Wie die (üblicherweise korrekt liegenden) Twitterer Hongxing2020 [1] und Kopite7kimi [2] schreiben, gibt es nunmehr offenbar TDP-Werte für GeForce RTX 5080 & 5090, welche sich auf 360 bzw. 575 Watt belaufen sollen. Die vorherigen Angaben von 400 bzw. 600 Watt stellen hingegen die maximale Boardpower dar, sprich die TDP plus die (offizielle) Übertaktungsreserve. Im genauen dürfte damit die GeForce RTX 5080 mit einem Powerlimit von 360W antreten, was bei der FE und sich an deren Daten haltende Hersteller-Modelle bis auf 400W erhöht werden kann. Die GeForce RTX 5090 würde hingegen mit einem Powerlimit von 575 Watt antreten, was bei der FE und sich an deren Daten haltende Hersteller-Modelle bis auf 600W erhöht werden kann.
2025.1.3 update
next gen 90 ->575W
Quelle: Hongxing2020 @ X [1] am 3. Januar 2025
And RTX 5080 360W.
Quelle: Kopite7kimi @ X [2] am 3. Januar 2025
In beiden Fällen trifft somit die Vorhersage von dieser Stelle ein, dass die früher kommunizierten Stromverbrauchswerte nicht die eigentliche TDP darstellen werden. In beiden Fällen geht nVidia jedoch ziemlich nahe an diese frühere Vorgabe der maximalen Boardpower heran – und erhöht somit wiederum beiderseits die TDP bzw. das Powerlimit gegenüber der jeweiligen Vorgänger-Lösung aus der RTX40-Serie: bei der GeForce RTX 4080 (Super) zur 5080 geht es von 320W auf 360W TDP/Powerlimit nach oben, bei der GeForce RTX 4090 zur 5090 sogar von 450W auf 575W TDP/Powerlimit. Dies sind bei der zweitbesten Lösung +12,5% mehr und andererseits beim Spitzen-Modell gleich +27,8% mehr. Auffallend ist somit die deutlichere TDP-Erhöhung beim Spitzen-Modell, was sich allerdings auch über dessen viel stärkere wachsende Hardware begründen läßt.
Eher bedenklich ist hingegen, dass nVidia für die GeForce RTX 5080, welche gerade einmal 4 Shader-Cluster mehr (+5%) als die GeForce RTX 4080 Super auf die Waage bringen wird, gleich eine um +12,5% höhere TDP ansetzt. Dies zeigt darauf hin, dass außerhalb der GeForce RTX 5090 bei den kleineren RTX50-Lösungen, wo es nur geringe Hardware-Zuwächse gibt, nVidia wohl zum Mittel des Hochprügelns mittels mehr TDP greift. Und dies läßt den Verdacht zu, dass es ohne TDP-Sprung einen wohl zu geringen Performance-Effekt der RTX50-Serie (außerhalb der GeForce RTX 5090) geben würde, dass somit diese Hochprügelung vielleicht sogar notwendig ist, um der RTX50-Serie auf die Sprünge zu helfen. So richtig gute Vorzeichen ob der anderen RTX50-Beschleuniger ergibt diese Meldung somit nicht.
RTX50 Desktop | Chip | Hardware | VRAM | TDP | max. Boardp. | Vorstellung | Release | RTX40-Vorgänger |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
GeForce RTX 5090 | GB202 | 170 SM @ 512-bit | 32 GB GDDR7 | 575W | 600W | CES 2025 | Ende Jan./Anf. Febr. '25 | 4090: 128 SM @ 384-bit, 24 GB |
GeForce RTX 5080 | GB203 | 84 SM @ 256-bit | 16 GB GDDR7 | 360W | 400W | CES 2025 | angebl. 21. Jan. 2025 | 4080S: 80 SM @ 256-bit, 16 GB |
GeForce RTX 5070 Ti | GB203 | 70 SM @ 256-bit | 16 GB GDDR7 | ? | 300W | CES 2025 (?) | vermlt. Februar 2025 | 4070TiS: 66 SM @ 256-bit, 16 GB |
GeForce RTX 5070 | GB205 | 48 SM @ 192-bit | 12 GB GDDR7 | ? | 250W | CES 2025 (?) | Februar 2025 | 4070: 46 SM @ 192-bit, 12 GB |
GeForce RTX 5060 Ti | GB206 (?) | ≤36 SM @ 128-bit (?) | 8/16 GB GDDR7 | ? | 200W | ? | März/April 2025 | 4060Ti: 34 SM @ 128-bit, 8/16 GB |
GeForce RTX 5060 | GB206 (?) | ? SM @ 128-bit | 8 GB GDDR7 | ? | ? | ? | März/April 2025 | 4060: 24 SM @ 128-bit, 8 GB |
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen |
Denkbarerweise muß nVidia durchgehend die TDP-Werte bzw. das Powerlimit hochsetzen, um auf Touren zu kommen und wenigstens einen gewissen Performance-Abstand zur RTX40-Serie zu erzielen. Leider macht es die Konkurrenz nVidia ausgerechnet in dieser Grafikkarten-Generation mittels des eigenen Nichterscheinens im HighEnd- und Enthusiasten-Segment sehr einfach, eine solche Strategie der mageren Zugewinne, welche zudem durch höhere TDP-Werte erzwungen werden, tatsächlich durchzuziehen. AMD dürfte vermutlich dreimal in die Tischkante beißen, dass man ausgerechnet in dieser nVidia-Generation selbst nur ein Mager-Portfolio [3] anbieten kann.
Anzunehmenderweise dürfte nVidia noch einige Zaubertricks á DLSS4 in der Hinterhand haben, um die GeForce RTX 50 Serie bei deren kommender CES-Vorstellung maximal aufzuhübschen. Doch außerhalb der GeForce RTX 5090 schwindet zusehens die Hoffnung auf substantielle Performance-Gewinne unter konventioneller Raster-Grafik. Der kürzlich gezeigte TimeSpy-Wert zur GeForce RTX 5060 Laptop [4] sieht schließlich weitaus gewöhnlicher aus, wenn man einrechnet, dass nVidia im Laptop-Segment hierfür eine klar stärkere Hardware [5] gegenüber der Vorgänger-Lösung zur Verfügung hatte – eine Situation, die es im Desktop-Segment (außerhalb der GeForce RTX 5090) nicht geben wird. Fast sieht es danach aus, als müsste auch nVidia die GeForce RTX 50 Serie letztlich über den Preis in den Markt drücken, sprich könnte es wenigstens mal eine Pause von den ansonsten ständig steigenden Listenpreisen geben.
Verweise:
[1] https://x.com/hongxing2020/status/1875004299400593445
[2] https://x.com/kopite7kimi/status/1875006034890395657
[3] http://www.3dcenter.org/artikel/das-hardware-jahr-2025-der-vorschau
[4] http://www.3dcenter.org/news/news-des-jahreswechsels-202425
[5] http://www.3dcenter.org/news/news-des-2-januar-2025