AMD hat seine Geschäftsergebnisse für das vierte Quartal 2022 sowie das Gesamtjahr 2022 vorgelegt, welche insbesondere nach den jüngsten Intel-Geschäftszahlen mit Spannung erwartet wurden. Danach ist die schlechte Großwetter-Lage an AMD noch ganz gut vorbeigegangen: Auch AMD hat hier und da Verluste einstecken müssen, konnte sich im Vergleich zu Intel aber recht gut halten. So stieg der Umsatz zum Vorquartal um nur noch magere +0,6%, zum Vorjahresquartal allerdings um wenigstens +16%. Bei Intel stehen an dieser Stelle zweimal tiefrote Zahlen, dies ist schon einmal ein großer Unterschied. Eher ähnlich fällt der Vergleich allerdings bei den Gewinn-Zahlen aus, wo auch AMD mehr oder weniger alles eingebüßt hat, was da mal war in den Zeiten des IT-Booms 2020/21. Das aktuell kleine Gewinn-Plus wird zudem auch noch gestützt durch eine Steuererstattung, operativ hatte AMD sogar ein gewisses Minus von –149 Mio. Dollar zu beklagen.
Q4/2021 | Q1/2022 | Q2/2022 | Q3/2022 | Q4/2022 | |
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Umsatz | 4826 Mio. $ | 5887 Mio. $ | 6550 Mio. $ | 5565 Mio. $ | 5599 Mio. $ |
Gewinn | 974 Mio. $ | 786 Mio. $ | 447 Mio. $ | 66 Mio. $ | 21 Mio. $ |
Bruttomarge | 50% | 48% | 46% | 42% | 43% |
VideoCardz berichten über die Entdeckung einer möglichen "Ada Titan" in der Import/Export-Datenbank von Volza. Dort wird ein "PG137" Grafikboard mit 384-Bit-Speicherinterface und aber gleich 48 GB Grafikkartenspeicher gelistet – letzteres eigentlich ein untrügliches Zeichen für eine Titan- oder eben Pro-Karte. Letztere besitzt nVidia allerdings schon in Form der "RTX 6000", insofern könnte es sich hier durchaus um die genannte "Ada Titan" handeln. Zwar spricht der Eintrag von GDDR6- anstatt von GDDR6X-Speicher, dies könnte allerdings auch ein einfacher Schreib- bzw. Übertragungsfehler sein. Im Fall, dass es tatsächlich GDDR6-Speicher wäre, kann es sich allerdings nur um eine Pro-Grafikkarte handeln, denn nur jene werden von nVidia noch mit dem langsameren Grafikkartenspeicher vertrieben.
GeForce RTX 4090 | GeForce RTX 4090 Ti | Ada Titan | |
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Chip-Basis | AD102-300 | AD102-400 | AD102-450 |
Hardware | 128 SM @ 384 Bit, 72 MB L2 | 142 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 | 142-144 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 |
Speicherausbau | 24 GB GDDR6X @ 21 Gbps | 24 GB GDDR6X @ 24 Gbps | 48 GB GDDR6X |
TDP | 450W | ~600W | ? |
Listenpreis | $1599 | ? | ? |
Release | 12. Oktober 2022 | unbekannt & unsicher | |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen. |
Laut Twitterer Matthew Smith tritt die GeForce RTX 4070 (non-Ti) wohl mit beachtbar niedrigeren Taktraten gegenüber der Chip-gleichen GeForce RTX 4070 Ti an: Nur 1920/2475 MHz Base- & Boost-Takt gegenüber den bei der Ti-Variante angesetzten 2310/2610 MHz. Hier zeigt sich womöglich ein Effekt der Maßnahme, die Karte von den vormals genannten 250 Watt TDP auf nunmehr nur noch 200 Watt TDP herunterzusetzen. Dafür muß einfach die Taktrate nach unten, aller Vermutung nach dürfte die GeForce RTX 4070 dann ihren TDP-Rahmen (im Gegensatz zu den bisherigen Ada-Lovelace-Beschleunigern) auch vollkommen ausnutzen. Dass ein erstes Hersteller-Design auch nur bei 2505 MHz Boost-Takt liegt, zeigt zudem an, dass nVidia augenscheinlich nicht wünscht, dass werksübertaktete non-Ti-Lösungen sich der GeForce RTX 4070 Ti annähern können.
