Intels Coffee-Lake-H Sechskern-Mobileprozessoren kommen mit erstaunlich hohen Taktraten

Ein Forenposting bei Chiphell [1] (maschinelle Übersetzung ins Deutsche [2]) bietet (angebliche) Modellnamen und Spezifikationen zu Intels Coffee-Lake-H dar – der "echten" Mobile-Ausführung von Coffee Lake für kräftige Notebooks mit einer Prozessoren-TDP von 45 Watt. Hierbei setzt Intel dann auch tatsächlich sein "Coffee Lake [3]" Sechskern-Die ein – die bisherigen Mobile-Prozessoren der Core iX-8000 Serie benutzen allesamt noch das Kaby-Lake [4]-Die und waren somit auf maximal vier CPU-Kerne limitiert. Damit gibt es dann erstmals bei Intel Sechskern-Prozessoren im Mobile-Segment – was sicherlich dem einen oder anderem als übertrieben erscheinen mag, aber letztlich mit den Kern-Offensiven zuerst von AMDs Ryzen [5] und nun auch Intel nur folgerichtig dem Lauf der Zeit folgt. Überraschend und hochinteressant sind dabei die hohen Taktraten, mit welchen Intel selbst bei diesen Mobile-Sechskernern antreten will.

Die 4.8 GHz Maximal-Turbo (für einen CPU-Kern) beim Spitzenmodell Core i9-8950HK sind eine starke Sache für das Mobile-Segment, aber natürlich auch nur eine Marketing-getriebene Blendwerks-Angabe. Das aber die AllCore-Turbo-Taktraten fast durchgehend auf 4 GHz und mehr liegen, überrascht dann doch – gerade wie gesagt bei Mobile-Sechskernern. Eigentlich ist Coffee Lake bei aller Anerkennung von Intels Fähigkeiten bei der Chipfertigung nicht gerade als Leisetreter beim Stromverbrauch bekannt, ergo sollte die Mobile-Limitierung auf 45 Watt TDP eigentlich größere Auswirkungen haben als eine Taktraten-Limitierung auf gerade einmal 4 GHz für alle CPU-Kerne. Man wird sehen müssen, wie sich diese Mobile-Prozessoren in der Praxis schlagen bzw. ob jene Taktraten auch wirklich gehalten werden können. Gut möglich, das der AllCore-Turbo im Notebook nur für wenige Sekunden durchhält und sich der Prozessor danach gemäß seines Temperatur-Limits einigermaßen heruntertaktet.

Nichtsdestotrotz lassen sich damit feine mobile Arbeits-Boliden bauen, welche entsprechender Desktop-Hardware nicht gravierend nachstehen. Eine andere Anwendungsmöglichkeit würde im Unterbau für ein (echtes) Gaming-Notebook liegen, wo dann auch eine entsprechend kräftige Grafiklösung verbaut ist. Dabei ist eine 45-Watt-CPU im Notebook auch nicht ganz so ungewöhnlich, derartige Wattagen waren bei den weiter zurückliegenden Intel-Generationen sogar durchaus normal. Leider gab es seinerzeit oftmals nur unzureichende Kühlkonstruktionen, was viele dieser früheren Notebooks mit der Zeit hat den Hitzetod erleiden lassen. Dies ist jedoch bei neueren Geräten auch in der 45-Watt-Klasse nicht mehr zu befürchten, die Kühltechnik hat sich da entsprechend viel weiterentwickelt. Coffee-Lake-H wird grob mit der zweiten Welle von Coffee Lake im Zeitrahmen März/April erwartet – wobei es Mobile-typisch durchaus einen offiziellen Vorstellungstermin geben dürfte, die reale Verfügbarkeit von kaufbaren Produkte dann aber erst ein paar Wochen später eintreffen dürfte.