Wie es Igor's Lab [1] und die PC Games Hardware [2] berichten sowie von Hardwareluxx @ X [3] und Hardware Unboxed @ X [4] bestätigt wird, kommt von nVidia kein Treiber zur GeForce RTX 5060 noch vor deren Launch, ergo rechtzeitig für die (damit faktisch abgesagten) Launch-Reviews zum Marktstart am 19. Mai. Jene Treiber wird nVidia erst zu diesem 19. Mai veröffentlichen, womit die Hardwaretester logischerweise ihre Launch-Reviews nicht vorab erstellen können. Selbst das nachträgliche Erstellen von Launch-Reviews steht breit in Frage, denn am 20. Mai startet die Computex und bindet entsprechende Kräfte. Dies würde im übrigen die Erstellung von Launch-Reviews selbst bei rechtzeitigem Vorliegen der Treiber erheblich erschweren, denn viele Redaktionen reisen bereits am Wochenende vorher an (sprich 17. & 18. Mai).
| Vorstellung | Reviews | Marktstart | Anmerkung | |
|---|---|---|---|---|
| Radeon RX 9070 GRE | 28. April [5] | ? | 8. Mai | vorerst China-only |
| Radeon RX 9060 XT | 21. Mai | ? | Juni | andere Gerüchte sprechen von einem Marktstart am 18. Mai |
| GeForce RTX 5060 | 15. April [6] | abgesagt | 19. Mai | |
| GeForce RTX 5050 | ? | ? | ? | Erscheinen unsicher oder auch erst deutlich später |
| Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen | ||||
nVidia verhindert hiermit also aktiv die ansonsten zum Launch üblichen Produktreviews, die Grafikkarten-Käufer sollen ohne jede vorher gelesene Testberichte zum Kauf schreiten. Dabei liegt den Hardwaretestern die Hardware (GeForce RTX 5060 8GB) teilweise schon vor, es scheitert allein am Nichtvorhandensein des Treibers sowie der terminlichen Konstellation – welche nVidia (bewußt) derart gewählt hat. Logischerweise fürchtet nVidia von den Launch-Reviews hart für seine VRAM-Wahl abgestraft zu werden – aber dieser Punkt lag und liegt ganz in der Hand nVidias, notfalls hätte man für die GeForce RTX 5060 schlicht auf die Massenverfügbarkeit von 24-GBit-Speicherchips warten müssen, dies hätte dann 12 GB VRAM für diese Karte ermöglicht. So aber fügt man der Liste der bei der Blackwell-Generation [7] mitgenommenen Fettnäpfchen ein weiteres (dickes) hinzu. Und eventuell sollten die Hardwaretester sich hiervon nicht beirren lassen und am 19. Mai einfach ihre besten Artikel zum Thema "8 GB VRAM in 2025" posten – was man auch mit anderen Grafikkarten mit dieser VRAM-Menge erstellen kann.
WCCF Tech [8] thematisieren die immer noch abrauchenden Ryzen 7 9800X3D und verweisen hierzu auf eine Auflistung entsprechender Fälle bei Reddit [9]. Dort werden immerhin 157 Fälle notiert, was ein kleines bißchen zu viel für eine normale RMA-Quote ist. Dass hiervon gleich 130 Stück auf ASRock-Boards passiert sind, zeigt erst einmal in eine bestimmte Richtung, aber letztlich gibt es auch eine gewisse Menge an Fällen auf Asus- und MSI-Mainboards. Die Sache wird noch weiter uneindeutig durch den Punkt, dass hier auch noch 24 Fälle anderer Zen5-Prozessoren hinzukommen, 8x der Ryzen 9 9950X3D und 16x andere Ryzen 9000 Modelle. Es wurde sogar ein Fall berichtet, wo auf einem ASRock-Board gleich zwei verschiedene Ryzen 7 9800X3D geschrottet wurden. Obwohl das Thema jetzt seit einigen Wochen köchelt, gibt es noch keine klare Richtung, woran das ganze hängt. In jedem Fall sollte sich AMD dem Thema verstärkt annehmen, da dies nunmehr aus dem Status einer Nischenproblematik doch herausgetreten scheint.
