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Launch-Analyse Intel Coffee Lake Refresh

Montag, 5. November 2018
 / von Leonidas [1]
 

Mittels dem Launch der drei Prozessoren Core i5-9600K, Core i7-9700K und Core i9-9900K hat Intel am 19. Oktober 2018 [2] den Startschuß für seine 9. Core-Generation gegeben. Jene Core i-9000 Serie läuft Intel-intern als "Coffee Lake Refresh" (CFL-R) und deuten damit schon an, was hierbei Sache ist: Einmal mehr bringt Intel einen Refresh der bestehenden CPU-Architektur, welche sich seit "Skylake [3]" aus dem Jahr 2015 bis jetzt nicht verändert hat. Dies hängt natürlich mit den Intel-Problemen mit der 10nm-Fertigung zusammen, welche alle früheren Planungen nach hinten verschoben und Intel somit zu diesen faktisch dazwischengeschobenen Refresh-Generationen gezwungen haben. Da Intel nunmehr seit einigen CPU-Generationen (und im Gegensatz zu früher) weder eine neue Chipfertigung noch Verbesserungen an der CPU-Architektur aufbieten kann, ist man schon beim originalen "Coffee Lake [4]" den Weg gegangen, einfach mehr CPU-Kerne zu bieten – und beim Coffee Lake Refresh setzt man diese Strategie mit erstmals einem Achtkerner im normalen Consumersegment nahtlos fort.

neue Chipfertigung bessere Architektur mehr CPU-Kerne Verlötung
Sandy Bridge Core i-2000 Serie (32nm, 2011) ✗ ✓  (erheblich) ✗ ✓
Ivy Bridge Core i-3000 Serie (22nm, 2012) ✓  (32nm → 22nm) ✓  (gering)     ✗ ✗
Haswell Core i-4000 Serie (22nm, 2013) ✗ ✓  (gering)     ✗ ✗
Broadwell Core i-5000 Serie (14nm, 2015) ✓  (22nm → 14nm) ✓  (gering)     ✗ ✗
Skylake Core i-6000 Serie (14nm, 2015) ✗ ✓  (minimal)   ✗ ✗
Kaby Lake Core i-7000 Serie (14nm, 2017) ✗ ✗ ✗ ✗
Coffee Lake Core i-8000 Serie (14nm, 2017) ✗ ✗ ✓  (4C → 6C) ✗
Coffee Lake Refresh Core i-9000 Serie (14nm, 2018) ✗ ✗ ✓  (6C → 8C) ✓

Architektur-Verbesserungen oder ein (wirklich) neues Fertigungsverfahren sucht man dagegen beim Coffee Lake Refresh vergeblich – alles dreht sich um das neu aufgelegte Achtkern-Die. Jenes ist mit 178mm² kleiner als das Achtkern-Die von AMDs Zen-basierten Prozessoren (213mm²), allerdings sind die 14nm-Fertigungen von Intel und GlobalFoundries auch nicht vergleichbar, Intels Fertigung ist generell höherwertiger und eher mit der 10nm-Fertigung der anderen großen Chipfertiger (GlobalFoundries, Samsung & TSMC) vergleichbar. Die bei Intel erreichte Flächenskalierung ist im übrigen nach wie vor erstklassig, denn ein Vierkern-Die aus der letzten 22nm-Generation (Haswell [5]) belegte seinerzeit 177mm² Chipfläche [6]. Damit hat Intel zwischen seiner 22nm- und seiner 14nm-Fertigung auf derselben Chipfläche die Anzahl der CPU-Kerne glatt verdoppeln können.

    Intel Coffee Lake Refresh Achtkern-Die

  • 178mm² Chipfläche in der 14++ Fertigung von Intel (offizieller Die-Shot [7])
  • acht CPU-Kerne der Skylake-Architektur mit jeweils 256 kB L2-Cache sowie jeweils 2 MB L3-Cache pro CPU-Kern
  • GT2-Grafiklösung (24 EU, DirectX 12) der Kaby-Lake-Generation
  • DualChannel-Speicherinterface bis DDR4/2666 (inkl. Support für DDR3-Speicher)
  • wird generell verlötet angeboten
  • enthält diverse Hardware-Fixes [8] gegenüber Meltdown & Spectre [9]
  • läuft (nach BIOS-Update) auf allen Mainboards auf Basis von Intels 300er Chipsatz-Serie

Mit der neuen Anzahl an CPU-Kernen geht dann natürlich auch eine Veränderung bei den Intel-Produktnamen einher: Der Achtkerner mit HyperThreading (16 CPU-Threads) läuft erstmals im normalen Consumer-Segment als "Core i9" – eine Produktkennzeichnung, welche bislang eigentlich dem HEDT-Segment vorbehalten war. Der Achtkerner ohne HyperThreading (8 CPU-Threads) tritt dagegen als "Core i7" an – und geht damit im Vergleich zur vorhergehenden CPU-Generation in den Wettstreit mit einem Sechskerner mit HyperThreading, sprich gegen eine CPU mit mehr CPU-Threads (8 vs. 12). Der Rest der Produktnamen-Zuordnung bleibt gleich, auffallend bei der Core i-9000 Serie ist allerdings der Umstand, das nunmehr nur noch der geringere Teil des Produktportfolios mit aktivem HyperThreading angeboten wird – gerade einmal der Core i9 sowie die Pentium-Modelle. Vermutlich war dies nicht anders möglich, um die Intel-typisch klaren Produktabstufungen erzielen zu können – in manchen Fällen beraubt sich Intel damit aber natürlich höchstselbst an potentiell einsetzbarer Schlagkraft.

bis Skylake Kaby Lake Coffee Lake CFL-R
Core i9 - - - 8C + HT
Core i7 4C + HT 4C + HT 6C + HT 8C
Core i5 4C 4C 6C 6C
Core i3 2C + HT 2C + HT 4C 4C
Pentium 2C 2C + HT 2C + HT 2C + HT
Celeron 2C 2C 2C 2C

Bislang schnitzt Intel aus dieser Vorgabe erst einmal nur drei K-Modelle, welche die Nachfolge der entsprechenden Vorgänger aus der Core i-8000 Serie antreten. So beerbt der Core i5-9600K den Core i5-8600K, zwischen beiden Prozessoren gibt es faktisch nur einen gewissen Taktraten-Unterschied. Gleichfalls beerbt der Core i7-9700K den Core i7-8700K, neben einem eher geringfügigen Taktraten-Unterschied steht hierbei vor allem das Duell Sechskerner mit HyperThreading gegen Achtkerner ohne HyperThreading an. Der Core i9-9900K hat dagegen keinen direkten Vorgänger im normalen Consumer-Segment, sondern kann eher nur mit einem der kleineren HEDT-Modellen von Skylake-X [10] verglichen werden. Weder der Sechskerner Core i7-7800K (383$) noch der Achtkerner Core i7-7820K (589$) passen allerdings preislich wirklich zum Core i9-9900K, welcher mit 488 Dollar Listenpreis erstaunlich viel für einen Prozessor aus dem normalen Consumer-Segment (außerhalb der HEDT-Modelle) kostet.

Coffee Lake (CFL) Coffee Lake Refresh (CFL-R)
Core i9-9900K 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 488$, ab 622€
6C/12T, 3.7/4.7 GHz, 359$, ab 399€ Core i7-8700K → Core i7-9700K 8C/8T, 3.6/4.9 GHz, 374$, ab 475€
6C/6T, 3.6/4.3 GHz, 257$, ab 259€ Core i5-8600K → Core i5-9600K 6C/6T, 3.7/4.6 GHz, 262$, ab 299€
Im Gegensatz zum originalen Coffee Lake tritt der Coffee Lake Refresh verlötet an.

