitens Mercury Research. Zusätzlich kommt von Jon Peddie Research eine eigene Statistik hierzu, welche nicht so detailliert und mit großer Historie ist, dafür allerdings eine absolute Absatz-Zahl liefert: So wurden im ersten Quartal 2024 weltweit 62 Millionen PC-Prozessoren für Desktop- und Mobile-Einsatz verkauft (entspricht der Kategorie "Client" bei Mercury Research) – und da JPR keine anderen Hersteller als AMD & Intel gewertet hat, kann man diese JPR-Zahl durchaus auf die Angaben von Mercury Research beziehen. Allerdings gibt es eine gewisse Umstimmigkeit zwischen den Marktforschern bezüglich der erreichten Marktanteile: Liegt die Verteilung zwischen AMD & Intel bei JPR derzeit bei 27:73%, sind es bei Mercury Research hingegen 20,6% zu 79,4%.

Q1/2023 Q2/2023 Q3/2023 Q4/2023 Q1/2024
x86 Desktop 19,2% vs 80,8% 19,4% vs 80,6% 19,2% vs 80,8% 19,8% vs 80,2% 23,9% vs 76,9%
x86 Mobile 16,2% vs 83,8% 16,5% vs 83,5% 19,5% vs 80,5% 20,3% vs 79,7% 19,3% vs 80,7%
x86 Client 17,0% vs 83,0% 17,3% vs 82,7% 19,4% vs 80,6% 20,2% vs 79,8% 20,6% vs 79,4%
x86 Server 18,0% vs 82,0% 18,6% vs 81,4% 23,3% vs 76,7% 23,1% vs 76,9% 23,6% vs 76,4%
x86 Overall (exkl.) 17,2% vs 82,8% 17,4% vs 82,6% 19,7% vs 80,3% 20,4% vs 79,6% ?
x86 Overall (inkl.) 34,6% vs 65,4% 31,6% vs 68,4% 30,7% vs 69,3% 28,6% vs 71,4% ?
Stückzahlen-Marktanteile!     AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau     Quelle aller Zahlen: Mercury Research (±0,1PP)
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Umfrage-Auswertung: Wie interessant sind APUs tatsächlich?

Mittels einer Umfrage vom Ende März wurde der gewichtigen Frage nachgegangen, wie interessant APUs tatsächlich sind. Gemeint waren damit natürlich keine Prozessoren mit irgendeiner leistungslosen iGPU, sondern tatsächlich im Gaming-Einsatz nutzvolle integrierte Grafik, wie AMD jene schon lange anbietet und welchen Performance-Standard Intel zuletzt mittels "Meteor Lake" ebenfalls erreicht hat. Die Umfrage ist vor allem relevant wegen der kommenden weiteren Anstregungen von AMD & Intel in diesem Feld, speziell weil AMD mittels "Strix Halo" Richtung Jahreswechsel 2024/25 das Thema "Big-APU" endlich angehen wird. Alle gebotenen Antwortoptionen kamen dabei auf beachtbare Stimmenanteile, womit alle Meinungen zum Thema in einem (jeweils) gewichtigen Maßstab vertreten sind.

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Chinesische Regierungs-Computer zukünftig ohne AMD, Intel & Microsoft

Heise und Spiegel berichten über einen "Bann von AMD, Intel und Microsoft" auf chinesischen Regierungs-Computern, welchen das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie angeordnet haben soll – zugunsten "zuverlässiger" Hersteller, welche allesamt chinesischen Ursprungs sind. Die Details sind vage bzw. werden auch von verschiedenen Quellen leicht abweichend berichtet, aber im Kern soll jede staatliche Verwaltung ab der kommunalen Ebene zukünftig mit chinesischen Prozessoren, Betriebssystemen und Datenbank-Software arbeiten. Für die Privatwirtschaft besteht in selbiger Sache wohl eine gleichlautende Empfehlung, aber noch kein Zwang. Zeiträume zur Realisierung sind derzeit genauso wenig bekannt, wie ob dies nur für Neuanschaffungen gilt oder aber ob auch bestehende Hardware pro-aktiv ersetzt werden soll. Denkbarerweise wird das ganze kaum übers Knie gebrochen, relevant ist hierbei der Endzustand, bei welchem in ein paar Jahren alle chinesischen Regierungsstellen mit Computern arbeiten, welche im Kern frei von westlicher Technologie sind.

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Umfrage-Auswertung: Welche neue Hardware wird im Jahr 2024 am meisten erwartet?

Mittels einer Umfrage vom Jahresstart wurde nach der im Jahr 2024 am meisten erwarteten PC-Hardware gefragt, basierend auf den Vorhersagen der Hardware-Vorschau für 2024. Die Umfrage startete noch vor dem Launch-Reigen zum Jahresanfang, beinhaltete allerdings einige der damit nunmehr bereits auf dem Markt befindlichen Produkte – namentlich die non-K-Modelle der 14. Core-Generation, Ryzen 8000G sowie den GeForce RTX 40 "SUPER"-Refresh. Allerdings hat es für keine dieser Hardware-Projekte in dieser Umfrage zu einem absoluten Spitzen-Platz gereicht, die von den Umfrage-Teilnehmern am meisten erwarteten Hardware-Projekte des Jahres 2024 sind andere: Zum einen AMDs RDNA4 als auch AMDs Zen 5 in seinen beiden Ausführungen – die regulären Desktop-Modelle wie die nachfolgenden X3D-Modelle.

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