Gerüchteküche: Die vollständigen Spezifikationen zum GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh

VideoCardz [1] zeigen auf Basis eigener Recherche die vollständigen Spezifikationen der drei Modelle des kommenden GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs. Primär werden damit vorher schon bekannte Angaben bestätigt und zu diesen nunmehr die bislang noch fehlenden Taktraten hinzugefügt – welche auch einen gewissen Unsicherheitsfaktor bei den bisherigen Performance-Prognose gebildet hatten. Dies entfällt nunmehr, denn die Taktraten von GeForce RTX 4070 Super sowie GeForce RTX 4070 Ti Super halten sich beim Boost-Clock sowie Speichertakt an die Vorgabe der non-Super-Varianten. An den Performance-Prognosen muß demzufolge nichts mehr herumgeschraubt werden, jene decken sich auch grob mit früheren Angaben seitens WCCF Tech und ITHome [2].

Eine kleine Besonderheit gibt es bei der GeForce RTX 4080 Super in Form eines um +2% höheren Boost-Takts sowie eines um +3% höheren Speichertakts gegenüber der non-Super-Karte. Dies macht das Kraut bei dieser den AD103 maximal ausreizenden Karte aber auch nicht fett, gerade da hierfür keine höhere TDP zur Verfügung steht. Letztlich bleibt auch in diesem Fall die bisherige Performance-Prognose bestehen, besseres als ein höherer einstelliger Performance-Gewinn gegenüber der regulären GeForce RTX 4080 ist vom Super-Modell einfach nicht zu erwarten. Terminlich hatte es schon zur Monatsmitte [6] eine erschöpfende Klarstellung gegeben: Die neuen nVidia-Karten erscheinen jeweils um eine Woche versetzt von Mitte bis Ende Januar 2024, mit dem jeweiligen Dienstag als Tag der Launch-Reviews und dem nachfolgenden Mittwoch als Tag des Marktstarts.

Neben dem konkreten Performance-Punkt, welchen dann die Launch-Reviews ermitteln werden (auf hoffentlich durchgehend aktueller Treiber- und Spiele-Basis, ohne Übernahme von Alt-Resultaten aus früheren Tests) bleibt somit die einzige große offene Frage jene nach der Preisgestaltung der Refresh-Modelle. Eventuell gibt es hierzu noch einen Leak, ansonsten wird dies dann zu nVidias CES-Show (8. Januar, ab 17 Uhr im Livestream [9]) bekanntgegeben werden. Derzeit schiessen zu diesem Punkt vor allem reine Spekulationen ins Kraut, welche oftmals auch sehr hoffnungsvoll bezüglich günstiger Preispunkte sind. Dies wäre sicherlich zu begrüssen, ist allerdings nicht unbedingt zu erwarten, gerade nicht bei nVidia, deren absolut solider Marktstellung und üblicher Margen-Erwartung.

Derzeit kann somit zur Preisgestaltung des GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs leider nichts definitives gesagt werden: Bestenfalls genauso teuer wie die Vorgänger, schlimmstenfalls preislich mitten zwischen Original und nächstbesserem Modell liegend. Bei der GeForce RTX 4080 Super ergibt sich diesbezüglich eine kleine Sondersituation, da die Karte nur geringfügig schneller gegenüber dem non-Super-Modell ausfallen wird: Hier gibt es schlimmstenfalls den Preis des Vorgängers, bestenfalls eine gewisse Preissenkung. Und natürlich wird sich die Bewertung dieses GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs sehr maßgeblich daran ableiten, ob nVidia nicht nur einen gewissen Performance/Preis-Vorteil bietet, sondern hiermit die generelle Preislage seines GeForce RTX 40 Portfolios (endlich einmal) zurechtrückt.

Mit dem Launch dieser drei neuen Karten dürften GeForce RTX 4070 Ti und 4080 ziemlich sicher nachfolgend den Auslauf-Status erreichen. Die bisherige GeForce RTX 4080 macht nach dem Release des Super-Modell zum gleichen oder besseren Preispunkt zweifelsfrei keinen Sinn mehr. Die GeForce RTX 4070 Ti dürfte hingegen von GeForce RTX 4070 Super sowie GeForce RTX 4070 Ti Super in die Zange genommen werden und selbst ohne Wissen über deren Preispunkte ist jetzt schon zu erkennen, dass die Performance-Abstände zu gering sind, um alle drei Karten weiterlaufen zu lassen. Nur bei der GeForce RTX 4070 bleibt deren Status offen: Denn selbst wenn die GeForce RTX 4070 Super auf einem attraktiven Preispunkt anrückt, könnte das non-Super-Modell nach einer eigenen Preissenkung weiterhin existieren. Schließlich sollte es nVidias Zielsetzung sein, gerade im Midrange-Segment AMD besser Paroli bieten zu können. Dies sollte aus Performance-Sicht der Job der GeForce RTX 4070 Super werden – sowie aus Preis-Sicht der Job der regulären GeForce RTX 4070.

Nachtrag vom 31. Dezember 2023

Eine andere Darstellungs-Form der Performance-Prognosen zum nVidia GeForce RTX 40 "SUPER"-Refresh (abgeleitet von einem Twitter-Posting [10]) macht klarer, worauf das ganze letztlich hinausläuft. Denn behalten diese Performance-Prognosen recht, dann setzt sich die GeForce RTX 4080 Super knapp vor die Radeon RX 7900 XTX sowie die GeForce RTX 4070 Ti Super knapp vor die Radeon RX 7900 XT. Im Vergleich GeForce RTX 4070 Super gegen Radeon RX 7800 XT dürfte es sogar zu einem beachtbaren nVidia-Vorsprung reichen, aber hier muß nVidia auch die knappere VRAM-Ausstattung seiner Grafikkarte ausgleichen (zählt bei den höheren Modellen weniger, da dort generell wenigstens 16 GB geboten werden). Mit dem GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh wetzt nVidia ergo die Scharte bei der Raster-Performance aus – dass man unter RayTracing vorn liegt, ist auf Basis der aktuellen Technik automatisch gegeben.

Dabei geht es primär um den optischen Vorteil – man will unter beiden Performance-Betrachtungsweisen vorn liegen, unabhängig davon, dass man eine etwaig fehlende Performance auch über einen besseren Preispunkt oder den Verweis auf andere Features ausgleichen könnte. Aber dies liegt nicht in der Denkweise nVidias: Da geht es darum, überall den längsten Balken zu haben. Und dies nicht einmal zur Ego-Befriedigung, sondern aus dem ganz profanen Grund, dass sich somit höhere Preise besser rechtfertigen lassen. Wenn die GeForce RTX 4070 derzeit unter der Raster-Performance hinter der Radeon RX 7800 XT zurückliegt, geht der höhere Preispunkt der nVidia-Karte einfach nicht. Bietet man hingegen mit der GeForce RTX 4070 Super wiederum die höhere Raster-Performance, ist der höhere Preispunkt gerechtfertigt, schließlich hat man noch die Vorteile nVidia-Features und RayTracing-Performance. Der GeForce RTX 40 "SUPER" Refresh wird also in erster Linie aus der Taufe gehoben, um keine Preise heruntersetzen zu müssen, sondern jene vielmehr obenlassen zu können.