Weit beachtet wird derzeit eine von Jukan Choi @ X[1] verbreitete Info-Grafik zu den Server-Marktanteilen 2017-2027, die letzteren Jahre dann natürlich als reine Prognose angegeben. Zu beachten wäre an der Grafik, dass die Balken den absoluten Stückzahlen-Absatz an Servern (in Mio. Stück) angeben, die Prozentwerte und Linien sich hingegen auf die Umsatz-Marktanteile (nicht Stückzahlen-Marktanteile) von AMD, ARM und Intel beziehen. Damit fällt dann auch ins Gewicht, dass die durchschnittlichen Absatzpreise von Server-Prozessoren bei AMD deutlich höher als bei Intel liegen (zuletzt um 74% höher als bei Intel[2]), was beim Blick auf die reinen Stückzahlen-Marktanteile unterbuttert werden würde. Für Intel ist der harsche Rückgang der Marktanteile allerdings vor allem deswegen besonders schmerzhaft, weil der insgesamte Markt nur maßvoll gewachsen ist – von 2018 bis 2024 nur um +13%. Marktanteile im einem rasant wachsenden Markt abzugeben muß unter Umständen kein Problem sein (man könnte dennoch selber mehr absetzen), aber in einem nur schwach wachsenden Markt erhebliche Marktanteile zu verlieren bedeutet zwingend, dass man selber (in absoluten Zahlen) bedeutsam weniger umsetzt.
Besonders negativ für Intel ist natürlich, dass alle Zukunftsprognosen den aktuellen Trend fortschreiben – und somit eines nicht mehr all zu fernen Tages sogar eine Marktanteils-Gleichheit mit AMD "droht". Dies könnte beim aktuellen Entwicklungstempo ca. 2028/29 so weit sein, vorbehaltlich natürlich aller möglichen diese Entwicklung beeinflussenden Ereignisse. Aber derzeit erntet AMD nach wie vor den Erfolg der Zen-Ära, während Intel sich auch weiterhin nicht von dem Debakel-Start von "Sapphire Rapids" (Alder-Lake-basierte Server-Prozessoren) sowie den maßvollen Verbesserungen von dessen Nachfolgern erholen konnte. Für Intel spricht im Server-Segment meistens nur die Tradition bzw. gewachsene Ökosysteme, wobei AMD durch seinen inzwischen langjährigen Server-Erfolg nunmehr deutlich in dieser Frage aufholt. Offen bleibt hingegen, ob ARM im Server-Segment mal außerhalb der Nische von Speziallösungen kommt. Zwar liegt ARM derzeit schon bei 4,5% Umsatz-Marktanteil und soll in den nächsten Jahren auf über 10% Umsatz-Marktanteil wachsen, aber dies passiert fast ausschließlich über Spezial-Prozessoren (eigen-kreierte Designs großer Server-Betreiber wie Amazon, Google & Microsoft), die nicht im freien Verkauf stehen.
Laut Ruby_Rapids @ X[5] könnte die GeForce RTX 5050 in China einen Frühstart hinlegen und tatsächlich schon ab 1. Juli erhältlich sein. Dies ist sicherlich nicht die bedeutendste Frage der Welt, allerdings war es schon verwunderlich, dass zwei bekannte Leaker nur einen Tag vor der offiziellen Vorstellung der GeForce RTX 5050[6] noch von einem Launch am 1. Juli[7] gesprochen haben, obwohl nVidia die Karte nun offiziell mit der zweiten Juli-Hälfte angibt. Eventuell lassen sich nun aber doch beide Informationen miteinander verbinden: Die Karte kommt im Rest der Welt tatsächlich in der zweiten Juli-Hälfte, aber in China wohl eben bereits am 1. Juli. Dass beide Leaker augenscheinlich in der chinesischen Hemisphäre angesiedelt sind, macht dies noch wahrscheinlicher – denkbarerweise stammten deren Termin-Leaks aus Informationen seitens chinesischer Hersteller. Nebebei macht die GeForce RTX 5050 für China auch viel mehr Sinn, dort ist der Anteil der eSport-Gamer doch bedeutend höher, zudem besteht ein (in der Breite) beachtbar niedrigeres Kaufkraftniveau.
NVIDIA RTX 5050 will be available first in the mainland China market, ahead of other countries or regions
Probably on 1st July?
Quelle: Ruby_Rapids @ X[5] am 27. Juni 2025
ComputerBase[8] und PC Games Hardware[9] berichten über stark steigende Preise bei DDR4-Speicher, teils in markigen Worten. Letztere beziehen sich beim genauen Blick aber nur auf den sogenannten Spotmarkt, dort wo die Hersteller kurzfristig Bedarfslücken ausgleichen können und wo die Preislagen immer schon erheblich schwanken. Die Masse des Geschäfts wird bei DRAM-Speicher allerdings mit Rahmenverträgen zu festgesetzten Preispunkten gemacht, weswegen die Schwankungen der Spotpreise immer nur zu geringen Teilen sich auf die entsprechenden Einzelhandelspreise auswirken. Beispielsweise berichtet die PCGH von einer teilweise fast Verdreifachung der Preise am Spotmarkt, während die Einzelhändler inzwischen zwar auch höhere Preise aufrufen, deren Preissteigerung mit +15% jedoch in einer völlig anderen (viel kleineren) Dimension stattfindet.
Dennoch darf der hohe Ausschlag der Spotpreise zu DDR4-Speicher in dem Sinne als Alarmzeichen gewertet werden, als dass die Speicherhersteller nunmehr die DDR4-Fertigung maßgeblich zurückfahren und damit die bisherigen Preise für DDR4-Speicher zukünftig nicht mehr zu halten sind. Eine Nichtlieferbarkeit wird sich hingegen kaum ergeben, am Markt sind derzeit immer noch neu gefertigte DDR3-Speicher erhältlich (und teilweise auch noch ältere Speichersorten). Aber insofern man aktuell ein System mit DDR4-Speicher besitzt, welches eine Speicheraufrüstung vertragen könnte, dann sollte man eher alsbald zu dieser Tat schreiten. Selbiges läßt sich im übrigen auch zu den restlichen Komponenten von PC-Plattformen mit DDR4-Support sagen (bei AMD: Sockel AM4, bei Intel: bis Sockel LGA1700): Die Angebotsbreite und Preislage entsprechender Komponenten (Mainboard, Prozessor, Speicher) wird nicht mehr besser, sondern zukünftig eher schlechter werden – womit man mit eventuell noch anzugehenden Aufrüstungen lieber nicht mehr lange warten sollte.