Abseits der Kern- und Thread-Gestaltung können die neuen Prozessoren gegenüber den Vorgänger-Modellen primär zwei Punkte ins Feld führen: Zum einen wird der Coffee Lake Refresh nun endlich wieder verlötet angeboten – ein bei Intel seit "Sandy Bridge" im normalen Consumer-Segment nicht mehr gebotenes Feature. Damit verbessert sich die Wärmeableitung, womit die Prozessoren seltener ins Temperatur-Limit gelangen und damit ihre Boost-Taktraten besser ausspielen können sollten. Zum anderen sind genau jene Boost-Taktraten gutklassig erhöht wurden – besser als es die nominellen Taktraten vermuten lassen. So gehen Core i5-9600K sowie Core i7-9700K mit jeweils 200-300 MHz realen Mehrtakt gegenüber Core i5-8600K bzw. Core i7-8700K ins Rennen, dies ergibt letztlich ca. 6% Taktratengewinn zwischen Coffee Lake und dem Coffee Lake Refresh.

Basetakt Turbo 7C-8C Turbo 5C-6C Turbo 3C-4C Turbo 2C Turbo 1C
Core i9-9900K 3.6 GHz 4.7 GHz 4.7 GHz 4.8 GHz 5.0 GHz 5.0 GHz
Core i7-9700K 3.6 GHz 4.6 GHz 4.6 GHz 4.7 GHz 4.8 GHz 4.9 GHz
Core i7-8086K 4.0 GHz - 4.3 GHz 4.4 GHz 4.6 GHz 5.0 GHz
Core i7-8700K 3.7 GHz - 4.3 GHz 4.4 GHz 4.6 GHz 4.7 GHz
Core i5-9600K 3.7 GHz - 4.3 GHz 4.4 GHz 4.5 GHz 4.6 GHz
Core i5-8600K 3.6 GHz - 4.1 GHz 4.2 GHz 4.2 GHz 4.3 GHz

Neben den drei jetzt vorgestellten neuen Prozessoren wird die Core i-9000 Serie ab Jahresanfang 2019 dann noch weiteren Zuwachs bekommen und später wohl noch als komplette Prozessoren-Serie ausgebaut werden. Etwas vakant ist in diesem Zusammenhang noch, inwiefern insbesondere die kleineren Modelle wirklich die Hardware-Fixes gegenüber Meltdown & Spectre sowie die Verlötung mitbekommen werden – schließlich ist es für die kleineren Modelle eigentlich unnötig, das neue Achtkern-Die zu verwenden und würde auch das bisherige Sechskern-Die reichen. Um die gemachten Feature-Angaben jedoch nicht gleich wieder zu verwässern, müsste Intel entweder für die kleineren Modelle der Core i-9000 Serie auch das Achtkern-Die verwenden (so wie augenscheinlich auch der Sechskerner Core i5-9600K auf jenem neuen Achtkern-Die basiert) – oder alternativ ein neues, verbessertes Sechskern-Die auflegen. Gänzlich sicher sein kann man hierzu allerdings noch nicht: Denn insbesondere die Verlötung müsste bei den nachfolgenden kleineren Modellen, welche allesamt nicht Übertaktings-fähig sind, bezüglich der reinen Performance eigentlich nicht sein (bezüglich der CPU-Temperatur wäre dies natürlich besser).

Kerne Takt unl. L2+L3 Speicher Grafik TDP Preis Release
Core i9-9900K 8C/16T 3.6/5.0 GHz ✓ 2+16 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/1200 MHz 95W 488$ 19. Okt. 2018
Core i9-9900 8C/16T mglw. 3.1/5.0 GHz ✗ 2+16 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 80W ? Q1/2019
Core i7-9700K 8C/8T 3.6/4.9 GHz ✓ 2+12 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/1200 MHz 95W 374$ 19. Okt. 2018
Core i7-9700 8C/8T ? ✗ 2+12 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 65W ? Q1/2019
Core i5-9600K 6C/6T 3.7/4.6 GHz ✓ 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/1150 MHz 95W 262$ 19. Okt. 2018
Core i5-9600 6C/6T 3.1/4.5 GHz ✗ 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/1150 MHz 65W ? Q1/2019
Core i5-9500 6C/6T 3.0/4.3 GHz ✗ 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/1100 MHz 65W ? Q1/2019
Core i5-9400 6C/6T 2.9/4.1 GHz ✗ 1.5+9 MB 2Ch. DDR4/2666 GT2 @ 350/1050 MHz 65W ? Q1/2019
Core i3-9100 4C/4T 3.7 GHz ✗ 1+6 MB 2Ch. DDR4/2400 GT2 @ 350/1100 MHz 65W ? Q1/2019
Core i3-9000 4C/4T 3.7 GHz ✗ 1+6 MB 2Ch. DDR4/2400 GT1 @ 350/1100 MHz 65W ? Q1/2019
Alle Coffee-Lake-Prozessoren (inklusive des Coffee-Lake-Refreshs) laufen ausschließlich auf (allen) Mainboards auf Basis von Intels 300er Chipsatz-Serie.

Zur Performance-Ermittlung im Bereich von Software-Anwendungen standen mehr als reichlich Testberichte zur Verfügung. Damit konnten auch gewisse Lücken überbrückt werden, welche sich dadurch ergaben, das nicht jeder Testbericht alle drei neuen Prozessoren testen konnte bzw. hier und da auch einmal die passenden Vergleichs-CPUs fehlten. Zu kritisieren ist allerdings, das sich doch zu viele Testberichte bei der reinen Benchmark-Anzahl eher denn zurückgehalten haben, obwohl gerade im Bereich der CPU-Performance dadurch sehr erhebliche Meß-Abweichungen provoziert werden können. Bei Testberichten mit unterhalb 10 Benchmarks ist es letztlich einfach nur Glück oder Pech, wenn die Benchmark-Auswahl ausreichend Abwechslung ins Spiel bringt, das also gut mit vielen CPU-Kernen, gut mit HyperThreading, gut mit hoher Taktrate, gut mit allen drei Punkten sowie auch gar nicht gut skalierende Benchmarks in einem repräsentativen Verhältnis enthalten sind.

Zu empfehlen wäre im CPU-Bereich hingegen eher eine Benchmark-Anzahl von 15 oder mehr Benchmarks, um die Performance unter einem breiten Feld an Anwendungs-Software abzubilden und der Problematik von das Gesamtergebnis zu stark beeinflußenden Einzeltests unter die Wahrnehmungsschwelle zu drücken. Jene Tests waren im Fall des Launches des Coffee Lake Refreshs erstaunlicherweise jedoch in der klaren Minderheit – dies war früher teilweise schon besser. Für den von uns über alle ausgewerteten Testberichte ermittelten Performance-Durchschnitt wurde dann natürlich zugunsten der Testberichte mit hoher Zahl an Einzeltests gewichtet, genauso auch wie die "Lückenfüllung" bei konkret nicht mitgetesteten Prozessoren-Modellen nur auf Basis dieser Testberichte mit hoher Zahl an Einzeltests vorgenommen wurde. Am Ende reicht es aber allein schon durch die pure Masse an ausgewerteten Benchmarks (im Anwendungs-Bereich ~2130, aufbereitet in zwei nachfolgenden Tabellen) für vergleichsweise solide Aussagen zur Performance dieser Prozessoren.