Ganz unabhängig aller Zoll-Kapriolen dürften die Hardware-Preise demnächst auch noch von der systematischen Dollar-Schwäche beeinflußt werden. Gegenüber dem Euro ist dies ganz augenscheinlich, jener gewann gegenüber dem Dollar seit dem Jahreswechsel gut 10% hinzu. Aber auch die meisten anderen Währungen sind gegenüber dem Stand vor der Zoll-Offensive der Trump-Regierung gestiegen, der Dollar hat generell (etwas) abgewertet. Dies wird sogar von einigen Kommentatoren als das eigentliche wirtschaftspolitische Ziel der neuen US-Regierung angesehen – womit man, sofern diese These zutrifft, zukünftig von einem weiter schwächelnden Dollar ausgehen kann. Dies stärkt die Exportchancen der US-Industrie und verteuert gleichzeitig die Importe, womit die US-Konsumenten tendentiell eher zu US-Produkten greifen dürften – ganz im Sinne der Trump-Regierung. Für Güter, welche außerhalb der USA hergestellt, aber in Dollar fakturiert werden, bedeutet dies allerdings normalerweise auch steigende Preise. Die Erzeugerkosten sind zwar gleich geblieben, aber umgerechnet in Dollar sind dies bei einer weicheren US-Währung dann einfach mehr Dollar – und bliebe man beim alten Preis, würde man in die eigene Gewinnspanne hineinschneiden.
| 1. April | 8. Mai | Differenz | |
|---|---|---|---|
Kanadischer Dollar  |
0.6992 USD/CAD | 0.7182 USD/CAD | +2,7% |
Australischer Dollar  |
0.6276 USD/AUD | 0.6394 USD/AUD | +1,9% |
Euro  |
1,0793 USD/EUR | 1,1227 USD/EUR | +4,0% |
Schweizer Franken  |
1,1317 USD/CHF | 1,2023 USD/CHF | +6,2% |
Britisches Pfund  |
1,2919 USD/GBP | 1,3240 USD/GBP | +2,5% |
Japanischer Yen  |
0,6684 USD/JPY | 0,6847 USD/JPY | +2,4% |
Koreanischer Won  |
0,67938 USD/KRW | 0,71183 USD/KRW | +4,8% |
Chinesischer Yuan  |
0,1375 USD/CNY | 0,1382 USD/CNY | +0,5% |
Taiwanesischer Dollar  |
0.03008 USD/TWD | 0.03302 USD/TWD | +9,8% |
Besonders klar ist dies bei ab Taiwan verschifften Produkten der twainesischen Chip- und Komponenten-Industrie: Zwar wird in US-Dollar fakturiert, der Ausgangspunkt sind aber natürlich die lokalen Herstellungskosten in taiwanesischen Dollar, sicherlich auch mit Einflüssen der Währungen umliegender ostasiatischer Staaten, von denen Zulieferprodukte & Dienstleistungen stammen. Der lokale Herstellungspreis mag zwischen März und Mai identisch sein, aber umgerechnet in US-Dollar sind es aktuell fast 10% mehr – dies muß faktisch zu steigenden Dollar-Preisen führen. Für alle Länder außerhalb der USA macht dies noch nicht einmal einen Unterschied, denn jene profitieren dann wiederum von ihrem eigenen günstiger gewordenen Wechselkurs zum US-Dollar. Der Euro ist ein perfektes Beispiel, jedenfalls bezogen zum Wechselkurs am Jahresstart: 10% höhere Preise in Taiwan gegenüber einem um 10% besseren Wechselkurs ergeben ein Nullsummenspiel. Bei anderen Ländern ist dies nicht ganz so glatt, aber da kann sich der Dollar-Kurs natürlich auch noch (für jene) verbessern.
Wer hier verliert, ist der US-Konsument. Wenn die Hersteller in Taiwan ihre Dollar-Preise gegenüber den Distributoren um den Wert der Wechselkursänderung (10%) anheben, dann gibt es keine weitere Währungsumrechnung – und die Ware kommt in San Diego oder San Franciso mit 10% höherem Preis an, was dann durch die Handelskette hinweg zu den Verbrauchern weitergereicht wird. Und derzeit wird auch niemand versucht sein, dass irgendwie zu verrechnen oder selber zu fressen, dafür sind die Zeiten mit dem immer noch drohnenden Zoll-Hammer viel zu unsicher. Möglicherweise ist die Preiserhöhung für Microsofts Surface-Geräte, über welche TweakPC [10] berichten, ein Vorbote dieser Entwicklung. Dass die Hersteller dann teilweise diese Gelegenheit ausnutzen, und die Preise stärker anheben, als was die Wechselkurs-Änderung oder die Preisanhebung der Vorstufe war, ist ein wohlbekanntes Phänomen. Diese stärkere Anhebung könnte letztlich auch dazu führen, dass dies Auswirkungen auf andere Länder als die USA hat, wenn auch gegenüber den USA deutlich abgeschwächt. Die Zeit ist zumindest ungünstig für Preissenkungen und Preiskriege, die aktuelle Tendenz spricht genau für die andere Richtung.