Reference RTX 4070 has a Base clock of 1920 and 2475 boost
first AIB to finish a 4070 is Colorful with their Ultra W OC line, boost of 2505 MHz
Quelle: Matthew Smith @ Twitter am 30. Januar 2023
Bei nVidias eigentlichem RTX40-Spitzenprodukt ist nunmehr wieder einiges an Bewegung hineingekommen: Twitterer MEGAsizeGPU zeigt Bilder des Slotblechs, von Twitterer Kopite7kimi kommen hingegen erste vollständige Hardware-Daten. Danach soll die sich wahrscheinlich doch "GeForce RTX 4090 Ti" nennende Karte (ein "Ada Titan" kann dennoch nicht ausgeschlossen werden) mit 142 Shader-Clustern am bekannten 384-Bit-Interface antreten. Dies sind +11% mehr Shader-Cluster bzw. FP32-Einheiten gegenüber der bisherigen GeForce RTX 4090. Als Differenz beim Speicher-Subsystem geht der Speichertakt von 21 auf 24 Gbps um +14% nach oben und erhält die GeForce RTX 4090 Ti die vollen 96 MB Level2-Cache, welche der zugrundeliegende AD102-Chip bereithält.
RTX 4090 Ti
PG136/139-SKU310
18176FP32
96M L2
24Gbps 24G GDDR6X
total board power ~600W
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 30. Januar 2023
Generell auffallend mit dem neuen Grafikkarten-Marktüberblick ist der Punkt, dass sich die Grafikkarten der Ampere/RDNA2-Generation im oberen Preisbereich verteuert haben (weil: oftmals nahe EOL-Status), im unteren Preisbereich jene hingegen günstiger gegenüber dem Stand vom letzten Herbst geworden sind. Dies führt auch dazu, dass einige Grafikkarten es tatsächlich geschafft haben, zu ihrem Listenpreis verfügbar zu sein – obwohl viele Beobachter während der großen Grafikkarten-Dürre 2021/22 davon ausgingen, dass dieser Punkt nie erreicht werden könne. Natürlich ist es auch keine besondere Ruhmestat, mehr als zwei Jahre nach der Eröffnung jener Ampere/RDNA2-Generation diese 2020/21er Listenpreise tatsächlich erreicht zu haben.
Liste/Launch | Umr./akt. | UVP: Launch/akt. | Straße/akt. | |
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Radeon RX 6800 | $579 | = 633€ | 579€ | ab 580€ |
Radeon RX 6750 XT | $549 | = 601€ | 619€ | ab 460€ |
Radeon RX 6700 XT | $479 | = 524€ | 479€ | ab 400€ |
Radeon RX 6650 XT | $399 | = 436€ | 449€ | ab 320€ |
Radeon RX 6600 | $329 | = 360€ | 339€ | ab 270€ |
GeForce RTX 3070 Ti | $599 | = 655€ | 619€ / 649€ | ab 650€ |
GeForce RTX 3070 | $499 | = 546€ | 499€ / 549€ | ab 540€ |
GeForce RTX 3060 Ti | $399 | = 436€ | 399€ / 439€ | ab 430€ |
GeForce RTX 3060 12GB | $329 | = 360€ | 329€ | ab 350€ |
GeForce GTX 1660 Super | $229 | = 250€ | 245€ | ab 230€ |
Während der letzte Grafikkarten-Marktüberblick vom September 2022 noch die Situation knapp nach den Preisübertreibungen und noch vor der neuen Ada/RDNA3-Generation darstellte, zeigt der neue Grafikkarten-Marktüberblick nunmehr die erste Marktsituation unter Einschluß der ersten Modelle der neuen Grafikkarten-Generation von AMD & nVidia an. Selbige bewegen sich derzeit allerdings noch in preislich absolut oberen Sphären und berühren daher das noch vorhandene Ampere/RDNA2-Angebot kaum. In allen anderen Preisregionen ist hingegen kaum etwas aus dem Markt gegangen, was (auch wegen der hiermit erstmals gelisteten Intel-Beschleuniger) das Marktangebot ziemlich ausgeweitet hat: 19x nVidia, 13x AMD und 4x Intel wurden gezählt. Um einen aktualisierten Überblick über das komplette Marktgeschehen zu erhalten, sollen nachfolgend wieder alle Daten zu Spezifikationen, Performance-Punkten, Stromverbrauch und letztlich aktuellen Händler-Preisen an dieser einem Stelle zusammengefasst werden ... zum Artikel.