Anwendungen 7700K 8600K 9600K 8700K 9700K 2600X 2700X
Technik KBL, 4C/8T CFL, 6C/6T CFL-R, 6C/6T CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T Zen+, 6C/12T Zen+, 8C/16T
AnandTech [11]  (20 Tests) 73,9% 81,9% 86,1% 100% 111,0% 88,2% 103,8%
ComputerBase [12]  (8 Tests) 69% - - 100% 111% 93% 115%
Guru3D [13]  (13 Tests) - 78,5% 81,5% 100% 109,8% 96,2% 118,8%
Hardware.info [14]  (14 Tests) - 81,0% 86,0% 100% 109,9% 87,6% 99,0%
Le Comptoir du Hardware [15]  (16 Tests) 72,2% 74,7% 79,6% 100% 106,0% 89,7% 111,1%
PC Games Hardware [16]  (4 Tests) 73,1% 74,3% 76,4% * 100% 88,8% * 82,4% 103,6%
PCLab [17]  (15 Tests) 78,5% 82,6% 89,1% 100% 107,1% - 98,9%
PurePC [18]  (8 Tests) 72,9% 75,4% - 100% 108,6% 89,0% 108,8%
SweClockers [19]  (8 Tests) 72,4% 68,3% 71,1% 100% 99,8% 89,9% 109,2%
TechPowerUp [20]  (22 Tests) 83,6% 81,0% - 100% 105,0% 86,9% 101,2%
TechSpot [21]  (10 Tests) 71,9% 74,1% - 100% 101,4% 89,3% 111,8%
Tom's Hardware [22]  (20 Tests) 85,1% 86,4% 90,8% 100% 107,9% 91,6% 103,9%
gemittelte Anwendungs-Performance 75,4% 78,1% 82,6% 100% 108,0% 88,1% 106,4%
Listenpreis 339$ 257$ 262$ 359$ 374$ 229$ 329$
Straßenpreis ab 376€ ab 259€ ab 299€ ab 399€ ab 475€ ab 199€ ab 299€
Performance-Durchschnitt maßvoll gewichtet zugunsten jener Testberichte mit mehr Einzelbenchmarks
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

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Mittels dem Launch der drei Prozessoren Core i5-9600K, Core i7-9700K und Core i9-9900K hat Intel am 19. Oktober 2018 den Startschuß für seine 9. Core-Generation gegeben. Jene Core i-9000 Serie läuft Intel-intern als "Coffee Lake Refresh" (CFL-R) und deuten damit schon an, was hierbei Sache ist: Einmal mehr bringt Intel einen Refresh der bestehenden CPU-Architektur, welche sich seit "Skylake" aus dem Jahr 2015 bis jetzt nicht verändert hat. Dies hängt natürlich mit den Intel-Problemen mit der 10nm-Fertigung zusammen, welche alle früheren Planungen nach hinten verschoben und Intel somit zu diesen faktisch dazwischengeschobenen Refresh-Generationen gezwungen haben. Da Intel nunmehr seit einigen CPU-Generationen (und im Gegensatz zu früher) weder eine neue Chipfertigung noch Verbesserungen an der CPU-Architektur aufbieten kann, ist man schon beim originalen "Coffee Lake" den Weg gegangen, einfach mehr CPU-Kerne zu bieten - und beim Coffee Lake Refresh setzt man diese Strategie mit erstmals einem Achtkerner im normalen Consumersegment nahtlos fort.






neue Chipfertigung
bessere Architektur
mehr CPU-Kerne
Verlötung





Sandy Bridge
Core i-2000 Serie (32nm, 2011)
✗
✓  (erheblich)
✗
✓



Ivy Bridge
Core i-3000 Serie (22nm, 2012)
✓  (32nm → 22nm)
✓  (gering)    
✗
✗



Haswell
Core i-4000 Serie (22nm, 2013)
✗
✓  (gering)    
✗
✗



Broadwell
Core i-5000 Serie (14nm, 2015)
✓  (22nm → 14nm)
✓  (gering)    
✗
✗



Skylake
Core i-6000 Serie (14nm, 2015)
✗
✓  (minimal)  
✗
✗



Kaby Lake
Core i-7000 Serie (14nm, 2017)
✗
✗
✗
✗



Coffee Lake
Core i-8000 Serie (14nm, 2017)
✗
✗
✓  (4C → 6C)
✗



Coffee Lake Refresh
Core i-9000 Serie (14nm, 2018)
✗
✗
✓  (6C → 8C)
✓




[24]

Launch-Analyse Intel Coffee Lake Refresh (Seite 2)

Montag, 5. November 2018
 / von Leonidas [1]
 

Der Core i5-9600K kann sich im Schnitt der Messungen um +5,8% vor den Core i5-8600K setzen, dies ergibt nebenbei gemäß der Taktratendifferenz eine fast ideale Skalierung. Allerdings langt es nicht, um den Ryzen 5 2600X zu schlagen, selbige AMD-CPU liegt immer noch um +6,7% vor dem Core i5-9600K. Dies ist gerade angesichts des erheblichen Preisvorteils auf AMD-Seite sicherlich bedenklich – und wenn man sich nur die aktuellen Straßenpreise ansieht, wird sogar der Ryzen 7 2700X zum Kontrahenten des Core i5-9600K, mit einem Performancevorteil von satten +28,8% auf AMD-Seite. Der Core i7-9700K gewinnt hingegen alle bis auf einen Vergleich gegenüber dem Core i7-8700K und liegt im Schnitt der Messungen um immerhin +8,0% vor diesem. Dies ist angesichts der geringeren Anzahl an CPU-Threads (nur 8 anstatt 12) ein gutes Ergebnis, selbst die Taktratendifferenz (von ca. 6%) hat dafür nicht alleinig gesorgt.

Taktraten-normiert bedeutet dies im übrigen, das ausgehend von einem Sechskerner ohne HyperThreading die Performanceeffekte der Zuschaltung von HyperThreading (+100% mehr Threads) sowie zwei weiteren CPU-Kernen (+33% mehr Kerne) nahezu gleich groß sind bzw. minimal zugunsten von mehr CPU-Kernen ausgehen. Gegenüber dem Ryzen 7 2700X gewinnt der Core i7-9700K mit minimalen Vorsprung von +1,5%, faktisch sind beide Prozessoren somit gleich schnell (die Differenz entspricht der Meß- und Auswertungsungenauigkeit). Allerdings ist der Ryzen 7 2700X schon beim Listenpreis und vor allem derzeit beim Straßenpreis viel günstiger angesiedelt. Wollte man sich allein an den aktuellen Straßenpreisen orientieren, müsste der Core i7-9700K eher gegen den Ryzen Threadripper 1920X antreten – ein Vergleich, der natürlich klar mit +21,4% Mehrperformance zugunsten von AMD ausgeht.

