Auszuwerten ist noch eine letzte übriggebliebene Umfrage vom alten Jahr: Mitte Dezember 2018 [1] wurde dabei mal wieder nach der Nutzung von Spiele-Distributionsdienste wie Steam, Origin und Uplay gefragt – wobei leider auch nur nach diesen gefragt werden konnte, da das Umfrage-Modul keine Mehrfach-Antworten zuläßt. Dabei ist gerade aktuell mit dem Epic Games Store ein neuer Herausforderer hinzugekommen, zudem gibt es natürlich auch noch GOG – wobei selbige weniger in das Schema dieser Umfrage passen, bei welcher wie anno 2015 [2] speziell mit dem Hintergedanken des DRMs sowie dessen eventueller Umgehung gefragt wurde (ein Punkt, der bei GOG wiederum keine Rolle spielt). Mit der nächsten Umfrage in diese Richtung hin wird es diese neueren Entwicklungen zu beachten gelten, für den Augenblick konzentriert sich diese Umfrage vom Jahresende 2018 aber noch einmal nur auf die "alteingesessenen" Anbieter Steam, Origin und Uplay. Jene erreichen derzeit zusammen eine Marktabdeckung von 91,2%, die Menge der "Verweigerer" ist also mit 8,8% nicht gerade groß – und damit gegenüber dem Jahr 2015 mit seinerzeit einem Verhältnis von 82,2% zu 17,8% nochmals erheblich geschrumpft.
Damit spielen auch die Antwort-Optionen in der Frage, wie man sich am Zwangs-DRM dieser Anbieter vorbeischummeln will, eine immer kleinere Rolle. Zumindest gemäß dieses Umfrage-Ergebnisses dürfte die Nutzung von Raubkopien sowie no-DRM-Patches zurückgegangen sein, haben die Anbieter ihr Vertriebssystem also letztlich breitflächig durchsetzen können. Die mittlerweile eher interessante Fragestellung ist somit diejenige nach der Marktabdeckung der einzelnen Anbieter. Dabei kann nur Steam mit immerhin 29,7% auf eine große Nutzerschar blicken, welche alleinig nur auf Steam unterwegs ist – bei Origin und Uplay liegen diese Zahlen dagegen jeweils (klar) unterhalb der 1-Prozent-Marke. Bei der insgesamten Abdeckung haben Origin und Uplay hingegen deutlich aufgeholt: Origin kommt auf immerhin 54,2% Nutzerabdeckung, Uplay noch auf 50,1%. An den Wert von Steam mit gleich 90,3% Nutzerabdeckung kommt natürlich keiner heran – aber die Konkurrenten haben nunmehr beiderseits die 50-Prozent-Marke genommen, was anno 2015 noch deutlich anders aussah (Steam bei 80,8%, Origin bei 45,9% und Uplay bei 31,9%).
In der Zukunft dürften sich die Nutzer wohl vermehrt mit dem Zwangs-DRM der Anbieter sowie deren Vielzahl arrangieren – wenn selbst solche vergleichsweise exklusiven Anbieter wie Uplay (fast nur Ubisoft-Spieletitel) wie gesagt inzwischen schon die 50-Prozent-Markt genommen haben. Damit erscheint es auch verständlich, das sich Epic an seinem "Epic Games Store" versucht – hier liegt augenscheinlich ein großer Markt vor, von welchem man mit ausreichend Beharrlichkeit durchaus sein Stück abbekommen kann. Mittels mehr Wettbewerb der Anbieter untereinander sollten die jeweiligen Shop- und Spieleverwaltungs-Systeme eigentlich entsprechend besser werden bzw. dem hohen Standard von Steam näherkommen können. Ein Wettbewerb in der Frage des DRMs ist dagegen auch zukünfig kaum zu sehen, da sitzen die großen Spielepublisher zu felsenfest auf ihrer Position. Ein einzelnes (DRM-freies) GOG reicht letztlich auch nicht, um dagegen irgendetwas ausrichten zu können.