Intel hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen auch einen Terminausblick für die nächsten CPU-Projekte geliefert, VideoCardz berichten hierzu genauer. Relevant und viel zitiert wird dabei die Intel-Aussage, wonach "Meteor Lake" im der zweiten Jahreshälfte 2023 anstehen soll, gefolgt von "Lunar Lake" irgendwann im Jahr 2024. Leider sind beide Aussagen damit terminlich nur höchst ungenau angelegt. Zudem gilt auch zu bedenken, dass es genügend Fälle von "Launches" kurz vor Jahresschluß gab, wo die eigentlichen Auslieferungen dann erst im nächsten Jahr erfolgt sind. Insofern ist mit diesen Intel-Angaben leider so ziemlich gar nichts sicher – aber natürlich darf man Intel jederzeit trotzdem die Chance geben, diese Termin-Vorgaben zu erfüllen.
max. Kerne | Fertigung | Sockel | Ausrichtung | Termin | |
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Alder Lake | 8C+8c/24T | Intel 7 | LGA1700 | Desktop & Mobile | 4. November 2021 |
Raptor Lake | 8C+16c/32T | Intel 7 | LGA1700 | Desktop & Mobile, ergänzt durch ADL-Refresh | 20. Oktober 2022 |
Raptor Lake Refresh | 8C+16c/32T | Intel 7 | LGA1700 (?) | möglicherweise nur Desktop | Q3/2023 |
Meteor Lake | 6C+16c/28T | Intel 4 | LGA1851 | wahrscheinlich nur Mobile | H2/2023 |
Arrow Lake | 8C+16c/32T | Intel 20A | LGA1851 | Desktop & Mobile | irgendwann 2024 |
Lunar Lake | ? | Intel 18A | ? | wahrscheinlich nur UltraMobile | irgendwann 2024 |
Panther Lake | ? | ? | ? | angeblich Desktop & Mobile | irgendwann 2025/26 |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen. |
Intel hat seine Geschäftszahlen für das abgelaufene vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2022 vorgelegt – und es damit sogar (teilweise) in die regulären Nachrichten geschafft. Denn trotz dass Intels eigene Prognose am Ende des dritten Quartals schon von 14-15 Mrd. Quartalsumsatz bei einem Verlust von –100 Mio. Dollar ausging, sind die nunmehr erreichten 14,0 Mrd. Quartalsumsatz bei einem Verlust von –661 Mio. Dollar schwarz auf weiß zu lesen dann doch noch eine andere Hausnummer, gerade im Vergleich mit früheren geschäftlichen Höhen. Der klare Abwärtstrend von Intel wird mit diesen Zahlen zementiert, gerade da der Vergleich zum Vorjahresquartal auf einen geschäftlichen Höhepunkt mit über 20 Mrd. Quartalsumsatz ausfällt. Demgegenüber hat Intel mit dem abgelaufenen Quartal immerhin –31,6% beim Umsatz sowie jeglichen Gewinn verloren.