Anwendungen 8700K 9700K 9900K 7820X 7900X 2700X 1920X
Technik CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T CFL-R, 8C/16T SKL-X, 8C/16T SKL-X, 10C/20T Zen+, 8C/16T Zen, 12C/24T
AnandTech [11]  (20 Tests) 100% 111,0% 124,3% 127,0% 151,2% 103,8% 119,4%
Benchmark.pl [25]  (7 Tests) 100% - 127,6% 118,6% 143,4% - 144,9%
ComputerBase [12]  (8 Tests) 100% 111% 140% 119% 146% 115% 143%
Golem [26]  (6 Tests) 100% - 137,0% - - 109,5% -
Guru3D [13]  (13 Tests) 100% 109,8% 136,4% - 142,2% 118,8% 145,2%
Hardware.info [14]  (14 Tests) 100% 109,9% 119,8% 110,4% 130,5% 99,0% 115,4%
Hardware Canucks [27]  (10 Tests) 100% - 117,7% - 119,8% 91,2% 118,0%
Hardwareluxx [28]  (8 Tests) 100% - 125,3% - - 107,3% -
Hexus [29]  (6 Tests) 100% - 140,4% - 143,4% 113,5% -
Hot Hardware [30]  (7 Tests) 100% - 129,3% 117,1% 127,0% 106,1% -
Lab501 [31]  (9 Tests) 100% - 127,7% - 129,8% 101,9% -
LanOC [32]  (13 Tests) 100% - 137,9% 109,6% - 105,6% -
Le Comptoir du Hardware [15]  (16 Tests) 100% 106,0% 132,7% - 147,2% 111,1% 144,7%
Les Numeriques [33]  (7 Tests) 100% - 118,7% - 134,3% 102,2% 129,1%
Overclock3D [34]  (7 Tests) 100% - 122,6% 115,1% 129,5% 102,7% -
Overclockers Club [35]  (10 Tests) 100% - 128,6% 109,7% - - -
PC Games Hardware [16]  (4 Tests) 100% 88,8% * 116,4% * 113,0% - 103,6% 140,2%
PC Perspective [36]  (15 Tests) 100% - 130,0% - 134,4% 98,1% -
PCLab [17]  (15 Tests) 100% 107,1% 118,1% 105,0% - 98,9% -
PurePC [18]  (8 Tests) 100% 108,6% 132,4% - - 108,8% -
SweClockers [19]  (8 Tests) 100% 99,8% 126,2% 114,7% 141,5% 109,2% 146,9%
TechPowerUp [20]  (22 Tests) 100% 105,0% 120,9% - 110,7% 101,2% -
TechSpot [21]  (10 Tests) 100% 101,4% 129,9% 114,0% - 111,8% -
The Tech Report [37]  (15 Tests) 100% 113,0% 130,3% - 128,3% 112,6% 131,0%
ThinkComputers [38]  (5 Tests) 100% - 135,3% - - 116,0% -
Tom's Hardware [22]  (20 Tests) 100% 107,9% 118,1% 102,8% - 103,9% -
TweakTown [39]  (5 Tests) 100% - 134,9% 109,9% - 111,8% -
WCCF Tech [40]  (7 Tests) 100% - 124,1% - - 96,7% -
gemittelte Anwendungs-Performance 100% 108,0% 127,7% 113,9% 136,3% 106,4% 131,0%
Listenpreis 359$ 374$ 488$ 589$ 989$ 329$ 399$
Straßenpreis ab 399€ ab 475€ ab 622€ ab 517€ ab 999€ ab 299€ ab 407€
Performance-Durchschnitt maßvoll gewichtet zugunsten jener Testberichte mit mehr Einzelbenchmarks
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

Der Core i9-9900K erreicht dann mit +27,7% Mehrperformance zum Core i7-8700K ein starkes Ergebnis, selbst zum Core i7-9700K sind es noch +18,2% – eine Differenz, welche allein durch üblicherweise 100 MHz Mehrtakt sowie das HyperThreading-Feature erreicht wird. Damit legt man sich mit den HEDT-Prozessoren von Skylake-X an, wobei der Achtkerner Core i7-7820K mit +12,1% klar geschlagen wird und man selbst an das Performance-Niveau des Zehnkerners Core i9-7900X um -6,4% fast herankommt. Aufgrund des erheblichen Preisunterschieds macht der Core i9-9900K diese kleineren HEDT-Prozessoren (von Intel) damit vollkommen obsolet – gerade weil der Core i9-9900K die typische Spiele-Schwäche der HEDT-Prozessoren dann eben nicht aufweist. Auf AMD-Seite wird dagegen der (viel günstigere) Ryzen 7 2700X klar um +20,0% geschlagen, gegenüber den im grob selben Preisfeld liegenden Ryzen Threadripper 1920X reicht es dagegen nicht ganz, aber man kommt wenigstens auf eine Differenz von -2,6% an diesen heran.

Wegen jener (auch bei Intel vorhandenen) Spiele-Schwäche der HEDT-Modelle haben wir selbige nachfolgend bei den Spiele-Benchmarks nicht mit erfasst – einmal abgesehen davon, das die HEDT-Modelle in dieser Disziplin auch zu selten mitgetestet wurden. Man kann aber generell davon ausgehen, das die HEDT-Modelle zumeist um die 10% Spiele-Performance auf die aus der gleichen Generation stammenden Desktop-Modelle verlieren – dies ergab zumindest die letzte Auswertung zur Frage der Spiele-Performance von HEDT-Prozessoren [41]. Generell haben sich die Hardwaretester mit den Messungen zur Spiele-Performance bei diesem Launch nicht gerade mit Ruhm bekleckert: Viele Hardwaretester negierten dieses Thema gleich ganz oder speisten die Leser mit nichtssagenden Average-fps-Messungen unter FullHD (oder höher) ab, bei den vergleichsweise wenigen Testberichten mit 1%-Minimum-Werten wurden dann (leider) zumeist nur wenige Einzelmessungen durchgeführt.

Spiele 720p avg 7700K 8600K 9600K 8700K 9700K 9900K 2600X 2700X
Technik KBL, 4C/8T CFL, 6C/6T CFL-R, 6C/6T CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T CFL-R, 8C/16T Zen+, 6C/12T Zen+, 8C/16T
Golem [26]  (5 Tests) 87,3% - - 100% - 115,0% - 91,2%
PC Games Hardware [16]  (6 Tests) 92,2% 91,7% 90,7% * 100% 100,7% * 106,2% * 77,6% 83,0%
SweClockers [19]  (5 Tests) 87,6% 92,4% 95,3% 100% 104,0% 107,5% 76,0% 80,8%
TechPowerUp [20]  (11 Tests) 94,9% 96,8% - 100% 102,5% 101,4% 84,3% 86,2%
TweakTown [39]  (4 Tests) - - - 100% - 106,7% - 82,4%
(gemittelt) Spiele 720p avg ~90% ~93% ~95% 100% ~104% ~108% ~80% ~85%
Listenpreis 339$ 257$ 262$ 359$ 374$ 488$ 229$ 329$
Straßenpreis ab 376€ ab 259€ ab 299€ ab 399€ ab 475€ ab 622€ ab 199€ ab 299€
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

Die Testberichte mit Spiele-Benchmarks unter besonders niedriger Auflösung von 720p (= 1280x720) sind dagegen nur rein informativ notiert: Hier ergeben sich zwar zumeist etwas größere Skalierungen, allerdings ist die Praxisrelevanz dieser Messungen einfach niedriger als bei Messungen mit dem 1% der niedrigsten Frameraten (oftmals auch als "Frametimes"-Messungen bezeichnet). Letztere sollen nachfolgend dann als Maßstab zur Beurteilung der Spiele-Performance dienen – und zeigen ein gegenüber der Anwendungs-Performance in den Tendenzen deckungsgleiches Bild, bei allerdings sehr deutlich geringerer Skalierung: So legt der Core i5-9600K nur noch +2,5% auf den Core i5-8600K oben drauf, während der Core i9-9900K sich dann "nur" noch um +8,3% vom Core i7-8700K absetzen kann (was natürlich trotzdem zum Titel der derzeit schnellsten Gaming-CPU reicht). AMDs Prozessoren hängen in dieser Disziplin wie bekannt mit gewissem Abstand zurück – sind nicht schlecht dabei, aber bringen Intel nirgendwo wirklich in Gefahr.

Speziell interessant ist dann der Fall der Spiele-Performance des Core i7-9700K, welcher mit einem Vorteil von +5,8% gegenüber dem Core i7-8700K fast seine Performance-Skalierung aus dem Anwendungs-Bereich beibehält (dort +8,0% gegenüber dem Core i7-8700K). Vor allem aber rückt der Core i7-9700K mit diesem Ergebnis viel näher an den Core i9-9900K heran: Im Anwendungs-Bereich hält das zweitbeste Modell nur 84,6% des Performance-Niveaus des besten Modells – im Spiele-Bereich sind es dagegen schon 97,7%, was eine Differenz von grob nur noch 2% zum Core i9-9900K ergibt. Dem Core i7-9700K helfen hierbei viele Benchmarks, wo das HyperThreading des Core i9-9900K (zumindest auf dem Niveau dieser Achtkern-Prozessoren) nichts mehr bringt bzw. sich teilweise sogar (leicht) negativ auswirkt. Am Performance-Thron des Core i9-9900K kann der Core i7-9700K zwar nicht rütteln – aber der Core i7-9700K ist (angesichts seines niedrigeren Preispunkts) im Gaming-Einsatz doch klar effektiver als ein Core i9-9900K.

Spiele 1080p 1%min 7700K 8600K 9600K 8700K 9700K 9900K 2600X 2700X
Technik KBL, 4C/8T CFL, 6C/6T CFL-R, 6C/6T CFL, 6C/12T CFL-R, 8C/8T CFL-R, 8C/16T Zen+, 6C/12T Zen+, 8C/16T
AnandTech [11]  (9 Tests) 94,0% 97,1% 98,6% 100% 105,6% 107,1% 88,4% 90,7%
ComputerBase [12]  (10 Tests) - - - 100% 108,3% 111,7% 84,2% 88,3%
Gamers Nexus [42]  (5 Tests) - 91,5% - 100% - 116,3% - -
GameStar [43]  (6 Tests) 97,5% 96,6% - 100% - 107,4% 86,6% 89,8%
PC Games Hardware [16]  (6 Tests) 92,9% 93,5% 88,5% * 100% 103,8% * 104,6% * 73,9% 80,4%
SweClockers [19]  (5 Tests) 83,1% 92,2% 94,8% 100% 104,5% 108,4% 77,4% 81,7%
TechSpot [21]  (6 Tests) - - - 100% 103,4% 105,6% - 93,3%
The Tech Report [37]  (6 Tests) - - - 100% 104,5% 108,2% 81,9% 85,3%
Tom's Hardware [22]  (9 Tests) 95,2% 98,2% 100,9% 100% 104,6% 102,6% 92,6% 95,7%
(gemittelt) Spiele 1080p 1%min 92,8% 94,8% 97,2% 100% 105,8% 108,3% 84,1% 88,1%
Listenpreis 339$ 257$ 262$ 359$ 374$ 488$ 229$ 329$
Straßenpreis ab 376€ ab 259€ ab 299€ ab 399€ ab 475€ ab 622€ ab 199€ ab 299€
AnandTech: Benchmark-Werte für 1080p 5%min, PC Games Hardware: Benchmark-Werte für 720p 1%min
* ... Benchmark-Werte mit festgesetztem Power-Limit, selbige wurden für den Performance-Durchschnitt auf ein freies Power-Limit normalisiert

Für seine höhere Performance langt der Coffee Lake Refresh allerdings bei der Frage des dafür erforderlichen Stromverbrauchs ordentlich zu: Die offizielle TDP von 95 Watt wird speziell bei Core i7-9700K und Core i9-9900K zum Witz, beide Prozessoren verbrauchen laut diversen Messungen deutlich mehr als jenen Wert – Richtung 150-180 Watt bei hoher Last und Richtung 200 Watt bei extremer Last. Das die TDP inzwischen Intel-offiziell gar nicht mehr die maximal mögliche Verlustleistung darstellen soll, zählt eher denn als Ausrede. Denn eine "Thermal Design Power" ist nun einmal eine definierte Größe und sollte jenen Wert angeben, auf welche Mainboard, Netzteil und Kühlkonstruktion auszulegen sind. Doch seitdem die TDP zwischen den Hardwareherstellern auch als Marketinginstrument benutzt wird, stimmen die offiziellen Angaben eben nicht mehr mit der Realität überein. Bisher hielt sich dies im CPU-Bereich noch in einem gewissen Rahmen, aber bei diesen beiden Prozessoren übertreibt es Intel nun wirklich – die TDP-Einstufungen sollten eher auf "150W" beim Core i7-9700K sowie "180W" beim Core i9-9900K lauten.

Diese erhebliche Differenz zwischen offizieller Angabe und Realität führt auch erstmals zu wirklich beachtbaren Performance-Differenzen, wenn man diese Prozessoren (künstlich) auf ihre TDP limitiert. Die ComputerBase [44] bietet entsprechende Messungen, wonach zwar der Core i7-8700K auf diese Option nur marginal reagiert, der Core i9-9900K jedoch gleich 8% an Anwendungs-Performance verliert (im Spiele-Bereich sind es mit 1-3% Differenz deutlich weniger, aber dort ist schließlich auch die Skalierung generell geringer). Der Core i9-9900K verliert, limitiert auf seine nominelle TDP, damit sehr viel von seinem Elan – selbst wenn es weiterhin dazu reicht, sich klar vor den Core i7-8700K zu setzen. Selbiger Effekt dürfte auf dem Core i7-9700K in ähnlichem Maßstab vorhanden sein, auf dem Core i5-9600K nur noch geringfügig – aber dennoch meßbar, wie die verschiedenen Benchmarks der PC Games Hardware zeigen. Jene wurden generell mit dem Coffee Lake Refresh limitiert auf seine offizielle TDP angetreten, womit die PCGH-Testergebnisse bemerkbar niedriger als bei anderen Hardwaretests ausfielen – und beispielsweise auch den Core i5-9600K mit einer (minimal) niedrigeren Spiele-Performance als den Core i5-8600K zeigen.

Allerdings ist die Limitierung dieser Prozessoren auf ihre TDP ziemlich praxisfremd und widerspricht auch der default-Einstellung aller Retail-Mainboards – welche sich normalerweise nicht fest an diese sowieso inzwischen mehrfach aufgeweichte Intel-Angabe halten. Insofern beziehen sich alle unsere Performance-Angaben auf den Normalzustand, wo diese Intel-Prozessoren sich selber ausfahren dürfen. Der Kritikpunkt liegt im eigentlichen auch nicht bei der Höhe des Stromverbrauchs, sondern eher darin, das Intel nicht zu selbigem steht – sprich, korrekte TDP-Angaben liefert. Zudem ergibt sich natürlich die Problematik, das im OEM-Bereich diese TDP bei sicherlich vielen Systemen dann doch von den PC-Herstellern als Limit angesetzt wird – und somit der Core i9-9900K in einem OEM-System beachtbar langsamer läuft als der Core i9-9900K auf einem Retail-Mainboard (selbst ohne weitere BIOS-seitige Optimierungen). Faktisch kann man nur davon abraten, OEM-Systeme mit diesen Prozessoren zu erwerben, da vor dem Kauf sicherlich kaum ersichtlich sein dürfte, mit welchen (zumeist unabänderlichen) BIOS-Settings der PC-Hersteller das System in den Handel geschickt hat.