Q4/2021 | Q1/2022 | Q2/2022 | Q3/2022 | Q4/2022 | |
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Umsatz | 20'528 Mio. $ | 18,353 Mio. $ | 15'321 Mio. $ | 15'338 Mio. $ | 14'042 Mio. $ |
Gewinn | 4623 Mio. $ | 8113 Mio. $ | –454 Mio. $ | 1019 Mio. $ | –661 Mio. $ |
Bruttomarge | 53,6% | 50,4% | 36,5% | 42,6% | 39,2% |
Ein Tweet sprach die Thematik an, dass zu früheren Generations-Wechseln bei nVidia die jeweiligen 60er Modelle des Neu-Portfolios die 80er-Modelle des Alt-Portfolios zu schlagen vermochten. Und in der Tat ergeben sich nach Zusammensuchen der hierzu passenden Daten einige interessante Erkenntnisse. Vorab sei zu erwähnen, dass hierzu nur die Grafikkarten der jeweils initialen Generationen berücksichtigt wurden, keine Refresh-Modelle oder Refresh-Generation. Dies einfach deshalb, da deren Vorkommen jeweils sehr unterschiedlich ausgefallen ist (teilweise gab es ganze Refresh-Generationen, teilweise nicht ein einzelnes Refresh-Modell wie bei "Maxwell") und sich ein fairer Vergleich somit nur anhand von Grafikchip-Generationen ergibt, nicht anhand von Grafikkarten-Generationen.
Generations-Wechsel | Alt-Gen 80er Modell | Neu-Gen 60er Modell | FHD Perf. alt/neu | 4K Perf. alt/neu |
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Ampere → Ada Lovelace | GeForce RTX 3080 10GB | GeForce RTX 4060 | 1990% → <1640% | 332% → <250% |
Turing → Ampere | GeForce RTX 2080 FE | GeForce RTX 3060 12GB | 1310% → 1130% | 192% → 165% |
Pascal → Turing | GeForce GTX 1080 | GeForce RTX 2060 6GB | 960% → 930% | 132% → 123% |
Maxwell → Pascal | GeForce GTX 980 | GeForce GTX 1060 6GB | 600% → 590% | 77% → 76% |
Kepler → Maxwell | GeForce GTX 680 | GeForce GTX 960 | 360% → 340% | - |
Fermi → Kepler | GeForce GTX 480 | GeForce GTX 660 | 240% → 250% | - |
Tesla 2 → Fermi | GeForce GTX 280 | GeForce GTX 460 1GB | ~140% → 160% | - |
Tesla → Tesla 2 | GeForce 8800 GTX | GeForce GTX 260 192SP | ~85% → ~110% | - |
Performance-Angaben gemäß des 3DCenter Performance-Index (inkl. nicht veröffentlicher Teile) |
Twitterer All The Watts hat zum Thema "unterhalb früherer Erwartungen laufende RDNA3-Grafik" gleich nochmal mit einer neuen Performance-Angabe zu Navi 33 (wahrscheinliche Radeon RX 7600 Serie) nachgelegt: Jene rangiert demnach nur noch auf dem Niveau der Radeon RX 6650 XT oder etwas besser, somit also (wahrscheinlich erheblich) unterhalb der Radeon RX 6750 XT. Und dies ist dann sehr weit abweichend von den frühesten Performance-Angaben zu Navi 33, welcher ursprünglich mal Navi 21 beerben sollte. Inzwischen war man zwar vom Ansinnen heruntergekommen, damit unbedingt die Performance der Radeon RX 6900 XT sehen zu wollen – aber es sollte doch wenigstens die Performance der kleineren Navi-21-Lösungen (Radeon RX 6800 & 6800 XT) sein. Gemäß der neuen Performance-Angabe kommt AMD allerdings weit ab davon heraus, ersetzt mittels Navi 33 eigentlich nur Navi 23.
N33 < RX 6750 XT
N33 >≈ RX 6650 XT
Quelle: All The Watts @ Twitter am 24. Januar 2023