In der Frage der Übertaktung beim Coffee Lake Refresh gibt es momentan noch viele quer durcheinander gehende Resultate: In einzelnen Testberichten waren recht problemlos 5.4 GHz erreichbar, andere Testberichte hingen bei gerade einmal 5.0 GHz fest. Augenscheinlich liegt die Streubreite derzeit noch vergleichsweise hoch, womit kaum eine üblicherweise zu erreichende Übertaktung angegeben werden kann. Eventuell kann man ~5.1 GHz als halbwegs soliden Wert notieren – wie gesagt mit dem Risiko, das selbst diese Marke im Einzelfall nicht erreicht werden kann. Nominell ist dies gegenüber dem originalen Coffee Lake kaum ein großer Fortschritt, angesichts der allerdings zwei mehr CPU-Kerne dann allerdings doch wieder bemerkenswert – gerade ohne dem Vorliegen einer neuen Fertigungsstufe. Der relative Übertaktungsgewinn ist auf diesen Werten dann allerdings gegenüber dem originalen Coffee Lake sogar nochmals kleiner geworden, da schließlich die nominellen Taktraten ebenfalls angestiegen sind.

Das vorab hier und da prognostizierte große Overclocking-Wunder will sich damit natürlich nicht einstellen. Die Verlötung des Coffee Lake Refreshs trägt zwar zu generell niedrigeren CPU-Temperaturen (ohne Übertaktung) bei, führt allerdings nicht zum großen Overclocking-Gewinn. Zudem geht die Übertaktung beim Coffee Lake Refresh dann mit einem ernsthaft explodierenden Stromverbrauch samt galoppierenden CPU-Temperaturen einher: Schon für geringfügig höhere Taktraten wird unverhältnismäßig mehr Strom verbraucht – da werden schnell 250 Watt allein für die CPU [45] unter gerade einmal 5 GHz Takt erreicht (und die CPU-Temperatur schreit nach einer Wasserkühlung). Dies sprengt sicherlich die Grenzen des Begriffs "Effektivität" – womit die Empfehlung beim Coffee Lake Refresh eher darauf lautet muß, besser gar nicht zu übertakten. Man kann in Zusammenfassung der Kapitel "Stromverbrauch" und "Übertaktung" somit sicherlich sagen, das Intel speziell bei Core i7-9700K und Core i9-9900K eben schon im Auslieferungszustand alles herausgeholt hat, was sinnvoll noch herauszuholen war. Diese Prozessoren sind damit ähnlich zu AMDs X-Modellen innerhalb der Ryzen-2000-Generation [46], wo sich Übertaktung genauso nicht mehr lohnt.


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Der Core i5-9600K kann sich im Schnitt der Messungen um +5,8% vor den Core i5-8600K setzen, dies ergibt nebenbei gemäß der Taktratendifferenz eine fast ideale Skalierung. Allerdings langt es nicht, um den Ryzen 5 2600X zu schlagen, selbige AMD-CPU liegt immer noch um +6,7% vor dem Core i5-9600K. Dies ist gerade angesichts des erheblichen Preisvorteils auf AMD-Seite sicherlich bedenklich - und wenn man sich nur die aktuellen Straßenpreise ansieht, wird sogar der Ryzen 7 2700X zum Kontrahenten des Core i5-9600K, mit einem Performancevorteil von satten +28,8% auf AMD-Seite. Der Core i7-9700K gewinnt hingegen alle bis auf einen Vergleich gegenüber dem Core i7-8700K und liegt im Schnitt der Messungen um immerhin +8,0% vor diesem. [47]

Launch-Analyse Intel Coffee Lake Refresh (Seite 3)

Montag, 5. November 2018
 / von Leonidas [1]
 

Das eigentliche Ungemach für den Coffee Lake Refreshs lauert dann allerdings beim Preispunkt, speziell den aktuellen Straßenpreisen. Allerdings sind auch die Listenpreise vergleichsweise hoch für Prozessoren des normalen Consumer-Segments – so hoch, das der Core i9-9900K selbst zu seinem Listenpreis keinen AMD-Kontrahenten unterhalb des Threadripper-Segments mehr findet. Core i5-9600K und Core i7-9700K tragen auch jeweils kleine Preiserhöhungen – welche zwar zu deren Mehrperformance passen, aber die Preispunkte dieser Prozessoren-Modelle trotzdem tendentiell nach oben treiben. Beim Core i7-9700K kommt erschwerend hinzu, das ein Listenpreis nahe 400 Dollar nicht wirklich zu einem nunmehr nur noch zweitbesten Consumer-Modell passen will – wenn es die letzten 10 Jahre das jeweils beste Consumer-Modell von Intel immer für Preislagen von 330-350 Dollar gegeben hatte. Somit muß man konstatieren, das Intel mit dieser neuen Prozessoren-Generation sich jedes Stück Mehrperformance auch komplett bezahlen läßt – im Gegensatz zu früheren Intel-Generationen gibt es mit den neuen Prozessoren also kein (bzw. nur ein minimal) besseres Performance/Preis-Verhältnis.

Technik Anwend.-Perf. Spiele-Perf. Liste Straße
Ryzen Threadripper 1950X Zen, 16C/32T, 3.4/4.0 GHz, 180W TDP ~151% ~84% 799$ ab 719€
Ryzen Threadripper 2920X Zen+, 12C/24T, 3.5/4.3 GHz, 180W TDP ~138% ? 649$ ab 649€
Core i9-7900X SKL-X, 10C/20T, 3.3/4.3 GHz, 140W TDP 136,3% ~90% 989$ ab 999€
Ryzen Threadripper 1920X Zen, 12C/24T, 3.5/4.0 GHz, 180W TDP 131,0% ~82% 399$ ab 407€
Core i9-9900K CFL-R, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 95W TDP 127,7% 108,3% 488$ ab 622€
Core i7-7820K SKL-X, 8C/16T, 3.6/4.3 GHz, 140W TDP 113,9% ~90% 589$ ab 517€
Core i7-9700K CFL-R, 8C/8T, 3.6/4.9 GHz, 95W TDP 108,0% 105,8% 374$ ab 475€
Ryzen 7 2700X Zen+, 8C/16T, 3.7/4.3 GHz, 95W TDP 106,4% 88,1% 329$ ab 299€
Core i7-8086K CFL, 6C/12T, 4.0/5.0 GHz, 95W TDP ~101% ~101% 425$ ab 480€
Core i7-8700K CFL, 6C/12T, 3.7/4.7 GHz, 95W TDP 100% 100% 359$ ab 399€
Core i7-8700 CFL, 6C/12T, 3.2/4.6 GHz, 65W TDP ~98% ~99% 303$ ab 338€
Ryzen 7 1800X Zen, 8C/16T, 3.6/4.0 GHz, 95W TDP ~96% ~83% 349$ ab 235€
Ryzen 7 2700 Zen+, 8C/16T, 3.2/4.1 GHz, 65W TDP ~93% ~84% 299$ ab 279€
Ryzen 7 1700X Zen, 8C/16T, 3.4/3.8 GHz, 95W TDP ~91% ~81% 309$ ab 187€
Ryzen 5 2600X Zen+, 6C/12T, 3.6/4.2 GHz, 95W TDP 88,1% 84,1% 229$ ab 199€
Ryzen 7 1700 Zen, 8C/16T, 3.0/3.7 GHz, 65W TDP ~84% ~77% 299$ ab 183€
Core i7-7800K SKL-X, 6C/12T, 3.5/4.0 GHz, 140W TDP ~83% ~83% 383$ ab 399€
Ryzen 5 2600 Zen+, 6C/12T, 3.4/3.9 GHz, 65W TDP ~83% ~83% 199$ ab 149€
Core i5-9600K CFL-R, 6C/6T, 3.7/4.6 GHz, 95W TDP 82,6% 97,2% 262$ ab 299€
Core i5-8600K CFL, 6C/6T, 3.6/4.3 GHz, 95W TDP 78,1% 94,8% 257$ ab 259€

Richtig schlecht sieht es für den Coffee Lake Refresh allerdings aus, wenn man sich die aktuellen Straßenpreise betrachtet: Da stehen alle drei neuen Prozessoren mit Preisaufschlägen von 14-27% gegenüber ihrem Listenpreis da – bei inzwischen wieder zurückgehenden Straßenpreisen für die originalen Coffee-Lake-Prozessoren sowie traditionell guten Straßenpreisen für alle AMD-Angebote. Da sich diese Preissituation voraussichtlich auch nicht in wenigen Tagen entschärfen soll, sondern uns wohl noch einige Wochen begleiten dürfte, kann der Coffee Lake Refresh derzeit leider auch nur zu diesen aktuellen Preislagen beurteilt werden. Und damit ist für Intel (unter Betrachtung der Anwendungs-Performance) keine Schlacht zu gewinnen, liegt überall AMD deutlich vorn: Der Core i5-9600K kann faktisch durch einen simplen Ryzen 5 2600 ersetzt werden – zur Hälfte (!) von dessen Straßenpreis. Der Core i7-9700K findet seinen natürlichen Gegner im Ryzen 7 2700X, anstatt 475 Euro wären beim AMD-Angebot nur 299 Euro zu löhnen.

Und anstatt des Core i9-9900K für 622 Euro kann man locker und leicht einen minimal schnelleren Ryzen Threadripper 1920X erstehen, sich an dessen mehr CPU-Kernen und mehr CPU-Threads für nur 407 Euro erfreuen – da reicht die Preisdifferenz ganz locker aus, um selbst die höheren Plattformkosten der TR4-Plattform zu verkraften. Da sich Intels Coffee Lake Refresh zudem auch nicht mehr so toll übertakten läßt bzw. selbige Übertaktung (zumindest bei Core i7-9700K und Core i9-9900K) dann mit drastisch anziehendem Strom- und Kühlungshunger bestraft, entfällt auch ein typisches Pro-Intel-Argument in Fällen von irgendwelchen Gleichständen. Allenfalls der Core i5-9600K kann dieses Argument noch für sich anbringen – aber im Zweifelsfall stellt man dann einfach einen Ryzen 7 2700X dagegen, der AMD-Prozessor bietet in diesem Vergleich satte 28,8% Mehrperformance zum gleichen Straßenpreis, da hilft auch eine Übertaktung dem Intel-Prozessor nicht mehr aus der Patsche.

Rein betrachtend die Anwendungs-Performance ist damit für Intel zur aktuellen Preislage nichts zu holen – jenes Bild könnte sich erst aufhellen, wenn eines Tages die neuen Intel-Prozessoren in der Nähe ihres Listenpreises erhältlich sind. Einigermaßen anders stellt sich die Situation bei der Spiele-Performance dar, wo selbst Intels kleinstes Modell noch schneller ist also AMDs bestes Modell (innerhalb der hier betrachteten Prozessoren-Modelle). Sicherlich lassen die hohen Straßenpreise bei Intel-Prozessoren diese Vorteile ineffektiv werden, haben AMD-Prozessoren inzwischen auch im Spiele-Bereich ein gutes Performance/Preis-Verhältnis. Aber viel stärker als bei der Anwendungs-Performance, wo eher noch Abwägungsentscheidungen getroffen werden (Wieviel Performance wird benötigt, wieviel ist sinnvoll?) geht es bei der Spiele-Performance üblicherweise zumeist einfach nur um das beste und schnellste. Und da ist Intel weiterhin auf allen vorderen Positionen zu finden – bzw. werden jene nunmehr vom Coffee Lake Refresh übernommen. Wer also rein auf die höchstmögliche Spiele-Performance schaut, der kommt um Intel gar nicht herum.

Effektiv ist dies natürlich nicht, denn die Differenzen sind allgemein eher gering bis maximal mittelmäßig, sowohl die Differenzen Intel-intern als auch die Differenz von Intel zu AMD (jedenfalls zu den neueren Pinnacle-Ridge-basierten Modellen). Rechnet man zudem ein, das CPU-limitierte Sequenzen in Spielen sowieso eher gering in der Anzahl sind, die aufgezeigten Performanceunterschiede also nur für geringe Anteile am gesamten Spiel gelten, dann müsste sich dies nochmals relativieren. Normalerweise sollten also selbst 20% Performance-Differenz in dieser speziellen Situation keine Rolle spielen – die CPU-Performance der modernen AMD- und Intel-Prozessoren ist sowieso generell hoch genug, um alle aktuellen Spiele ohne jede CPU-Probleme darstellen zu können. 20% Performance-Differenz in einer Situation, wo die Framerate sowieso überaus hoch ist, machen nichts besser – im Gegensatz dazu sind 20% mehr Anwendungs-Performance immer verwertbar, wird eben jede CPU-limitierte Aufgabe auch wirklich entsprechend schneller erledigt.

Nichtsdestotrotz ist auch die Gegenmeinung zu respektieren, welche einfach kompromißlos nach der bestmöglichen CPU-Performance für Spiele ruft – und die gibt es wie gesagt weiterhin nur bei Intel, der Coffee Lake Refresh legt hier sogar noch einmal gut oben drauf. Es stört hierbei halt nur die dafür aufgerufene Preislage, zu den aktuellen Straßenpreise wäre eher der Blick "zurück" zum Core i7-8700K (oder für nicht-Übertakter der Core i7-8700) angeraten. Wenn der Coffee Lake Refresh hingegen eines Tages im Straßenpreis-Niveau seine Listenpreise erreicht hat, dann sind Core i5-9600K, Core i7-9700K und Core i9-9900K erstklassig gangbare Spiele-Prozessoren. Allenfalls könnte man dann noch anmängeln, das die großen Modelle wenig effektiv gegenüber dem Core i5-9600K sind: Einer Spiele-Mehrperformance von jeweils nur wenigen Prozentpunkten stehen jeweils sattsame Mehrpreise gegenüber. Aber dies ist ein bekanntes Bild im Spiele-Bereich und hängt eher an dem Performance-Bedarf aktueller Spiele als denn an Intel, welche ihre Preise natürlich über das Performance-Bild im Anwendungs-Bereich festsetzen.

Eine generelle Empfehlung pro/contra des Coffee Lake Refreshs kann somit aufgrund der verschiedenen Eigenschaften nicht ausgesprochen werden, weil diese Prozessoren je nach individuellen Anforderungen jeweils anders betrachtet werden können. Klar ist nur, das die aktuell übertriebenen Straßenpreise eine wirklich faire Betrachtung dieser Hardware verhindern bzw. wenigstens aufschieben – und erst wenn sich diese Preissituation eines Tages geklärt hat, kann man wirklich frei entscheiden, wer hier in Vorhand geht. Sollte dieser Zeitpunkt erreicht sein, wird es Intel aber weiterhin schwer gegenüber AMD haben, denn bei Anwendungs-Performance, Strombedarf und Übertaktungseignung fährt man – eigentlich Intel-untypisch – nicht wirklich Pluspunkte ein, dies passiert nur bei der Spiele-Performance. Allein in diesem Punkt macht Intel auch weiterhin niemand etwas vor – zumindest bis AMD nächstes Jahr mit einer neuen CPU-Generation [48] anrückt.

IPC-Gewinn höchste Taktraten üblicher OC-Takt
Core 2   (2007, 65nm) - 2.66 GHz ~3.2 GHz
Core 2 Refresh   (2008, 45nm) +9% 3.0 GHz ~4.0 GHz
Nehalem   (2008, 45nm) +31% (inkl. HT) [49] 3.2/3.46 GHz ~3.8 GHz
Sandy Bridge   (2011, 32nm) +15% [49] 3.5/3.9 GHz ~4.5 GHz
Ivy Bridge   (2012, 22nm) +6% [50] 3.5/3.9 GHz ~4.5 GHz
Haswell   (2013, 22nm) +8% [51] 3.5/3.9 GHz ~4.4 GHz
Haswell-Refresh   (2014, 22nm) - 4.0/4.4 GHz ~4.6 GHz
Broadwell   (2015, 14nm) ~5% 3.3/3.7 GHz ~4.2 GHz
Skylake   (2015, 14nm) +8% (zu Haswell) [52] 4.0/4.2 GHz ~4.5 GHz
Kaby Lake   (2017, 14nm) - 4.2/4.5 GHz ~4.8 GHz
Coffee Lake   (2018, 14nm) - 4.0/5.0 GHz (6C) ~4.9 GHz (6C)
Coffee Lake Refresh   (2018, 14nm) - 3.6/5.0 GHz (8C) ~5.1 GHz (8C)
ohne Prozessoren der X/E-Plattformen bzw. oberhalb 500$ Listenpreis; Taktraten-Angabe generell für Vierkerner (oder besser, sofern verfügbar)

Abschließend läßt sich zum Coffee Lake Refresh sagen, das Intel mit diesem im Wettstreit mit AMD nun wirklich alle der bisherigen Reserven aktiviert hat. Man bietet die maximal zu einer sinnvollen Die-Größe anbietbare Anzahl an CPU-Kernen auf, sowie taktet die Prozessoren bis in den Bereich der Stromverbrauchs-Ineffizienz hinein – ganz wie bei AMD, für welche diese Methode lange Zeit sowieso die einzige Chance war, um im Wettbewerb mit Intel nicht unterzugehen. AMDs Zen-basierte Prozessoren haben also letztendlich erreicht, das Intel seine bislang sorgsam gehüteten Reserven zugunsten der CPU-Käufer ausschüttet – noch nicht preislich, aber wenigstens bei der gebotenen Hardware. Ohne AMDs Zen hätte es möglicherweise überhaupt keine Coffee-Lake-Generationen [4] gegeben, sicherlich aber keine Sechs- und Achtkerner im normalen Consumer-Segment noch vor der nachfolgenden Ice-Lake-Generation [53]. Echter Wettbewerb sorgt also dafür, das die gemachten Innovationen auch beim Konsumenten ankommen – und nicht nur allein bei der Unternehmensbilanz in der Gewinnspalte. Das man dafür dann Produkte erhält, die nicht mehr in jeder Disziplin auf dem ersten Platz stehen können, sondern das differentierte Betrachtungen notwendig werden und oftmals mehrere Produkte in Frage kommen können, ist eine letztlich eher positive Folge hieraus.

Denn unangefochten an der Spitze stehende Produkte resultieren schließlich oftmals aus technologischer Überlegenheit, welche üblicherweise nicht gut für den Wettbewerb und die Preissituation ist. Von Intel (oder AMD, oder nVidia) also dieselben Überflieger-Produkte wie in der Vergangenheit zu fordern, bringt gar nichts – so etwas passiert bei einem funktionierenden Wettbewerb nur als große Ausnahme. So gesehen ist der Coffee Lake Refresh also auch kein schlechtes Produkt, nur weil AMDs Gegenangebot einige Stiche für sich hat setzen können – dies entspricht vielmehr dem Normalzustand bei einem funktionierenden Wettbewerb. Das, was Intel angesichts der geringen vorhandenen Möglichkeiten noch herausgeholt hat, ist sogar vergleichsweise gut, so gesehen ist der Coffee Lake Refresh ein gelungenes Produkt. Nur an der Preissituation kann Intel definitiv arbeiten – und damit sind nicht die überzogenen Straßenpreise gemeint, welche von den Einzelhändlern und nicht von Intel selber gemacht werden. Auch schon die reinen Listenpreise des Coffee Lake Refreshs sind eher innovationsfeindlich, wenn überall die Mehrperformance auch entsprechend mehr kostet.

    Für diese Launch-Analyse zu Rate gezogene Testberichte zum Coffee Lake Refresh:

  • Core i9-9900K & i7-9700K im Test: Sehr schnell. Sehr durstig. Extrem teuer. [12] [ComputerBase]
  • Core i9 9900K im Test – Intel-Topmodell mit acht Kernen gegen Ryzen 7 2700X [43] [GameStar]
  • Core i9-9900K im Test: Acht verlötete 5-GHz-Kerne sind extrem [26] [Golem]
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Das eigentliche Ungemach für den Coffee Lake Refreshs lauert dann allerdings beim Preispunkt, speziell den aktuellen Straßenpreisen. Allerdings sind auch die Listenpreise vergleichsweise hoch für Prozessoren des normalen Consumer-Segments - so hoch, das der Core i9-9900K selbst zu seinem Listenpreis keinen AMD-Kontrahenten unterhalb des Threadripper-Segments mehr findet. Core i5-9600K und Core i7-9700K tragen auch jeweils kleine Preiserhöhungen - welche zwar zu deren Mehrperformance passen, aber die Preispunkte dieser Prozessoren-Modelle trotzdem tendentiell nach oben treiben. [54]
  • Prozessoren & Speicher

Quellen-URL: http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-coffee-lake-refresh

Verweise:
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[20] https://www.techpowerup.com/reviews/Intel/Core_i7_9700K/
[21] https://www.techspot.com/review/1730-intel-core-i9-9900k-core-i7-9700k/
[22] https://www.tomshw.de/2018/10/19/intel-core-i9-9900k-i7-9700k-i5-9600k-im-test-review/
[23] https://www.forum-3dcenter.org/vbulletin/showthread.php?t=591626
[24] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-coffee-lake-refresh
[25] http://www.benchmark.pl/testy_i_recenzje/intel-core-i9-9900k-test.html
[26] https://www.golem.de/news/core-i9-9900k-im-test-acht-verloetete-5-ghz-kerne-sind-extrem-1810-136974.html
[27] https://www.hardwarecanucks.com/forum/hardware-canucks-reviews/78493-intel-i9-9900k-review-amd-pushing-progress.html
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[46] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-amd-ryzen-2000
[47] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-coffee-lake-refresh/launch-analyse-intel-coffee-lake-refresh-seite-2
[48] http://www.3dcenter.org/news/amd-matisse
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[54] http://www.3dcenter.org/artikel/launch-analyse-intel-coffee-lake-refresh/launch-analyse-intel-coffee-lake-refresh-seite-3